Bahá’u’lláh | Botschaften aus ʿAkká
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13:18
Die geheiligten Seelen sollten in ihren Herzen über die Lehrmethoden nachdenken und nachsinnen. Aus den Texten dieser wundersamen, himmlischen Schriften sollten sie Sätze und Abschnitte auswendig lernen, die sich auf verschiedene Gegebenheiten beziehen, damit sie im Verlauf ihrer Ansprachen göttliche Verse wiedergeben können, sooft es die Gelegenheit erfordert, da diese heiligen Verse ja das kraftvollste Elixier, der größte, mächtigste Talisman sind. So machtvoll ist ihr Einfluß, daß dem Hörer kein Grund zum Wankelmut bleibt. Ich schwöre bei Meinem Leben! Dieser Offenbarung ist solche Macht eigen, daß sie als Magnet auf alle Völker und Geschlechter der Erde wirkt. Wer innehält, um mit Bedacht nachzusinnen, wird erkennen, daß es für keinen einen Ort gibt oder geben kann, dahin er fliehen könnte.
13:19
Der Kitáb-i-Aqdas wurde so offenbart, daß er alle göttlich bestimmten Sendungen anzieht und umfängt. Selig ist, wer ihn liest, selig, wer ihn begreift, selig, wer darüber nachdenkt, selig, wer seine Bedeutung erwägt. So umfassend ist er, daß er alle Menschen umschließt, ehe sie seiner gewahr sind. Binnen kurzem werden seine unumschränkte Macht, sein durchdringender Einfluß und die Größe seiner Kraft auf Erden offenbar.
13:20
O Mein Name! Höre auf Meine Stimme, die aus der Richtung Meines Thrones kommt. Dein Herr will deinen Namen allzeit erwähnen, da du dich standhaft erweisest im Ruhme Seiner Tugenden unter den Menschen. Fürwahr, Er liebt die Treue, die sich im Reiche der Schöpfung findet, und gibt ihr Vorrang vor den meisten Tugenden. Wahrlich, Er ist der Gewaltige, der Machtvolle.
13:21
Wisse fernerhin, daß Wir den Lobpreis hörten, den du äußertest in deiner Zwiesprache mit Gott, deinem Herrn, dem Erhabenen, dem Gnädigen. Groß ist fürwahr der Segen, der deiner wartet, da du deine eigenen Belange zugunsten dieser unverletzlichen, dieser mächtigen und erleuchteten Sache eingeschränkt hast. Wir flehen zu Gott, Er möge deinen Ruf zu einem Magneten machen, der die Verkörperungen der Namen in der Welt des Seins anzieht, so daß alle Wesen aus freiem Antrieb seiner achten. Es gibt keinen Gott außer Ihm, dem Erhabenen, dem Überlegenen, dem Ewig-Gesegneten, dem Hehren, dem Allhöchsten, dem Allherrlichen, dem Großmütigsten, dem Allwissenden, dem Allkennenden.
Lawḥ-i-Burhán (Das Sendschreiben vom Beweis)
14:0_30
Dieses Sendschreiben wurde nach dem Opfertod Siyyid Muḥammad-Ḥasans, Sulṭánu’sh-Shuhadá’ ›der König der Märtyrer‹ und Siyyid Muḥammad-Ḥusayns, Maḥbúbu’sh-Shuhadá’ ›der Geliebte der Märtyrer‹ offenbart; vgl. Shoghi Effendi, Gott geht vorüber 356 und an Shaykh Muḥammad-Báqir, den Bahá’u’lláh mit dem Beinamen ›der Wolf‹ brandmarkte, gerichtet. Bahá’u’lláh erwähnt in diesem Sendschreiben Mír Muḥammad-Ḥusayn, den Imám-Jumʿih von Iṣfahán mit dem Beinamen ›die Schlange‹; er war bei der Verfolgung der Bahá’í der Komplize von Shaykh Muḥammad-Báqir (vgl. Shoghi Effendi, Gott geht vorüber 350, 356, 405). Der Brief an den Sohn des Wolfes ist an Shaykh Muḥammad-Taqí-yi-Najafí, den Sohn von Shaykh Muḥammad-Báqir, gerichtet.
14:1
Er ist der Allmächtige, der Allwissende, der Allweise! Die Winde des Hasses umfingen die Arche von BaṭḥáMekka.A wegen der Untaten, die die Hände der Unterdrücker begingen. O Báqir! Du hast diejenigen verurteilt, um derentwillen die Bücher der Welt weinten und die Schriften der Religionen Zeugnis ablegten. Du bist wahrlich weit vom rechten Wege abgeirrt und in einen dichten Schleier gehüllt. Bei Gott selbst! Du hast jene verurteilt, durch die der Horizont des Glaubens erleuchtet wurde. Dies bezeugen sie alle, die die Dämmerorte der Offenbarung und die Manifestationen der Sache deines Herrn, des Barmherzigsten, sind – sie, die ihre Seelen und all ihren Besitz auf Seinem geraden Pfade geopfert haben. Der Glaube Gottes weint allüberall ob deiner Tyrannei, und doch vergnügst du dich und gehörst zu denen, die frohlocken. Ich trage keinen Haß gegen dich oder sonst jemanden im Herzen. Jeder Gebildete sieht dich und deinesgleichen versunken in offenbarer Torheit. Hättest du begriffen, was du getan, du hättest dich ins Feuer geworfen oder dein Haus verlassen und die Flucht in die Berge ergriffen, oder hättest gestöhnt und gejammert, bis du an den Ort zurückgekehrt wärest, der dir von Ihm, dem Herrn der Kraft und Macht, bestimmt ist. O du, der du so viel bist wie ein Nichts! Zerreiße die Schleier eitlen Wahns und leeren Trugs, damit du die Sonne der Erkenntnis von diesem strahlenden Horizonte scheinen siehst. Du hast einen Sproß des Propheten selbst in Stücke gerissen und dir eingebildet, damit dem Gottesglauben zu helfen. Solches hat dir deine Seele eingegeben, und du bist wahrlich einer der Achtlosen. Was du tatest, hat den himmlischen Heerscharen und jenen, die die Sache Gottes, des Herrn der Welten, umkreisen, die Herzen gebrochen. Die Seele der ReinenFáṭimah, die Tochter Muḥammads.A schmolz wegen deiner Grausamkeit dahin, und die Bewohner des Paradieses weinten bitterlich an ihrem gesegneten Ort.
14:2
Ich beschwöre dich bei Gott, urteile gerecht! Welchen Beweis brachten die jüdischen Gelehrten vor, um Ihn, den Geist GottesJesus.A, zu verdammen, als Er mit der Wahrheit zu ihnen kam? Was konnten die Pharisäer und Götzenpriester ins Feld führen, um sich dafür zu rechtfertigen, daß sie Muḥammad, den Gesandten Gottes, verleugneten, als Er zu ihnen kam mit einem Buch, welches zwischen Wahrheit und Falschheit mit solcher Gerechtigkeit schied, daß sich das Dunkel der Erde in Licht verwandelte und die Herzen derer, die Ihn erkannten, in Entzücken gerieten? Wahrlich, du hast heute dieselben Gründe vorgebracht, deren sich die törichten Gelehrten jener Zeit bedienten. Er, der König des Reiches der Gnade, bezeugt es in diesem großen Gefängnis. Du bist wahrlich ihre Wege gewandelt, nein, du hast sie gar noch in ihrer Grausamkeit übertroffen und dir dabei eingebildet, du hülfest dem Glauben und verteidigtest das Gesetz Gottes, des Allwissenden, des Allweisen. Bei Ihm, der die Wahrheit ist! Dein Unrecht ließ Gabriel stöhnen und brachte das Gesetz Gottes, von dem der Windhauch der Gerechtigkeit über alle im Himmel und auf Erden weht, zum Weinen. Wähnst du in deiner Unwissenheit wirklich, das Urteil, das du sprachst, sei dir nütze? Nein, bei Ihm, dem König aller Namen! Daß es dir nur schadet, bezeugt Er, der alles weiß, was in dem verwahrten Tablet verzeichnet ist. Als du dein Urteil niederschriebst, da klagte deine eigene Feder dich an. Solches bezeugt die Feder Gottes, des Höchsten, auf Seiner unerreichbaren Stufe.
14:3
O du, der du in die Irre gingst! Nie hast du Mich gesehen, nie hast du mit Mir verkehrt oder warst auch nur für den Bruchteil eines Augenblicks Mein Gefährte. Wie kommt es dann, daß du den Menschen befiehlst, Mich zu verfluchen? Folgst du darin dem Drang deiner Begierden oder gehorchst du etwa deinem Herrn? Gib ein Zeichen, so du zu denen gehörst, die die Wahrheit lieben! Wir bezeugen, daß du das Gesetz Gottes von dir geworfen und dich dem Drang deiner Leidenschaften gebeugt hast. Wahrlich, nichts entgeht Seinem Wissen; Er ist fürwahr der Unvergleichliche, der Allunterrichtete. O du achtloser Mensch! Beachte, was der Barmherzige im Qur’án offenbarte: »Sage nicht zu jedem, der dir mit einem Gruß begegnet: ›Du bist kein Gläubiger.‹«Qur’án 4:94.Q Solches hat Er verordnet, in dessen Hand die Reiche der Offenbarung und der Schöpfung liegen – wärest du doch von denen, die hören. Du aber hast das Gebot Gottes beiseite gelegt und dich an den Drang deiner Begierden gehalten. Wehe über dich, o du achtloser Zweifler! Wenn du Mich verleugnest, mit welchem Beweis kannst du dann die Wahrheit dessen verfechten, was du besitzest? Lege ihn vor, o du, der du Gott Gefährten beigesellst und dich abkehrst von Seiner Oberherrschaft, die alle Welten umschließt!
14:4
Wisse, du Tor, daß der in Wahrheit ein Gebildeter ist, der Meine Offenbarung annimmt, vom Weltmeer Meines Wissens trinkt und sich in die Lüfte Meiner Liebe aufschwingt, der alles außer Mir von sich wirft und sich mit festem Griff an das hält, was vom Reiche Meines wunderbaren Wortes herabgesandt ist. Er ist fürwahr wie das Auge für die Menschheit und wie der Geist des Lebens für den Körper der ganzen Schöpfung. Verherrlicht sei der Allbarmherzige, der ihn erleuchtete und ihn sich aufmachen ließ, dieser großen, mächtigen Sache zu dienen. Wahrlich, solch ein Mensch ist gesegnet von den Scharen der Höhe und den Bewohnern des Tabernakels der Größe, die Meinen versiegelten Wein trinken in Meinem Namen, der Allmächtige, der Allmachtvolle. O Báqir! Wenn du zu denen gehörst, die eine so erhabene Stufe einnehmen, dann erbringe ein Zeichen von Gott, dem Schöpfer der Himmel. Und wenn du deine Ohnmacht erkennst, zügle deine Leidenschaften und kehre zu deinem Herrn zurück, damit Er dir deine Sünden vergebe, Sünden, die dem Göttlichen Lotosbaum die Blätter versengten, den Felsen aufschreien ließen und die Augen der Einsichtsvollen zum Weinen brachten. Deinetwegen zerriß der Schleier der Göttlichkeit, scheiterte die Arche, lahmte die Kamelstute und stöhnte der GeistJesus.A an Seinem erhabenen Orte. Rechtest du mit Ihm, Der zu dir kam mit den Zeugnissen Gottes und mit Seinen Zeichen, die du und alle auf Erden besitzen? Öffne die Augen, damit du diesen Unterdrückten vom Horizont des Willens Gottes, des Herrschers, des Wahren, des Strahlenden, leuchten siehst. Öffne alsdann das Ohr deines Herzens, damit du die Stimme des göttlichen Lotosbaumes vernimmst, der in Wahrheit von Gott, dem Allmächtigen, dem Wohltätigen, gehegt wurde. Wahrlich, trotz allem, was ihm Leute deinesgleichen voll Grausamkeit und Ungehorsam zufügten, ruft dieser Baum laut und lädt alle Menschen zum Sadratu’l-MuntaháDer Heilige Lotosbaum, the Baum über den hinaus niemand gehen kann (siehe Qur’án 53:8–18). Ein Symbol für den Offenbarer Gottes. (Siehe Gott geht vorüber 132).A und zum höchsten Horizonte. Gesegnet die Seele, die auf das mächtigste Zeichen schaut, und das Ohr, das Seine lieblichste Stimme vernimmt, aber wehe dem, der sich abwendet und gottlos handelt.
14:5
O du, der du dich von Gott abkehrtest! Wolltest du mit ehrlichem Auge auf den Göttlichen Lotosbaum blicken, du würdest an seinen Ästen, Zweigen und Blättern die Male wahrnehmen, die dein Schwert ihm schlug, obwohl dich Gott erschaffen hat, diesen Baum zu erkennen und ihm zu dienen. Denke nach, damit du deinen Frevel einsiehst und zu denen zählst, die in sich gegangen sind. Meinst du, Wir fürchteten deine Grausamkeit? Wisse und sei dessen wohl versichert, daß Wir vom ersten Tag an, da die Erhabenste Feder zwischen Erde und Himmel ihre Stimme erhob, Unsere Seelen, Unsere Körper, Unsere Söhne und Unseren Besitz auf dem Pfade Gottes, des Erhabenen, des Großen, aufopferten. Dies ist Unser Ruhm vor allem Erschaffenen und den Scharen der Höhe, und dafür zeugt, was Uns auf diesem geraden Pfad zustieß. Bei Gott! Unsere Herzen brachen, Unsere Leiber wurden gekreuzigt und Unser Blut vergossen, während Unsere Augen am Horizont der Gnade ihres Herrn, des Zeugen, des Allschauenden, hingen. Je schlimmer seine Leiden, desto flammender wuchs die Liebe des Volkes Bahás. Seine Aufrichtigkeit bezeugt, was der Allbarmherzige im Qur’án herabsandte, wo Er sagt: »Wünscht euch den Tod, so ihr aufrichtig seid.«Qur’án 2:94.Q Wer verdient den Vorzug: einer, der sich hinter Vorhängen verbirgt, oder einer, welcher sich auf dem Pfade Gottes aufopfert? Urteile gerecht und gehöre nicht zu denen, die verwirrt durch die Wüste der Falschheit schweifen. So weit wurden jene von den Lebenswassern der Liebe des Barmherzigsten mitgerissen, daß weder die Waffen der Welt noch die Schwerter der Nationen sie davon abhielten, ihr Antlitz auf das Weltmeer der Großmut ihres Herrn, des Gebenden, des Edelmütigen, zu richten.
14:6
Bei Gott! Alle Schwierigkeiten konnten Mich nicht entmutigen, und das Verwerfungsurteil der Geistlichen vermochte nicht, Mich zu schwächen. Heute wie ehedem spreche Ich vor dem Angesicht der Menschen: »Das Tor der Gnade ist aufgetan, und Er, der Morgen der Gerechtigkeit, ist gekommen mit deutlichen Zeichen und klaren Beweisen von Gott, dem Herrn der Kraft und der Macht!« Zeige dich vor Mir, damit du die Geheimnisse vernimmst, die der Sohn ʿImránsMoses.A auf dem Sinai der Weisheit hörte. Dies befiehlt dir der Aufgangsort der Offenbarung deines Herrn, des Gottes der Barmherzigkeit, aus Seinem großen Gefängnis.
14:7
Hat deine Führerschaft dich stolz gemacht? Lies, was Gott einem Alleinherrscher, dem Sulṭán der Türkei, offenbart hat, ihm, der Mich in dieser Trutzburg einkerkerte. So magst du dich ins Bild setzen über den Zustand dieses Unterdrückten, wie ihn Gott, der Eine, der Einzige, der Allunterrichtete, verfügt hat. Macht es dich glücklich, elende Taugenichtse als deine Anhänger zu sehen? Sie unterstützen dich, wie es die Leute vor ihnen taten, die Anhänger von Hannas, die ohne Zeugnis oder klaren Beweis das Urteil sprachen gegen den GeistJesus.A.
14:8
Lies den Kitáb-i-Íqán, lies, was vom Allbarmherzigen dem König in ParisNapoleon III.A und seinesgleichen gesandt wurde, auf daß dir bewußt werde, was sich in der Vergangenheit ereignete, und du dich überzeugst, daß Wir keineswegs Unordnung im Land verbreiten wollten, nachdem es wohlgeordnet war. Nur um Gottes willen ermahnen Wir Seine Diener. Wer es wünscht, den lasse sich Gott zuwenden, und wer will, möge sich abkehren. Unser Herr, der Barmherzige, ist wahrlich der Allgenügende, der Allgepriesene. O Schar der Geistlichen! Dies ist der Tag, da nichts von allen Dingen und kein Name von allen Namen euch nützen kann, es sei denn durch diesen Namen, den Gott zur Manifestation Seiner Sache und zum Tagesanbruch Seiner erhabensten Benennungen gemacht hat für alle, die im Reich der Schöpfung sind. Selig ist der Mensch, der den Duft des Allbarmherzigen wahrnimmt und zu denen zählt, die standhaft sind. Weder eure Wissenschaften noch eure Künste, eure Schätze oder euer Ruhm werden euch an diesem Tag etwas nützen. Werft sie alle von euch und richtet euer Angesicht auf das Hocherhabene Wort, durch welches die Schriften, die Bücher und diese erleuchtete Tafel unzweideutig kundgemacht wurden. Werft weg, o ihr Geistlichen alle, was ihr mit den Federn eures eitlen Wahns und leeren Trugs zusammengeschrieben habt. Bei Gott! Die Sonne der Erkenntnis strahlt über dem Horizont der Gewißheit.
14:9
O Báqir! Lies und rufe dir ins Bewußtsein, was einstmals ein Gläubiger unter deinen Vorfahren sagte: »Wollt ihr einen Mann erschlagen, nur weil er sagt: Mein Herr ist Gott, wo Er doch bereits mit Zeichen von eurem Herrn unter euch ist? Ist er ein Lügner, so wird seine Lüge auf ihn zurückfallen; ist er aber ein Mann der Wahrheit, so wird mindestens ein Teil von dem, was er androht, über euch kommen. Fürwahr, Gott führt nicht den, der maßlos und ein Lügner ist.«Qur’án 40:28.Q
14:10
O du, der du in die Irre gingst! Wenn dir irgendein Zweifel an Unserer Lebensführung kommt, so wisse, daß Wir bezeugen, was Gott selbst vor der Erschaffung der Himmel und der Erde bezeugte: Es ist kein anderer Gott außer Ihm, dem Allmächtigen, dem Allgütigen. Wir bezeugen, daß Er einzig ist in Seinem Wesen, einzig in Seinen Eigenschaften. Er hat nicht Seinesgleichen im ganzen Weltall noch einen Gefährten in der ganzen Schöpfung. Seine Boten und Seine Bücher hat Er herniedergesandt, damit sie Seinen Geschöpfen den Geraden Pfad weisen.
14:11
Ist der Sháh über dein Vorgehen unterrichtet worden, und hat er sich entschieden, die Augen davor zu verschließen? Oder hat ihn die Furcht gepackt vor dem Heulen eines Rudels Wölfe, das dem Pfade Gottes den Rücken kehrte und dir auf deinem Wege nachfolgte, ohne klaren Beweis oder ein Buch? Wir hörten, die Provinzen Persiens seien mit der Zier der Gerechtigkeit geschmückt worden. Als Wir aber genau hinschauten, fanden Wir, daß sie Aufgangsorte der Willkür und Tagesanbrüche des Unrechts sind. Wir sehen die Gerechtigkeit in den Klauen der Tyrannei. Gott flehen wir an, sie durch die Kraft Seiner Macht und Seiner höchsten Herrschaft zu befreien. Er, wahrlich, beschirmt alles, was in den Himmeln und auf Erden ist. Keinem ist das Recht gegeben, sich bei irgendeinem darüber zu beschweren, was der Sache Gottes widerfahren ist. Es geziemt jedem, der sein Angesicht auf den Erhabensten Horizont richtet, sich beharrlich an das Seil der Geduld zu halten und sein Vertrauen auf Gott zu setzen, den Helfer in Gefahr, den Unbezwungenen. O ihr Geliebten Gottes! Trinkt aus dem Quell der Weisheit die Fülle, ergeht euch im Garten der Weisheit, schwingt euch auf in die Sphären der Weisheit und sprecht mit Weisheit und Beredsamkeit. Dies gebietet euch euer Herr, der Allmächtige, der Allwissende.
14:12
O Báqir! Baue nicht auf deinen Ruhm und deine Macht. Du gleichst der letzten Spur des Sonnenlichts auf der Bergesspitze. Bald wird sie dahinschwinden, wie es Gott, der Allbesitzende, der Höchste, verordnet hat. Weggenommen ist von dir und deinesgleichen aller Ruhm, und dies ist wahrlich, was von Ihm, bei dem das Mutterbuch ist, verfügt wurde. Wo ist der zu finden, der mit Gott rechtete, und wohin ist der entschwunden, der Seinen Zeichen widersprach und sich von Seiner höchsten Herrschaft abwandte? Wo sind sie, die Seine Erwählten erschlugen und das Blut Seiner Heiligen vergossen? Denke nach, auf daß du vielleicht den Geruch deiner Taten wahrnehmest, o du törichter Zweifler! Deinetwegen klagte der GesandteMuḥammad.A, und die ReineFáṭimah, die Tochter Muḥammads.A schrie laut auf; alle Länder wurden verwüstet, und Dunkel fiel über alle Bereiche. O Schar der Geistlichen! Euretwegen geriet das Volk in Schande, wurde das Banner des Isláms herabgezerrt und sein mächtiger Thron gestürzt. Immer, wenn ein verständiger Mann sich an das zu halten suchte, was den Islám erhöht hätte, stimmtet ihr euer Geschrei an, was ihn hinderte, sein Ziel zu erreichen, während das Land tief im Verfall befangen blieb.
14:13
Denke an den Sulṭán der Türkei! Er wollte den Krieg nicht, aber Leute deinesgleichen wollten ihn. Als das Feuer des Krieges entzündet war und hoch seine Flammen loderten, da wurden Regierung und Volk geschwächt. Dies bezeugt jeder gerechte, urteilsfähige Mensch. Das Elend schwoll so an, daß sein Rauch das Land des GeheimnissesAdrianopel.A und seine Umgebung umwölkte. Was in dem Sendbrief über den Sulṭán offenbart stand, das wurde offenkundig. So ist es im Buche entschieden auf Geheiß Gottes, des Helfers in Gefahr, des Selbstbestehenden.
14:14
O Meine Höchste Feder! Laß ab vom Gedenken an den Wolf und rufe die SchlangeDer Imám-Jumʿih von Iṣfahán, vgl. 14:0, Lawḥ-i-Burhán, einleitende Fußnote.A in Erinnerung, deren Grausamkeit alles Erschaffene stöhnen und den Heiligen die Glieder erzittern ließ. So gebietet dir der Herr aller Namen auf dieser erhabenen Stufe. Laut schrie die ReineFáṭimah.A ob deiner Ungerechtigkeit auf, und doch bildest du dir ein, zur Familie des Gesandten Gottes zu zählen! Solches hat dir deine Seele eingeflüstert, o du, der du dich abgewandt hast von Gott, dem Herrn all dessen, was war und was sein wird. Urteile gerecht, du Schlange! Für welches Verbrechen erstachst du die Kinder des Gesandten GottesDer König der Märtyrer und der Geliebte der Märtyrer.A und plündertest ihre Habe? Leugnest du Ihn, Der dich erschuf durch Seinen Befehl: »Sei, und es war«vgl. Qur’án 3:59 – Anm. d. Hrsg.Q? Du hast die Kinder des Gesandten Gottes behandelt, wie nicht einmal ʿÁd mit Húd verfuhr, noch Thamúd mit Ṣáliḥ, noch die Juden mit dem Geist GottesJesus.A, dem Herrn allen Seins. Leugnest du die Zeichen deines Herrn, vor denen, kaum daß sie vom Himmel Seiner Sache herabkamen, alle Bücher der Welt sich verneigten? Gehe in dich, damit du deiner Tat bewußt werdest, o du achtloser Verworfener! Binnen kurzem werden die Winde der Züchtigung über dich kommen, wie sie über andere vor dir gekommen sind. Warte nur, du, der du Gott, dem Herrn des Sichtbaren und des Unsichtbaren, Gefährten beigesellt hast. Dies ist der Tag, den Gott durch die Zunge Seines Gesandten angekündigt hat. Sinne nach, damit du begreifst, was der Allbarmherzige im Qur’án und auf dieser klaren Tafel herniedersandte. Dies ist der Tag, da Er, der Morgen der Offenbarung, mit klaren Zeichen, die keiner zählen kann, erschienen ist. Dies ist der Tag, da jeder Mensch mit Wahrnehmungskraft den Duft der Brise des Allbarmherzigen in der Welt der Schöpfung entdeckt, da jeder Einsichtsvolle dem Lebenswasser der Gnade seines Herrn, des Königs der Könige, entgegeneilt. O du Achtloser! Die Geschichte vom OpferIsmael.A hat sich wiederholt, und er, das Opfer, ist zu der Opferstätte geschritten, und er kehrte nicht zurück ob dem, was deine Hand verübte, o du verderbter Hasser! Wähnst du, jenes Martyrium gereiche dieser Sache zur Schande? Nein, bei Ihm, den Gott zur Schatzkammer Seiner Offenbarung machte, gehörtest du doch zu denen, die begreifen. Wehe dir, der du Gott Gefährten beigesellst, und wehe denen, die dich zum Führer nehmen, ohne ein klares Zeichen oder ein eindeutiges Buch! Wie zahllos waren die Unterdrücker vor dir, die sich aufmachten, das Licht Gottes zu ersticken, und wie viele der Gottlosen, die mordeten und plünderten, bis die Herzen und Seelen der Menschen ob ihrer Grausamkeit stöhnten! Die Sonne der Gerechtigkeit verfinsterte sich, denn die Verkörperung der Tyrannei wurde auf den Thron des Hasses gesetzt, und doch sind die Menschen ohne Verständnis. Die Kinder des Gesandten wurden erschlagen, ihre Habe geplündert. Sprich: Waren es ihre Besitztümer, die nach deiner Meinung Gott leugneten, oder sie selbst? Urteile gerecht, o du Unwissender, der du wie durch einen Schleier von Gott getrennt bist. Du hast dich an die Tyrannei gehalten und die Gerechtigkeit verworfen. Alles Erschaffene klagt darüber, aber noch immer gehörst du zu den Verstockten. Du hast die Alten getötet und die Jungen ausgeplündert. Denkst du, du könntest genießen, was deine Unredlichkeit aufgehäuft hat? Nein, bei Meinem Selbst! Also unterrichtet dich Er, der alles weiß. Bei Gott! Was du besitzest, was du durch deine Grausamkeit zusammengerafft hast, all dies soll dir nichts nützen. Dafür zeugt dein Herr, der Allwissende. Du hast dich erhoben, das Licht dieses Glaubens auszutreten; binnen kurzem wird dein eigenes Feuer auf Seinen Befehl ausgelöscht werden. Er, wahrlich, ist der Herr der Stärke und der Macht. Weder Wandel und Wechsel der Welt noch die Macht der Nationen können Seine Pläne durchkreuzen. Er tut, was Ihm beliebt, und verordnet, was Er will, durch die Macht Seiner höchsten Herrschaft. Denke an die Kamelstute: Obwohl nur ein Tier, hat sie der Allbarmherzige auf eine so hohe Stufe erhoben, daß die Zungen der Erde sie erwähnten und priesen. Wahrlich, Er ist über allem in den Himmeln und auf Erden. Es gibt keinen Gott außer Ihm, dem Allmächtigen, dem Großen. Also haben Wir den Himmel Unserer Tafel mit den Sonnen Unserer Worte geschmückt. Gesegnet der Mensch, der dazu gelangt und von ihnen erleuchtet wird, und wehe denen, die sich abwenden, Ihn verleugnen und fern von Ihm in der Irre schweifen. Preis sei Gott, dem Herrn der Welten!
Kitáb-i-ʿAhd (Das Buch des Bundes)
15:1
Wenngleich das Reich der Herrlichkeit über die Nichtigkeiten der Welt erhaben ist, hinterlassen Wir in der Schatzkammer der Treue und der Entsagung Unseren Erben ein vortreffliches, ein kostbares Vermächtnis. Irdische Schätze vererben Wir nicht, noch mehren Wir die Sorgen, die solche Schätze mit sich bringen. Bei Gott! In irdischen Gütern liegt Furcht verborgen und Gefahr versteckt. Denket darüber nach und erinnert euch dessen, was der Allerbarmer im Qur’án offenbart: »Wehe dem lästernden Verleumder, der Reichtum rafft und zählt von Mal zu Mal.«Qur’án 104:1–2.Q Flüchtig sind die Güter dieser Welt. Was vergeht und sich verändert, ist seit je nur in festgesetztem Maße der Beachtung wert.
15:2
Das Ziel dieses Unterdrückten bei allen Leiden und Trübsalen, die Er ertragen, bei allen Versen, die Er offenbart, und bei den Beweisen, die Er dargebracht hat, war einzig und allein, die Flamme des Hasses und der Feindschaft zu löschen, damit der Horizont der Menschenherzen vom Lichte der Eintracht erleuchtet werde, daß er wahren Frieden und wirkliche Ruhe finde. Vom Morgen der göttlichen Tafel strahlt hell die Sonne des folgenden Wortes, und es geziemt jedem, darauf den Blick zu heften: Wir gemahnen euch, o Völker der Welt, alles zu befolgen, was eure Stufe erhöht. Klammert euch an die Gottesfurcht und haltet euch fest an das Recht. Wahrlich, Ich sage: Die Zunge ist dazu da, vom Guten zu sprechen; befleckt sie nicht mit übler Rede. Gott hat vergeben, was vergangen ist. Von nun an äußere jeder, was sich schickt; jeder enthalte sich der üblen Nachrede, der Schmähung und all dessen, was andere Menschen traurig macht. Erhaben ist die Stufe des Menschen! Vor kurzem strömten diese hehren Worte aus dem Schatzberg Unserer Feder der Herrlichkeit: Groß und segensreich ist dieser Tag – der Tag, da alles, was im Menschen verborgen war, offengelegt ist und weiter offengelegt wird. Erhaben ist die Stufe des Menschen, wenn er sich, fest in der Sache Gottes gegründet, an Recht und Wahrheit hält. Vor dem Antlitz des Allerbarmers ist der wahre Mensch dem Himmelszelte gleich: Sein Sehen und Hören sind wie Sonne und Mond, hell strahlen seine Tugenden wie die Sterne. Ihm ist die erhabenste Stufe eigen, und sein Einfluß erzieht die Welt des Seins.
15:3
Jede aufnahmefähige Seele, welche an diesem Tage den Duft des göttlichen Gewandes atmet und reinen Herzens den Blick zum allherrlichen Horizont erhebt, wird in dem Roten Buche zum Volke Bahás gezählt. Ergreifet in Meinem Namen den Kelch Meiner Gnade und trinket euch satt zu Meinem allherrlichen, wundersamen Gedenken.
15:4
O ihr Erdenbewohner! Die Religion Gottes ist für Liebe und Einheit da; macht sie nicht zum Grund für Streit und Feindschaft. In den Augen der Einsichtigen und derer, welche der höchsten Schau teilhaftig sind, hat die Feder der Herrlichkeit alles enthüllt, was Glück und Wohlfahrt der Menschenkinder wirksam schützt und fördert. Aber die Toren auf Erden, in Lastern und Begierden groß geworden, achten nicht der vollendeten Weisheit Dessen, Der fürwahr der Allweise ist; eitler Wahn und leerer Trug geben ihnen ein, was sie sagen und tun.
15:5
O ihr Geliebten und Vertrauten Gottes! Könige sind die Offenbarungen der Macht Gottes, die Morgenröten Seiner Gewalt und Seines Reichtums. Betet für sie. Gott hat ihnen die Herrschaft auf Erden übertragen; nur die Menschenherzen hat Er sich als Seinen eigenen Machtbereich auserwählt.
15:6
Kampf und Streit sind ein für allemal verboten in Seinem Buche. So lautet der Ratschluß Gottes in dieser Größten Offenbarung. Er ist von Gott davor bewahrt, jemals aufgehoben zu werden, und ist von Ihm mit dem Glanze Seiner Bestätigung umkränzt worden. Wahrlich, Er ist der Allwissende, der Allweise.
15:7
Alle haben die Pflicht, diejenigen Morgenröten der Amtsgewalt und Quellen des Befehls zu unterstützen, die mit der Zier rechten Sinns und rechten Tuns geschmückt sind. Selig sind die Herrschenden und die Gelehrten im Volke Bahás. Sie sind Meine Vertrauten unter Meinen Dienern, die Offenbarungen Meiner Befehle inmitten Meines Volkes. Auf ihnen ruhen Meine Herrlichkeit, Mein Segen und Meine Gnade, welche die Welt des Seins durchdringen. In diesem Zusammenhang sind die im Kitáb-i-Aqdas offenbarten Verse dergestalt, daß vom Horizont ihrer Worte hell das Licht göttlicher Gnade strahlt.
15:8
O Meine Äste! Eine mächtige Kraft, eine vollendete Macht liegt in der Welt des Seins verborgen. Heftet euren Blick auf sie und auf ihre einigende Wirkung, nicht auf die Unterschiede, die an ihr erscheinen.
15:9
Dies ist der Letzte Wille des göttlichen Erblassers: Es ist den Aghṣán, den Afnán und Meiner Verwandtschaft zur Pflicht gemacht, daß sie allesamt ihr Antlitz dem Mächtigsten Ast zuwenden. Beachtet, was Wir in Unserem Heiligsten Buche offenbart haben: »Wenn das Meer Meiner Gegenwart verebbt und das Buch Meiner Offenbarung abgeschlossen ist, so wendet euer Angesicht zu Ihm, den Gott bestimmt hat, der aus dieser Urewigen Wurzel kam.«Bahá’u’lláh, Kitáb-i-Aqdas 1:121 – Anm. d. Hrsg.Q Mit diesem heiligen Vers ist kein anderer gemeint als der Mächtigste AstʿAbdu’l-Bahá.A. So haben Wir euch gnädig Unseren machtvollen Willen offenbart, und wahrlich, Ich bin der Gnadenvolle, der Allmächtige. Wahrlich, Gott hat verordnet, daß die Stufe des Größeren AstesMuḥammad-ʿAlí.A unter derjenigen des Größten AstesʿAbdu’l-Bahá.A ist. Er ist fürwahr der Verordner, der Allweise. Wir haben »den Größeren« nach »dem Größten« erwählt, wie es der Allwissende, der Allkennende befiehlt.
15:10
Alle haben die Pflicht, den Aghṣán Liebe zu erweisen, aber Gott hat diesen kein Anrecht auf das Eigentum anderer gewährt.
15:11
O Meine Aghṣán, Meine Afnán und Meine Verwandten! Wir ermahnen euch, Gott zu fürchten, edle Taten zu vollbringen und euch so zu verhalten, wie es euch ansteht und zur Erhöhung eurer Stufe beiträgt. Wahrlich, Ich sage: Die Gottesfurcht ist der mächtigste Gebieter, der die Sache Gottes zum Siege führt, und die dieses Gebieters würdige Heeresmacht sind zu allen Zeiten ein aufrechter Charakter und reine, edle Taten.
15:12
Sprich: O Diener! Laßt es nicht zu, daß das Mittel der Ordnung zur Quelle der Unordnung gemacht wird, das Werkzeug der Einheit zum Anlaß für Zwietracht. Wir hegen die Hoffnung, daß das Volk Bahás sich von den seligen Worten führen läßt: »Sprich: Alle Dinge sind von Gott.« Dieser erhabene Vers ist wie Wasser, das Feuer des Hasses und der Feindseligkeit zu löschen, welches in der Menschen Herz und Brust schwelt. Durch diesen einen Vers werden streitende Völker und Geschlechter zum Lichte wahrer Einheit gelangen. Wahrlich, Er spricht die Wahrheit und führt den Weg. Er ist der Allmächtige, der Erhabene, der Gnädige.
15:13
Alle haben die Pflicht, zu den Aghṣán höflich zu sein und Rücksicht auf sie zu nehmen, damit dergestalt die Sache Gottes verherrlicht und Sein Wort erhöht werde. Dieses Gebot ist immer wieder in den Heiligen Schriften erwähnt und verzeichnet worden. Wohl dem, der zu erlangen vermag, was der Verordner, der Altehrwürdige der Tage, ihm vorschreibt. Des weiteren ist euch geboten, die Angehörigen des Heiligen Haushalts, die Afnán und die Verwandten zu achten. Und schließlich ermahnen Wir euch, allen Völkern zu dienen und euch um die Verbesserung der Welt zu mühen.
15:14
Was die Welt neu belebt, was die Völker und Geschlechter der Erde erlöst, ist aus dem Himmel Dessen, Der die Sehnsucht der Welt ist, herniedergesandt worden. Höret auf die Feder der Herrlichkeit und ihren Rat. Dies ist besser für euch als alles auf Erden. Solches bezeugt Mein allherrliches, Mein wundersames Buch.
Lawḥ-i-Arḍ-i-Bá (Das Sendschreiben über das Land )Beirut. Dieses Tablet ist »ein von Bahá’u’lláh diktiertes und durch Seinen Schreiber Mírzá Áqá Ján mit Anschrift versehenes Schreiben an ʿAbdu’l-Bahá, der zu der Zeit auf Besuch in Beirut weilte«Shoghi Effendi, Die Weltordnung Bahá’u’lláhs 6:81).QA
16:1
Gepriesen sei Er, der das Land mit der Anwesenheit Dessen ehrte, den alle Namen umkreisen. Sämtliche Atome der Erde haben allem Erschaffenen kundgetan, daß von den Toren der Gefängnisstadt her der Stern der Schönheit des großen, des Mächtigsten Astes Gottes – Sein urewiges, unwandelbares Geheimnis – aufgegangen ist und, über ihrem Horizonte leuchtend, nun in ein anderes Land zieht. Kummer hat diese Gefängnisstadt darum erfüllt, dieweil ein anderes Land jubelt. Erhaben, unermeßlich erhaben ist unser Herr, der Gestalter der Himmel und Schöpfer aller Dinge, Er, durch Dessen höchste Herrschaft die Tore des Gefängnisses sich öffneten und so in Erfüllung gehen ließen, was vorzeiten auf den Tafeln verheißen ward. Er hat wahrlich Gewalt über alles, was Er will, und in Seinem Griff ist die Herrschaft über die ganze Schöpfung. Er ist der Allmächtige, der Allwissende, der Allweise.
16:2
Gesegnet, zweifach gesegnet ist der Boden, den Seine Füße treten, das Auge, das von der Schönheit Seines Antlitzes entzückt ward, das Ohr, welchem die Ehre widerfahren, Seinem Ruf zu lauschen, das Herz, das Seiner Liebe Süße kostet, die Brust, die im Gedenken an Ihn weit wird, die Feder, die Seinen Lobpreis kündet, das Pergament, welches das Zeugnis Seiner Schrift trägt. Wir flehen zu Gott – gepriesen und verherrlicht sei Er – Er möge uns bald mit Seiner Begegnung ehren. Er ist in Wahrheit der Allhörende, der Allmachtvolle, bereit zur Antwort.
Aus anderen Sendschreiben1
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