Bahá’u’lláh | Ährenlese aus den Schriften Bahá’u’lláhs
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136:4
Erhebe dich, deinem Herrn zu allen Zeiten und unter allen Umständen beizustehen, und sei einer Seiner Helfer. Ermahne sodann die Menschen, den Worten Gehör zu schenken, die der Geist Gottes auf dieser erleuchtenden, strahlenden Tafel geäußert hat. Sprich: Säet nicht die Saat der Zwietracht unter den Menschen, o Volk, und streitet nicht mit euerem Nächsten. Seid unter allen Umständen geduldig und setzt euer ganzes Vertrauen, euere Zuversicht auf Gott. Helft euerem Herrn mit dem Schwerte der Weisheit und der Rede. Dies, wahrlich, steht der Stufe des Menschen an. Davon abzugehen wäre Gottes, des höchsten Herrn aller, des Verherrlichten, unwürdig. Aber das Volk wurde irregeleitet und gehört wahrlich zu den Achtlosen.
136:5
O Menschen, öffnet die Tore der Menschenherzen mit den Schlüsseln des Gedenkens an den, der das Gedenken Gottes und Urquell der Weisheit unter euch ist. Er hat auf der ganzen Welt die Herzen Seiner Diener auserwählt und jedes zu einem Thron für die Offenbarung Seiner Herrlichkeit gemacht. So heiligt sie denn von jeder Befleckung, damit ihnen das eingeprägt werde, wofür sie erschaffen wurden. Dies ist wahrlich ein Beweis der gütigen Gunst Gottes.
136:6
Veredelt euere Zunge durch Wahrhaftigkeit, o Menschen, und ziert euere Seele mit dem Schmuck der Ehrlichkeit. Hütet euch, o Menschen, daß ihr nicht gegen jemanden falsch seid. Seid Gottes Treuhänder unter Seinen Geschöpfen und die Wahrzeichen Seiner Großmut unter Seinem Volke. Wer seinen Lüsten und verderbten Neigungen folgt, geht in die Irre und vergeudet seine Mühe. Er gehört wahrlich zu den Verlorenen. Strebt danach, o Menschen, daß euere Augen auf Gottes Barmherzigkeit gerichtet, daß euere Herzen auf Sein wunderbares Gedenken eingestellt sind, daß euere Seelen zuversichtlich in Seiner Gnade und Großmut ruhen und euere Füße den Pfad Seines Wohlgefallens beschreiten. Das sind die Ratschläge, die Ich euch als Vermächtnis gebe. Wolltet ihr doch Meinen Ratschlägen folgen!
137
137:1
Manche haben es als rechtmäßig betrachtet, das unverletzliche Eigentum ihres Nächsten anzutasten, und haben den ausdrücklichen, in Gottes Buch niedergelegten Befehl auf die leichte Schulter genommen. Unheil komme über sie und die Strafe Gottes, des Allmachtvollen, des Allmächtigen, suche sie heim! Bei Ihm, der über den Morgen der Heiligkeit leuchtet! Würde die ganze Erde in Silber und Gold verwandelt, so würde keiner, von dem man sagen kann, er sei wirklich in den Himmel des Glaubens und der Gewißheit aufgestiegen, sich dazu herablassen, dieses zu beachten oder gar danach zu greifen und es zu behalten. Wir haben schon früher auf diesen Gegenstand hingewiesen in Texten, die auf arabisch, in einer Sprache von erlesener Schönheit, offenbart sind. Gott ist Unser, Zeuge! Wer die Süße dieser Worte gekostet hat, wird niemals billigen, daß die von Gott gesetzten Grenzen überschritten werden, noch wird er seinen Blick auf irgendeinen außer seinem Vielgeliebten richten. Ein solcher Mensch wird mit seinem inneren Auge rasch erkennen, wie nichtig und verächtlich die Dinge dieser Welt allesamt sind, und wird seinen Sinn auf Höheres richten.
137:2
Sprich: Schämt euch, o ihr, die ihr euch die Liebenden der Altehrwürdigen Schönheit nennt! Seid ermahnt durch die Trübsale, die Er erlitten hat, und durch die Bürde der Qualen, die Er um Gottes willen ertrug. Laßt euch die Augen öffnen! Zu welchem Zweck hätte Er sich abgemüht, wenn die mannigfachen Prüfungen, die Er ertrug, schließlich in so verächtlichen Bekenntnissen und solch üblem Betragen enden sollten? Jeder Räuber, jeder Missetäter hat in den Tagen, die Meiner Offenbarung vorangingen, die gleichen Worte geäußert und die gleichen Taten begangen.
137:3
Wahrlich, Ich sage: Neigt euer Ohr Meiner süßen Stimme und heiligt euch von der Befleckung durch euere üblen Leidenschaften und verderbten Wünsche. Wer im Heiligtum Gottes wohnt und den Ehrensitz ewiger Herrlichkeit einnimmt, wird sich weigern, selbst wenn er Hungers stürbe, die Hand widerrechtlich nach dem Eigentum seines Nächsten auszustrecken, wie niedrig und unwürdig dieser auch sei.
137:4
Die Absicht des einen, wahren Gottes bei Seiner Selbstoffenbarung ist, die ganze Menschheit zu Wahrhaftigkeit und Aufrichtigkeit, zu Frömmigkeit und Vertrauenswürdigkeit, zu Entsagung und Ergebenheit in den Willen Gottes, zu Nachsicht und Güte, zu Ehrlichkeit und Weisheit aufzurufen. Sein Ziel ist es, jeden Menschen in den Mantel eines geheiligten Charakters zu kleiden und ihn mit der Zier heiliger, edler Taten zu schmücken.
137:5
Sprich: Habt Erbarmen mit euch selbst und eueren Mitmenschen, und laßt es nicht zu, daß die Sache Gottes – eine Sache, die unendlich erhaben ist über das innerste Wesen der Heiligkeit – durch den Makel euerer leeren Grillen, euerer unziemlichen und verderbten Einbildungen befleckt werde.
138
138:1
Du siehst, o Gott des Erbarmens, Du, dessen Macht alles Erschaffene durchdringt, diese Deine Diener, Deine Knechte, wie sie des Tags nach dem Wohlgefallen Deines Willens das von Dir verordnete Fasten halten, sich beim ersten Morgengrauen erheben, Deinen Namen anzurufen und Dein Lob zu verherrlichen, voll Hoffnung, ihren Anteil an den guten Dingen zu erhalten, die in den Schatzkammern Deiner Gnade und Großmut verwahrt sind. Ich flehe zu Dir, o Du, der Du in Deinen Händen die Zügel der ganzen Schöpfung hältst, der Du das ganze Reich Deiner Namen und Eigenschaften im Griffe hast, vorenthalte Deinen Dienern an Deinem Tage nicht die belebenden Regenschauer aus den Wolken Deiner Barmherzigkeit und hindere sie nicht, ihren Teil aus dem Meere Deines Wohlgefallens zu nehmen.
138:2
Alle Atome der Erde bezeugen die Größe Deiner Kraft und Herrschaft, o mein Herr; und alle Zeichen des Universums beweisen die Herrlichkeit Deiner Würde und Macht. So hab Erbarmen, o Du höchster Herr über alles, Du König ewiger Tage, Du Herrscher über alle Völker, mit diesen Deinen Dienern, die sich an das Seil Deiner Gebote klammern und ihren Nacken beugen vor den Verkündungen Deiner Gesetze, die aus dem Himmel Deines Willens herabgesandt sind.
138:3
Sieh, o mein Herr, wie sie ihre Augen zum Morgen Deiner Güte heben, wie sie ihre Herzen auf die Meere Deiner Gunst richten, wie sie ihre Stimme senken vor den Tönen Deiner lieblichsten Stimme, die von der allerhöchsten Stufe in Deinem Namen, der Allherrliche, ruft. Hilf Du Deinen Geliebten, o mein Herr, die alles aufgaben, um zu erhalten, was Du besitzest, ihnen, die von Prüfungen und Leiden umgeben sind, weil sie der Welt entsagt und ihre Liebe auf Dein Reich der Herrlichkeit gerichtet haben. Ich flehe Dich an, o mein Herr, beschütze sie vor den Angriffen ihrer üblen Leidenschaften und Begierden, und hilf ihnen, das zu erlangen, was ihnen in dieser und der nächsten Welt nützen wird.
138:4
Ich bitte Dich, o mein Herr, bei Deinem verborgenen, Deinem kostbaren Namen, der laut durch das Reich der Schöpfung ruft und alle Völker zu dem Baume lädt, über den es kein Hinausgehen gibt, zum Thron allüberragender Herrlichkeit, überschütte uns und Deine Diener mit den Regenströmen Deiner Barmherzigkeit, damit sie uns von allem Gedenken außer an Dich reinigen und uns den Küsten des Meeres Deiner Gnade nahebringen. Verordne, o Herr, durch Deine erhabenste Feder, was unsere Seelen unsterblich macht im Reiche der Herrlichkeit, was unsere Namen fortbestehen läßt in Deinem Königreiche, was unser Leben in den Schatzkammern Deines Schutzes, unsere Körper in der Burg Deiner unverletzlichen Beständigkeit bewahren wird. Mächtig bist Du über alle Dinge, seien sie vergangen oder zukünftig. Es ist kein Gott außer Dir, dem allmächtigen Beschirmer, dem Selbstbestehenden.
138:5
Du siehst, o mein Herr, unsere flehenden Hände zu Deiner Gunst und Großmut erhoben. Gewähre, daß sie mit den Schätzen Deiner Güte und Freigebigkeit gefüllt werden. Vergib uns, unseren Vätern und unseren Müttern, und erfülle, was wir vom Meere Deiner Gnade und göttlichen Freigebigkeit ersehnen. Nimm, o Geliebter unserer Herzen, alle unsere Werke auf Deinem Pfade an. Du bist wahrlich der Machtvollste, der Erhabenste, der Unvergleichliche, der Eine, der Vergebende, der Gnädige.
139
139:1
O Nabíl-i-AʿẓamBeiname Mullá Muḥammad-i-Zarandís, des Verfassers eines Buches über die frühen Tage der Bahá’í-Offenbarung: »Nabíls Bericht« – Anm. d. Hrsg. A, schenke der Stimme des Altehrwürdigen der Tage, die dich aus dem Reich seines allherrlichen Namens ruft, ein aufmerksames Ohr. Er ist es, der nun aus den Reichen der Höhe und im innersten Wesen alles Erschaffenen verkündet: »Wahrlich, Ich bin Gott, es ist kein Gott außer Mir. Ich bin es, der von Ewigkeit her Quell aller Herrschaft und Macht war, der durch alle Ewigkeit fortfahren wird, Sein Königtum zu besitzen und Seinen Schutz allem Erschaffenen zu gewähren. Mein Beweis ist die Größe Meiner Macht und Meiner Herrschaft, die die ganze Schöpfung umfaßt.« …
139:2
Gesegnet bist du, o Mein Name, weil du Meine Arche betreten hast, durch die Kraft Meiner erhabensten Macht und Herrschaft auf dem Meere der Herrlichkeit dahinfliegst und zu Meinen Begünstigten zählst, deren Namen der Finger Gottes niedergeschrieben hat. Du hast den Kelch, der in Wahrheit Leben ist, geleert, den Kelch aus den Händen dieses Jünglings, den die Manifestationen des Allherrlichen umkreisen und dessen strahlende Gegenwart die Morgenröten der Barmherzigkeit am Tage und zur Nachtzeit preisen.
139:3
Seine Herrlichkeit sei mit dir, denn du bist von Gott her zu Gott hingewandert und in die Mauern des Hofes unvergänglicher Pracht eingetreten – des Ortes, den der Sterbliche niemals beschreiben kann. Dort hat der Hauch der Heiligkeit, erfüllt von der Liebe deines Herrn, deinen Geist in dir aufgerührt, und die Wasser des Verstehens haben den Makel des Fernseins und der Gottlosigkeit von dir abgewaschen. Du hast Einlaß gefunden in das Paradies des Gedenkens Gottes durch die Anerkennung dessen, der die Verkörperung dieses Gedenkens unter den Menschen ist.
139:4
Sei Gott dankbar dafür, daß Er dir die Kraft gab, Seiner Sache zu helfen, daß Er die Blumen des Wissens und Verstehens im Garten deines Herzens aufblühen ließ. So hat Seine Gnade dich umgeben und die ganze Schöpfung umschlossen. Hüte dich davor, daß du dich durch irgend etwas betrüben lässest. Mache dich frei von aller Bindung an die eitlen Anspielungen der Menschen und wirf die zwecklosen und spitzfindigen Wortstreitereien derer von dir, die vor Gott wie von Schleiern verhüllt sind. Verkünde sodann, was der Größte Geist dir im Dienst an der Sache deines Herrn zu äußern eingeben wird, damit du die Seelen aller Menschen aufrüttelst und ihre Herzen diesem gesegnetsten, allherrlichen Hofe zuführest…
139:5
Wisse, daß Wir die Herrschaft des Schwertes als Hilfe für Unsere Sache abgeschafft und an seiner Stelle die Macht eingesetzt haben, die aus der Rede des Menschen geboren ist. So haben Wir es kraft Unserer Gnade unwiderruflich bestimmt. Sprich: O Volk! Säe nicht die Saat der Zwietracht unter den Menschen, und stehe ab vom Streit mit deinem Nächsten; denn dein Herr hat die Welt und ihre Städte den Königen der Erde in Obhut gegeben und diese kraft der Herrschaft, die Er ihnen zu verleihen beliebte, zu Sinnbildern Seiner eigenen Macht erkoren. Er hat es verschmäht, einen Anteil an der Herrschaft dieser Welt sich selbst vorzubehalten. Dies wird Er, die Ewige Wahrheit, bezeugen. Was Er sich vorbehielt, sind die Städte der Menschenherzen, damit Er sie von aller irdischen Beflekkung rein mache und sie befähige, dem geheiligten Orte zu nahen, den die Hände der Ungläubigen niemals entweihen können. Öffne, o Volk, die Stadt des Menschenherzens mit dem Schlüssel deiner Rede. so haben Wir dir in vorbestimmtem Maße deine Pflicht verordnet.
139:6
Bei der Gerechtigkeit Gottes! Die Welt und ihre Nichtigkeiten, ihr Ruhm und alles, was sie an Freuden bieten kann, ist vor Gott so wertlos wie Staub und Asche, nein, noch viel verächtlicher. Könnten es die Menschenherzen doch begreifen! Reinige dich gründlich, o Volk Bahás, von der Verderbnis der Welt und allem, was ihr zugehört! Gott selbst ist Mein Zeuge! Die Dinge der Erde stehen euch schlecht an. Werft sie weg für jene, die nach ihnen verlangen, und richtet euere Augen fest auf diese heiligste, diese strahlendste Schau.
139:7
Was euch geziemt, ist die Liebe zu Ihm, der Manifestation Seines Wesens, und die Befolgung all dessen, was Ihm beliebt, euch vorzuschreiben, wenn ihr es doch wüßtet!
139:8
Sprich: Laßt Wahrhaftigkeit und Höflichkeit euer Schmuck sein. Duldet nicht, daß ihr des Gewandes der Langmut und der Gerechtigkeit beraubt werdet, damit aus eueren Herzen die süßen Düfte der Heiligkeit über alles Erschaffene wehen. Sprich: Sei achtsam, o Volk Bahás, daß du nicht auf den Wegen jener wandelst, deren Worte sich von ihren Taten unterscheiden. Strebt, daß ihr fähig werdet, den Völkern der Erde Gottes Zeichen zu offenbaren und Seine Gebote widerzuspiegeln. Laßt euere Taten Führung für die ganze Menschheit sein, denn bei den meisten Menschen, ob hoch oder niedrig, unterscheidet sich das Bekenntnis vom Verhalten. Durch euere Taten aber könnt ihr euch vor anderen auszeichnen. Durch sie kann der Glanz eueres Lichtes über die ganze Erde verbreitet werden. Glücklich ist der Mensch, der Meinen Rat beachtet und die Gebote hält, die Er, der Allwissende, der Allweise, gegeben hat.
140
140:1
O Muḥammad-ʿAlí! Groß ist die Glückseligkeit, die deiner harrt, weil du dein Herz mit der Liebe zu deinem Herrn, dem Allherrlichen, dem Allgepriesenen, geschmückt hast. Wer heute diese Stufe erreicht, dem wird alles Gute zuteil.
140:2
Schenke der Demütigung, der die Geliebten Gottes an diesem Tage unterworfen sind, keine Beachtung. Diese Demütigung ist der Stolz und der Ruhm aller zeitlichen Ehre und weltlichen Würde. Welche größere Ehre ist vorstellbar als die Ehre, die die Zunge des Altehrwürdigen der Tage verleiht, wenn Er Seiner Geliebten in Seinem Größten Gefängnis gedenkt? Der Tag naht, da die trennenden Wolken völlig verschwunden sein werden und das Licht der Worte: »Alle Ehre ist Gottes und derer, die Ihn lieben«, klar wie die Sonne am Horizont des Willens des Allmächtigen erscheinen wird.
140:3
Alle Menschen, hoch oder niedrig, haben diese große Ehre gesucht und suchen noch immer nach ihr. Alle sind jedoch, als die Sonne der Wahrheit ihre Strahlen über die Welt ergoß, ihrer Wohltaten beraubt und wie durch einen Schleier von ihrer Herrlichkeit ausgeschlossen geblieben, außer denen, die sich am Seil der unfehlbaren Vorsehung des einen, wahren Gottes festhalten und in völliger Loslösung von allem außer Ihm ihr Angesicht Seinem heiligen Hofe zuwenden.
140:4
Danke Ihm, der Sehnsucht aller Welten, daß Er dir diese hohe Ehre verliehen hat. Bald wird die Welt und alles, was in ihr ist, vergessen sein, und alle Ehre wird den Geliebten deines Herrn, des Allherrlichen, des Großmütigsten, gehören.
141
141:1
Ein Buch ist in Wahrheit den Einsichtigen herabgesandt! Es gebietet den Menschen, Gerechtigkeit zu üben und rechtschaffen zu handeln, und verbietet ihnen, ihren verderbten Neigungen und sinnlichen Wünschen zu folgen – so die Menschenkinder aus ihrem tiefen Schlafe erweckt werden.
141:2
Sprich: O Menschen, befolgt, was euch auf Unseren Tafeln vorgeschrieben ist, und geht nicht den Trugbildern nach, die die Unheilstifter ersinnen, die Schlechtigkeiten begehen und sie Gott zuschreiben, dem Heiligsten, dem Allherrlichen, dem Erhabensten. Sprich: Wir haben es hingenommen, von Leiden und Kummer geprüft zu werden, damit ihr euch von allen irdischen Befleckungen heiligt. Warum weigert ihr euch dann, über Unsere Absicht in euerem Herzen nachzudenken? Bei der Gerechtigkeit Gottes! Wer über die Trübsale nachdenkt, die Wir erleiden, dessen Seele wird wahrlich vor Kummer vergehen. Dein Herr selbst bezeugt die Wahrheit Meiner Worte. Wir haben die Last aller Trübsale ertragen, um euch von aller irdischen Verderbnis zu heiligen, und dennoch seid ihr gleichgültig.
141:3
Sprich: Es geziemt sich für jeden, der sich an den Saum Unseres Gewandes hält, unbefleckt zu sein von allem, was die himmlischen Heerscharen verabscheuen. So wurde es von deinem Herrn, dem Allherrlichen, in diesem Seinem deutlichen Sendschreiben bestimmt. Sprich: Wollt ihr Meine Liebe verschmähen und begehen, was Mein Herz grämt? Was ist es, das euch zu verstehen hindert, was euch von Ihm, dem Allwissenden, dem Allweisen, offenbart ist?
141:4
Wahrlich, Wir sehen euere Taten. Wenn Wir von ihnen den süßen Duft der Reinheit und Heiligkeit verspüren, werden Wir euch ganz gewiß segnen. Dann werden die Paradiesbewohner euch Lob zollen und euere Namen verherrlichen unter denen, die Gott nahe gekommen sind.
141:5
Halte dich fest am Saum des Gewandes Gottes, und erfasse mit festem Griff Sein Seil, ein Seil, das niemand zerreißen kann. Hüte dich, daß dich nicht der Lärm derer, die diese Größte Verkündigung zurückweisen, davon abhalte, deinen Vorsatz auszuführen. Verkünde, was dir in diesem Sendschreiben vorgeschrieben wurde, und sollten auch alle Menschen wider dich aufstehen. Dein Herr ist wahrlich der Allbezwingende, der unfehlbare Beschützer.
141:6
Meine Herrlichkeit sei mit dir und mit denen Meiner Geliebten, die sich dir zugesellen. Dies sind wahrlich die, um die es gut stehen wird.
142
142:1
Ich schwöre bei der Schönheit des Vielgeliebten! Dies ist die Barmherzigkeit, die die ganze Schöpfung umschlossen hat, der Tag, da Gottes Gnade alle Dinge durchdrungen und erfüllt hat. O ʿAlí! Die Lebenswasser Meiner Barmherzigkeit stürzen in Strömen hernieder, und Mein Herz schmilzt dahin in der Glut Meiner zarten Liebe. Noch nie habe Ich Mich mit den Leiden abfinden können, die Meine Geliebten befallen, oder mit einer Sorge, die ihre Herzensfreude trüben könnte.
142:2
Wann immer Mein Name ›der Allbarmherzige‹ erfuhr, daß einer Meiner Geliebten ein Wort hauchte, das Meinem Willen zuwider ist, kehrte er kummervoll und untröstlich zu seiner Wohnstatt zurück, und wann immer Mein Name ›der Verbergende‹ entdeckte, daß einer Meiner Anhänger Schmach oder Demütigung über seinen Nächsten brachte, ging er gleichermaßen bekümmert und traurig heim in seine Gemächer der Herrlichkeit, um dort in schmerzlicher Klage zu weinen und zu trauern. Und wenn Mein Name ›der Immervergebende‹ bemerkte, daß einer Meiner Freunde eine Übertretung beging, wehklagte er in großer Pein, fiel von Schmerz überwältigt nieder in den Staub und ward von einer Schar unsichtbarer Engel zu seinem Wohnsitz in den Reichen der Höhe getragen.
142:3
Bei Meinem Selbst, dem Wahren, o ʿAlí! Das Feuer, welches das Herz Bahás entflammt, ist stärker als das Feuer, das in deinem Herzen glüht, und Seine Klage ist lauter als deine Klage. Wann immer jemand im Hofe Seiner Gegenwart die Sünde eines anderen erwähnte, war Er, die Ewige Schönheit, so von Scham erfüllt, daß Er wünschte, Er könnte die Herrlichkeit Seines Angesichts vor den Augen aller Menschen verbergen; denn Er hat zu allen Zeiten Seinen Blick auf die Treue der Gläubigen gerichtet und selbst deren wesentliche Erfordernisse beobachtet.
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