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6:53Du erwähntest das Volk von Tár.Ein Dorf bei Iṣfahán.A Wir richten Unser Angesicht auf die Diener Gottes daselbst und raten ihnen, zuerst zu erwägen, was der Punkt des Bayán über diese Offenbarung enthüllte, durch welche alle Namen und Ehrentitel erschüttert sind, die Götzen leeren Wahns zu Staub zerfielen und die Zunge der Größe aus dem Reich der Herrlichkeit verkündete: Bei der Gerechtigkeit Gottes! Der Verborgene Schatz, das Undurchdringliche Geheimnis, liegt vor der Menschen Augen offen und läßt alle Dinge, vergangen oder künftig, frohlocken. Er sprach, und Sein Wort ist die Wahrheit: »Von allen Ehrungen, die Ich Ihm, der nach Mir kommen wird, gezollt habe, ist die größte Mein schriftliches Bekenntnis, daß keines Meiner Worte Ihn angemessen beschreiben kann, noch irgendeinem Hinweise auf Ihn in Meinem Buche, dem Bayán, vergönnt ist, Seiner Sache gerecht zu werden.«
6:54Im übrigen raten wir ihnen, Gerechtigkeit, Billigkeit, Ehrbarkeit, Frömmigkeit und all das zu wahren, was das Wort Gottes, aber auch ihre eigene Stufe unter den Menschen erhöht. Wahrlich, Ich bin Der, welcher mit Gerechtigkeit ermahnt. Dies bezeugt Er, von dessen Feder Ströme des Erbarmens fließen und aus dessen Rede Lebenswasser für alles Erschaffene quellen. Unermeßlich erhaben ist diese grenzenlose Gnade; unendlich gesegnet ist diese strahlende Gunst.6:55O Volk von Tár! Hört auf den Ruf Dessen, der tut, was Er will.vgl. Qur’án 2:253, 22:14, 22:18 – Anm. d. Hrsg.A Wahrlich, Er erinnert euch an das, was euch Gott, dem Herrn der Welten, nahe bringt. Euch kehrt Er Sein Angesicht aus dem Kerker von ‘Akká zu und offenbart um euretwillen, was euer Andenken und eure Namen unsterblich macht in dem Buche, das nicht getilgt werden kann und unberührt bleibt von den Zweifeln der Widerspenstigen. Werft von euch, was unter den Menschen im Schwange ist, und erfasset mit festem Griff, was euch durch den Willen des Verordners, des Altehrwürdigen der Tage, geboten ist. Heute ist der Tag, da der göttliche Lotosbaum laut ruft und spricht: »O Volk! Seht Meine Früchte und Meine Blätter, neigt euer Ohr Meinem Rauschen. Habt acht, daß euch nicht die Zweifel der Menschen vom Licht der Gewißheit abhalten.« Das Meer der Rede kündet und spricht: »O ihr Erdenbewohner! Schaut Meine wogenden Wasser und die Perlen der Weisheit und der Rede, die Ich von Mir gebe. Fürchtet Gott und gehört nicht zu den Achtlosen.«6:56An diesem Tag feiert das Reich der Höhe ein großes Fest; denn was verheißen war in den heiligen Schriften, ist nun erfüllt. Heute ist der Tag großen Frohlockens. Jeder sollte, voller Freude und Frohsinn, in Lust und Wonne zum Hofe Seiner Nähe eilen und sich vom Feuer der Ferne befreien.6:57O Volk von Tár! Ergreift mit der Kraft und Macht Meines Namens den Kelch der Erkenntnis und trinkt euch satt, ungeachtet des Volkes der Welt, das Gottes Bund und Testament bricht, Seine Beweise und klaren Merkmale verwirft und an Seinen Zeichen krittelt, die alles im Himmel und auf Erden durchdringen.6:58Die Zweifler im Volk des Bayán gleichen den Anhängern der Shí‘ah und wandeln in deren Fußstapfen. Überlasse sie ihrem eitlen Trug und leeren Wahn. Sie werden fürwahr zu den Verlorenen gezählt im Buche Gottes, des Allwissenden, des Allweisen. Die Shí‘ah-Geistlichen sind nun allesamt emsig dabei, den Einen Wahren von den Kanzeln herab zu schmähen und anzuklagen. Gnädiger Gott! Auch Dawlat-ÁbádíMírzá Hádí Dawlat-Ábádí, ein Geistlicher aus Iṣfahán, wurde Anhänger des Báb und unterstützte später Mírzá Yaḥyá, der ihn zu seinem Vertreter im Írán und zu seinem Nachfolger ernannte. Als die Bábís verfolgt wurden, widerrief er seinen Glauben. [Siehe auch Ṭarázát 4:31 – Anm. d. Hrsg.].A folgt ihren Wegen. Er stieg auf die Kanzel und äußerte, was Gottes Tafel vor Qual aufschreien und Seine Feder klagen ließ. Sinne nach über sein Verhalten und das des AshrafMírzá Ashraf, der in der Stadt Iṣfahán den Märtyrertod starb. Siehe Shoghi Effendi, Gott geht vorüber 357.A – mit ihm seien Meine Herrlichkeit und Mein zartes Erbarmen. So erwäge auch diejenigen Geliebten, welche in Meinem Namen zur Stätte des Martyriums eilten und ihr Leben hingaben auf dem Pfade Dessen, der die Sehnsucht der Welt ist.6:59Die Sache Gottes ist offenbar; sie strahlt hell wie die Sonne, aber die Menschen sind sich selbst zum Schleier geworden. Wir flehen zu Gott, Er möge ihnen gnädig helfen, zu Ihm zurückzukehren. Er ist wahrlich der Vergebende, der Barmherzige.6:60O Volk von Tár! Wir senden euch Grüße von diesem Ort und bitten Gott – gesegnet und erhaben ist Er –, euch mit der Hand Seiner Gunst den erlesenen Wein der Treue zu reichen. Wahrlich, Er ist der Herr der Großmut, der Gnädige, der Allgepriesene. Überlaßt die Unreifen dieser Welt sich selbst – sie, die sich von selbstischen Begierden leiten lassen und den Trägern eitlen Trugs anhangen. Wahrlich, Er ist euer Helfer und Beistand. Er ist fürwahr mächtig zu tun, was Er will. Kein Gott ist außer Ihm, dem Einen, dem Unvergleichlichen, dem Machtvollen, dem Größten.6:61Ruhm aus Unserer Gegenwart sei mit denen, die ihr Angesicht auf den Morgen Seiner Offenbarung richten, die erkennen und anerkennen, was die Zunge des Wortes spricht im Reiche des Wissens an diesem seligen, diesem herrlichen, unübertrefflichen Tag!Lawḥ-i-Dunyá (Das Sendschreiben über die Welt)7:0_21In Meinem Namen, der laut im Reiche der Rede ruft.7:1Preis und Dank gebühren dem Herrn offenbarer Herrschaft, der das mächtige Gefängnis mit der Gegenwart der ehrenwerten ‘Alí-Akbar und Amín geschmückt und es mit dem Lichte der Gewißheit, Standhaftigkeit und Sicherheit erleuchtet hat.Die beiden Hände der Sache Gottes, Ḥájí Mullá ‘Alí-Akbar-i-Shahmírzádí und Ḥájí Abu’l-Ḥasan-i-Ardakání Amín-i-Iláhí (Treuhänder der Ḥuqúqu’lláh) wurden 1891 in Qazvín gefangengesetzt, später in das Gefängnis von Ṭihrán verlegt.A Die Herrlichkeit Gottes und die Herrlichkeit aller in den Himmeln und auf Erden seien mit ihnen.7:2Licht und Herrlichkeit, Gruß und Preis seien mit den Händen Seiner Sache, durch die das Licht des Mutes strahlt und die Wahrheit erwiesen wird, daß alle Entscheidung bei Gott liegt, dem Kraftvollen, dem Mächtigen, dem Ungezwungenen, durch die das Meer der Gaben wogt und der Duft der gnädigen Gunst Gottes, des Herrn der Menschheit, sich verbreitet. Wir flehen zu Gott – erhaben ist Er –, sie mit der Macht Seiner Heerscharen zu beschirmen, mit der Gewalt Seiner Herrschaft sie zu schützen und ihnen beizustehen mit Seiner unüberwindlichen Kraft, die alles Erschaffene bezwingt. Die höchste Herrschaft ist bei Gott, dem Schöpfer der Himmel und dem Herrn im Reiche der Namen.7:3Die große Verkündigung ruft: O Volk Persiens! Ehedem wart ihr die Sinnbilder der Barmherzigkeit, die Verkörperungen der Zuneigung und Güte. Alle Bereiche der Welt waren erleuchtet und geschmückt mit dem hellen Lichte eurer Erkenntnis und dem Glanz eurer Gelehrsamkeit. Wie kommt es, daß ihr euch aufmacht, euch selbst und eure Freunde mit eigenen Händen zu vernichten?7:4O Afnán, o du, der du Meinem altehrwürdigen Stamm entsprossen bist! Meine Herrlichkeit und Meine Gnade ruhen auf dir. Wie mächtig ist das Heiligtum der Sache Gottes! Es überschattet alle Völker und Geschlechter der Erde und wird bald die ganze Menschheit in seinem Schutze versammeln. Dein Tag des Dienstes ist nun gekommen. Zahllose Tafeln legen Zeugnis ab von den Gaben, die dir gewährt wurden. Erhebe dich für den Triumph Meiner Sache und besiege die Herzen der Menschen durch die Macht deiner Rede. Du mußt verkünden, was den Unglücklichen und Getretenen Frieden und Wohlfahrt sichern wird. Gürte deine Lenden mit deinem Bemühen, damit du den Gefangenen von seinen Ketten befreiest und ihn befähigst, wahre Freiheit zu erlangen.7:5Gerechtigkeit beklagt an diesem Tage ihren schweren Stand, und Billigkeit stöhnt unter dem Joch der Unterdrückung. Dichte Wolken der Gewalt haben das Antlitz der Erde verfinstert und ihre Völker umhüllt. Durch die Bewegung Unserer Feder der Herrlichkeit haben Wir auf Befehl des allmächtigen Gesetzgebers neues Leben in jede menschliche Hülle gehaucht und frische Kraft in jedes Wort geflößt. Alles Erschaffene verkündet die Beweise dieser weltweiten Erneuerung. Dies ist die größte, die froheste Botschaft, die der Menschheit durch die Feder dieses Unterdrückten übermittelt wurde. Warum fürchtet ihr euch denn, o Meine innig Geliebten? Wer könnte euch erschrecken? Ein Hauch von Feuchtigkeit genügt, um den verhärteten Lehm zu lösen, aus dem dieses verderbte Geschlecht gebildet ist. Die bloße Tat eures Beisammenseins genügt, um die Kräfte dieses eingebildeten, wertlosen Volkes zu zerstreuen.7:6Streit und Hader passen zu den wilden Tieren. Durch die Gnade Gottes, mit der Hilfe schicklicher Worte und rühmlicher Taten wurden die blanken Schwerter der Bábí-Gemeinde wieder in die Scheide gesteckt. Fürwahr, durch die Macht guter Worte haben die Rechtschaffenen allezeit mit Erfolg die Befehlsgewalt über die grünen Auen der Menschenherzen übernommen. Sprich: O ihr Geliebten! Laßt nicht ab von der Klugheit. Neigt euer Herz den Ratschlägen, die euch die Erhabenste Feder gibt, und hütet euch, daß eure Hand oder eure Zunge nicht irgend jemanden unter der ganzen Menschheit verletze.7:7Über das Land ṬáṬihránA haben Wir im Kitáb-i-Aqdas offenbart, was der Menschheit zur Mahnung dienen wird. Wer in der Welt Gewaltherrschaft übt, hat die Rechte der Völker und Geschlechter auf Erden an sich gerissen und folgt emsig seinen selbstischen Neigungen. Der Tyrann des Landes YáPrinz Maḥmúd Mírzá Jalálu’d-Dawlih, Gouverneur von Yazd.A beging, was die himmlischen Heerscharen blutige Tränen vergießen ließ.7:8O du, der du vom Weine Meiner Worte trinkst und dein Angesicht auf den Horizont Meiner Offenbarung richtest! Wie seltsam, daß das Volk Persiens, einst ohnegleichen in Künsten und Wissenschaften, auf die unterste Stufe der Erniedrigung unter den Geschlechtern auf Erden abgesunken ist. O Volk! Beraubt euch nicht an diesem seligen, diesem herrlichen Tage der großzügigen Gabenfülle, die der Herr überströmender Gnade euch verliehen hat. Regenschauer der Weisheit und der Rede fluten heute aus den Wolken göttlicher Barmherzigkeit. Wohl denen, die über Seine Sache redlich urteilen, und wehe den Ungerechten!7:9Jeder Einsichtige wird an diesem Tage bereitwillig zugeben, daß die Ratschläge, die die Feder dieses Unterdrückten offenbarte, die höchste Triebkraft für den Fortschritt der Welt und die Erhöhung ihrer Völker enthalten. Erhebt euch, o Menschen, und entschließt euch durch die Kraft der göttlichen Macht, den Sieg über euer Selbst zu erringen, damit die ganze Welt aus ihrer Hörigkeit vor den Götzen ihrer leeren Einbildungen erlöst werde – Götzen, die ihren erbärmlichen Anbetern so viel Schaden zugefügt haben und für ihr Elend verantwortlich sind. Diese Trugbilder sind das Hindernis, das den Menschen in seinem Bemühen hemmt, auf dem Pfade der Vervollkommnung voranzuschreiten. Wir hegen die Hoffnung, daß die Hand göttlicher Macht der Menschheit ihre Hilfe gewähre und sie aus ihrem Zustand schmerzlicher Erniedrigung befreie.7:10Auf einer der Tafeln sind diese Worte offenbart: O Volk Gottes! Seid nicht beschäftigt mit euren eigenen Belangen! Laßt euere Gedanken fest auf das gerichtet sein, was das Glück der Menschheit wiederherstellen und der Menschen Herzen und Seelen heiligen wird. Am besten kann dies durch reine und heilige Taten, durch ein Leben der Tugend und durch edles Betragen vollbracht werden. Mutiges Handeln wird den Sieg dieser Sache sichern, und eine geheiligte Wesensart wird ihre Macht stärken. Halte dich an die Rechtschaffenheit, o Volk Bahás! Dies, wahrlich, ist das Gebot, das euch dieser Unterdrückte gegeben hat, und die erlesene Wahl Seines unumschränkten Willens für jeden von euch.7:11O Freunde! Es geziemt euch, eure Seele zu erquicken und wiederzubeleben durch die gnädigen Gunstbeweise, die in dieser göttlichen, dieser herzerquickenden Frühlingszeit auf euch herabströmen. Die Sonne Seiner großen Herrlichkeit verbreitet ihren Glanz über euch und die Wolken Seiner grenzenlosen Gnade beschatten euch. Wie erhaben ist der Lohn dessen, der sich einer so großen Wohltat nicht beraubt noch versäumt, die Schönheit seines Meistgeliebten in diesem Seinem neuen Gewande zu erkennen. Wacht über euch, denn der Böse liegt auf der Lauer, bereit, euch zu überlisten. Rüstet euch gegen seine verruchten Anschläge, und, geführt vom Lichte des Namens des Allsehenden Gottes, entflieht der Dunkelheit, die euch umgibt. Laßt eueren Blick weltumfassend sein, anstatt ihn auf euer Selbst zu beschränken. Der Böse ist es, der den Aufstieg hemmt und den geistigen Fortschritt der Menschenkinder aufhält.7:12Es ist in dieser Zeit eines jeden Menschen Pflicht, sich fest an das zu halten, was das Wohl aller Völker und gerechten Regierungen fördert und ihre Stufe erhöht. Durch jeden einzelnen Vers, den die Feder des Höchsten offenbarte, sind die Tore der Liebe und Einigkeit erschlossen und weit vor den Augen der Menschheit aufgetan. Wir haben zuvor erklärt – und Unser Wort ist die Wahrheit –: »Verkehret mit den Anhängern aller Religionen im Geiste des Wohlwollens und der Brüderlichkeit.«Siehe 3:3, 4:9 – Anm. d. Hrsg.
Q Was immer die Menschenkinder einander meiden ließ, was Zwietracht und Spaltung unter ihnen hervorrief, ist nun durch die Offenbarung dieser Worte ungültig und abgeschafft. Aus dem Himmel des göttlichen Willens wurde mit dem Ziel, die Welt des Seins zu veredeln und die Menschen an Geist und Seele emporzuheben, herabgesandt, was das wirksamste Mittel zur Erziehung des ganzen Menschengeschlechts ist. Der tiefste Sinn und der vollkommenste Ausdruck dessen, was die Völker früherer Zeiten gesagt und geschrieben haben, ist durch diese mächtigste Offenbarung aus dem Himmel des Willens des Allbesitzenden, des Immerwährenden Gottes herabgesandt. Einst wurde offenbart: »Die Liebe zum Vaterland ist ein Bestandteil des Gottesglaubens.« Die Zunge der Größe jedoch verkündet am Tage Seiner Offenbarung: »Es rühme sich nicht, wer sein Vaterland liebt, sondern wer die ganze Welt liebt.«
Durch die von diesem erhabenen Wort entfesselte Kraft verleiht Er den Vögeln der Menschenherzen frischen Schwung, weist ihnen eine neue Richtung und tilgt jede Spur von Beschränkung und Begrenzung aus Gottes heiligem Buch.7:13Dieser Unterdrückte hat dem Volke Gottes verboten, sich in Streit und Hader einzulassen, und hat es zu rechtschaffenen Taten und edlen Charaktereigenschaften ermahnt. Die Heerscharen, die heutzutage den Sieg der Sache Gottes sichern, sind gute Taten und ein angenehmes Wesen. Selig ist, wer diesen standhaft anhangt, und wehe dem, der sich davon abkehrt.7:14O Volk Gottes! Ich ermahne dich, höflich zu sein, denn Höflichkeit ist vor allem anderen die Fürstin der Tugenden. Gut steht es mit dem, der vom Lichte der Höflichkeit erleuchtet und mit dem Gewande der Aufrichtigkeit bekleidet ist. Der mit Höflichkeit Begabte hat in der Tat eine erhabene Stufe erreicht. Es ist zu hoffen, daß dieser Unterdrückte und alle anderen befähigt werden, Höflichkeit zu erlangen, sicher zu wahren, anzuwenden und unseren Blick auf sie zu heften. Das ist ein bindendes Gebot, das aus der Feder des Größten Namens geströmt ist.7:15Dies ist der Tag, da die Edelsteine der Beständigkeit aus dem Schatzberg des tiefsten Menschenherzens ans Licht gefördert werden müssen. O Volk der Gerechtigkeit! Sei so strahlend wie das Licht und so leuchtend wie das Feuer, das im Brennenden Busche lodert. Der Glanz des Feuers eurer Liebe wird zweifellos die widerstreitenden Völker und Geschlechter der Erde einen und verschmelzen, wogegen die wilde Flamme der Feindschaft und des Hasses nur zu Streit und Untergang führen kann. Wir flehen zu Gott, daß Er Seine Geschöpfe vor den üblen Ränken Seiner Feinde behüte. Wahrlich, Er hat Macht über alle Dinge.7:16Aller Ruhm sei dem einen, wahren Gott – gepriesen sei Seine Herrlichkeit –, da Er durch die Feder des Höchsten die Tore der Menschenherzen geöffnet hat. Jeder Vers, den diese Feder offenbarte, ist ein strahlendes, leuchtendes Tor, das die Herrlichkeit eines heiligen, gottesfürchtigen Lebens und reiner, makelloser Taten erschließt. Der Aufruf und die Botschaft, die Wir gaben, sollten niemals nur ein Land oder ein Volk erreichen oder nur diesem zugute kommen. Die Menschheit als Ganzes muß entschlossen dem folgen, was ihr offenbart und gewährt ist. Dann, nur dann wird sie zu wahrer Freiheit gelangen. Die ganze Erde leuchtet in der strahlenden Herrlichkeit der Offenbarung Gottes. Im Jahre sechzig erhob sich Er, der Vorbote des Lichtes göttlicher Führung – möge die ganze Schöpfung ein Opfer für Ihn sein –, um eine neue Offenbarung des göttlichen Geistes anzukündigen. Zwanzig Jahre später folgte Ihm Er, durch Dessen Kommen die Welt zur Empfängerin dieser verheißenen Herrlichkeit, dieser wundersamen Gunst wurde. Sieh, wie die Menschheit allgemein mit der Fähigkeit ausgestattet ist, auf Gottes erhabenstes Wort zu hören – das Wort, von dem die Vorladung und die geistige Auferstehung aller Menschen abhängen muß.7:17Als Wir im Gefängnis von ‘Akká waren, offenbarten Wir im Roten Buche, was den Fortschritt der Menschheit und den Aufbau der Welt bewirkt. Was der Herr der Schöpfung mit Seiner Feder dort äußerte, enthält unter anderem die folgenden Grundsätze zur Ordnung des gesellschaftlichen Lebens:7:18Erstens: Die Amtsträger des Hauses der Gerechtigkeit haben die Pflicht, den Geringeren Frieden zu fördern, damit das Erdenvolk der Bürde maßloser Staatsausgaben ledig werde. Diese Aufgabe ist zwingend und absolut wesentlich, zumal Streit und Feindseligkeiten die wahren Ursachen von Leid und Elend sind.7:19Zweitens: Die Sprachen müssen auf eine gemeinsame Sprache, die in allen Schulen der Welt gelehrt wird, beschränkt werden.7:20Drittens: Dem Menschen obliegt es, sich beharrlich an das zu halten, was Gemeinschaft, Wohlwollen und Einheit fördert.7:21Viertens: Jeder, Mann oder Frau, muß einer Vertrauensperson ein Teil seines Ertrages aus Gewerbe, Landwirtschaft oder anderweitiger Beschäftigung für die Ausbildung und Erziehung der Kinder übergeben, damit es für diesen Zweck mit Kenntnis der Vertrauensleute des Hauses der Gerechtigkeit verwendet wird.7:22Fünftens: Besondere Beachtung muß der Landwirtschaft geschenkt werden. Obwohl sie hier an fünfter Stelle erwähnt wird, hat sie ohne Zweifel den Vorrang. In fremden Ländern ist die Landwirtschaft hoch entwickelt, in Persien jedoch bisher schlimm vernachlässigt worden. Es steht zu hoffen, daß Seine Majestät der Sháh – möge Gott ihm in Seiner Gnade beistehen – dieser wichtigen, lebensnotwendigen Angelegenheit seine Aufmerksamkeit zuwendet.7:23Hielten sich die Menschen genau an das, was die Feder des Höchsten im Roten Buche offenbart hat, so könnten sie alle Regelungen entbehren, die heute in der Welt wuchern. Gewisse Ermahnungen sind wiederholt aus der Feder des Höchsten geströmt, damit die Offenbarungen der Staatsgewalt und die Dämmerorte der Macht eines Tages befähigt werden, sie zu vollziehen. Fürwahr, wären nur aufrichtige Sucher zu finden, so würde ihnen jede Fügung des alldurchdringenden, unwiderstehlichen Willens Gottes um Seiner Liebe willen entschleiert. Aber wo gibt es ernste Sucher, wo wißbegierige Geister? Wohin sind die Gerechten und die Redlichgesinnten entschwunden? Gegenwärtig vergeht kein Tag ohne daß frisch das Feuer einer Tyrannei auflodert oder neu das Schwert einer Gewalttat aus der Scheide fährt. Gnädiger Gott! Die Mächtigen und der Adel Persiens brüsten sich mit Taten von solcher Barbarei, daß man sich bei den Berichten darüber nur wundern kann.7:24Tag und Nacht bringt dieser Unterdrückte dem Herrn der Menschen Lob und Dank dar, denn es erweist sich, daß die Worte des Rates und der Mahnung, die Wir äußern, ihre Wirkung tun, und daß dieses Volk eine Charakterstärke und ein Verhalten an den Tag legt, wie sie in Unserer Sicht annehmbar sind. Dies bestätigt ein Ereignis, welches das Auge der Welt wahrhaft erfreut: Die Freunde haben bei den hohen Behörden Fürbitte für ihre Feinde eingelegt. Wahrlich, die guten Taten eines Menschen bezeugen die Wahrheit seiner Worte. Wir hegen die Hoffnung, daß gottesfürchtige Menschen die Welt mit dem strahlenden Licht ihrer Taten erleuchten, und wir flehen zu dem Allmächtigen – verherrlicht und gepriesen ist Er –, Er möge jeden an diesem Tage fest in Seiner Liebe und standhaft in Seiner Sache bleiben lassen. Er ist fürwahr der Beschützer derer, die Ihm ganz ergeben sind und Seiner Richtschnur folgen.7:25O Volk Gottes! Zahllos sind die Welten, die Unsere Feder der Herrlichkeit entschleiert, und mannigfach die Augen, denen sie wahre Aufklärung verleiht. Doch die Mehrheit des persischen Volkes ist nach wie vor der Wohltaten vorteilhafter Ratschläge beraubt und leidet weiterhin Mangel an nützlichen Künsten und Wissenschaften. Ehedem offenbarte die Feder der Herrlichkeit die folgenden erhabenen Worte zu Ehren eines Getreuen, damit die Verirrten die Wahrheit annehmen und sich mit den Feinheiten des Gesetzes Gottes vertraut machen.7:26Die Zweifler und die Ungläubigen richten den Sinn auf viererlei: erstens das Blutvergießen, zweitens die Bücherverbrennung, drittens das Meiden der Anhänger anderer Religionen, viertens die Ausrottung anderer Gemeinschaften und Gruppen. Aber nunmehr sind durch die kraftvolle Gnade und Allgewalt des Wortes Gottes diese vier Schranken beseitigt, diese ausdrücklichen Befehle aus Gottes Tafel getilgt und tierische Anlagen in geistige Eigenschaften verwandelt worden. Erhaben ist Sein Ziel, verherrlicht wird Seine Macht, gelobt Seine Herrschaft! Laßt uns nun zu Gott flehen – gepriesen sei Seine Herrlichkeit –, Er möge die Shí‘iten rechtleiten und sie von ungehörigen Verhaltensweisen läutern. Pausenlos träufeln Verwünschungen von ihren Lippen, und das Wort ›Mal‘ún‹›verflucht‹.A mit einem besonders tief aus dem Rachen kommenden ‘Ayn-Laut auszusprechen, ist ihnen täglich ein Genuß.7:27O Gott, mein Gott! Du hörst die Seufzer Dessen, Der Dein LichtBahá’.A ist. Du lauschest Seinen Klagen bei Tag und bei Nacht und weißt, daß Er nichts für sich selber wünscht, sondern die Seelen Deiner Diener zu heiligen sucht und sie von dem Feuer befreien will, das sie von allen Seiten bedrängt. O Herr! Deine begünstigten Diener erheben die Hände zum Himmel Deiner Großmut, und die Dich aufrichtig lieben, flehen zu den erhabenen Höhen Deiner Freigebigkeit. Ich bitte Dich, enttäusche sie nicht in dem, was sie aus dem Meere Deiner Gunst, vom Himmel Deiner Gnade und von der Sonne Deiner Großmut erhoffen. Hilf ihnen, o Herr, Tugenden zu erwerben, die ihren Rang unter den Völkern der Welt erhöhen. Wahrlich, Du bist der Kraftvolle, der Mächtige, der Großmütigste.7:28O Volk Gottes! Höret auf das, was Freiheit, Wohlfahrt, Ruhe, Erhabenheit und Fortschritt aller Menschen sichert, wenn es beachtet wird. Gewisse Gesetze und Grundsätze sind für Persien notwendig, ja unabdingbar. Aber es ist angebracht, daß solche Maßnahmen in Übereinstimmung mit den wohlerwogenen Ansichten Seiner Majestät – möge Gott ihm durch Seine Gnade beistehen – sowie der gelehrten Geistlichen und der Stammesfürsten von hohem Rang getroffen werden. Mit ihrem Einverständnis sollte ein Ort bestimmt werden, an dem sie sich treffen. Dort sollten sie sich fest an das Seil der Beratung halten; sie sollten beschließen und vollziehen, was Sicherheit, Wohlfahrt, Wohlstand und Ruhe des Volkes bewirkt. Denn würden andere als solche Maßnahmen ergriffen, so könnten sie nur zu Chaos und Aufruhr führen.7:29Nach den Grundgesetzen, die Wir bereits früher im Kitáb-i-Aqdas und in anderen Sendbriefen offenbart haben, ist das Gemeinwohl gerechten Königen und Präsidenten sowie den Treuhändern des Hauses der Gerechtigkeit anvertraut. Wer gerecht denkt und urteilt, wird, wenn er über Unsere Verkündigung nachsinnt, mit seinem inneren wie mit seinem äußeren Auge die Sonne der Gerechtigkeit wahrnehmen, wie sie mit ihrem Strahlenglanz daraus hervorleuchtet.
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