Bahá’u’lláh | Botschaften aus ʿAkká
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6:27
Das Wort Gottes, das die Erhabenste Feder auf dem
achten Blatt
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des Höchsten Paradieses verzeichnete, lautet: Schulen müssen die Kinder zuerst in den Grundsätzen der Religion erziehen, so daß Verheißung und Drohung, wie sie in den Büchern Gottes geschrieben stehen, die Kinder von Verbotenem abhalten und mit dem Mantel der Gebote schmücken; aber dies muß in solchem Maß geschehen, daß es die Kinder nicht durch Abgleiten in eifernde, bigotte Unwissenheit schädigt.
6:28
Die Vertrauensleute des Hauses der Gerechtigkeit haben über jene Dinge zu beraten, die nicht ausdrücklich im Buche offenbart sind, und zu vollziehen, was sie für gut halten. Gott wird ihnen wahrlich eingeben, was Er will, und Er ist, wahrlich, der Versorger, der Allwissende.
6:29
Wir bestimmten bereits, daß die Menschen sich in zwei Sprachen verständigen sollten; aber es müssen Anstrengungen unternommen werden, sie auf eine zu beschränken, ebenso die Schriftarten der Welt, damit die Menschen nicht mit dem Erlernen verschiedener Sprachen ihr Leben verschwenden und vergeuden. So wird schließlich die ganze Erde als eine Stadt und ein Land betrachtet.
6:30
Das Wort Gottes, das die Erhabenste Feder auf dem
neunten Blatt
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des Höchsten Paradieses verzeichnete, ist: In allen Dingen ist Mäßigung wünschenswert. Wird etwas übertrieben, so erweist es sich als Quell des Unheils. Seht auf die Zivilisation des Westens, wie sie die Völker der Welt aufwühlt und beunruhigt. Eine Höllenmaschine wurde ausgeheckt und erweist sich als Waffe der Zerstörung, so grausam, wie man es nie zuvor gesehen oder gehört hat. Reinigung von dieser tiefverwurzelten, alles überflutenden Verderbnis ist nur möglich, wenn sich die Völker der Welt im Verfolg eines gemeinsamen Zieles vereinen und einen allumfassenden Glauben annehmen. Neigt euer Ohr dem Ruf dieses Unterdrückten und haltet euch fest an den Geringeren Frieden!
6:31
Seltsame, verblüffende Dinge gibt es in der Erde; aber sie sind dem Geist und Verständnis der Menschen verborgen. Diese Dinge sind imstande, die ganze Erdatmosphäre zu verwandeln, und eine Verseuchung mit ihnen wäre tödlich. Großer Gott! Wir haben etwas Wunderbares gesehen. Der Blitz oder eine ähnliche Kraft wird von einem Menschen, der eine Maschine bedient, gesteuert und bewegt sich nach seinem Befehl. Unermeßlich erhaben ist der Herr der Macht, der offenlegt, was Er durch die Kraft Seines gewichtigen, Seines unüberwindlichen Geheißes beabsichtigt.
6:32
O Volk Bahás! Jedes einzelne Gebot, das Wir offenbarten, ist eine feste Burg für die Welt des Daseins und ihren Schutz. Wahrlich, dieser Unterdrückte wünscht nur eure Sicherheit und eure Würde.
6:33
Wir ermahnen die Mitglieder des Hauses der Gerechtigkeit und befehlen ihnen, für Schutz und Sicherheit der Männer, Frauen und Kinder zu sorgen. Es ist ihre Pflicht, allzeit und in jeder Lage den Interessen des Volkes höchste Beachtung zu schenken. Selig ist der Herrscher, der dem Gefangenen beisteht, und der Reiche, der für den Armen sorgt, und der Gerechte, der vor dem Frevler die Rechte der Unterdrückten wahrt, und glücklich ist der Treuhänder, der befolgt, was ihm der Gesetzgeber, der Altehrwürdige der Tage, vorgeschrieben hat.
6:34
O Ḥaydar-ʿAlí! Meine Herrlichkeit und Mein Lobpreis seien mit dir. Meine Ratschläge und Ermahnungen haben die Welt umfangen. Aber anstatt Frohsinn und Freude zu vermitteln, bewirken sie Schmerzen, weil manche unter denen, die Liebe zu Mir bekunden, hochmütig geworden sind und Mir Leiden zufügen, wie sie weder die Anhänger früherer Religionen noch die Geistlichen Persiens Mir je zugefügt haben.
6:35
Wir haben gesagt: »Meine Gefangenschaft grämt Mich nicht, noch bedrückt Mich, was Mir die Hände Meiner Feinde zufügen. Was Mich härmt, ist das Verhalten Meiner Geliebten, die zwar Meinen Namen tragen, aber Taten begehen, die Mein Herz und Meine Feder zum Klagen bringen.« Solche Worte wurden immer wieder offenbart, doch die Achtlosen versäumten, daraus Nutzen zu ziehen, denn sie sind in ihren üblen Leidenschaften und verderbten Begierden gefangen. Flehe du zum einen wahren Gott, Er möge sie befähigen, Reue zu üben und zu Ihm zurückzukehren. Solange sich der Mensch seinen Trieben und Leidenschaften hingibt, werden Sünden und Verbrechen vorherrschen. Wir hegen die Hoffnung, daß die Hand göttlicher Macht und die Ströme himmlischer Gnadengaben alle Menschen stärken, sie mit dem Gewande des Verzeihens und der Großmut schmücken und sie vor allem bewahren, was Seiner Sache unter Seinen Dienern schadet. Er ist in Wahrheit der Kraftvolle, der Allmächtige, und Er ist der Immervergebende, der Barmherzige.
6:36
Das Wort Gottes, das die Erhabenste Feder auf dem
zehnten Blatt
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des Höchsten Paradieses verzeichnete, ist: O Volk der Erde! Einsiedelei und Askese sind in Gottes Gegenwart nicht annehmbar. Den Einsichtigen und Verständigen frommt die Beobachtung dessen, was strahlende Freude bewirkt. Bräuche, aus eitlem Wahn gezeugt oder aus dem Schoß des Aberglaubens geboren, stehen dem Wissenden übel an. Früher und in neuerer Zeit hausten manche Menschen in Bergeshöhlen, andere zogen sich des Nachts auf Friedhöfe zurück. Sprich: Höret auf den Rat dieses Unterdrückten. Laßt, was unter euch im Schwange ist, und übernehmt, was euch der getreue Ratgeber gebietet. Beraubt euch nicht selbst der Wohltaten, die um euretwillen erschaffen sind.
6:37
Barmherzige Werke sind in den Augen Gottes wohlgefällig und des Lobes würdig; sie sind als ein Fürst aller edlen Taten anzusehen. Bedenket und erinnert euch, was der Allbarmherzige im Qur’án offenbart hat: »Sie ziehen jene sich selber vor, auch wenn Armut ihr eigenes Schicksal ist. Gut wird es um die bestellt sein, die vor ihrer eigenen Habsucht bewahrt sind.«Qur’án 59:9.Q In diesem Lichte betrachtet, ist das obenstehende gesegnete Wort fürwahr die Sonne aller Worte. Selig ist, wer seinen Bruder sich selbst vorzieht. Wahrlich, ein solcher Mensch wird kraft des Willens Gottes, des Allwissenden, des Allweisen, zum Volke Bahás gezählt, das in der Roten Arche wohnt.
6:38
Das Wort Gottes, das die Erhabenste Feder auf dem
elften Blatt
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des Höchsten Paradieses verzeichnete, lautet: Wir gebieten den Wahrzeichen Seiner Namen und Eigenschaften, hinfort fest bei dem zu bleiben, was in dieser Größten Offenbarung dargelegt ist, keinen Streit zu verursachen und bis zum Ende, das kein Ende kennt, ihre Augen auf das Morgenlicht der in diesem Sendbrief verzeichneten strahlenden Worte gerichtet zu halten. Streit führt zu Blutvergießen und schafft Aufruhr im Volke. Hört auf die Stimme dieses Unterdrückten und geht nicht davon ab.
6:39
Wollte jemand im Herzen darüber nachdenken, was in dieser Offenbarung aus der Feder der Herrlichkeit strömt, er wäre versichert, daß dieser Unterdrückte mit allem, was Er erklärte und bestätigte, sich niemals selbst Rang und Namen verschaffen wollte. Sein Ziel ist vielmehr, durch hehre Worte die Seelen zum Gipfel überragender Herrlichkeit hinzuziehen und ihren Blick für das zu schärfen, was die Völker der Welt vom Hader und Zwist um religiöse Unterschiede läutert und reinigt. Dies bezeugen Mein Herz, Meine Feder, Mein inneres und äußeres Wesen. Gebe Gott, daß sich alle Menschen den Schätzen zuwenden, die in ihrem eigenen Wesen verborgen ruhen.
6:40
O Volk Bahás! Die Quelle für Handwerk, Kunst und Wissenschaft ist die Macht des Gedankens. Gebt euch alle Mühe, daß aus dem Bergwerk eures Geistes solche Edelsteine der Weisheit und der Rede aufleuchten, die bei allen Geschlechtern auf Erden Wohlfahrt und Eintracht fördern.
6:41
In jeder Lage, in Glück und Not, ob geehrt oder leidgeprüft, befiehlt dieser Unterdrückte allen Menschen, einander Liebe, Zuneigung, Mitleid und Eintracht zu bezeigen. Doch wann immer das geringste Zeichen des Fortschritts und der Entwicklung sichtbar ward, stürzten die hinter den Schleiern Verborgenen hervor und äußerten Verleumdungen, die schlimmere Wunden schlugen als das Schwert. Sie halten sich an irreführende, verwerfliche Worte und bleiben des Weltmeeres der göttlich offenbarten Verse beraubt.
6:42
Ohne diese undurchlässigen Schleier wäre Persien innerhalb von etwa zwei Jahren durch die Macht der Rede unterworfen worden, Regierung und Volk wären erhöht, das Höchste Ziel wäre unverhüllt und unverschleiert in der Fülle seiner Herrlichkeit erschienen. Kurz, Wir haben alles gesagt, was zu sagen war – manchmal in deutlicher Sprache, manchmal in Andeutungen. Wäre Persien erst wieder erweckt, so wehten die süßen Düfte des Wortes Gottes über alle Länder dahin, führt doch das, was der Erhabensten Feder entströmt, bei allen Völkern und Geschlechtern auf Erden zu ruhmreicher Entwicklung und Erziehung. Es ist fürwahr das wirksamste Heilmittel für jede Krankheit, könnten sie es nur begreifen und verstehen.
6:43
Kürzlich gelangten die Afnán und Amín – mit ihnen seien Meine Herrlichkeit und Meine Gnade – in Unsere Gegenwart, und sie schauten Unser Antlitz; desgleichen sind Nabíl, der Sohn Nabíls und der Sohn Samandars – mit ihnen seien die Herrlichkeit Gottes und Seine Gnade – anwesend und haben den Kelch der Wiedervereinigung geleert. Wir flehen zu Gott, daß Er das Gute dieser und der nächsten Welt gnädiglich für sie verordne und daß die Ausgießungen Seiner Segnungen und Gnadengaben aus dem Himmel Seiner Großmut und aus den Wolken Seines sanften Erbarmens auf sie herniederkommen. Wahrlich, von allen, die Barmherzigkeit zeigen, ist Er der Barmherzigste, und Er ist der Gnädige, der Wohltätige.
6:44
O Ḥaydar-ʿAlí! Dein anderer Brief, den du durch ihn sandtest, der den Titel JúdMuḥammad-Javád-i-Qazvíní, dem Bahá’u’lláh den Ehrennamen Ismu’lláhi’l-Júd (der Name Gottes, Großmut) beilegte, schrieb während Bahá’u’lláhs Amtszeit viele Sendschreiben von Ihm ab, brach aber später das Bündnis (siehe Shoghi Effendi, Gott geht vorüber 459).A trägt, hat Unseren heiligen Hof erreicht. Gepriesen sei Gott! Er war geschmückt mit dem Lichte göttlicher Einheit und Loslösung, entflammt vom Feuer der Liebe und Zuneigung. Bete zu Gott, Er möge den Augen scharfe Sicht verleihen und sie mit neuem Licht erleuchten, damit sie erkennen, was einzig und unvergleichlich ist.
6:45
Heute strahlen die Verse des Mutterbuches unverkennbar wie die Sonne. Keineswegs können sie mit Reden aus vergangener oder neuerer Zeit verwechselt werden. Fürwahr, dieser Unterdrückte wünscht nicht, Seine eigene Sache mit Beweisen darzustellen, die andere erbringen. Er ist es, der alles andere umfaßt, während alles andere außer Ihm umgrenzt ist. Sprich: O Volk, leset, was euch geläufig ist, und Wir werden lesen, was Uns zugehört. Ich schwöre bei Gott! Weder die Völker der Welt mit ihrem Lobpreis noch die Geschlechter der Erde mit allem, was sie besitzen, sind der Erwähnung wert vor dem Gedenken Seines Namens. Dies bezeugt Er, der in jeder Lage verkündet: »Wahrlich, Er ist Gott, der unumschränkte Gebieter am Tage der Abrechnung, der Herr des mächtigen Thrones.«
6:46
Verherrlicht sei Gott! Man staunt, mit welchem Grund und Vorwand sich die Ungläubigen im Volk des Bayán vom Herrn allen Seins abkehren. In Wirklichkeit überragt die Stufe dieser Offenbarung den Rang all dessen, was in der Vergangenheit offenbart wurde oder in der Zukunft offenbart werden wird.
6:47
Wäre der Punkt des Bayán heute zugegen und zögerte Er – Gott bewahre! –, diese Sache anzuerkennen, dann träfen Ihn die höchst gesegneten Worte Seines eigenen Bayán. Er sprach, und Sein Wort ist die Wahrheit: »Rechtmäßig ist es für Ihn, den Gott offenbaren wird, selbst den Größten auf Erden zu verwerfen.« Sprich: O ihr Verständnislosen! Heute verkündet jenes Erhabenste Wesen: »Wahrlich, wahrlich, ich bin der erste, der Ihn anbetet.« Wie seicht ist der Wissensschatz der Menschen, wie schwach ihre Wahrnehmungskraft. Unsere Feder der Herrlichkeit bezeugt ihre elende Armut und den Reichtum Gottes, des Herrn aller Welten.
6:48
Gepriesen und verherrlicht ist Er, der die Schöpfung ins Leben rief. Er ist die allüberragende Wahrheit und weiß um das Unsichtbare. Das Mutterbuch ist offenbart, und der Herr der Großmut hat den gesegneten Thron der Herrlichkeit eingenommen. Der Morgen bricht an, doch das Volk versteht es nicht. Die Zeichen sind angekündigt, während Er, der sie enthüllt, von offenbarem Leid übermannt wird. Fürwahr, Ich habe erduldet, was die Welt des Seins zum Weinen bringt.
6:49
Sprich: O YaḥyáAzal, (Mírzá Yaḥyá, der ungetreue Halbbruder Bahá’u’lláhs.A, bringe einen einzigen Vers hervor, so du von Gott eingegebenes Wissen besitzest! Diese Worte sprach ehedem Mein Vorläufer, der zur jetzigen Stunde verkündet: »Wahrlich, wahrlich, ich bin der erste, der Ihn anbetet.« Sei redlich, o Mein Bruder! Kannst du dich äußern, wenn du Auge in Auge dem wogenden Meer Meiner Rede gegenüberstehst? Kannst du deine Zunge lösen, wenn dir Meine Feder mit schriller Stimme zu Ohren kommt? Hast du Macht vor den Offenbarungen Meiner Allmacht? Urteile gerecht, Ich beschwöre dich bei Gott, und rufe dir ins Gedächtnis, wie du vor diesem Unterdrückten standest und Wir dir die Verse Gottes, des Helfers in Gefahr, des Selbstbestehenden, diktierten. Hab acht, daß der Quell der Falschheit dich nicht von der offenbaren Wahrheit abhalte.
6:50
O du, der du den Blick auf Mein Antlitz richtest! Sprich: O ihr Achtlosen! Einem Tropfen zuliebe habt ihr euch des Meeres himmlischer Verse beraubt, und um eines bedeutungslosen Atoms willen habt ihr euch vom Strahlenglanz der Sonne der Wahrheit ausgeschlossen. Wer außer Bahá hat die Kraft, laut vor der Menschheit Angesicht zu künden? Urteilt redlich und gehört nicht zu den Ungerechten! Durch Ihn wogen die Meere, die Geheimnisse sind enthüllt, und die Bäume erheben die Stimme und rufen: Die Reiche von Erde und Himmel sind Gottes, des Offenbarers der Zeichen, des Springquells klarer Beweise. Durchforschet den Persischen Bayán, wie ihn Er, der Vorbote dieser Offenbarung, enthüllte, und schaut darauf mit dem Auge der Redlichkeit. Wahrlich, Er wird euch geradewegs auf Seinen Pfad führen. In diesem Augenblick verkündet Er, was Er vormals äußerte, als Er auf dem Throne Seines erhabensten Namens saß.
6:51
Du hast die Geliebten in jenen Landen erwähnt. Gepriesen sei Gott, von ihnen hat jeder die Ehre erlangt, daß der Wahrhaftige – erhaben ist Seine Herrlichkeit – ihrer gedachte, und ihre Namen flossen alle von der Zunge der Größe im Reiche der Rede. Groß ist fürwahr ihr Segen und ihr Glück, denn sie haben den erlesenen Wein der Offenbarung und Eingebung aus der Hand ihres Herrn, des Mitleidvollen, des Barmherzigen, getrunken. Wir flehen zu Gott, Er möge sie so stärken, daß sie unbeugsame Treue wahren, und möge die Heerscharen der Weisheit und der Rede zu ihrer Hilfe senden. Er ist wahrlich der Mächtige, der Allgewaltige. Übermittle ihnen Meine Grüße und künde ihnen die frohe Botschaft, daß die Sonne des Gedenkens aufgegangen ist und vom Horizont der Gunst und Gnade ihres Herrn, des Immervergebenden, des Allbarmherzigen, strahlt.
6:52
Du sprachst von Ḥusayn. Wir haben seinen Tempel mit dem Gewande der Vergebung geschmückt und seinem Haupt die Krone des Verzeihens aufgesetzt. Vor allen Menschen sollte er stolz sein auf diese leuchtende, diese strahlende, offenkundige Gnadengabe. Sprich: Sei unverzagt! Nach der Offenbarung dieses gesegneten Verses ist es so, als wärest du neu aus deiner Mutter Schoß geboren. Sprich: Du bist frei von Sünde und Irrtum. Wahrlich, Gott hat dich gereinigt mit dem Lebenswasser Seiner Rede in Seinem Größten Gefängnis. Wir flehen zu Ihm – gesegnet und erhaben ist Er –, dich in Seinem Lobpreis und in der Verherrlichung Seines Ruhmes zu bestätigen und dich zu stärken durch die Macht Seiner unsichtbaren Heerscharen. Wahrlich, Er ist der Allmächtige, der Allgewaltige.
6:53
Du erwähntest das Volk von Tár.Ein Dorf bei Iṣfahán.A Wir richten Unser Angesicht auf die Diener Gottes daselbst und raten ihnen, zuerst zu erwägen, was der Punkt des Bayán über diese Offenbarung enthüllte, durch welche alle Namen und Ehrentitel erschüttert sind, die Götzen leeren Wahns zu Staub zerfielen und die Zunge der Größe aus dem Reich der Herrlichkeit verkündete: Bei der Gerechtigkeit Gottes! Der Verborgene Schatz, das Undurchdringliche Geheimnis, liegt vor der Menschen Augen offen und läßt alle Dinge, vergangen oder künftig, frohlocken. Er sprach, und Sein Wort ist die Wahrheit: »Von allen Ehrungen, die Ich Ihm, der nach Mir kommen wird, gezollt habe, ist die größte Mein schriftliches Bekenntnis, daß keines Meiner Worte Ihn angemessen beschreiben kann, noch irgendeinem Hinweise auf Ihn in Meinem Buche, dem Bayán, vergönnt ist, Seiner Sache gerecht zu werden.«
6:54
Im übrigen raten wir ihnen, Gerechtigkeit, Billigkeit, Ehrbarkeit, Frömmigkeit und all das zu wahren, was das Wort Gottes, aber auch ihre eigene Stufe unter den Menschen erhöht. Wahrlich, Ich bin Der, welcher mit Gerechtigkeit ermahnt. Dies bezeugt Er, von dessen Feder Ströme des Erbarmens fließen und aus dessen Rede Lebenswasser für alles Erschaffene quellen. Unermeßlich erhaben ist diese grenzenlose Gnade; unendlich gesegnet ist diese strahlende Gunst.
6:55
O Volk von Tár! Hört auf den Ruf Dessen, der tut, was Er will.vgl. Qur’án 2:253, 22:14, 22:18 – Anm. d. Hrsg.A Wahrlich, Er erinnert euch an das, was euch Gott, dem Herrn der Welten, nahe bringt. Euch kehrt Er Sein Angesicht aus dem Kerker von ʿAkká zu und offenbart um euretwillen, was euer Andenken und eure Namen unsterblich macht in dem Buche, das nicht getilgt werden kann und unberührt bleibt von den Zweifeln der Widerspenstigen. Werft von euch, was unter den Menschen im Schwange ist, und erfasset mit festem Griff, was euch durch den Willen des Verordners, des Altehrwürdigen der Tage, geboten ist. Heute ist der Tag, da der göttliche Lotosbaum laut ruft und spricht: »O Volk! Seht Meine Früchte und Meine Blätter, neigt euer Ohr Meinem Rauschen. Habt acht, daß euch nicht die Zweifel der Menschen vom Licht der Gewißheit abhalten.« Das Meer der Rede kündet und spricht: »O ihr Erdenbewohner! Schaut Meine wogenden Wasser und die Perlen der Weisheit und der Rede, die Ich von Mir gebe. Fürchtet Gott und gehört nicht zu den Achtlosen.«
6:56
An diesem Tag feiert das Reich der Höhe ein großes Fest; denn was verheißen war in den heiligen Schriften, ist nun erfüllt. Heute ist der Tag großen Frohlockens. Jeder sollte, voller Freude und Frohsinn, in Lust und Wonne zum Hofe Seiner Nähe eilen und sich vom Feuer der Ferne befreien.
6:57
O Volk von Tár! Ergreift mit der Kraft und Macht Meines Namens den Kelch der Erkenntnis und trinkt euch satt, ungeachtet des Volkes der Welt, das Gottes Bund und Testament bricht, Seine Beweise und klaren Merkmale verwirft und an Seinen Zeichen krittelt, die alles im Himmel und auf Erden durchdringen.
6:58
Die Zweifler im Volk des Bayán gleichen den Anhängern der Shíʿah und wandeln in deren Fußstapfen. Überlasse sie ihrem eitlen Trug und leeren Wahn. Sie werden fürwahr zu den Verlorenen gezählt im Buche Gottes, des Allwissenden, des Allweisen. Die Shíʿah-Geistlichen sind nun allesamt emsig dabei, den Einen Wahren von den Kanzeln herab zu schmähen und anzuklagen. Gnädiger Gott! Auch Dawlat-ÁbádíMírzá Hádí Dawlat-Ábádí, ein Geistlicher aus Iṣfahán, wurde Anhänger des Báb und unterstützte später Mírzá Yaḥyá, der ihn zu seinem Vertreter im Írán und zu seinem Nachfolger ernannte. Als die Bábís verfolgt wurden, widerrief er seinen Glauben. [Siehe auch Ṭarázát 4:31 – Anm. d. Hrsg.].A folgt ihren Wegen. Er stieg auf die Kanzel und äußerte, was Gottes Tafel vor Qual aufschreien und Seine Feder klagen ließ. Sinne nach über sein Verhalten und das des AshrafMírzá Ashraf, der in der Stadt Iṣfahán den Märtyrertod starb. Siehe Shoghi Effendi, Gott geht vorüber 357.A – mit ihm seien Meine Herrlichkeit und Mein zartes Erbarmen. So erwäge auch diejenigen Geliebten, welche in Meinem Namen zur Stätte des Martyriums eilten und ihr Leben hingaben auf dem Pfade Dessen, der die Sehnsucht der Welt ist.
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