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3030:1Doch da ich die amerikanische Nation für so befähigt, die gegenwärtige Regierung als die redlichste der westlichen Regierungen und ihre Institutionen als denen anderer überlegen erachte, ist meine sehnliche Hoffnung, dass das Banner der internationalen Versöhnung zuerst auf diesem Kontinent gehisst und die Standarte des Größten Friedens hier entfaltet werde. Mögen das amerikanische Volk und seine Regierung sich in ihren Bemühungen zusammenschließen, damit dieses Licht von diesem Ort aus aufleuchtet und in alle Gebiete ausstrahlt, denn dies ist eine der größten Gaben Gottes. Damit Amerika diese Gelegenheit ergreift, bitte ich darum, dass ihr euch mit Herz und Seele bemüht und betet und alle eure Kräfte diesem Ziel widmet: Dass das Banner des Weltfriedens hier gehisst wird und diese Demokratie dazu führt, dass in allen anderen Ländern der Krieg beendet wird.‘Abdu’l-Bahá, in: The Promulgation of Universal Peace, Ansprache am 3. Mai 1912 im Hotel Plaza, Chicago, IllinoisQ3131:1In früheren Zeiten war die Menschheit unzulänglich und ineffizient, weil sie noch unvollständig (ohne die Gleichberechtigung von Mann und Frau) war. Der Krieg und seine Verwüstungen haben die Welt verdorben; die Bildung der Frau wird ein gewaltiger Schritt sein, um den Krieg zu beseitigen und zu beenden, denn sie wird ihren ganzen Einfluss gegen den Krieg nutzen. Die Frau zieht das Kind auf und erzieht den Jugendlichen bis zur Reife. Sie wird sich weigern, ihre Söhne auf dem Schlachtfeld zu opfern. Sie wird tatsächlich der stärkste Faktor bei der Schaffung des Weltfriedens und des internationalen Schiedsgerichts sein. Gewiss wird die Frau den Krieg unter den Menschen abschaffen.‘Abdu’l-Bahá, in: The Promulgation of Universal Peace, Ansprache am 7. Mai 1912 im Hotel Schenley, Pittsburgh, PennsylvaniaQ3232:1Wir wissen alle, dass der Weltfriede eine gute Sache ist, dass er dem Wohl und Ruhm des Menschen dient, aber Willenskraft und Taten sind nötig, um ihn zu verwirklichen. Auf das Handeln kommt es an. Dieses Jahrhundert ist ein Jahrhundert des Lichts, daher ist gewährleistet, dass die Menschheit die Fähigkeit zum Handeln hat. Die göttlichen Prinzipien müssen unter den Menschen verbreitet werden, bis die Zeit zum Handeln kommt. So ist es geschehen und Zeit und Umstände sind jetzt wirklich reif zum Handeln.‘Abdu’l-Bahá, in: The Promulgation of Universal Peace, Ansprache am 12. Mai 1912 beim Treffen des Internationalen Friedensforums in der Grace Methodist Episcopal Church
West 104th Street, New YorkQ3333:1Das ist geschehen. Die Mächte der Erde haben den Vorrechten und Gaben, die Gott für dieses bedeutende und herrliche Jahrhundert verordnet hat, nichts entgegenzusetzen. Es ist eine Notwendigkeit, ein dringendes Erfordernis der Zeit. Der Mensch kann sich allem widersetzen, nur nicht dem, was gottgewollt ist und dem Zeitalter und dessen Erfordernissen entspricht. Jetzt finden sich gottlob in allen Ländern der Erde Menschen, die den Frieden lieben, und diese Prinzipien werden unter den Menschen verbreitet, besonders in diesem Land. Lasst dieses Jahrhundert die Sonne der früheren Jahrhunderte sein, dessen Glanz ewig währen wird, so dass man das zwanzigste Jahrhundert in künftigen Tagen verherrlichen wird, indem man sagt: Das zwanzigste Jahrhundert war das Jahrhundert des Lichtss, das zwanzigste Jahrhundert war das Jahrhundert des Lebens, das zwanzigste Jahrhundert war das Jahrhundert des Internationalen Friedens, das zwanzigste Jahrhundert war das Jahrhundert göttlicher Gaben, das zwanzigste Jahrhundert hinterließ Spuren, die ewig währen sollen.‘Abdu’l-Bahá, in: The Promulgation of Universal Peace, Ansprache am 13. Mai 1912 bei einem Empfang der New Yorker Friedensgesellschaft, Hotel Astor, New YorkQ3434:1Das bedeutendste Anliegen dieser Zeit ist der internationale Friede und ein internationaler Schiedsgerichtshof, und der Weltfriede ist nur mit allgemeinem Wahlrecht erreichbar. Kinder werden von den Frauen erzogen. Die Mutter erduldet die Sorgen und Schwierigkeiten, die mit dem Aufziehen des Kindes verbunden sind, sie erträgt die Qualen seiner Geburt und Mühsal bei seiner Erziehung. Daher ist es äußerst schwer für Mütter, diejenigen, die sie mit solcher Liebe und Fürsorge hegten, auf das Schlachtfeld zu schicken. Stellen Sie sich einen Sohn vor, der zwanzig Jahre lang von einer hingebungsvollen Mutter aufgezogen und ausgebildet wurde. Wie viele schlaflose Nächte und rastlose, sorgenvolle Tage hat sie durchlebt! Nachdem sie ihn durch Gefahren und Schwierigkeiten bis zum Reifealter gebracht hat – was für eine Qual ist es, ihn dann auf dem Schlachtfeld zu opfern! Daher werden die Mütter den Krieg weder billigen, noch sich mit ihm abfinden. Die Zeit wird kommen, in der die Frauen voll und gleichberechtigt an den Angelegenheiten der Welt teilnehmen, selbstsicher und befähigt die große Arena von Recht und Politik betreten, und dann wird der Krieg enden, denn die Frau wird sich ihm in den Weg stellen und ihn verhindern. Das ist wahr und daran gibt es keinen Zweifel.‘Abdu’l-Bahá, in: The Promulgation of Universal Peace, Ansprache am 20. Mai 1912 beim Suffragettentreffen, Metropolitan Temple, Seventh Avenue and Fourteenth Street, New YorkQ3535:1Nun ist das glorreiche und strahlende zwanzigste Jahrhundert angebrochen und die göttliche Gnade strahlt über alle Welt. … 35:2Dies kann wahrlich das Wunder der Jahrhunderte genannt werden, denn es ist erfüllt von Offenbarungen des Wundersamen. Die Zeit ist gekommen, da die ganze
Menschheit geeint sein wird, da alle Menschen jeglicher Herkunft einem Vaterland treu ergeben sind, da alle Religionen zu einer werden und Rassismus und religiöse Voreingenommenheit schwinden wird. Es ist ein Tag, da die Einheit der Menschheit ihr Banner erheben und weltweiter Friede gleich dem wahren Morgen die Erde mit seinem Licht überfluten wird.‘Abdu’l-Bahá, in: The Promulgation of Universal Peace, Ansprache am 28. Mai 1912, an der Rezeption des Metropolitan Temple
Seventh Avenue und Fourteenth Street in New York Q3636:1Er forderte den gleichen Bildungsgang für Mann und Frau. Töchter und Söhne müssen denselben Lehrplan durchlaufen und dadurch die Einheit der Geschlechter fördern. Wenn die ganze Menschheit dieselben Bildungschancen erhält, wenn die Gleichberechtigung von Mann und Frau verwirklicht wird, ist dem Krieg der Boden entzogen. Ohne Gleichberechtigung wird dies unmöglich sein, weil jede unterschiedliche Behandlung zu Zwietracht und Streit führt. Die Gleichberechtigung von Mann und Frau trägt zur Abschaffung von Krieg bei, denn Frauen werden niemals bereit sein, den Krieg zu billigen. Mütter werden ihre Söhne, nachdem sie sie von klein auf zwanzig Jahre lang umsorgt und umhegt haben, nicht auf dem Schlachtfeld als Opfer hergeben, gleichgültig, um welcher Sache willen sie zur Verteidigung aufgerufen werden. Es besteht kein Zweifel, dass Krieg unter den Menschen gänzlich aufhören wird, sobald Frauen gleiche Rechte erlangen.‘Abdu’l-Bahá, in: The Promulgation of Universal Peace, Ansprache am 9. Juni 1912 in der Unitarian Church, Fifteenth Street und Girard Avenue in Philadelphia, PennsylvaniaQ3737:1Die Welt braucht vor allem anderen den Frieden unter den Nationen. Ehe er nicht errichtet ist, wird die Menschheit nicht zur Ruhe kommen. Die Nationen und Regierungen müssen einen internationalen Gerichtshof gründen und alle Streitfragen an ihn verweisen. Die Entscheidung dieses Gerichtshofs wird endgültig sein. Persönliche Streitfälle werden von einem örtlichen Gericht entschieden. Internationale Fragen werden vor den Weltschiedsgerichtshof kommen, und so wird es keine Ursache für Krieg mehr geben.‘Abdu’l-Bahá, in: The Promulgation of Universal Peace, Ansprache am 1. September 1912 in der Kirche des Messias, Montreal, Kanada Q3838:1Ich halte diese beiden großen amerikanischen Nationen (die Vereinigten Staaten und Kanada) in Bezug auf alles, was mit Fortschritt und Zivilisation zu tun hat, für höchst fähig und fortgeschritten … Daher hoffe ich, dass diese verehrten Nationen zu herausragenden Faktoren bei der Schaffung des Weltfriedens und der Einheit der Menschheit werden.‘Abdu’l-Bahá, in: The Promulgation of Universal Peace, Ansprache am 5. September 1912 in der St. James Methodist Church, Montreal, KanadaQ3939:1Die Menschenwelt besitzt zwei Flügel, den männlichen und den weiblichen. Solange diese beiden Schwingen nicht gleich stark sind, wird der Vogel nicht fliegen. Solange die Frau nicht denselben Rang einnimmt wie der Mann, solange sie nicht Zugang zu denselben Tätigkeitsbereichen genießt, wird die Menschheit nichts Außergewöhnliches verwirklichen, kann sich die Menschheit nicht zu den Höhen wahrer Errungenschaften aufschwingen. Wenn die beiden Flügel gleich stark werden und die gleichen Vorrechte genießen, wird der Flug des Menschen überaus erhaben und bemerkenswert sein. Daher muss die Frau die gleiche Erziehung und Ausbildung erhalten wie der Mann und jede Ungleichheit muss ausgeglichen werden. Mit gleichen Vorzügen begabt wie die Männer, erreichen sie jeden Grad menschlicher Errungenschaft; die Frauen werden den Männern gleichgestellt und solange diese Gleichstellung nicht erreicht ist, wird sich wahrer Fortschritt und Erfolg für die Menschheit nicht einstellen. 39:2Die offensichtlichen Gründe dafür sind folgende: Die Frau ist von Natur aus gegen den Krieg, sie ist eine Verfechterin des Friedens. Die Kinder werden von den Müttern aufgezogen, die die Grundlage ihrer Erziehung legen und sich gewissenhaft für sie einsetzen. Stellen Sie sich eine Mutter vor, die zwanzig Jahre lang einen Sohn bis zum Reifealter liebevoll aufgezogen hat. Sicherlich billigt sie nicht, dass ihr Sohn in Stücke gerissen und auf dem Schlachtfeld getötet wird. Wenn daher die Frau dem Mann an Macht und Privilegien einschließlich dem Wahlrecht und der Einflussnahme in der Staatsführung gleichkommt, wird es ganz bestimmt keinen Krieg mehr geben; denn die Frau ist von Natur aus die ergebenste und entschiedenste Verfechterin des Weltfriedens.‘Abdu’l-Bahá, in: The Promulgation of Universal Peace, Ansprache am 25. Oktober 1912 im Hotel Sacramento, Sacramento, Kalifornien Q4040:1Die Völker und Regierungen aller Länder müssen einen obersten Gerichtshof wählen, in dem Mitglieder der einzelnen Länder und Regierungen in Einigkeit tagen. Alle Streitfragen sollen vor dieses Gericht gebracht werden, dessen Aufgabe die Verhütung von Kriegen ist.‘Abdu’l-Bahá, in: Ansprachen in Paris 40:28Q4141:1Ein höchster Gerichtshof muss durch die Völker und Regierungen aller Staaten errichtet werden und aus gewählten Mitgliedern aller Länder und Regierungen bestehen. Die Mitglieder dieses großen Rates müssen in Einigkeit tagen. Alle Streitigkeiten internationalen Charakters sind diesem Gerichtshof zu unterbreiten, dessen Sache es ist, durch Schiedsspruch alles zu schlichten, was sonst zur Ursache des Krieges würde. Die Aufgabe dieses Gerichtshofes wäre, den Krieg zu verhindern.‘Abdu’l-Bahá, in: Ansprachen in Paris 48:1Q4242:1»Was die Abrüstungsfrage betrifft, so müssen alle Nationen zur gleichen Zeit abrüsten. Es führt zu gar nichts und wird auch nicht vorgeschlagen, dass einige Nationen die Waffen niederlegen, während andere, ihre Nachbarn, bewaffnet bleiben. Der Weltfriede muss durch internationale Vereinbarung herbeigeführt werden. Alle Nationen müssen übereinkommen, gleichzeitig abzurüsten … 42:2Keine Nation kann eine Friedenspolitik verfolgen, während ihr Nachbar kriegerisch bleibt … Darin liegt keine Gerechtigkeit. Niemand käme auf den Gedanken vorzuschlagen, der Weltfriede könne auf diesem Wege herbeigeführt werden. Er muss durch eine allgemeine, umfassende internationale Vereinbarung zustande gebracht werden und durch nichts anderes … 42:3Gleichzeitiges Handeln ist bei jedem Abrüstungsplan nötig. Alle Regierungen der Welt müssen ihre Schlacht- und Kriegsschiffe in Handelsschiffe umbauen. Aber eine Nation allein kann von sich aus nicht mit einer solchen Politik beginnen, und ein solcher Versuch eines einzelnen Staates wäre töricht. Er würde nur zur Zerstörung verlocken …«42:4»Gibt es irgendwelche Anzeichen, dass der dauerhafte Weltfriede etwa in absehbarer Zeit errichtet wird?«, wurde ‘Abdu’l-Bahá gefragt.42:5»Er wird in diesem Jahrhundert errichtet«, antwortete er. »Er wird im zwanzigsten Jahrhundert die Welt umfassen. Alle Nationen werden dazu gezwungen sein.«42:5_5…42:6»Durch wirtschaftlichen Druck?«42:7»Ja. Die Nationen werden zum Frieden und zur Übereinkunft über die Abschaffung des Krieges gezwungen sein. Die Menschen werden die entsetzliche Steuerlast für Kriegszwecke nicht mehr ertragen können …«42:8»Nein«, sagte ‘Abdu’l-Bahá abschließend, »ich wiederhole, keine Nation kann unter diesen Umständen abrüsten. Abrüstung wird sicherlich kommen, sie muss kommen, und sie wird durch die weltweite Zustimmung der zivilisierten Nationen der Erde kommen. Durch internationale Übereinkunft werden sie ihre Waffen niederlegen und das große Zeitalter des Friedens wird dann eingeleitet. Nur auf diese und keine andere Weise kann der Friede auf Erden begründet werden.«‘Abdu’l-Bahá in einem Interview mit einem Zeitungsreporter, zitiert in: ‘Abdu’l-Bahá in Canada, pp. 34-35 Q4343:1Sobald das Parlament der Menschheit gegründet und dessen Teilbereiche organisiert sind, sobald die Regierungen der Welt ein Bündnis ewiger Freundschaft eingegangen sind, werden sie kein stehendes Heer und keine Kriegsmarine mehr brauchen. Einige wenige Bataillone zum Schutz der inneren Ordnung und eine internationale Polizei zur Sicherung der Meeresstraßen sind alles, was nötig sein wird. Dann werden diese ungeheuren Summen in andere, nützlichere Kanäle gelenkt, die Massenarmut wird verschwinden, die Bildung zunehmen, Dichter und Sänger werden die Triumphe des Friedens besingen, das Wissen wird die Lebensbedingungen verbessern und die Menschheit wird in der Wiege des Glücks und der Wonne Schutz finden. Dann werden die Herrscher, ob ihre Regierung konstitutionell oder republikanisch, erblich-monarchisch oder demokratisch ist, ihre Zeit dem Wohlergehen ihrer Nationen, der Festlegung von gerechten und vernünftigen Gesetzen und der Förderung von engeren, freundschaftlicheren Beziehungen mit ihren Nachbarn widmen. So wird die Welt der Menschheit zu einem Spiegel für die Tugenden und Eigenschaften des Reiches Gottes.43:2Alle Regierungen der Welt müssen durch ein allgemeines Übereinkommen gleichzeitig abrüsten … Es würde nicht helfen, wenn die eine ihre Waffen niederlegte und die andere sich weigerte, dasselbe zu tun. Die Nationen der Welt müssen hinsichtlich dieser höchst wichtigen Angelegenheit zusammenwirken, auf dass sie gemeinsam auf die tödlichen Waffen des Menschengemetzels verzichten. Solange ein Volk seinen Etat für Militär und Kriegsmarine vergrößert, werden andere Nationen durch ihre natürlichen und vermeintlichen Interessen gezwungen sein, diesen wahnwitzigen Wettbewerb mitzumachen.43:2_6…
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