‘Abdu’l-Bahá | Beantwortete Fragen
weiter nach oben ...
64:1
Wenn wir alle Dinge mit einem wachen Auge untersuchen, stellen wir fest, dass sie insgesamt nur drei Kategorien zuzuordnen sind: dem Mineralischen, dem Pflanzlichen, dem Tierischen. So gibt es drei Kategorien von Geschöpfen und jede hat ihre eigenen Spezies. Der Mensch ist die vornehmste Spezies, da er die Vollkommenheit jeder der drei Kategorien in sich vereint – das heißt, er besitzt einen materiellen Körper, die Wachstumskraft und die Sinneskraft. Über die Vollkommenheit des Mineralischen, Pflanzlichen und Tierischen hinaus besitzt er jedoch noch eine besondere Vollkommenheit, die anderen erschaffenen Dingen fehlt, nämlich die Vollkommenheit des Verstandes. Somit ist der Mensch das Edelste von allen Lebewesen.
64:2
Der Mensch bekleidet den höchsten Rang des Stofflichen und steht am Anfang der Geistigkeit; das heißt, er befindet sich am Ende der Unvollkommenheit und am Anfang der Vollkommenheit. Er befindet sich am Ende der Finsternis und am Anfang des Lichts. Deshalb wird über die Stufe des Menschen gesagt, sie sei das Ende der Nacht und der Anbruch des Tages, was bedeutet, dass er jegliche Unvollkommenheit umfasst und potenziell jede Vollkommenheit besitzt. Er hat sowohl eine tierische als auch eine engelhafte Seite, und die Rolle des Erziehers besteht darin, die menschlichen Seelen so auszubilden, dass die engelhafte Seite die tierische überwinden kann. Wenn also die göttlichen Kräfte, die mit Vollkommenheit identisch sind, die satanischen Kräfte im Menschen, die völliger Unvollkommenheit entsprechen, überwinden, wird er das edelste aller Geschöpfe, im umgekehrten Fall wird er jedoch das schändlichste aller Wesen. Deshalb ist er das Ende der Unvollkommenheit und der Beginn der Vollkommenheit.
64:3
Man sieht bei keiner anderen Spezies in der Welt des Daseins solche Unterschiede, Gegensätze, Kontraste und Widersprüche wie beim Menschen. So ist es auch der Mensch, auf den das strahlende Licht des Göttlichen fiel, so wie es bei Christus geschah – sieh, wie herrlich und edel der Mensch ist! Zugleich betet er Steine, Bäume und Lehmklumpen an – sieh, wie erbärmlich er ist, dass der Gegenstand seiner Verehrung die niedrigste Daseinsstufe ist, das heißt leblose Steine, Erdklumpen, Berge, Wälder und Bäume! Was kann es für den Menschen Erbärmlicheres geben, als die niedrigste Daseinsstufe anzubeten?
64:4
Darüber hinaus ist Wissen eine menschliche Eigenschaft, aber auch Unwissenheit; Wahrhaftigkeit ist eine menschliche Eigenschaft, aber auch Lüge; und das Gleiche gilt für Vertrauenswürdigkeit und Verrat, Gerechtigkeit und Tyrannei und so weiter. Kurz gesagt, jede Vollkommenheit und Tugend ist wie jedes Laster eine Eigenschaft des Menschen. Man muss auch die Unterschiede berücksichtigen, die zwischen den Menschen bestehen. Christus hatte die Gestalt eines Menschen ebenso wie Kephas. Mose war ein Mensch und ebenso der Pharao; Abel war ein Mensch und Kain ebenso; Bahá’u’lláh war ein Mensch und YaḥyáMírzá Yaḥyá, Halbbruder und eingeschworener Feind Bahá’u’lláhsA ebenso. Deshalb gilt der Mensch als das größte Zeichen Gottes – das heißt, er ist das Buch der Schöpfung – denn alle Geheimnisse des Universums sind in ihm zu finden. Sollte er in die Obhut des wahren Erziehers gelangen und richtig ausgebildet werden, wird er zum Edelstein aller Edelsteine, zum Licht allen Lichtes, zum Inbegriff des Geistes. Er wird zum Mittelpunkt göttlichen Segens, zur Quelle geistiger Attribute, zum Dämmerungsort himmlischen Lichtes und zum Empfänger göttlicher Inspiration. Sollte ihm diese Ausbildung jedoch vorenthalten bleiben, wird er zur Verkörperung satanischer Attribute, zum Inbegriff tierischer Laster und zur Quelle all dessen, was bedrückend und finster ist.
64:5
Dies ist die Weisheit des Auftretens der Propheten: Die Menschheit zu erziehen, auf dass der Klumpen Kohle zu einem Diamanten werde und der unfruchtbare Baum veredelt werde und Früchte von größter Süße und Zartheit hervorbringe. Und nachdem die edelste Stufe der Menschenwelt erreicht wurde, kann ein weiterer Fortschritt nur im Grad der Vollkommenheit erzielt werden, aber nicht in der Stufe, denn die Stufen sind endlich, aber für die göttliche Vollkommenheit gibt es keine Grenze.
64:6
Sowohl vor als auch nach dem Ablegen dieser stofflichen Hülle schreitet die menschliche Seele in ihrer Vollkommenheit voran, jedoch nicht in der Stufe. Alles Erschaffene entwickelt sich bis zu seinem Gipfel, dem vollendeten Menschen, und es gibt kein höheres Geschöpf als ihn. Der Mensch kann, nachdem er die menschliche Stufe erreicht hat, nur in der Vollkommenheit voranschreiten, aber nicht in der Stufe, denn es gibt keine höhere Stufe, zu der er gelangen kann, als die eines vollendeten Menschen. Er kann sich nur auf der menschlichen Stufe weiterentwickeln, da die Vervollkommnung des Menschen unendlich ist. So gelehrt ein Mensch auch sein mag, es ist immer möglich, sich einen noch gelehrteren vorzustellen.
64:7
Weil es nun für die Vollkommenheit des Menschen keine Grenze gibt, kann er auch nach seinem Aufstieg aus dieser Welt Fortschritte in seiner Vervollkommnung machen.
Kapitel 65Glaube und Taten
65:1
Frage: Im Kitáb-i-Aqdas heißt es: »… wer dessen beraubt ist, geht in die Irre, hätte er auch alle gerechten Werke vollbracht.«»Die erste Pflicht, die Gott Seinen Dienern auferlegt, ist die Anerkennung Dessen, der der Tagesanbruch Seiner Offenbarung, der Urquell Seiner Gesetze ist und Gott im Reiche Seiner Sache und in der Welt der Schöpfung vertritt. Wer diese Pflicht erfüllt, hat alles Gute erreicht, und wer dessen beraubt ist, geht in die Irre, hätte er auch alle gerechten Werke vollbracht.«(Kitáb-i-Aqdas – Das Heiligste Buch 1)A Was bedeutet dieser Vers?
65:2
Antwort: Die Bedeutung dieses gesegneten Verses ist, dass es die Grundlage von Erfolg und Erlösung ist, Gott anzuerkennen, und dass gute Taten, die Frucht des Glaubens sind, aus dieser Anerkennung erwachsen.
65:3
Wenn diese Anerkennung nicht erfolgt, bleibt der Mensch wie durch Schleier von Gott getrennt, und wegen dieses Schleiers erreichen seine guten Werke nicht ihre volle und gewünschte Wirkung. Dieser Vers bedeutet nicht, dass die durch Schleier von Gott Getrennten alle gleich sind, ob sie nun Gutes oder Böses tun. Es bedeutet nur, dass Gott anzuerkennen, die Grundlage ist und gute Taten aus dieser Erkenntnis hervorgehen. Dennoch ist sicher, dass unter denen, die wie durch Schleier von Gott getrennt sind, ein Unterschied besteht zwischen dem, der gute Taten vollbringt, und dem Sünder und Übeltäter. Denn die wie durch Schleier von Gott getrennte Seele, die mit gutem Charakter und Verhalten ausgestattet ist, verdient die Vergebung Gottes. Dem wie durch Schleier von Gott getrennten Sünder, der schlechte Charakterzüge und Verhaltensweisen aufweist, bleiben jedoch die Wohltaten und Gaben Gottes versagt. Hierin liegt der Unterschied.
65:4
Dieser gesegnete Vers bedeutet daher, dass ohne Gott anzuerkennen, gute Taten allein nicht zu ewiger Erlösung, dauerhaftem Erfolg und Heil und zur Aufnahme in das Reich Gottes führen können.Siehe Kapitel 84 für eine ausführlichere Erörterung dieses Themas.A
Kapitel 66Der Fortbestand der vernunftbegabten Seele nach dem körperlichen Tod
66:1
Frage: Wodurch wird die vernunftbegabte Seele weiterleben, nachdem sie den Körper abgelegt hat und der Geist emporgestiegen ist? Nehmen wir an, dass die Seelen, die durch die Gnadengaben des Heiligen Geist unterstützt werden, wahres Sein und ewiges Leben erlangen. Aber was wird aus den vernunftbegabten Seelen, die wie durch Schleier von Gott getrennt sind?
66:2
Antwort: Manche meinen, der Körper sei das Substanzielle und bestehe durch sich selbst, und der Geist sei unwesentlich und bestehe nur durch das Substanzielle des Körpers. Die Wahrheit ist jedoch, dass die vernunftbegabte Seele das Substanzielle ist, durch das der Körper besteht. Wenn das Nicht-Wesentliche – der Körper – zerstört wird, bleibt das Substanzielle – der Geist – übrig.
66:3
Zweitens besteht die vernunftbegabte Seele, mit anderen Worten der menschliche Geist, nicht dadurch, dass sie dem Körper innewohnt, das heißt, sie tritt nicht in ihn ein; denn Innewohnen und Eintreten sind Merkmale von Körpern. Die vernunftbegabte Seele ist darüber erhaben. Sie ist von Anfang an niemals in den Körper eingetreten, andernfalls wäre eine andere Wohnstatt für sie erforderlich, sobald sie den Körper wieder verlässt. Nein, die Verbindung des Geistes mit dem Körper ist so wie die Verbindung dieser Lampe mit einem Spiegel. Wenn der Spiegel rein und makellos ist, erscheint das Licht der Lampe darin, aber wenn der Spiegel zerbrochen oder mit Staub bedeckt ist, bleibt das Licht verborgen.
66:4
Die vernunftbegabte Seele – der menschliche Geist – ist von Anfang an nicht in diesen Körper herabgestiegen, noch besteht sie durch ihn, denn sonst wäre sie auch auf etwas Substanzielles angewiesen, nachdem sich die Bestandteile des Körpers aufgelöst haben. Im Gegenteil, die vernunftbegabte Seele ist das Substanzielle, auf das der Körper angewiesen ist. Die vernunftbegabte Seele besitzt von Anfang an ihre Individualität; sie erwirbt sie nicht mittels des Körpers. Was sich höchstens sagen lässt, ist, dass die Individualität und Identität der vernunftbegabten Seele in dieser Welt gestärkt werden kann, und dass die Seele entweder fortschreiten und sich vervollkommnen kann oder dass sie im tiefsten Abgrund der Unwissenheit verbleibt und wie durch Schleier von den Zeichen Gottes getrennt und ihrer Sicht beraubt bleibt.
66:5
Frage: Wodurch kann der Geist des Menschen – die vernunftbegabte Seele – Fortschritte machen, nachdem er von dieser sterblichen Welt gegangen ist?
66:6
Antwort: Nachdem der Geist vom Körper getrennt ist, macht der menschliche Geist in der göttlichen Welt entweder allein durch die Gunst und Gnade des Herrn Fortschritte, oder durch die Fürsprache und die Gebete anderer menschlicher Seelen oder durch großzügige Spenden und wohltätige Werke, die in seinem Namen dargebracht werden.
66:7
Frage: Was geschieht mit Kindern, die vor Erreichen des Reifealters sterben oder gar vor dem Geburtstermin?
66:8
Antwort: Diese Kinder weilen unter der Obhut der göttlichen Vorsehung, und da sie keine Sünde begangen haben und unbefleckt vom Schmutz der Welt der Natur sind, werden sie zu Offenbarungen der göttlichen Gnade und die Augen göttlicher Barmherzigkeit werden auf sie gerichtet sein.
Kapitel 67Ewiges Leben und Eintritt in das Reich Gottes
67:1
Du hast nach dem ewigen Leben und dem Eintritt ins Königreich gefragt. Das Königreich wird äußerlich als ›Himmel‹ bezeichnet, aber dies ist nur ein Ausdruck und ein Vergleich, keine Tatsache oder Wirklichkeit. Denn das Königreich ist kein stofflicher Ort, sondern über Raum und Zeit geheiligt. Es ist ein geistiges Reich, eine göttliche Welt, und es ist der Sitz der Souveränität Gottes. Es ist über den Körper und alles Körperliche erhaben und es ist frei und geheiligt von den eitlen Vorstellungen der Menschen. An einen Ort gebunden zu sein, ist ein Merkmal des Körpers und nicht des Geistes: Raum und Zeit umfassen den Körper, nicht den Geist und die Seele.
67:2
Beachte, dass der Aufenthaltsort für den Körper des Menschen ein begrenzter Raum ist, nicht mehr als ein Fleckchen Erde. Aber der Geist und Verstand des Menschen durchquert alle Länder und Regionen und sogar die grenzenlose Weite des Himmels; er umfasst alles Dasein und macht Entdeckungen in den Sphären droben und in den unendlichen Weiten des Universums. Dies liegt daran, dass der Geist an keinen Ort gebunden ist: Er ist eine Wirklichkeit ohne Ort, und für den Geist sind Erde und Himmel gleich, da er in beiden Entdeckungen macht. Aber der Körper ist beschränkt auf den Raum und weiß nicht um das, was darüber hinausgeht.
67:3
Es gibt also zwei Arten von Leben, das des Körpers und das des Geistes. Das Leben des Körpers ist das stoffliche Leben, aber das Leben des Geistes ist eine himmlische Existenz, die darin besteht, die Gnade des göttlichen Geistes zu empfangen und durch den Odem des Heiligen Geistes belebt zu werden. Obwohl das stoffliche Leben ein Dasein hat, ist es in den Augen der heiligen und geistig gesinnten Seelen völlige Nichtexistenz und Tod. So existiert der Mensch ebenso wie dieser Stein, aber welch ein Unterschied besteht zwischen der Existenz des Menschen und der des Steins! Obwohl der Stein existiert, ist er im Vergleich zur Existenz des Menschen nicht existent.
67:4
Mit ›ewigem Leben‹ ist gemeint, die Gnade des Heiligen Geistes zu empfangen, so wie eine Blume an den Gaben und Brisen des Frühlings teilhat. Schau, wie diese Blume anfangs ein rein mineralisches Leben besaß, wie sie aber mit Beginn des Frühlings, dem Herabregnen der Frühlingsschauer und der Hitze der strahlenden Sonne ein anderes Leben fand und mit größter Frische, zart und duftend erschien. Im Vergleich zu diesem Leben war das vorherige Leben der Blume wie der Tod.
67:5
Damit soll gesagt sein, dass das Leben des Königreichs das Leben des Geistes ist, dass es ewig währt und über Zeit und Raum geheiligt ist, so wie der menschliche Geist, der an keinen Ort gebunden ist. Denn solltest du den menschlichen Körper gründlich untersuchen, so könntest du doch keinen bestimmten Platz oder Ort für den Geist finden. Der Geist ist an keinen Ort gebunden und er ist immateriell, aber er hat eine Verbindung mit dem Körper, so wie die Sonne eine Verbindung mit diesem Spiegel hat: Die Sonne nimmt keinen Platz im Spiegel ein, aber sie ist damit verbunden. Genauso ist auch die Welt des Königreichs über alles geheiligt, was vom Auge gesehen oder von den anderen Sinnen wie Hören, Riechen, Schmecken oder Fühlen wahrgenommen werden kann.
67:6
Wo kann man nun im Menschen diesen Verstand finden, der ihm innewohnt und dessen Existenz außer Zweifel steht? Würdest du den menschlichen Körper mit dem Auge, dem Ohr oder den anderen Sinnen untersuchen, könntest du den Verstand nicht finden, obwohl er eindeutig existiert. Der Verstand hat somit keinen festen Ort, obwohl er mit dem Gehirn verbunden ist. Das Gleiche gilt für das Königreich. Ebenso hat die Liebe keinen festen Ort, aber sie ist mit dem Herzen verbunden. Und genauso hat das Königreich keinen Ort, sondern ist mit der menschlichen Wirklichkeit verbunden.
67:7
Der Zugang zum Königreich erfolgt durch die Liebe Gottes, durch Loslösung, durch Läuterung und Heiligkeit, durch Wahrhaftigkeit und Reinheit, durch Standhaftigkeit und Treue und durch Selbstaufopferung.
67:8
Aus diesen Erklärungen geht klar hervor, dass der Mensch unsterblich ist und ewig lebt. Wer an Gott glaubt, Ihn liebt und Gewissheit erlangt hat, erfreut sich an diesem gesegneten Leben, das wir das ewige Leben nennen; die aber, die wie durch Schleier von Gott getrennt sind, obwohl sie mit Leben ausgestattet sind, leben doch in Dunkelheit, und ihr Leben ist im Vergleich zu dem der Gläubigen Nichtsein.
67:9
So lebt sowohl das Auge als auch der Fingernagel, aber das Leben des Fingernagels im Vergleich zu dem des Auges kommt dem Nichtsein gleich. Der Stein und der Mensch existieren beide, aber verglichen mit dem Menschen hat der Stein keine Existenz und kein Dasein. Denn wenn der Mensch stirbt und sein Körper zerfällt und zugrunde geht, wird er wie der Stein, die Erde und das Mineral. Es ist daher klar, dass das Mineral, obwohl es existiert, verglichen mit dem Menschen nicht existiert.
67:10
Ebenso sind die Seelen, die vor Gott verhüllt sind, obwohl sie in dieser Welt und in der kommenden Welt existieren, verglichen mit dem geheiligten Dasein der Kinder des göttlichen Königreichs nicht existent und verloren.
Kapitel 68Zweierlei Arten von Schicksal
68:1
Frage: Ist Schicksal, das in den Heiligen Büchern Erwähnung findet, etwas Unwiderrufliches? Wenn ja, welcher Nutzen liegt in dem Versuch, es abzuwenden?
68:2
Antwort: Es gibt zwei Arten von Schicksal: Eines ist unwiderruflich und das andere ist bedingt, oder wie man sagt in der Schwebe. Unwiderrufliches Schicksal ist nicht zu ändern oder abzuwenden, während bedingtes Schicksal eintreffen kann oder auch nicht. So ist das unwiderrufliche Schicksal dieser Lampe, dass ihr Öl verbrannt und verbraucht wird. Ihr endgültiges Verlöschen ist daher gewiss, und es ist unmöglich, diesen Ausgang zu ändern, denn dies ist ihr unwiderrufliches Schicksal. Ebenso wurde der Körper des Menschen mit einer Kraft versehen, deren Abbau und Erschöpfung unvermeidlich zum Zerfall des Körpers führt. Es ist so wie mit dem Öl in dieser Lampe: Sobald es verbrannt und verbraucht ist, wird die Lampe mit Sicherheit verlöschen.
68:3
Dem bedingten Schicksal wäre Folgendes vergleichbar: Obwohl noch Öl übrig ist, bläst ein starker Wind und löscht die Lampe aus. Dieses Schicksal ist bedingt. Es ist ratsam, dieses Schicksal abzuwenden, sich davor zu schützen und vorsichtig und umsichtig zu sein. Aber das unwiderrufliche Schicksal, das dem Verbrauch des Lampenöls gleicht, kann nicht geändert, abgewandelt oder verzögert werden. Es ist unausweichlich, die Lampe wird zweifellos verlöschen.
weiter nach unten ...