Gebete | Bahá’í-Gebete
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297:8
O Aḥmad! Vergiss Meine Gnadengaben nicht, während Ich ferne bin. Gedenke Meiner Tage in deinen Tagen und Meiner Not und Verbannung in diesem entlegenen Kerker. Und sei so standhaft in Meiner Liebe, dass dein Herz nimmer wanke, selbst wenn der Schwerterregen der Feinde auf dich prasselt und die Himmel alle und die Erde wider dich aufstehen.
297:9
Sei wie eine Feuerflamme für Meine Feinde und ein Strom ewigen Lebens für Meine Geliebten, und zähle nicht zu den Zweiflern.
297:10
Und wenn Kummer dich befällt auf Meinem Pfade oder Erniedrigung um Meinetwillen, so sorge dich nicht.
297:11
Vertraue auf Gott, deinen Herrn und den Herrn deiner Väter; denn die Menschen wandern auf den Wegen des Wahns, der Einsicht bar, Gott mit eigenen Augen zu schauen oder Seine Weise mit eigenen Ohren zu hören. So haben Wir sie befunden, wie auch du es bezeugst.
297:12
Also ist ihr Aberglaube zum Schleier geworden zwischen ihnen und ihren Herzen und hält sie ab vom Pfade Gottes, des Erhabenen, des Großen.
297:13
Sei dessen gewiss: Wer sich von dieser Schönheit wendet, wahrlich, der hat sich damit auch von den Boten der Vergangenheit abgewandt und ist hoffärtig vor Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit.
297:14
Präge dir diese Tafel gut ein, o Aḥmad. Singe sie in deinen Tagen und enthalte dich dessen nicht, denn Gott hat wahrlich dem, der sie singt, den Lohn für hundert Märtyrer und einen Dienst in beiden Welten bestimmt. Diese Gnaden haben Wir dir erwiesen als Zeichen Unserer Güte und des Erbarmens aus Unserer Gegenwart, damit du zu denen gehörst, die dankbar sind.
297:15
Bei Gott! Sollte jemand, der bedrängt oder bekümmert ist, diese Tafel aufrichtigen Herzens lesen, so wird Gott seinen Kummer vertreiben, seine Schwierigkeiten lösen und seine Bedrängnis hinwegtun.
297:16
Wahrlich, Er ist der Barmherzige, der Mitleidvolle. Preis sei Gott, dem Herrn aller Welten!
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Bahá’u’lláh
Die Tafel vom Feuer
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298
298:1
Im Namen Gottes, des Altehrwürdigen, des Größten.
298:2
Wahrlich, die Herzen der Aufrichtigen verglühen im Feuer der Trennung: Wo ist das gleißende Licht der Begegnung mit Dir, Du Geliebter der Welten?
298:3
Die Dir nahe sind, schmachten verlassen im Dunkel: Wo leuchtet der Morgen der Wiedervereinigung mit Dir, Du Verlangen der Welten?
298:4
Die Leiber Deiner Erwählten liegen bebend in fernem Lande: Wo ist das Meer Deiner Nähe, Du Entzücken der Welten?
298:5
Hände recken sich voll Verlangen zum Himmel der Gnade und Großmut: Wo ist der Regen Deiner Gaben, Du Erhörer der Welten?
298:6
Die Ungläubigen erheben sich tyrannisch von allen Seiten: Wo ist die zwingende Macht Deiner gebietenden Feder, Du Bezwinger der Welten?
298:7
Hundekläffen gellt von überall her: Wo ist der Löwe aus den Wäldern Deiner Gewalt, Du Unterwerfer der Welten?
298:8
Kälte erfasst die ganze Menschheit: Wo ist die Glut Deiner Liebe, Du Feuer der Welten?
298:9
Bedrängnis hat ihren höchsten Gipfel erklommen: Wo sind Deiner Hilfe Zeichen, Du Erretter der Welten?
298:10
Finsternis umfängt die meisten Menschen: Wo ist Deines Lichtes Leuchten, Du Licht der Welten?
298:11
Der Menschen Nacken recken sich voll Tücke: Wo sind Deiner Rache Schwerter, Du Vernichter der Welten?
298:12
Erniedrigung hat ihre tiefste Tiefe erreicht: Wo sind Deiner Hoheit Zeichen, Du Ruhm der Welten?
298:13
Trauer hat den Dämmerort Deines allbarmherzigen Namens befallen: Wo ist Deines Offenbarers Freude, Du Wonne der Welten?
298:14
Tiefes Weh hat alle Völker ergriffen: Wo sind Deiner Fröhlichkeit Fahnen, Du Freude der Welten?
298:15
Du siehst den Aufgangsort Deiner Zeichen verhüllt von theologischem Trug: Wo ist der Finger Deiner Macht, Du Macht der Welten?
298:16
Brennender Durst verzehrt alle Menschen: Wo ist der süße Strom Deiner Güte, Du Erbarmer der Welten?
298:17
Gier schlägt alle Menschen in ihre Fesseln: Wo sind die Vorbilder der Loslösung, Du Hüter der Welten?
298:18
Du siehst Ihn, Dem Unrecht geschieht, einsam in der Fremde: Wo sind die Heere vom Himmel Deines Befehls, Du Herrscher der Welten?
298:19
Einsam, verlassen bin Ich in fremdem Lande: Wo sind die Aufgangsorte Deiner Treue, Du Vertrauen der Welten?
298:20
Todespein ergreift alle Lande: Wo brandet Dein Meer ewigen Lebens, Du Leben der Welten?
298:21
Das Zischeln des Teufels umschmeichelt alle Menschen: Wo ist der Meteor Deines Feuers, Du Licht der Welten?
298:22
Der Rausch der Begierde verdirbt die meisten Menschen: Wo sind die Aufgangsorte der Gottesfurcht, Du Verlangen der Welten?
298:23
Du siehst Ihn, Dem Unrecht geschieht, im Dunkel verhüllt bei den Syrern: Wo ist Deines Morgenlichtes Glanz, Du Licht der Welten?
298:24
Du siehst Mich am Sprechen gehindert: Woher sollen Deine Weisen erklingen, Du Nachtigall der Welten?
298:25
Die meisten Menschen sind umnebelt von Wahn und eitlem Trug: Wo sind die Verfechter Deiner Gewissheit, Du Zuversicht der Welten?
298:26
Bahá ertrinkt im Meer der Drangsal: Wo ist Deiner Rettung Arche, Du Erretter der Welten?
298:27
Du siehst den Dämmerort Deiner Offenbarung in der Schöpfung Dunkel: Wo ist die Sonne am Horizont Deiner Gnade, Du Erleuchter der Welten?
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