Bahá’u’lláh | Die Verborgenen Worte
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74
2.74:0_148
O Kinder der Eitelkeit!
2.74:1
Vergänglicher Herrschaft willen verzichtet ihr auf Mein unvergängliches Reich. Ihr schmückt euch mit der Welt buntem Tand und brüstet euch dessen. Bei Meiner Schönheit! Alle werde Ich unter der grauen Decke des Staubes versammeln und der Farben Vielfalt tilgen, außer bei denen, die Meine Farbe wählen, welche heiligt von aller Farbe.
75
2.75:0_149
O Kinder der Achtlosigkeit!
2.75:1
Hängt nicht euer Herz an eine Herrschaft, die vergeht, und freut euch ihrer nicht. Ihr gleicht dem achtlosen Vogel, der unbekümmert in den Zweigen zwitschert, bis ihn der Vogelfänger Tod plötzlich in den Staub wirft. Lied, Gestalt und Farbe sind dahin, ohne eine Spur zu hinterlassen. Habt darum Acht, o Knechte der Begierde!
76
2.76:0_150
O Sohn Meiner Magd!
2.76:1
Früher wurde durch Worte geführt, nun aber sollen Taten uns leiten. Vom Menschen müssen heilige Taten ausgehen. Worte sind allen gemein, reine, heilige Taten sind nur Unseren Geliebten eigen. Darum strebt mit ganzer Seele, euch durch Taten auszuzeichnen. Solches raten Wir euch auf dieser heiligen, strahlenden Tafel.
77
2.77:0_151
O Sohn der Gerechtigkeit!
2.77:1
Zur Nachtzeit begab sich die Unsterbliche Schönheit von der smaragdenen Höhe der Treue zum Sadratu’l-Muntahá vgl. Qur’án 53:14, 53:16 – Anm. d. Hrsg. A und weinte so bitterlich, dass die himmlischen Heerscharen und die Bewohner der Reiche droben in Sein Klagen einstimmten. Nach dem Grund des Klagens und Weinens befragt, gab Er zur Antwort: Wie geheißen, weilte Ich erwartungsvoll auf dem Hügel der Treue, doch atmete Ich von denen, die auf Erden wohnen, nicht den Duft der Treue. Alsdann zur Rückkehr gerufen, gewahrte Ich etliche Tauben der Heiligkeit schmerzlich gequält in den Klauen irdischer Hunde. Daraufhin eilte die Himmelsdienerin entschleiert und leuchtend aus ihrer mystischen Wohnstatt und fragte nach ihren Namen, und alle wurden genannt bis auf einen. Als auf dringendes Bitten der erste Buchstabe erklang, strömten die Bewohner der himmlischen Gemächer von ihrem Wohnsitz der Herrlichkeit herbei. Und da der zweite Buchstabe verkündet ward, fielen sie allesamt nieder in den Staub. Da erscholl ein Ruf aus dem innersten Heiligtum: »Bis hierher und nicht weiter!« Wahrlich, Wir bezeugen, was sie getan haben und noch immer tun.
78
2.78:0_152
O Sohn Meiner Magd!
2.78:1
Trinke von den Lippen des Barmherzigen den Strom des göttlichen Geheimnisses und schaue im Morgenrot göttlicher Rede der Weisheit Sonne in entschleiertem Glanz. Säe die Saaten Meiner göttlichen Weisheit in des Herzens reinen Grund und tränke sie mit den Wassern der Gewissheit, damit die Hyazinthen des Wissens und der Weisheit frisch und grün in der heiligen Stadt des Herzens aufsprießen.
79
2.79:0_153
O Sohn der Lust!
2.79:1
Wie lange noch willst du schweben in den Sphären der Lust? Schwingen gab Ich dir, in die Reiche mystischer Heiligkeit zu fliegen, nicht in die Gefilde teuflischen Trugs. Einen Kamm gab Ich dir, Meine schwarzen Locken zu kämmen, und nicht damit Meine Kehle zu zerfleischen.
80
2.80:0_154
O Meine Diener!
2.80:1
Ihr seid die Bäume Meines Gartens. Ihr müsst edle, köstliche Früchte tragen, euch und anderen zum Nutzen. Darum soll sich jeder einem Gewerbe oder einem Beruf widmen, denn darin liegt das Geheimnis des Wohlstandes, o ihr Einsichtigen! Der Erfolg hängt von den Mitteln ab, und Gottes Gnade soll euch allgenügend sein. Bäume, die keine Frucht tragen, waren seit je fürs Feuer bestimmt und werden es allezeit sein.
81
2.81:0_155
O Mein Diener!
2.81:1
Am verächtlichsten ist, wer keine Frucht bringt auf Erden. Solche Menschen werden wahrlich zu den Toten gezählt, ja, die Toten sind besser vor Gott als diese trägen, nichtsnutzigen Seelen.
82
2.82:0_156
O Meine Diener!
2.82:1
Die besten Menschen sind jene, die sich den Unterhalt durch ihren Beruf verdienen und ihn für sich und ihre Angehörigen verwenden in der Liebe zu Gott, dem Herrn aller Welten.
2.83:1
Die mystische, wundersame Braut, zuvor hinter dem Schleier der Rede verborgen, ist nun durch Gottes Gnade und Seine göttliche Gunst offenbart, dem strahlenden Lichte gleich, das von des Geliebten Schönheit ausgeht. Ich bezeuge, o Freunde: Die Gunst ist erwiesen, der Sinn erfüllt, der Beweis erbracht, das Zeugnis abgelegt. Lasst nun sehen, was euer Mühen auf dem Pfade der Loslösung erbringt. So wurde die göttliche Gunst euch und allen im Himmel und auf Erden in vollem Maße gewährt. Aller Lobpreis sei Gott, dem Herrn aller Welten!
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