Textzusammenstellung | Beratung
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Beratung
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Eine Textzusammenstellung der Forschungsabteilung des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
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Aus den Schriften Bahá’u’lláhs1
1:1
Das Erhabenste Wesen spricht: Der Himmel göttlicher Weisheit wird von zwei Leuchten erhellt: Beratung und Erbarmen. Haltet Rat miteinander in allen Angelegenheiten; denn Beratung ist die Lampe der Führung, die den Weg weist, und die Quelle des Verstehens.Bahá’u’lláh, Botschaften aus ‘Akká, Auflage 3.01-online, bibliothek.bahai.de, Bahá’í Verlag 2019, 11:15Q
2
2:1
Sprich: Der Mensch kann seine wahre Stufe nicht erlangen, es sei denn durch seine Gerechtigkeit. Keine Macht kann bestehen, es sei denn durch Einheit. Keine Wohlfahrt und kein Wohlergehen kann erreicht werden, es sei denn durch Beratung.Aus einem Sendschreiben – übersetzt aus dem Persischen Q
3
3:1
Beratung verleiht tiefere Kenntnis und verwandelt Vermutung in Gewissheit. Sie ist ein strahlendes Licht, das in einer dunklen Welt den Weg weist und Führung gibt. Für alles gibt es und wird es immer eine Stufe der Vollendung und Reife geben. Die Gabe der Einsicht zeigt ihre Reife in der Beratung.Aus einem Sendschreiben – übersetzt aus dem Persischen Q
4
4:1
Solche Angelegenheiten sollten durch Beratung entschieden werden, und was immer aus der Beratung jener Erwählten hervorgeht, das ist in der Tat der Befehl Gottes, des Helfers in Gefahr, des Selbstbestehenden.Aus einem Sendschreiben – übersetzt aus dem Arabischen Q
5
5:1
In allen Dingen muss beraten werden. Dieses solltest du nachdrücklich hervorheben, auf dass Beratung von allen beachtet werde. Die Absicht dessen, was von der Feder des Höchsten offenbart wurde, ist, dass Beratung unter den Freunden voll zur Anwendung kommen werde, da sie eine Ursache der Erkenntnis und des Erwachens und eine Quelle des Guten und des Wohlergehens ist und immer sein wird.Aus einem Sendschreiben – übersetzt aus dem Arabischen Q
6
6:1
Es geziemt ihnen, die Vertrauten des Barmherzigen unter den Menschen zu sein und sich für alle, die auf Erden wohnen, als die von Gott bestimmten Hüter zu betrachten. Es ist ihre Pflicht, miteinander zu beraten und um Seinetwillen so auf die Belange der Diener Gottes zu achten, wie sie auf ihre eigenen Belange achten, und das zu wählen, was richtig und ziemlich ist. So hat es der Herr, euer Gott, der Gnädige, der Vergeber, euch befohlen. Hütet euch, dass ihr nicht unbeachtet lasst, was in Seinem Sendschreiben klar offenbart ist. Fürchtet Gott, o ihr, die ihr versteht!Bahá’u’lláh, zitiert in: Shoghi Effendi, An die Freunde in Amerika, 5. März 1922, in: Bahá’í Administration, S. 21Q
7
7:1
Endet die Beratung zunächst in Uneinigkeit, so sind weitere Personen hinzuzuziehen. Bleibt auch dies ergebnislos, so sind Personen in der Zahl des Größten Namens (9) – die überschritten oder unterschritten werden kann – durch das Los zu bestimmen. Alsdann ist die Beratung wieder aufzunehmen und dem Ergebnis, wie es auch sei, zu gehorchen. Herrscht dann immer noch Uneinigkeit, so ist dasselbe Verfahren zu wiederholen. Danach gilt der Spruch der Mehrheit. Er führt wahrlich, wen Er will, den rechten Weg.Bahá’u’lláh, in: Fragen und Antworten in: Kitáb-i-Aqdas, Auflage 6.01-online, bibliothek.bahai.de, Bahá’í Verlag 2020, 3:100:2 Q
Aus den Schriften und Äußerungen ‘Abdu’l-Bahás8
8:1
Es ist die Pflicht eines jeden, keinen Schritt zu unternehmen, ohne den Geistigen Rat zu befragen, und alle müssen gewisslich mit Herz und Seele seinem Gebot gehorchen und ihm folgen, damit die Dinge richtig geordnet und wohl geregelt seien. Andernfalls wird jeder unabhängig und nach seinem eigenen Gutdünken handeln, seinem persönlichen Wunsche folgen und der Sache Gottes Schaden zufügen.‘Abdu’l-Bahá, zitiert in: Shoghi Effendi, An die Freunde in Amerika, Brief vom 5. März 1922, in: Bahá’í Administration, p. 21Q
9
9:1
Die Haupterfordernisse für jene, die miteinander beraten, sind Reinheit des Beweggrundes, strahlender Geist, Loslösung von allem außer Gott, Hingezogensein zu Seinen göttlichen Düften, Bescheidenheit und Demut vor Seinen Geliebten, Geduld und Langmut in Schwierigkeiten, Dienstbarkeit an Seiner erhabenen Schwelle. Wenn sie mit gnädigem Beistand diese Eigenschaften erlangen, wird ihnen vom unsichtbaren Reich Bahás der Sieg gewährt … Ihre Mitglieder müssen in solcher Weise miteinander beraten, dass sich kein Anlass für Unwillen oder Zwietracht ergibt. Dies ist erreichbar, wenn jedes Mitglied in vollkommener Freiheit seine eigene Meinung äußert und seine Beweisführung vorbringt. Er darf sich, sollte jemand widersprechen, auf keinen Fall verletzt fühlen, denn erst wenn eine Angelegenheit vollständig erörtert ist, kann sich der richtige Weg zeigen. Der strahlende Funke der Wahrheit erscheint nur nach dem Zusammenprall verschiedener Meinungen. Wenn nach der Beratung ein Beschluss einstimmig gefasst wird, ist dies schön und gut; wenn aber, was der Herr verhüten möge, sich Meinungsverschiedenheiten ergeben sollten, muss die Stimmenmehrheit maßgebend sein.‘Abdu’l-Bahá, zitiert in: Shoghi Effendi, An die Freunde in Amerika, Brief vom 5. März 1922, in: Bahá’í Administration, p. 21Q
10
10:1
Die erste Bedingung ist vollkommene Liebe und Harmonie unter den Mitgliedern des Rates. Sie müssen völlig frei von Entfremdung sein und in sich selbst die Einheit Gottes offenbaren, denn sie sind die Wellen eines Meeres, die Tropfen eines Stromes, die Sterne eines Himmels, die Strahlen einer Sonne, die Bäume eines Obstgartens, die Blumen eines Gartens. Sollten Harmonie im Denken und vollkommene Einheit nicht vorhanden sein, wird diese Zusammenkunft zersplittern, und die Sitzung ist umsonst gewesen. Die zweite Bedingung: Sie müssen, wenn sie zusammenkommen, ihr Angesicht dem Königreich der Höhe zuwenden und um Hilfe aus dem Reiche der Herrlichkeit bitten. Dann müssen sie in völliger Ergebenheit, Höflichkeit, Würde, Sorgfalt und Mäßigung ihre Ansichten zum Ausdruck bringen. Sie müssen in jeder Angelegenheit nach der Wahrheit forschen und nicht auf ihrer eigenen Meinung beharren; denn Starrsinn und hartnäckiges Festhalten an der eigenen Meinung wird schließlich zu Uneinigkeit und Streit führen, und die Wahrheit wird verborgen bleiben. Die ehrenwerten Mitglieder müssen ihre eigenen Gedanken in aller Freiheit aussprechen, und es ist in keiner Weise jemandem erlaubt, die Gedanken eines anderen herabzusetzen; man muss vielmehr die Wahrheit mit Mäßigung darlegen, und sollten sich Meinungsverschiedenheiten ergeben, so muss die Stimmenmehrheit entscheiden, und alle müssen gehorchen und sich der Mehrheit fügen. Es ist außerdem nicht erlaubt, dass irgendeines der ehrenwerten Mitglieder innerhalb oder außerhalb der Sitzung einen zuvor gefassten Beschluss beanstandet oder kritisiert, selbst wenn dieser Beschluss nicht richtig wäre, denn solche Kritik würde verhindern, dass irgendein Beschluss durchgesetzt wird. Kurz: Was auch immer in Harmonie, Liebe und Reinheit des Beweggrundes zusammengefügt wird, dessen Ergebnis ist Licht; aber sollte die geringste Spur von Entfremdung herrschen, wird das Ergebnis Dunkel über Dunkel sein … Wenn dies so beachtet wird, dann wird jene Versammlung von Gott sein, andernfalls aber wird sie zu Kälte und Abneigung führen, die vom Bösen herkommen … Sollten sie sich bemühen, diese Bedingungen zu erfüllen, wird ihnen die Gnade des Heiligen Geistes zuteil, und jener Rat wird zum Mittelpunkt göttlicher Segnungen werden; das Heer der göttlichen Bestätigung wird ihnen zu Hilfe kommen, und Tag für Tag werden sie eine neue Ausgießung des Geistes erlangen.‘Abdu’l-Bahá, zitiert in: Shoghi Effendi, An die Freunde in Amerika, Brief vom 5. März 1922, in: Bahá’í Administration, p. 22–23Q
11
11:1
Eine geheiligte Seele ist tausend anderen Seelen vorzuziehen. Wenn eine Handvoll Menschen sich in Liebe, in völliger Reinheit und Heiligkeit mit von der Welt gelösten Herzen versammelt, wenn sie dabei die Empfindungen des Königreiches und die machtvoll anziehende Kraft des Göttlichen verspürt, wenn sie eins ist in froher Gemeinschaft, so wird diese Versammlung ihren Einfluss über die ganze Erde breiten. Das Wesen dieser Menschen, die Worte, die sie sprechen, die Taten, die sie tun, setzen die Segnungen des Himmels frei und lassen einen Schimmer der ewigen Seligkeit ahnen. Die himmlischen Heerscharen werden sie verteidigen, die Engel des Paradieses Abhá werden ohne Unterlass zu ihrer Hilfe herabsteigen.‘Abdu’l-Bahá, in: Briefe und Botschaften, Auflage 2.03-online, bibliothek.bahai.de, Bahá’í Verlag 2019, 39:2Q
12
12:1
Wenn sie in einer Sache einig sind, so ist dies, seien sie auch im Irrtum, besser als uneinig zu sein und recht zu haben, denn diese Uneinigkeit wird die göttliche Grundlage zerstören. Wenn auch eine der Parteien recht haben mag, und sie sind uneinig, so wird dies die Ursache für tausendfaches Irren sein; wenn sie aber übereinstimmen und beide Parteien im Irrtum sind, so wird, wenn es in Einigkeit geschieht, die Wahrheit offenbar und das Falsche richtig werden.‘Abdu’l-Bahá, zitiert in: Bahá’í World Faith, p. 411Q
13
13:1
Die Frage der Beratung ist von äußerster Wichtigkeit und eines der mächtigsten Werkzeuge, um Ruhe und Glück der Menschen zu fördern. Zum Beispiel: Wenn ein Gläubiger in seinen Angelegenheiten unsicher ist, oder wenn er ein Vorhaben oder einen Handel verfolgen will, sollten sich die Freunde versammeln und eine Lösung für ihn ersinnen. Er seinerseits sollte danach handeln. Ebenso bei weitergehenden Fragen, wenn sich ein Problem erhebt oder eine Schwierigkeit auftaucht, sollten sich die Weisen versammeln, beraten und eine Lösung ersinnen. Sie sollten dann dem einen, wahren Gott vertrauen und sich auf Seine Vorsehung verlassen, auf welchem Wege sie auch offenbar werden mag, denn göttliche Bestätigungen werden unzweifelhaft beistehen. Darum ist Beratung eine der ausdrücklichen Verordnungen des Herrn der Menschheit.Aus einem Sendschreiben ‘Abdu’l-Bahás – übersetzt aus dem PersischenQ
14
14:1
Der Mensch muss über alle Dinge, ob bedeutend oder gering, beraten, so dass er erkennen möge, was gut ist. Beratung gibt ihm Einsicht in die Dinge und befähigt ihn, sich in Fragen zu vertiefen, welche unbekannt sind. Das Licht der Wahrheit strahlt aus den Angesichtern derer, die sich der Beratung widmen. Solche Beratung lässt die lebendigen Wasser in den Wiesen der Wirklichkeit des Menschen fließen, lässt die Lichtstrahlen der altehrwürdigen Herrlichkeit auf ihn scheinen und schmückt den Baum seines Seins mit wunderbaren Früchten. Die beratenden Mitglieder aber sollten in äußerster Liebe, Harmonie und Aufrichtigkeit miteinander umgehen. Das Prinzip der Beratung ist eines der grundlegendsten Bestandteile des göttlichen Gebäudes. Selbst in ihren gewöhnlichen Angelegenheiten sollten die einzelnen Mitglieder der Gemeinschaft beraten.Aus einem Sendschreiben ‘Abdu’l-Bahás – übersetzt aus dem PersischenQ
15
15:1
Jeder der Freunde sollte den anderen aufs höchste loben, und jeder sollte sich selbst in der Gegenwart anderer für verschwindend klein und unendlich gering halten. Alle Angelegenheiten sollten in der Versammlung beraten werden, und was immer die Stimmenmehrheit ergibt, sollte ausgeführt werden. Ich schwöre bei dem einen, wahren Gott, es ist besser, dass alle einer falschen Entscheidung zustimmen als dass eine richtige Stimme herausgehoben wird, da einzelne Stimmen Quellen von Zwietracht sein können, die zum Verderben führen. Wenn sie auch in einem Falle eine falsche Entscheidung treffen, so werden sie doch in hundert anderen Fällen richtige Entscheidungen annehmen, und Eintracht und Einheit werden gewahrt. Dies wird jede Unzulänglichkeit ausgleichen und schließlich zur Berichtigung des Irrtums führen.Aus einem Sendschreiben ‘Abdu’l-Bahás – übersetzt aus dem PersischenQ
16
16:1
Der Zweck der Beratung ist, zu zeigen, dass die Ansichten verschiedener Menschen ganz gewiss der eines einzelnen Menschen vorzuziehen sind, genauso wie die Kraft einer Anzahl von Menschen selbstverständlich größer ist als die Kraft eines einzelnen. So wird Beratung in der Gegenwart des Allmächtigen annehmbar und wurde den Gläubigen zur Pflicht gemacht, damit sie sich über alltägliche und persönliche Dinge wie auch über Angelegenheiten allgemeiner und umfassender Natur beraten.
16:2
Wenn zum Beispiel jemand ein Vorhaben auszuführen hat, sollte er mit einigen seiner Brüder beraten; was zustimmungswürdig ist, wird gewiss erforscht, vor seinen Augen enthüllt, und die Wahrheit wird sichtbar werden. In gleicher Weise sollten auf höherer Ebene die Leute eines Dorfes miteinander über ihre Angelegenheiten beraten, die richtige Lösung wird sicherlich offenbar werden. Auf gleiche Art sollten die Angehörigen jedes Berufsstandes, die Beschäftigten in der Industrie beraten, und jene im Handel sollten ihre geschäftlichen Dinge ähnlich beraten. Kurz, Beratung ist wünschenswert und annehmbar in allen Dingen und allen Fragen.‘Abdu’l-Bahá, zitiert in: Shoghi Effendi, An den Nationalen Geistigen Rat von Persien, 15. Februar 1922Q
17
17:1
Hinsichtlich deiner Frage über Beratung eines Vaters mit seinem Sohne oder eines Sohnes mit seinem Vater in Sachen des Handels und Gewerbes: Beratung ist eines der wesentlichen Elemente der Grundlage des Göttlichen Gesetzes. Eine solche Beratung ist ganz gewiss annehmbar, ob zwischen Vater und Sohn oder mit anderen. Es gibt nichts Besseres als dies. Der Mensch muss in allen Dingen beraten, denn dies wird ihn zum Kern jedes Problems führen und ihn befähigen, die richtige Lösung zu finden.Aus einem Sendschreiben ‘Abdu’l-Bahás – übersetzt aus dem PersischenQ
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