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38:7Nun hat die Wirklichkeit des Prophetentums, die das Wort Gottes und die Stufe vollkommener göttlicher Offenbarung ist, weder Anfang noch Ende, aber ihr Strahlen ist veränderlich wie das der Sonne. Zum Beispiel erhob sie sich überaus strahlend und prächtig im Zeichen Christi, und dies bleibt so für immer und ewig. Sieh, wie viele Könige die Welt eroberten, und wie viele kluge Minister und Herrscher kamen und gingen und doch fielen sie allesamt der Vergessenheit anheim – während jetzt noch die Brisen Christi wehen, Sein Licht leuchtet, Sein Ruf erhoben wird, Sein Banner entfaltet ist, Seine Heerscharen kämpfen, Seine wohlklingende Stimme ertönt, Seine Wolken lebensspendende Schauer herabregnen, Sein Blitz den Himmel erhellt, Seine Herrlichkeit klar und unbestreitbar ist, Seine Pracht strahlend leuchtet; und das Gleiche gilt für eine jede Seele, die unter Seinem Schatten wohnt und teilhat an Seinem Lichte.38:8Daher ist klar, dass es für die Manifestationen Gottes drei verschiedene Seinsebenen gibt: die physische Ebene, die Ebene der vernunftbegabten Seele und die Ebene der göttlichen Offenbarung und des himmlischen Strahlenglanzes. Die körperliche Ebene wird unausweichlich vergehen. Was die Ebene der vernunftbegabten Seele betrifft: Sie hat zwar einen Anfang, aber kein Ende und ist ausgestattet mit ewigem Leben. Was aber die heilige Wirklichkeit betrifft, von der Christus sagt: »Der Vater ist im Sohn«Vergleiche: Johannes 14:11 und 17:21A, so hat sie weder Anfang noch Ende: Ihr ›Anfang‹ bezieht sich lediglich auf die Offenbarung Seiner eigenen Stufe. So vergleicht Er Sein Schweigen mit dem Schlaf: Ein Mann, der schweigt, ist wie einer, der schläft, und wenn er spricht, dann ist es, als sei er erwacht.‘Abdu’l-Bahá nimmt hier eine Frage über den Beginn der Offenbarung Bahá’u’lláhs vorweg, die in Kapitel 16 und 39 ausführlicher behandelt wird.A Und doch sind der Schlafende und der Wachende ein und derselbe: An seiner Stufe, seiner Erhabenheit, seiner Größe, seiner Wirklichkeit und seiner Natur hat sich nichts geändert. Es wurde nur der Zustand des Schweigens mit dem Schlaf und der Zustand der Offenbarung mit dem Wachsein verglichen. Ein Mensch ist derselbe, ob er schläft oder wacht. Schlaf ist nur ein möglicher Zustand, Wachsein ein anderer. Und so wird die Zeit des Schweigens mit dem Schlaf, und die Zeit der Offenbarung und Führung mit dem Wachzustand verglichen.38:9Im Evangelium heißt es: »Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott.« Daraus folgt, dass Christus nicht erst im Augenblick Seiner Taufe, als der Heilige Geist in Form einer Taube auf Ihn herabkam, Seine messianische Stufe und Seine Vollkommenheit erreichte. Vielmehr war das Wort Gottes immer auf den höchsten Höhen der Heiligkeit und wird es immer sein.Kapitel 39Die menschliche und die göttliche Seinsebene der Manifestationen39:1Wir haben bereits von den drei Seinsebenen der Manifestationen Gottes gesprochen: erstens die stoffliche Wirklichkeit, die den menschlichen Körper betrifft; zweitens die individuelle Wirklichkeit, das heißt die vernunftbegabte Seele; und drittens die himmlische Offenbarung, die aus den vollkommenen göttlichen Eigenschaften besteht und die Quelle des Lebens der Welt, der Erziehung der Seelen, der Führung der Menschen und der Erleuchtung der ganzen Schöpfung ist.39:2Die körperliche Ebene ist menschlicher Natur und wird sich auflösen, denn sie ist eine Zusammensetzung von Elementen und das, was aus Elementen zusammengesetzt ist, muss zwangsläufig zerfallen und sich auflösen.39:3Aber die individuelle Wirklichkeit der Manifestationen des Allbarmherzigen ist eine geheiligte Wirklichkeit, weil sie alle erschaffenen Dinge in ihrem Wesen und in ihren Attributen übertrifft. Sie ist wie die Sonne, die aufgrund ihrer naturgegebenen Beschaffenheit zwangsläufig Licht erzeugen muss und mit der sich kein Mond vergleichen lässt. Beispielsweise sind die Bestandteile der Sonne nicht mit denen des Mondes vergleichbar. Durch die Zusammensetzung und Anordnung der Bestandteile der Ersteren werden notwendig Strahlen erzeugt, während durch die des Letzteren zwangsläufig Licht aufgenommen, aber nicht erzeugt wird. Die menschliche Wirklichkeit aller anderen Seelen gleicht der des Mondes, der sein Licht von der Sonne bezieht, wohingegen jene geheiligte Wirklichkeit aus sich selbst heraus leuchtet.39:4Die dritte Seinsebene ist die der göttlichen Gnade, die Enthüllung der Schönheit des Altehrwürdigen der Tage und der Strahlenglanz des Lichtes des lebendigen und allmächtigen Herrn. Die individuelle Wirklichkeit der heiligen Manifestationen kann genauso wenig von göttlicher Gnade und Offenbarung getrennt werden, wie die physische Masse der Sonne von ihrem Licht getrennt werden kann. So ist das Hinscheiden der heiligen Manifestationen einfach das Verlassen ihres physischen Körpers. Betrachte beispielsweise die Lampe, die diese Nische beleuchtet. Ihre Strahlen können nicht mehr auf die Nische fallen, wenn diese zerstört wird, aber die Lichtfülle der Lampe wird nicht unterbrochen. Die präexistente Gnade der heiligen Manifestationen ist wie das Licht, Ihre individuelle Wirklichkeit wie der Glasschirm und ihr menschlicher Tempel wie die Nische: Wenn die Nische zerstört ist, brennt die Lampe weiter. Die Manifestationen Gottes gleichen vielen verschiedenen Spiegeln, denn jede hat Ihre eigene Individualität, aber das, was von diesen Spiegeln reflektiert wird, ist ein und dieselbe Sonne. Somit ist offensichtlich, dass die Wirklichkeit Christi sich von der des Mose unterscheidet.39:5Von Anfang an ist sich diese geheiligte Wirklichkeit des Geheimnisses des Seins bewusst, und von Kindheit an sind die Zeichen der Größe in Ihm deutlich sichtbar. Wie könnte Er nun trotz solcher Gaben und solcher Vollkommenheit Seine eigene Stufe nicht wahrnehmen?39:6Wir erwähnten die drei Seinsebenen der Manifestationen Gottes: die körperliche Existenz, die individuelle Wirklichkeit und die vollkommene göttliche Offenbarung, was vergleichbar ist mit der Sonne, ihrer Hitze und ihrem Licht. Andere Menschen haben ebenfalls ein körperliches Dasein und eine vernunftbegabte Seele – den Geist und Verstand. Aussagen wie »Ich schlief auf Meinem Lager, als der Windhauch Gottes über Mich wehte und Mich aus Meinem Schlummer erweckte«Vergleiche: Ährenlese, Eine Auswahl aus den Schriften Bahá’u’lláhs, Kapitel 41, und Bahá’u’lláh, Súriy-i-Haykal, in: Anspruch und Verkündigung 1:192A, ähneln dem Worte Christi: »Das Fleisch ist mit Kummer beladen, aber der Geist ist voller Freude«, oder Bemerkungen wie: »Ich bin betrübt«, oder »Ich bin entspannt«, oder »Ich bin beunruhigt«: All diese Aussprüche beziehen sich auf die körperliche Ebene und haben keinen Einfluss auf die individuelle Wirklichkeit oder auf die Stufe der Offenbarung der göttlichen Wirklichkeit. Zum Beispiel könnte der menschliche Körper tausenden von Wechselfällen ausgesetzt sein, aber der Geist ist sich dessen überhaupt nicht bewusst. Es ist sogar möglich, dass einzelne Körperfunktionen völlig ausfallen, während das Wesen des Verstandes unberührt bleibt. Ein Kleidungsstück mag vielfach durchlöchert und zerrissen werden, sein Träger kann trotzdem unversehrt bleiben. So beziehen sich die Worte Bahá’u’lláhs, »Ich schlief auf Meinem Lager, als ein Windhauch über Mich wehte und Mich aus Meinem Schlummer erweckte«, auf den Körper.39:7In der Welt Gottes gibt es keine Vergangenheit, Gegenwart oder Zukunft: Alles dies ist eins. Wenn also Christus sagte: »Im Anfang war das Wort«Johannes 1:1A, meinte Er damit, das Wort war, ist und wird sein, denn in der Welt Gottes gibt es keine Zeit. Zeit herrscht über die Geschöpfe, nicht aber über Gott. So spricht Christus in dem Gebet: »Geheiligt werde Dein Name«Matthäus 6:9, Lukas 11:2A, was bedeutet: Dein Name war und ist geheiligt und wird immer geheiligt sein. Abermals, Morgen, Mittag und Abend gibt es auf der Erde, aber auf der Sonne gibt es weder Morgen, noch Mittag noch Abend.Kapitel 40Das Wissen der Manifestationen Gottes40:1Frage: Welche Grenzen sind den Kräften der Manifestationen Gottes gesetzt, insbesondere bezüglich Ihres Wissens?40:2Antwort: Wissen ist von zweierlei Art: wesenhaftes Wissen und formales Wissen, das heißt, intuitives Wissen und konzeptionelles Wissen.40:3Das Wissen, das die Menschen haben, gewinnen sie in der Regel durch Verständnis von Zusammenhängen und durch Beobachtung, das heißt, entweder wird das Objekt mit dem Verstand erfasst, oder durch seine Beobachtung wird ein Bild davon im Spiegel des Herzens erzeugt. Dieses Wissen ist recht begrenzt, da man es erst erwerben und sich aneignen muss.40:4Die andere Art von Wissen jedoch, wesenhaftes und intuitives Wissen, ist wie das Wissen und die Kenntnis des Menschen über sein eigenes Selbst.40:5Zum Beispiel sind sich Verstand und Geist des Menschen all seiner Befindlichkeiten und Gegebenheiten, aller Teile und Glieder seines Körpers und all seiner körperlichen Empfindungen sowie seiner geistigen Kräfte, Wahrnehmungen und Zustände bewusst. Dies ist ein wesenhaftes Wissen, durch das der Mensch seinen eigenen Zustand wahrnimmt. Er fühlt und begreift es, weil der Geist den Körper umfasst und sich seiner Empfindungen und Kräfte bewusst ist. Dieses Wissen wird nicht durch Anstrengung erworben: Es ist Teil des Wesens, einfach eine Gabe.40:6Da jene geheiligten Wirklichkeiten, die allumfassenden Manifestationen Gottes, alle erschaffenen Dinge sowohl in ihrem Wesen als auch in ihren Eigenschaften umfassen, da Sie alle existierenden Wirklichkeiten übersteigen und enthüllen; und da Sie um alle Dinge wissen, ist folglich Ihr Wissen göttlich und nicht etwa erworben – das heißt, es ist eine himmlische Gnade und eine göttliche Enthüllung.40:7Nehmen wir ein Beispiel, nur um den Punkt klar zu machen. Das edelste aller irdischen Wesen ist der Mensch. In ihm sind das Tier-, das Pflanzen- und das Mineralreich verwirklicht; das heißt, all diese Ebenen sind in ihm enthalten, so dass er mit ihnen allen ausgestattet ist. Und mit all diesen Ebenen und Stufen betraut, ist er ihrer Mysterien gewahr und kennt die Geheimnisse ihrer Existenz. Dies ist nur ein Beispiel und nicht etwa eine genaue Entsprechung.40:8Kurz gesagt, die allumfassenden Manifestationen Gottes sind sich der Wahrheit, die den Mysterien aller erschaffenen Dinge zugrunde liegt, bewusst und so schaffen Sie eine Religion, die auf dem vorherrschenden Zustand der Menschheit beruht und damit in Einklang steht. Denn Religion beruht auf den notwendigen Beziehungen, die sich aus den Wirklichkeiten der Dinge ableiten. Wenn die Manifestation Gottes – der göttliche Gesetzgeber – nicht über die Wirklichkeiten der Dinge im Bilde wäre, wenn Er die notwendigen Beziehungen, die sich aus diesen Wirklichkeiten ergeben, nicht verstehen würde, könnte Er sicherlich keine Religion schaffen, die zu den Nöten und Bedingungen der Zeit passt. Die Propheten Gottes, die allumfassenden Manifestationen, gleichen fähigen Ärzten; die Welt des Seins ist wie der Körper des Menschen; und die göttlichen Religionen sind wie die Therapie und das Heilmittel. Der Arzt muss über alle Körperteile und Organe, die Konstitution und die Lebensumstände des Patienten Bescheid wissen, damit er ein wirksames Heilmittel verschreiben kann. Tatsächlich leitet der Arzt aus der Krankheit selbst das Heilmittel ab, denn er diagnostiziert zuerst die Erkrankung und behandelt dann deren Ursache. Solange die Krankheit nicht genau diagnostiziert ist, wie kann da eine Therapie oder ein Heilmittel verschrieben werden? Der Arzt muss daher die Konstitution, die Körperteile, Organe und die Lebensumstände des Patienten genau kennen und ebenso mit jeder Krankheit und jedem Heilmittel vertraut sein, um die richtige Behandlung zu verordnen.40:9Religion beruht also auf den notwendigen Beziehungen, die sich aus der Wirklichkeit der Dinge ableiten. Im Bewusstsein der Geheimnisse der Schöpfung sind die allumfassenden Manifestationen Gottes vollkommen über diese notwendigen Beziehungen im Bilde und schaffen damit die Religion Gottes.Kapitel 41Universelle Zyklen41:1Frage: Es wurden universelle Zyklen erwähnt, die in der Welt des Seins auftreten. Bitte erläutern Sie, wie es sich damit in Wirklichkeit verhält.41:2Antwort: Jeder der leuchtenden Himmelskörper dieses grenzenlosen Firmaments hat seinen Umlaufzyklus, der Zeitraum, in dem eine volle Umlaufbahn beendet wird, bevor eine neue beginnt. Die Erde beispielsweise vollzieht alle 365 Tage, fünf Stunden und annähernd achtundvierzig Minuten einen Umlauf und beginnt dann erneut auf derselben Erdumlaufbahn. Ebenso durchläuft das gesamte Universum Zyklen bedeutender Ereignisse und Geschehnisse, sei es im Hinblick auf das Reich der Natur oder des Menschen.41:3Wenn ein Zyklus zum Abschluss kommt, wird ein neuer eröffnet, und der vorhergehende Zyklus schwindet aufgrund folgenschwerer Ereignisse so gänzlich aus der Erinnerung, dass er keine Aufzeichnung oder Spur hinterlässt. Wie du weißt, haben wir keine Aufzeichnungen aus der Zeit vor zwanzigtausend Jahren, obwohl wir vorher durch rationale Argumente festgestellt haben, dass das Leben auf dieser Erde sehr alt ist – nicht ein oder zweihunderttausend, nicht einmal ein oder zwei Millionen Jahre alt: Es ist in der Tat uralt, und die Aufzeichnungen und Spuren der Urzeit wurden vollständig ausgelöscht.41:4Für jeden der Offenbarer Gottes gibt es ebenfalls einen Zyklus, in dem Seine Religion und Sein Gesetz ihre volle Kraft und Wirkung haben. Wenn Sein Zyklus durch das Kommen eines neuen Offenbarers beendet ist, beginnt ein neuer Zyklus. So werden Zyklen eröffnet, abgeschlossen und erneuert, bis ein universeller Zyklus in der Welt des Daseins vollendet ist und folgenschwere Ereignisse eintreten, die jede Aufzeichnung und Spur der Vergangenheit auslöschen; dann beginnt ein neuer universeller Zyklus in der Welt, denn das Reich des Daseins hat keinen Anfang. Wir haben bereits Argumente und Beweise zu diesem Thema dargelegt, und es ist nicht nötig sie zu wiederholen.Siehe: Kapitel 14A41:5Kurz gesagt, wir stellen fest, dass ein universeller Zyklus in der Welt des Daseins einen gewaltigen Zeitraum und unzählige Zeitalter und Epochen umfasst. In einem solchen Zyklus treten die Offenbarer Gottes in der sichtbaren Welt in Erscheinung, bis ein allumfassender und höchster Offenbarer die Welt zum Mittelpunkt göttlichen Glanzes macht und sie durch Seine Offenbarung zur Stufe der Reife führt. Die Dauer Seines Zyklus ist sehr lang. Andere Offenbarer werden sich im Laufe dieses Zyklus in Seinem Schatten erheben und entsprechend den Zeiterfordernissen bestimmte Gesetze in Bezug auf materielle Angelegenheiten und Vorgänge erneuern, aber sie werden in Seinem Schatten bleiben. Wir befinden uns in dem Zyklus, der mit Adam begann und dessen allumfassender Offenbarer Bahá’u’lláh ist.Kapitel 42Die Macht und Vollkommenheit der göttlichen Manifestationen42:1Frage: Wie weit erstrecken sich die Kräfte und die Vollkommenheit der Manifestationen Gottes, jener Throne der Wahrheit, und welche Grenzen hat ihr Einfluss?42:2Antwort: Betrachte die Welt des Daseins, also die stoffliche Schöpfung. Das Sonnensystem ist von Dunkelheit umgeben. Innerhalb seiner Grenzen ist die Sonne der Mittelpunkt allen Lichts, alle zugehörigen Planeten umkreisen sie und werden von ihrer Gabenfülle erleuchtet. Die Sonne ist der Ursprung von Leben und Licht und die Ursache für Wachstum und Entwicklung aller Dinge innerhalb des Sonnensystems. Würde die Gabenfülle der Sonne versiegen, könnte dort kein Lebewesen mehr existieren: Alles würde im Dunkel versinken und zugrunde gehen. Es ist daher klar und offensichtlich, dass die Sonne innerhalb des Sonnensystems das Zentrum allen Lichts und der Ursprung allen Lebens ist.42:3In gleicher Weise sind die heiligen Manifestationen Gottes die Brennpunkte des Lichtes der Wahrheit, die Quellen der verborgenen Geheimnisse und der Ursprung der ausströmenden göttlichen Liebe. Sie werfen ihren Strahlenglanz auf das Reich des Herzens und des Verstandes und gewähren der Welt des Geistes ewige Gnade. Sie verleihen geistiges Leben und erstrahlen im Glanz innerer Wahrheiten und Bedeutungen. Die Erleuchtung der Welt der Gedanken geht aus von jenen Mittelpunkten des Lichts, die die Geheimnisse enthüllen. Ohne die Gnade der Offenbarung und Unterweisung durch diese geheiligten Wesen würde die Welt der Menschen und das Reich der Gedanken in tiefste Finsternis stürzen. Ohne die wohlbegründeten und wahren Lehren dieser Erklärer der Geheimnisse würde die menschliche Welt zum Schauplatz tierischer Merkmale und Eigenschaften, alles Dasein würde zu einer flüchtigen Einbildung und es gäbe kein wahres Leben mehr. Deshalb heißt es im Evangelium: »Im Anfang war das Wort«, das heißt, es war der Ursprung allen Lebens.Johannes 1:1A42:4Betrachte nun den durchdringenden Einfluss der Sonne auf alle irdischen Wesen und welche sichtbaren Wirkungen und Folgen sich aus ihrer Nähe oder Ferne, ihrem Auf- und Untergang ergeben. Zu einer Zeit ist es Herbst, zu einer anderen ist es Frühling. Zu einer Zeit ist es Sommer, zu einer anderen ist es Winter. Wenn die Sonne die Tagundnachtgleiche passiert, erscheint der lebensspendende Frühling in seiner ganzen Pracht, und wenn sie die Sommersonnenwende erreicht, gelangen die Früchte zur vollen Reife, Getreide und Pflanzen bringen ihre Erträge, und alles Irdische erreicht die Fülle seines Wachstums und seiner Entwicklung.42:5Sobald in vergleichbarer Weise die heilige Manifestation Gottes – die Sonne der Welt der Schöpfung – Ihre Pracht auf die Welt der Herzen, des Verstandes und des Geistes wirft, wird ein geistiger Frühling eingeläutet und ein neues Leben enthüllt. Die Kraft der unvergleichlichen Frühlingszeit erscheint und ihre wunderbaren Gaben werden sichtbar. So kannst du beobachten, dass mit dem Kommen jeder der Manifestationen Gottes erstaunliche Fortschritte im Bereich des menschlichen Verstandes, der Gedanken und des Geistes erzielt wurden. Betrachte zum Beispiel den Fortschritt, der in diesem göttlichen Zeitalter in der Welt des Verstandes und der Gedanken erreicht wurde – und das ist erst der Anfang der Morgendämmerung! Bald schon wird sich zeigen, wie diese neuen Gnadengaben und himmlischen Lehren diese düstere Welt mit ihrem Licht durchfluten und dieses mit Kummer erfüllte Reich in das allerhöchste Paradies verwandeln.42:6Würden wir den Einfluss und die Gnadengaben jeder der Manifestationen Gottes ausführlich erläutern, so würde dies sehr lange dauern. Sinne tief darüber nach, um selbst dieser Frage auf den Grund zu gehen und die Wahrheit zu erfassen.Kapitel 43Die zwei Arten von Propheten
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