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15:8Alle Formen erfreuen, richtig verstanden, den Geist. Melodien sind wie Wasser. Die Stimme ist wie ein Pokal. Klares Wasser in einem reinen Glas erfrischt und: ist annehmbar. In einem schmutzigen Pokal werden wir aber selbst reines Wasser zurückweisen. Daher missfällt eine fehlerhafte Stimme, selbst wenn die Musik gut ist.15:9Obwohl Melodien stofflich sind, sind sie mit dem Geistigen verbunden und üben daher eine große Wirkung aus. Eine bestimmte Art von Melodie beglückt den Geist, eine andere macht ihn traurig, eine andere spornt zum Handeln an.15:10Alle diese Gefühle können durch die Stimme und die Musik hervorgerufen werden, denn über die Nerven bewegt sie den Geist und regt ihn an. Sogar auf Tiere hat Musik eine Wirkung. Zum Beispiel: Will man ein Kamel eine Wüstenstraße entlang treiben, so bindet man ihm einige Glöckchen um oder man spielt auf der Flöte; dieser Klang lässt es die Anstrengung der Reise nicht spüren. Seine Nerven werden gereizt, aber seine Gedanken nehmen darum nicht zu, es hat nur körperliche Empfindungen.15:11Was im Menschenherzen ruht, wird durch Melodie berührt und wachgerufen. Treffen ein Herz voll guter Gefühle und eine reine Stimme zusammen, so entsteht eine große Wirkung. Ist etwa Liebe im Herzen, wird sie durch die Melodie wachsen bis sie kaum noch zu ertragen ist; nisten aber böse Gedanken im Herzen, wie Hass, so wird auch er zunehmen und sich vervielfachen. So erweckt zum Beispiel Kriegsmusik die Lust am Töten. Das heißt, die Melodie steigert die Gefühle, die im Herzen wohnen.15:12Manche Gefühle stellen sich zufällig ein, manche haben einen Grund. Manche Menschen sind zum Beispiel von Natur aus freundlich, können aber einmal durch Aufwallung von Zorn aus der Fassung geraten. Wenn sie aber Musik hören, wird sich ihre wahre Natur wieder durchsetzen. Musik erweckt wirklich die wahre, ursprüngliche Natur, das individuelle Wesen.15:13Musik verstärkt die Absicht, mit der man sie hört. Wird zum Beispiel ein Konzert für die Armen und Bedürftigen gegeben, und ihr besucht es und denkt an den Zweck des Konzerts, so wird die Musik Mitleid und Freigebigkeit bei euch steigern. Aus diesem Grund wird die Musik auch im Krieg verwendet. Und so ist es mit allem, was die Nerven reizt. Aber die Hauptwirkung wird durch das Wort Gottes verursacht, und wenn Worte mit einer schönen Melodie verbunden sind, entsteht vollkommene Harmonie.‘Abdu’l-Bahá zu Mary L. Lucas, zitiert in: A Brief Account of My Visit to AccaQAus Briefen im Auftrag Shoghi Effendis1616:1Was das Singen der von Frau ... geschriebenen Hymnen betrifft, meint er, dies sei eine ausgezeichnete Idee. Als Lua Getsinger bei der Familie des Meisters lebte, sang sie diese Lieder oft und bemühte sich, sie den kleinen Kindern der Familie beizubringen.16:2Er meint, es wäre besonders schön, wenn kleine Kinder sie zusammen singen.22. April1928, an einen GläubigenQ1717:1Der Hüter schätzt die bewegenden Hymnen, die Sie komponieren. Sie enthalten zweifellos die Wirklichkeiten des Glaubens und werden Ihnen bestimmt helfen, die Botschaft an junge Menschen weiterzugeben: Die Musik hilft uns, auf den menschlichen Geist einzuwirken. Sie ist ein wichtiges Mittel, das uns hilft, mit der Seele in Verbindung zu treten. Der Hüter hofft, dass Sie mit dieser Hilfe den Menschen die Botschaft bringen und ihre Herzen anziehen werden.15. November 1932, an einen Gläubigen, zitiert in: Bahá’í News, No. 71, February 1933, p. 2Q1818:1Ihre Hauptfrage betraf das Singen von Hymnen bei Bahá’í-Veranstaltungen. Er wünscht, dass ich Ihnen antworte, dass nicht das Geringste dagegen einzuwenden ist. Musik ist zweifellos ein wichtiger Bestandteil aller Bahá’í-Versammlungen. Der Meister selbst hat ihre Bedeutung betont. Aber die Freunde sollten hierin, wie in allem anderen auch, die Grenzen der Mäßigung nicht überschreiten; sie sollten sorgfältig darauf achten, den streng geistigen Charakter all ihrer Versammlungen zu wahren. Musik sollte zur Vergeistigung führen, und vorausgesetzt, dass sie diese Atmosphäre schafft, kann es keine Einwände gegen sie geben.18:2Es ist jedoch sehr wichtig, klar zu unterscheiden zwischen dem Singen von Hymnen, die die Gläubigen komponiert haben, und dem Vortrag heiliger Worte.17. März 1935, an einen GläubigenQ1919:1Auf Ihre Frage zur Verwendung von Musik bei den Neunzehntagefesten bittet er Sie, allen Freunden zu versichern, dass er dies nicht nur begrüßt, sondern den Gläubigen sogar dazu rät, bei ihren Zusammenkünften Hymnen, die Bahá’í komponiert haben, und andere Lieder, Verse und Gesänge, die sich auf heilige Worte gründen, zu verwenden.7. April 1935, an einen Gläubigen; s. a. Bahá’í-Versammlungen und Neunzehntagefest, S. 35Q2020:1Obwohl Bahá’í-Kunst heute erst im Entstehen ist, sollten doch Freunde, die eine solche Begabung haben, sie entwickeln und pflegen, um durch ihre Werke – wie unvollkommen auch immer– den göttlichen Geist widerzuspiegeln, den Bahá’u’lláh der Welt einhauchte.4. November 1937, an einen GläubigenQ2121:1Musik ist eine Kunst und unterliegt deshalb natürlicher, kultureller Entwicklung; der Hüter ist der Meinung, dass keine eigene ›Bahá’í-Musik‹ ausgebildet werden sollte, ebenso wenig wie wir versuchen, eine Bahá’í-Schule der Malerei oder Literatur zu entwickeln. Die Gläubigen können malen, schreiben und komponieren, wie ihre Begabung es ihnen eingibt. Werden die heiligen Schriften vertont, können die Freunde diese Musik verwenden; man sollte nur niemals meinen, Bahá’í-Versammlungen erforderten solche Musik. Je mehr sich die Freunde starrer Formen enthalten, desto besser, denn sie müssen erkennen, dass die Sache Gottes allumfassend ist, und was nach ihrem Geschmack ein Fest oder dergleichen verschönt, könnte Menschen aus einem anderen Land unangenehm in den Ohren klingen – und umgekehrt. Solange die Freunde Musik um der Musik willen verwenden, ist es gut, aber sie sollten in ihr nicht ›Bahá’í-Musik‹ sehen.20. Juli 1946, an den Nationalen Geistigen Rat der Vereinigten StaatenQ2222:1Was die Herstellung eines Buches mit Bahá’í-Liedern betrifft, ist Ihre Auffassung richtig, dass es zurzeit keinen kulturellen Ausdruck gibt, der den Namen Bahá’í-Kunst verdiente. (Eine charakteristische Musik, Literatur, Kunst, Architektur und so weiter sind Blüte einer Kultur und stehen nicht am Anfang einer neuen Offenbarung). Das bedeutet jedoch nicht, dass wir keine Bahá’í-Lieder hätten, also Lieder, die von Bahá’í über Bahá’í-Themen geschrieben wurden.21. September 1957, an den Nationalen Geistigen Rat der Vereinigten StaatenQ2323:1Sie sollten versuchen, alle Fragen zu Liedern mit dem Überprüfungsausschuss oder dem Nationalen Geistigen Rat zu klären. Ein Bahá’í kann Lieder schreiben, die den Glauben erwähnen. Das ist keine Bahá’í-Musik, sondern Musik, in der der Glaube erwähnt wird. Wahrscheinlich hat das auch der Nationale Geistige Rat gemeint.24. Oktober 1957, an einen GläubigenQ
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