Bahá’u’lláh | Kitáb-i-Aqdas
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4:93
Bald werden sich die Verhältnisse in dir ändern und die Zügel der Macht in die Hände des Volkes übergehen. Wahrlich, dein Herr ist der Allwissende. Seine Gewalt umfasst alle Dinge. Sei der gnädigen Gunst deines Herrn gewiss. Das Auge Seiner Güte ist ewiglich auf dich gerichtet. Der Tag naht, da deine Erregung in Frieden und Ruhe verwandelt sein wird. So ist es verfügt in dem wundersamen Buche.
4:94
O Land von Khá Khurásán. A! Wir hören aus dir die Stimme der Helden, erhoben zur Verherrlichung deines Herrn, des Allbesitzenden, des Erhabensten. Gesegnet der Tag, da in Meinem Namen, der Allherrliche, die Banner der göttlichen Namen im Reiche der Schöpfung entfaltet werden. An diesem Tage werden die Getreuen frohlocken über den Sieg Gottes, und die Ungläubigen werden wehklagen.
4:95
Niemand streite mit denen, die Amtsgewalt über das Volk haben. Überlasst ihnen, was ihrer ist, und richtet euer Augenmerk auf die Menschenherzen.
4:96
O Du Mächtigstes Weltmeer! Verbreite unter den Nationen, was Dir aufgetragen ist von Ihm, dem Herrn der Ewigkeit, und schmücke die Tempel aller Erdenbewohner mit dem Gewande Seines Gesetzes, durch das alle Herzen frohlocken und alle Augen erhellt werden.
4:97
So jemand einhundert Mithqál Gold erwirbt, gehören neunzehn Mithqál davon Gott und sind Ihm, dem Schöpfer von Erde und Himmel, zu geben. Habt acht, o Volk, dass ihr euch eine so große Gnade nicht versagt. Dies haben Wir euch befohlen, wiewohl Wir durchaus auf euch und alle im Himmel und auf Erden verzichten können. Es liegt Weisheit und Nutzen darin, die das Wissen aller außer Gott, dem Allwissenden, dem Allunterrichteten, übersteigt. Sprich: Hierdurch will Er reinigen, was ihr besitzet, und euch befähigen, Stufen zu nahen, die nur der begreift, den Gott es begreifen lässt. Er ist in Wahrheit der Wohltätige, der Gnädige, der Gabenreiche. O Volk! Verfahret nicht treulos mit dem Rechte Gottes noch verfügt darüber ohne Seine Erlaubnis. So ist Sein Befehl ergangen in den Heiligen Tafeln und in diesem erhabenen Buche. Wer Gott gegenüber treulos ist, wird gerechterweise selbst Treulosigkeit erfahren. Wer jedoch nach Gottes Geheiß handelt, wird einen Segen empfangen aus dem Himmel der Gnadengaben seines Herrn, des Gnädigen, des Schenkenden, des Großzügigen, des Altehrwürdigen der Tage. Wahrlich, Er will für euch, was eure Kenntnis jetzt noch übersteigt, euch aber bekannt wird, wenn nach diesem flüchtigen Leben eure Seelen himmelwärts steigen und die Teppiche eurer irdischen Freuden zusammengerollt werden. So ermahnt euch Er, in dessen Besitz die Verwahrte Tafel ist.
4:98
Zahlreiche Bittgesuche der Gläubigen um das Gesetz Gottes, des Herrn des Sichtbaren und des Unsichtbaren, des Herrn aller Welten, sind vor Unseren Thron gelangt. Darum haben Wir diese Heilige Tafel offenbart und sie mit dem Mantel Seines Gesetzes geschmückt, auf dass das Volk die Befehle seines Herrn befolge. Ähnliche Anfragen waren über mehrere Jahre hinweg an Uns gestellt worden, doch in Unserer Weisheit hatten wir Unsere Feder zurückgehalten, bis vor wenigen Tagen Briefe von einigen Freunden eintrafen, und Wir deshalb durch die Macht der Wahrheit nunmehr mit dem antworten, was die Menschenherzen beleben wird.
4:99
Sprich: O ihr Schar der Geistlichen! Wägt Gottes Buch nicht mit Maßstäben und Wissenschaften, wie sie bei euch im Schwange sind. Denn das Buch selbst ist die untrügliche Waage, die unter den Menschen aufgestellt ist. Auf dieser vollkommenen Waage muss alles gewogen werden, was die Völker und Geschlechter der Erde besitzen, während ihre Gewichte nach ihrem eigenen Richtmaß geprüft werden sollten – könntet ihr es doch erkennen!
4:100
Bitterlich weint das Auge Meiner liebenden Güte über euch, weil ihr versäumt habt, Ihn zu erkennen, Den ihr Tag und Nacht, des Abends wie des Morgens, anruft. O ihr Menschen, schreitet mit schneeweißem Antlitz und strahlendem Herzen voran zu dem gesegneten, hochroten Ort, wo der Sadratu’l-Muntahá ruft: »Wahrlich, es ist kein Gott außer Mir, dem allmächtigen Beschirmer, dem Selbstbestehenden!«
4:101
O ihr Schar der Geistlichen! Wer ist unter euch, der sich an enthüllender Schau und Einsicht mit Mir messen könnte? Wo ist der zu finden, der zu behaupten wagt, Mir an Rede und Weisheit ebenbürtig zu sein? Nein, bei Meinem Herrn, dem Allbarmherzigen! Alles auf Erden wird vergehen, dies aber ist das Antlitz eures Herrn, des Allmächtigen, des Vielgeliebten.
4:102
Wir haben bestimmt, o Menschen, dass der höchste, letzte Zweck aller Gelehrsamkeit die Anerkennung Dessen sei, Der das Ziel aller Erkenntnis ist; und doch seht, wie ihr eurer Gelehrsamkeit gestattet habt, euch wie durch einen Schleier zu trennen von Ihm, dem Tagesanbruch dieses Lichtes, durch Den alles Verborgene offenbart worden ist. Könntet ihr den Quell entdecken, woraus der Glanz dieser Rede strömt, ihr würdet die Völker der Welt und all ihren Besitz verwerfen und euch diesem gesegneten Throne der Herrlichkeit nahen.
4:103
Sprich: Dies ist wahrlich der Himmel, in dem das Mutterbuch verwahrt ist, könntet ihr es doch verstehen! Er ist es, Der den Felsen rufen ließ, Der den Brennenden Busch auf dem Berge hoch über dem Heiligen Lande die Stimme erheben und verkünden ließ: »Das Reich ist Gottes, des souveränen Herrn über alle, des Allmachtvollen, des Liebenden!«
4:104
Wir haben weder eine Schule besucht noch eure Abhandlungen gelesen. Neigt euer Ohr den Worten dieses Ungelehrten. Er ruft euch vor Gott, den Ewigbestehenden. Dies ist besser für euch als alle Schätze der Erde, könntet ihr es doch begreifen.
4:105
Wer auslegt, was vom Himmel der Offenbarung herabgesandt ward, und dessen offenkundigen Sinn ändert, gehört wahrlich zu denen, die das Erhabene Wort Gottes verdrehen, und zu den Verlorenen im Deutlichen Buche.
4:106
Euch wurde geboten, die Nägel zu schneiden, euch jede Woche zu baden, und euch mit dem zu reinigen, was ihr schon bisher dazu benutztet. Habt acht, dass ihr nicht aus Nachlässigkeit zu befolgen versäumt, was Er, der Unvergleichliche, der Gnädige, euch geboten. Steiget in reines Wasser. Es ist euch verboten, in Wasser zu baden, das schon benutzt wurde. Meidet die Gemeinschaftsbecken der persischen Bäder. Wer sich solchen Bädern nähert, riecht ihren Gestank, bevor er sie betritt. Meidet sie, o Volk, und zählt nicht zu denen, die derlei Widerwärtigkeit schmählich übernehmen. Sie gleichen in Wahrheit faulen, verseuchten Kloaken, so ihr zu denen gehört, die begreifen. Meidet auch die übelriechenden Wasserbecken in den Höfen der persischen Häuser und gehört zu den Reinen und Geheiligten. Wahrlich, als Offenbarungen des Paradieses auf Erden wünschen Wir euch zu sehen. Ihr sollt einen Wohlgeruch verbreiten, der die Herzen der Gott Nahen frohlocken lässt. Wäscht der Badende sich, indem er das Wasser auf seinen Leib gießt, statt hineinzusteigen, so ist das besser für ihn und enthebt ihn der Notwendigkeit körperlichen Untertauchens. Der Herr wünscht euch wahrlich als Zeichen Seiner Gunst, das Leben zu erleichtern, damit ihr zu denen gehöret, die wirklich dankbar sind.
4:107
Es ist euch verboten, eine Ehefrau eures Vaters zu heiraten. Aus Scham scheuen Wir Uns, das Thema der Knaben zu behandeln. Fürchtet den Barmherzigen, o Völker der Welt! Begehet nicht, was euch auf Unserer Heiligen Tafel verboten ist, und zählt nicht zu denen, die verwirrt in der Wüste ihrer Lüste schweifen.
4:108
Niemand soll vor aller Augen heilige Verse murmeln, während er durch die Straßen oder über den Markt geht. Will man den Herrn lobpreisen, so an Orten, die für das Gedenken Gottes errichtet sind, oder aber bei sich zu Hause. Das ist der Aufrichtigkeit und Frömmigkeit eher angemessen. So scheint die Sonne Unseres Befehls über dem Horizont Unserer Rede. Selig also, wer Unser Geheiß erfüllt.
4:109
Jedem ist geboten, ein Testament zu verfassen. Er sollte den Kopf dieser Urkunde mit dem Größten Namen schmücken, die Einheit Gottes im Tagesanbruch Seiner Offenbarung bezeugen und, wie es ihm gefällt, zum Ausdruck bringen, was zu loben ist, auf dass es ein Zeugnis für ihn sei in den Reichen der Offenbarung und der Schöpfung sowie ein Schatz bei seinem Herrn, dem höchsten Beschützer, dem Getreuen.
4:110
Aller Feste Krönung sind die beiden Größten Feste und die beiden anderen Feste, die auf die Zwillingstage fallen. Das erste der beiden Größten Feste umfasst die Tage, da der Allbarmherzige die strahlende Herrlichkeit Seiner erhabensten Namen und Seiner hehrsten Attribute über die ganze Schöpfung ergoss. Das zweite ist der Tag, da Wir Den erhoben, Der der Menschheit die frohe Botschaft dieses Namens ankündete, durch den die Toten auferweckt und alle im Himmel und auf Erden versammelt wurden. So ward es verordnet von Ihm, dem Gesetzgeber, dem Allwissenden.
4:111
Glücklich, wer den ersten Tag des Monats Bahá erlangt, den Tag, den Gott diesem Großen Namen weihte. Und selig, wer an diesem Tage Zeugnis ablegt von den Gnadengaben, die Gott ihm geschenkt hat. Er zählt wahrlich zu denen, die ihren Dank an Gott durch Taten bezeigen, welche die alle Welten umspannende Freigebigkeit Gottes bekunden. Sprich: Dieser Tag ist wahrlich die Krone aller Monate und deren Ursprung, der Tag, da der Odem des Lebens über alles Erschaffene weht. Groß ist der Segen dessen, der ihn mit Heiterkeit und Frohmut begrüßt. Wir bezeugen, dass er in Wahrheit zu denen gehört, die ihr Ziel erreicht haben.
4:112
Sprich: Das Größte Fest ist fürwahr der König aller Feste. Ruft euch, o Volk, die Gabenfülle in Erinnerung, die Gott euch verliehen hat. Ihr waret in Schlaf versunken, und siehe, Er erweckte euch mit den lebenspendenden Lüften Seiner Offenbarung und gab euch Kenntnis von Seinem klaren, nicht in die Irre führenden Pfad.
4:113
Bei Krankheit wendet euch an fähige Ärzte. Wir haben den Gebrauch stofflicher Mittel nicht verworfen, vielmehr bestätigten Wir ihn durch diese Feder, die Gott zum Dämmerort Seiner strahlenden, herrlichen Sache gemacht hat.
4:114
Gott hat vormals allen Gläubigen geboten, vor Unserem Thron einzigartige Gegenstände als Gabe aus ihrem Besitz darzubringen. Zum Zeichen Unserer gnädigen Gunst haben Wir sie von dieser Pflicht befreit. Er ist in Wahrheit der Großzügigste, der Gabenreichste.
4:115
Selig ist, wer zur Stunde der Morgendämmerung seine Gedanken auf Gott richtet und, Seinem Gedenken hingegeben und Seine Vergebung erflehend, seine Schritte zum Mashriqu’l-Adhkár lenkt, sich dort schweigend setzt und den Versen Gottes, des Souveräns, des Mächtigen, des Allgepriesenen lauscht. Sprich: Der Mashriqu’l-Adhkár ist ein jedes Bauwerk, das in Städten und Dörfern zu Meinem Lobpreis errichtet ist. Dies ist der Name, der ihm vor Gottes Thron verliehen ward, so ihr zu den Verständigen gehöret.
4:116
Wer die Verse des Allbarmherzigen in den melodischsten Tönen vorträgt, wird durch sie zu einer Erkenntnis gelangen, mit der sich die Souveränität über Erde und Himmel nicht vergleichen lässt. Aus ihnen werden die Menschen den Duft Meiner Welten verspüren – Welten, die an diesem Tage keiner erkennen kann außer denen, die durch diese hehre, diese strahlend schöne Offenbarung mit Scharfblick ausgestattet sind. Sprich: Diese Verse ziehen Herzen, die rein sind, hin zu jenen geistigen Welten, die weder beschrieben noch angedeutet werden können. Selig sind die Hörenden.
4:117
Helfet, o Mein Volk, Meinen erwählten Dienern, die sich aufgemacht haben, Meiner unter Meinen Geschöpfen zu gedenken und Mein Wort in Meinem Reiche zu erhöhen. Sie sind in Wahrheit die Sterne am Himmel Meiner liebenden Vorsehung, die Lampen Meiner Führung für die ganze Menschheit. Wessen Worte aber dem widersprechen, was auf Meinen Heiligen Tafeln herabgesandt ist, der ist nicht von Mir. Habet acht, dass ihr nicht ruchlosen Scharlatanen folgt. Diese Tafeln sind geschmückt mit dem Siegel Dessen, Der den Morgen dämmern lässt, Der Seine Stimme erhebt zwischen Himmel und Erde. Haltet euch an diesen Sicheren Griff und an das Seil Meiner mächtigen, unanfechtbaren Sache.
4:118
Der Herr hat jedem, der es wünscht, gestattet, die verschiedenen Sprachen der Welt zu erlernen, damit er überall im Osten und im Westen die Botschaft der Sache Gottes weitergebe und unter den Völkern und Geschlechtern der Welt so von Ihm künde, dass die Herzen wiederbelebt und die modernden Gebeine wieder lebendig werden.
4:119
Dem Menschen ist Verstand gegeben. Darum nehme er nichts zu sich, was ihn dessen beraubt. Er soll sich verhalten, wie es seiner Stufe würdig ist, und nicht den Missetaten achtloser, schwankender Seelen folgen.
4:120
Kränzt euch das Haupt mit Vertrauenswürdigkeit und Treue, schmückt euer Herz mit der Zier der Gottesfurcht, eure Zunge mit unbedingter Wahrhaftigkeit, euren Leib mit dem Gewand der Höflichkeit. Dies ist wahrlich der rechte Schmuck für den Tempel des Menschen – gehörtet ihr doch zu denen, die nachdenken! O Volk Bahás, klammert euch an das Seil der Dienstbarkeit vor Gott, dem Wahren, denn so wird eure Stufe offenbar, euer Name aufgezeichnet und verwahrt, euer Rang erhöht und euer Andenken geehrt werden auf der Verwahrten Tafel. Habt acht, dass euch die Erdenbewohner nicht von dieser herrlichen, erhabenen Stufe abhalten. Also ermahnten Wir euch in den meisten Unserer Sendbriefe und nun hier auf Unserer Heiligen Tafel, über der das Tagesgestirn der Gesetze des Herrn, eures Gottes, des Gewaltigen, des Allweisen, erstrahlt.
4:121
Wenn das Meer Meiner Gegenwart verebbt und das Buch Meiner Offenbarung abgeschlossen ist, wendet euer Angesicht Ihm zu, Den Gott bestimmt hat, Der aus dieser urewigen Wurzel entspross.
4:122
Seht die Kleingeistigkeit der Menschen! Sie verlangen nach dem, was ihnen schadet, und verwerfen, was ihnen nützt. Sie gehören fürwahr zu denen, die weit abgeirrt sind. Wir sehen Menschen, die Freiheit begehren und stolz darauf sind. Sie befinden sich in den Tiefen der Unwissenheit.
4:123
Freiheit muss letzten Endes zu Aufruhr führen, dessen Flammen niemand löschen kann. So warnt euch Er, der Rechnende, der Allwissende. Wisst, dass die Verkörperung der Freiheit und ihr Sinnbild das Tier ist. Was dem Menschen ziemt, ist, dass er sich in Schranken fügt, die ihn vor seiner eigenen Unwissenheit beschützen und vor dem Schaden des Unheilstifters bewahren. Freiheit lässt den Menschen die Grenzen des Schicklichen überschreiten und die Würde seiner Stufe verletzen. Sie erniedrigt ihn auf die Ebene tiefster Verderbtheit und Schlechtigkeit.
4:124
Seht die Menschen an als eine Herde Schafe, die zu ihrem Schutze eines Hirten bedarf. Dies ist gewiss die Wahrheit, die unumstößliche Wahrheit. Wir billigen die Freiheit unter bestimmten Bedingungen, unter anderen verwerfen Wir sie. Wir sind wahrlich der Allwissende.
4:125
Sprich: Wahre Freiheit besteht in der Unterwerfung des Menschen unter Meine Gebote, so wenig ihr dies auch versteht. Würden die Menschen befolgen, was Wir aus dem Himmel der Offenbarung auf sie herabsandten, so erlangten sie sicherlich vollkommene Freiheit. Glücklich der Mensch, der die Absicht Gottes in allem erfasst, was Er aus dem Himmel Seines Willens, der alles Erschaffene durchdringt, offenbart! Sprich: Die Freiheit, die euch nützt, ist nirgendwo zu finden außer in vollkommener Dienstbarkeit vor Gott, der Ewigen Wahrheit. Wer ihre Süße kostet, wird es verschmähen, sie gegen alle Herrschaft der Erde und des Himmels zu tauschen.
4:126
Im Bayán wurde euch verboten, Uns Fragen zu stellen. Der Herr hat euch nun von diesem Verbot befreit, so dass ihr frei seid, solche Fragen zu stellen, die euch nötig erscheinen, doch nicht müßige Fragen wie die, mit denen sich die Menschen früherer Zeiten befassten. Fürchtet Gott und gehört zu den Gerechten! Fragt, was euch in der Sache Gottes und in Seinem Reiche Nutzen bringt, denn die Tore Seines zarten Erbarmens sind weit geöffnet vor allen, die im Himmel und auf Erden wohnen.
4:127
Die Zahl der Monate eines Jahres, festgelegt im Buche Gottes, ist neunzehn. Der erste von ihnen ward geschmückt mit diesem Namen, der die Welt der Schöpfung beschirmt.
4:128
Der Herr hat bestimmt, dass die Toten in Särgen aus Kristall, aus hartem, widerstandsfähigem Stein oder aus feinem, haltbarem Holz beerdigt werden. An den Finger soll ein gravierter Ring gesteckt werden. Er ist wahrlich der Höchste Gebieter, der Allwissende.
4:129
Die Inschrift auf diesem Ring soll beim Manne lauten: »Gottes ist alles in den Himmeln und auf Erden und zwischen ihnen, und Er weiß in Wahrheit um alle Dinge«, und bei der Frau: »Gottes ist die Herrschaft über Himmel und Erde und über alles zwischen ihnen, und Er ist in Wahrheit mächtig über alle Dinge.« Dies sind die vormals offenbarten Verse, aber siehe, der Punkt des Bayán ruft jetzt aus und spricht: »O Du Meistgeliebter der Welten! Offenbare an deren Stelle Worte, welche den Duft Deiner gnädigen Gunst über die ganze Menschheit verbreiten. Wir haben jedermann verkündet, dass ein einziges Wort von Dir alles übertrifft, was im Bayán herabgesandt ward. Du hast fürwahr die Macht zu tun, was Du wünschest. Beraube Deine Diener nicht der überströmenden Gabenfülle aus dem Weltmeer Deiner Barmherzigkeit! Du bist in Wahrheit der, dessen Gnade grenzenlos ist.« Seht, Wir haben auf Seinen Ruf gehört und erfüllen nunmehr Seinen Wunsch. Er ist wahrlich der Meistgeliebte, Der auf den Ruf hört. Graviert man den folgenden Vers, soeben von Gott herabgesandt, auf die Totenringe von Männern wie Frauen, so wird es besser für sie sein. Wir sind gewisslich der Höchste Gebieter: »Von Gott kam ich und zu Ihm kehre ich zurück, losgelöst von allem außer Ihm, und halte mich fest an Seinem Namen, der Barmherzige, der Mitleidvolle.« So erwählt der Herr für Seine Gnade, wen immer Er wünscht. Er ist in aller Wahrheit der Gott der Kraft und der Macht.
4:130
Der Herr hat überdies verordnet, dass der Verstorbene in fünf Tücher aus Seide oder Baumwolle gehüllt werde. Wer über begrenzte Mittel verfügt, für den genügt ein einziges Tuch aus einem der beiden Stoffe. So ward es geboten von Ihm, dem Allwissenden, dem Allunterrichteten. Es ist euch verboten, den Leichnam mehr als eine Stunde Weges aus der Stadt zu bringen; vielmehr soll er freudig, voll Seelenfrieden an einem nahen Ort begraben werden.
4:131
Gott hebt die im Bayán verfügten Reisebeschränkungen auf. Er ist wahrlich der Uneingeschränkte; Er tut, was Ihm gefällt, und gebietet, was Er will.
4:132
O Völker der Welt! Höret auf den Ruf Dessen, Der der Herr der Namen ist, Der euch aus Seiner Wohnstatt im Größten Gefängnis verkündet: »Wahrlich, es ist kein Gott außer Mir, dem Machtvollen, dem Mächtigen, dem Allunterwerfenden, dem Erhabensten, dem Allwissenden, dem Allweisen.« Fürwahr, es ist kein Gott außer Ihm, dem allmächtigen Beherrscher der Welten. Wäre es Sein Wille, Er nähme durch ein einziges Wort aus Seiner Gegenwart die ganze Menschheit in Seinen Griff. Hütet euch, mit der Annahme dieser Sache zu zögern – einer Sache, vor der sich die Höchste Schar und die Bewohner der Städte der Namen niederbeugen. Fürchtet Gott und gehört nicht zu denen, die wie durch einen Schleier ausgeschlossen sind. Verbrennt die Schleier mit dem Feuer Meiner Liebe und vertreibt die Nebel nichtiger Vorstellungen mit der Macht dieses Namens, durch den Wir die ganze Schöpfung unterworfen haben.
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