Textzusammenstellung | Bedeutung von Pflichtgebet und Fasten
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14.
14:1
Diese Nacht ist eine der Nächte der Fasten und die Zunge der Größe und Herrlichkeit verkündet zu dieser Stunde: Es ist kein Gott außer Mir, dem allmächtigen Beschützer, dem Selbstbestehenden. Wir haben wahrlich allen befohlen, in diesen Tagen das Fasten zu halten als Gnade für euch. Die Menschen aber bemerken es nicht, außer jenen, die Gottes Absicht begreifen, wie sie sich in Seinen Gesetzen offenbart, und Seine Weisheit erkennen, die alle Dinge durchdringt, sichtbar und unsichtbar. Sprich: Bei Gott! Sein Gesetz ist deine feste Burg, könntest du es doch verstehen. Wahrlich, Er hat dabei kein anderes Ziel, als die Seelen Seiner Diener zu erheben. Doch ach, die meisten Menschen bemerken es in ihrer Achtlosigkeit nicht. Haltet euch fest am Seil der Gesetze Gottes und folgt nicht jenen, die sich vom Buche abgewandt haben, denn wahrlich, sie haben sich Gott, dem Mächtigen, dem Geliebten, widersetzt.
15.
15:1
Dies sind die Tage des Fastens. Selig ist, wessen Liebe durch die Inbrunst des Fastens wächst und wer sich mit strahlender Freude erhebt, um würdige Taten zu vollbringen. Wahrlich, Er führt, wen immer Er will, auf den geraden Pfad.
16.
16:1
Fasten ist äußerlich betrachtet schwierig und mühsam; doch in Wirklichkeit ist es eine Gnade und führt zu innerer Ruhe. Läuterung und Erziehung sind nur die Folge solcher Exerzitien, die dem Buche Gottes entsprechen und durch das göttliche Gesetz bestätigt wurden, und nicht von dem, was Irregleitete dem Volke auferlegt haben. Was immer Gott offenbarte, entspricht der Seele. Wir bitten Ihn, dass Er uns gnädig beistehe zu tun, was Ihm gefällt.
17.
17:1
Wahrlich, ich sage, Fasten ist das beste Mittel und die größte Heilung für die Krankheit des Selbstes und der Leidenschaft.
18.
18:1
Aller Lobpreis sei dem einen wahren Gott, der Seine Geliebten befähigte, die Fasten einzuhalten und ihnen half, zu erfüllen, was im Buche bestimmt ward. Fürwahr, unablässiges Lob und Dank gebührt Ihm, denn Er hat Seine Geliebten gnädig darin bestätigt, zu befolgen, was Sein Wort erhöht. Besäße ein Mensch auch zehntausend Leben und opferte sie alle, um die Wahrheit von Gottes Gesetz und Gebot zu bezeugen, so wäre er Ihm immer noch verpflichtet, denn was immer Seinem unwiderstehlichen Ratschluss entströmt, ist nur dazu da, Seinen Freunden und Geliebten zu nützen.
19.
19:1
Für das Fasten gibt es viele Stufen und zahllose Wirkungen und Segnungen sind darin verborgen. Wohl dem, der sie erlangt.
20.
20:1
In eindeutigen Fällen von Schwäche oder Krankheit muss man nicht fasten. Dies entspricht Gottes Gebot, ewig in der Vergangenheit, ewig in der Zukunft. Wohl dem, der danach handelt.
21.
21:1
Das Gesetz des Fastens ist denen bestimmt, die gesund und kräftig sind. Für den, der krank ist oder schwach, galt diese Pflicht zu keiner Zeit noch gilt sie heute.
Aus den Schriften ‘Abdu’l-Bahás1.
22:1
Pflichtgebet und Fasten gehören zu den erhabensten Geboten dieser heiligen Sendung.
2.
23:1
Im Reiche der Anbetung sind Fasten und Pflichtgebet die beiden mächtigsten Pfeiler von Gottes heiligem Gesetz. Sie zu missachten, ist nicht erlaubt, und dabei nachlässig zu sein, ist nicht annehmbar. Im Besuchsgebet spricht Er: »Ich flehe zu Gott bei Dir und bei denen, deren Angesicht durch den Lichterglanz Deines Antlitzes erleuchtet wird und die aus Liebe zu Dir alles tun, was ihnen befohlen ist...«Bahá’u’lláh, Lawḥ-i-Zíyárih, in: Gebete und Meditationen 180:6 Q Er verkündet: Das Befolgen von Gottes Geboten entspringt der Liebe zur Schönheit des Meistgeliebten. Wenn der Sucher in das Meer der Liebe Gottes taucht, wird ihn starkes Verlangen ergreifen, und er wird sich erheben, um die Gesetze Gottes zu befolgen. Es ist daher unmöglich für ein Herz, das den Duft von Gottes Liebe in sich trägt, Ihm seine Anbetung nicht darzubringen, außer in Situationen, in denen dies die Feinde reizen und Aufruhr und Bosheit hervorrufen würde. Andernfalls wird ein Liebender der Schönheit Abhá niemals davon ablassen, zum Herrn zu beten.
3.
24:1
Es ziemt Seinen Dienern, die Gesetze Gottes bezüglich Fasten und Pflichtgebet zu befolgen. Sie müssen ihr Antlitz dem Anbetungsort der himmlischen Heerscharen zuwenden, sich fest an diese erhabenste Stufe halten und flehentlich darum bitten, dass sie von den Zweifeln der Fehlinterpretation verschont werden. Dies ist die Methode ‘Abdu’l-Bahás. Dies ist die Religion ‘Abdu’l-Bahás. Dies ist der Pfad ‘Abdu’l-Bahás. Wer immer die Liebe Bahás sucht, der wähle diesen geraden Pfad. Wer immer diesen Pfad verlässt, der gehört wahrlich zu jenen, die wie durch einen Schleier von ihm getrennt sind. Solltest du sehen, dass eine Seele Zweifel an diesem Gebot hat oder es falsch interpretiert, dabei aber nicht aus verborgenen Motiven oder Trotz handelt, dann sei freundlich und bemühe dich mit größter Herzlichkeit und durch freundliche Worte, ihn vom Pfade solcher Auslegung abzubringen und zu der offensichtlichen Bedeutung der Verse Gottes zu führen.
4.
25:1
Die Gesetze Gottes wie Fasten, Pflichtgebet und dergleichen sowie Seine Ratschläge zu Tugenden, guten Taten und richtigem Verhalten müssen immer so weit wie möglich befolgt werden, es sei denn, es bestünde ein unüberwindliches Hindernis, eine drohende Gefahr oder dies verstieße gegen das Gebot der Weisheit. Denn Nachlässigkeit und Gleichgültigkeit hindern die Liebe daran, sich aus den Wolken göttlicher Freigebigkeit zu ergießen; und so bleiben die Menschen ihrer beraubt.
5.
26:1
O ihr Geliebten Gottes! Erhebt euch aus Dankbarkeit für eure Standhaftigkeit im ewigen Bund, um dem allmächtigen Herrn an Seiner Schwelle zu dienen, haltet euch an Pflichtgebet und Fasten und verbringt eure Zeit damit, Gottes süße Düfte zu verbreiten und die göttlichen Verse bekannt zu machen. Zerreißt die Schleier, entfernt die Hindernisse, bietet die Leben spendenden Wasser an und weist den Pfad der Erlösung. Dazu ermahnt euch ‘Abdu’l-Bahá jeden Morgen und Abend.
6.
27:1
O du Tochter des Gottesreichs! Die Pflichtgebete sind bindende Pflicht, da sie Demut und Unterwerfung bewirken, uns unser Angesicht Gott zuwenden lassen, als Ausdruck unserer Hingabe an Ihn. Durch diese Gebete hält der Mensch Zwiesprache mit Gott, bemüht sich, Ihm nahe zu kommen, spricht mit dem wahren Geliebten seines Herzens und erreicht geistige Stufen.
7.
28:1
O du geistiger Freund! Du hast nach der Weisheit des Pflichtgebets gefragt. Wisse, dass diese Art Gebet verpflichtend und verbindlich ist. Nichts entschuldigt, das Gebet nicht zu sprechen, es sei denn, man ist nicht dazu imstande oder irgendein anderes Hindernis käme dazwischen. Die Weisheit des Pflichtgebetes ist: Es bewirkt eine Verbindung zwischen dem Diener und Gott, dem Wahren, denn in diesem Moment wendet der Mensch sein Angesicht mit ganzem Herzen und ganzer Seele dem Allmächtigen zu, sucht Gemeinschaft mit Ihm und sehnt sich nach Seiner Liebe und Seiner Gegenwart. Für einen Liebenden gibt es keine größere Freude, als mit seinem Geliebten zu sprechen, und für einen Sucher gibt es keine größere Gnade als die innige Verbundenheit mit dem Ziel seiner Sehnsucht. Es ist das größte Verlangen jeder Seele, die sich zum Reiche Gottes hingezogen fühlt, Zeit zu finden, um sich voll und ganz ihrem Geliebten zuzuwenden, um Seine Gnade und Seinen Segen zu erbitten und sich in das Meer der Verbundenheit, des Flehens und der Anbetung zu versenken. Überdies bewirken Pflichtgebet und Fasten im Menschen Bewusstheit und Wachheit und schützen und schirmen ihn vor Prüfungen.
8.
29:1
Stärke du die Grundlage des Glaubens Gottes und bete zum Allmächtigen. Verrichte treulich das Pflichtgebet und halte das Fasten aufmerksam ein. Bete, bitte und flehe Tag und Nacht, vor allem zu den vorgeschriebenen Zeiten.
9.
30:1
Die Pflichtgebete wurden von der Feder des Allhöchsten herniedergesandt und wurden in den persischen »Fragen und Antworten«, dem Anhang zum Kitáb-i-Aqdas, behandelt. Sie sind verbindlich, und ohne Zweifel muss jeder eines dieser drei Gebete sprechen…
30:2
Durch das Gebet wird der Mensch geistig, sein Herz wird angezogen und seine Seele wie sein inneres Sein erreichen eine solche Empfindsamkeit und freudige Erregung, dass das Pflichtgebet ihn mit neuem Leben erfüllt. Daher ist im Besuchsgebet offenbart worden: »Ich flehe zu Gott bei Dir und bei denen, deren Angesicht durch den Lichterglanz Deines Antlitzes erleuchtet ward und die aus Liebe zu Dir alles tun, was ihnen befohlen ist.«Bahá’u’lláh, Lawḥ-i-Zíyárih, in: Gebete und Meditationen 180:6 Q Fraglos wird die Liebe zur Schönheit des Allgütigen uns dazu veranlassen, Gott, den Allmächtigen, anzubeten.
10.
31:1
O Diener Gottes! Gottes unendliche Gnade bestätigt jeden Morgen ‘Abdu’l-Bahás inbrünstiges Bitten und Flehen. So lasst denn jede erweckte Seele entsprechend ihrem Fassungsvermögen einen Teil dieser geistigen Gnade empfangen. Durch hingebungsvolles Beten und Flehen zu Gott beim Anbruch eines jeden Tags und durch die Befolgung des Pflichtgebets kann dies erreicht werden. So wird er voll Wonne die süßen Düfte einatmen, die vom Garten der Gnade Gottes wehen, seine Seele wird neu belebt und seine Wirklichkeit zum Spiegel für die Ausgießungen des Allbarmherzigen.
11.
32:1
Das Pflichtgebet bewirkt, dass das Herz achtsam wird gegenüber dem Gottesreich. Man ist mit Gott allein, hält Zwiesprache mit Ihm und wird Seiner Gnaden teilhaftig. Spricht man das Pflichtgebet in einem Zustand äußerster Reinheit, so wird man die Bestätigungen des Heiligen Geistes empfangen, sodass die Eigenliebe völlig ausgelöscht wird. Ich hoffe, dass ihr euch beharrlich müht, das Pflichtgebet zu sprechen, und auf diese Weise zu Zeugen der Macht des Flehens und Betens werdet.
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