Shoghi Effendi | Die Weltordnung Bahá’u’lláhs
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wie bedeutsam die Veränderungen einer rasch erwachenden Menschheit in dieser Übergangsphase ihrer wechselvollen Geschichte auch sind, die beständige Festigung der Institutionen, welche in jenem Land zu errichten die Verwalter des Glaubens Bahá’u’lláhs sich mühen, sollten selbst jenen, die bislang nur unvollkommen mit den zu überwindenden Hindernissen oder den kargen Ressourcen bekannt sind, ebenso bedeutsam erscheinen.
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Dass ein Glaube, der vor zehn Jahren1921 – Anm. d. Hrsg.A durch den plötzlichen Tod eines unvergleichlichen Meisters schwer erschüttert wurde, im Angesicht furchtbarer Hindernisse seine Einheit bewahrte, dem boshaften Angriff seiner Feinde widerstand, seine Verleumder zum Schweigen brachte, die Grundlagen seiner ausgedehnten Gemeindeordnung verbreiterte und Institutionen, die seine Ideale der Andacht und des Dienstes versinnbildlichen, auf diesen Grundlagen errichtete – das alles sollte als voller Beweis für die unbesiegbare Macht gelten, mit welcher der Allmächtige diesen Glauben von seinen Uranfängen an auszustatten beliebte.
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Dass die mit dem Namen Bahá’u’lláhs verknüpfte Sache sich aus verborgenen Quellen himmlischer Kraft versorgt, die keine noch so machtvolle menschliche Persönlichkeit von noch so zauberhaftem Glanz ersetzen kann; dass sie voll auf jenen mystischen Born vertraut, mit dem kein weltlicher Vorzug, kein Reichtum, kein Ruhm, keine Gelehrsamkeit wetteifern kann; dass sie sich auf eine geheimnisvolle Weise verbreitet, die den von aller Welt angenommenen Maßstäben völlig widerspricht – all dies wird, soweit noch nicht ersichtlich, in wachsendem Maße offenbar werden, während die Sache Gottes in ihrem Kampf um die geistige Wiedergeburt der Menschheit zu immer neuen Siegen voranstürmt.
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Wie hätte diese Sache auch, ohne jede Unterstützung durch den Rat und die Expertise der Weisen, der Reichen und der Gelehrten ihres Vaterlandes, so erfolgreich die Ketten brechen können, die zur Stunde ihrer Geburt auf ihr lasteten, wie hätte sie unversehrt den Stürmen entrinnen können, die ihre Kindheit durchwühlten, wäre ihr Lebensodem nicht von jenem Geist getragen, der aus Gott geboren ist und von dem jeder Erfolg, wie und wo er auch angestrebt wird, letzten Endes abhängt?
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Ich brauche hier nicht, auch nicht im kürzesten Umriss, an die herzzerreißenden Einzelheiten jenes entsetzlichen Trauerspiels um die Geburt unseres geliebten Glaubens erinnern, inszeniert in einem Lande, das für seinen ungezügelten Fanatismus, seine krasse Unbildung, seine ungezähmte Grausamkeit berüchtigt ist. Auch brauche ich nicht bei dem Heldenmut zu verweilen, der hehren Seelenstärke, welche den grausamen Folterknechten jenes Volkes Trotz bot, oder die große Zahl, die reine Lebensführung derjenigen zu betonen, die bereitwillig starben, damit ihre Sache lebe und gedeihe. Notwendig ist es auch nicht, auf die Entrüstung und die Gefühle uneingeschränkter Bewunderung einzugehen, die jene unbeschreiblichen Gräueltaten in den Herzen von zahllosen Männern und Frauen weit entfernt von ihrem Schauplatz auslösten. Es genüge zu sagen, dass diesen Helden im Geburtsland Bahá’u’lláhs das unschätzbare Vorrecht verliehen wurde, die frühen Triumphe ihres zärtlich gehegten Glaubens mit ihrem Lebensblut zu besiegeln und den Weg für seinen bevorstehenden Sieg zu bereiten. Im Blute jener ungezählten persischen Märtyrer lag die Saat der göttlich bestimmten Gemeindeordnungordnung, welche jetzt, aus ihrem Heimatboden wegverpflanzt, unter Ihrer liebenden Fürsorge zu einer neuen Ordnung aufblüht, um letztlich die ganze Menschheit in ihrem Schatten zu vereinen.
Amerikas Beitrag zur Sache Gottes
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Denn so groß die Errungenschaften, so unvergesslich die Dienste jener persischen Pioniere im heroischen Zeitalter der Sache Gottes waren, der Beitrag, den ihre geistigen Nachkommen, die amerikanischen Gläubigen, als Baumeister der organischen Struktur dieser Sache heute für die Erfüllung eines Planes leisten, der das Goldene Zeitalter eben dieser Sache einleiten soll – dieser Beitrag ist in dem gegenwärtigen, einsatzheischenden Abschnitt der Glaubensgeschichte um nichts weniger verdienstvoll. Kaum einer, das wage ich zu behaupten, kaum einer der bevorrechtigten Gestalter und Wächter der Verfassung des Glaubens Bahá’u’lláhs hat die Hauptrolle, die der nordamerikanische Erdteil in der künftigen Ausrichtung ihres weltumspannenden Glaubens zu spielen bestimmt ist, auch nur in Umrissen erkannt. Auch scheint sich noch keine merkliche Anzahl von ihnen des entscheidenden Einflusses genügend bewusst zu sein, den sie bereits jetzt auf die Führung und Leitung der Belange dieses Glaubens ausüben.
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»Der Erdteil Amerika«, schrieb ‘Abdu’l-Bahá im Februar 1917, »ist in den Augen des einen wahren Gottes dasjenige Land, in dem der Strahlenglanz Seines Lichtes offenbart, die Geheimnisse Seines Glaubens entschleiert, die Rechtschaffenen wohnen und die Freien sich versammeln werden.«‘Abdu’l-Bahá, in: Sendschreiben zum göttlichen Plan 9:2 – Anm. d. Hrsg.Q
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Dass die Anhänger der Sache Bahá’u’lláhs in den ganzen Vereinigten Staaten und in Kanada zunehmend die Wahrheit dieser feierlichen Bestätigung erweisen, wird selbst einem oberflächlichen Betrachter der Berichte über ihre mannigfachen Dienste, ihre persönlichen wie gemeinschaftlichen Bemühungen, deutlich. Die spontanen Treuebekundungen, die ihre Antwort auf die ausdrücklichen Wünsche unseres heimgegangenen Meisters kennzeichneten, die Großzügigkeit, mit der sie bei mehr als einer Gelegenheit den Bedürftigen und Bedrängten unter ihren persischen Brüdern hilfreich die Hand reichten, die Tatkraft, mit der sie sich der schamlosen Angriffe erwehrten, welche unbeugsame Feinde von innen und außen immer häufiger gegen sie richteten, das Beispiel, das die Körperschaft ihrer nationalen Vertreter den Schwesterräten mit der Gestaltung der Werkzeuge für die wirksame Erledigung ihrer gemeinsamen Pflichten gab, ihr erfolgreiches Einstehen für ihre unterdrückten Mitarbeiter in Russland, die moralische Unterstützung für ihre ägyptischen Glaubensbrüder in einem gefährlichen Abschnitt des dortigen Kampfes um die Befreiung von den Fesseln islámischer Orthodoxie, die historischen Dienste jener wackeren Pioniere, die, dem Ruf ‘Abdu’l-Bahás getreu, Heim und Herd verließen, um in den äußersten Ecken des Erdballs das Banner Seines Glaubens aufzupflanzen, und nicht zuletzt die ganze Pracht ihrer Selbstaufopferung, wie sie in der Vollendung des Außenaufbaus des Mashriqu’l-Adhkár gipfelte – jede dieser Errungenschaften ist ein beredtes Zeugnis für den unbezwinglichen Glauben, den Bahá’u’lláh in ihren Herzen entzündet hat.
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Wer kann bezweifeln, wenn er über einen so herrlichen Bericht des Dienens nachsinnt, dass diese gläubigen Sachwalter der erlösenden Gnade Gottes das kostbare ihnen anvertraute Erbe ungeteilt und unvermindert bewahrt haben? Sind sie nicht, so könnte man wohl überlegen, dem hohen Maßstab, der die unauslöschlichen Ruhmestaten ihrer Vorgänger kennzeichnete, auf eine Art und Weise, die erst künftige Geschichtsforscher werden zeigen können, bereits recht nahegekommen?
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Nicht die materiellen Ressourcen, welche die Mitglieder dieser jugendschwachen Gemeinde heute heranziehen können, nicht die zahlenmäßige Stärke ihrer gegenwärtigen Anhänger, kein wie auch immer gearteter greifbarer Nutzen, den ihre Jünger jetzt schon den Massen der Mühseligen und Beladenen unter ihren Volksgenossen stiften könnten – nichts von alledem sollte Prüfstein für ihre Möglichkeiten oder Maßstab für ihren Wert sein. Nur in ihren reinen Geboten, nur in ihren erhabenen Normen, ihren unversehrbaren Gesetzen, ihren vernünftigen Ansprüchen, ihrem weiten Weltbild, ihrem umfassenden Programm, ihren anpassungsfähigen Institutionen, nur im Leben ihrer Begründer, im Heldenmut ihrer Märtyrer und in der verwandelnden Macht ihres Einflusses sollte der vorurteilslose Betrachter die wahren Maßstäbe suchen, die es ihm ermöglichen, die Geheimnisse dieser Gemeinschaft auszuloten oder ihre Tugenden abzuschätzen.
Der Niedergang sterblicher Herrschaft
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Wie unfair, wie unmaßgeblich wäre das Wagnis eines Vergleiches zwischen der langsamen, schrittweisen Festigung des von Bahá’u’lláh verkündeten Glaubens und jenen von Menschen geschaffenen Bewegungen, die ihren Ursprung in menschlichen Begierden haben, ihre Hoffnungen auf sterbliche Herrschaft richten und demzufolge unausweichlich niedergehen und verderben müssen! Einem begrenzten Geist entsprungen, aus menschlichem Wahn gezeugt und oft das Ergebnis schlecht durchdachter Pläne, vermögen solche Bewegungen aufgrund ihrer Neuheit, ihres Appells an die niederen Instinkte im Menschen und ihrer Abhängigkeit von den Ressourcen einer eigennützigen Welt die Augen der Menschen eine Zeitlang zu blenden, aber nur, um schließlich aus den Höhen einer meteorhaften Bahn in das Dunkel des Vergessens zu stürzen, aufgelöst von denselben Kräften, die ihre Bildung unterstützt haben.
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Anders die Offenbarung Bahá’u’lláhs! Hineingeboren in eine Umwelt von entsetzlicher Verderbtheit, entsprossen aus einem Untergrund, den Menschenalter hindurch Bestechlichkeit, Hass und Vorurteil aufgeweicht hatten, Grundsätze verkündend, die mit den anerkannten Maßstäben seiner Zeit völlig unvereinbar waren, und von Anbeginn an der gnadenlosen Feindschaft von Regierung, Geistlichkeit und Volk ausgesetzt, vermochte dieser keimende Gottesglaube dank seiner Ausstattung an himmlischer Kraft sich in weniger als neunzig Jahren von den lastenden Ketten islámischer Vorherrschaft zu befreien, die Selbständigkeit seiner Ideale wie auch die Unabhängigkeit und Vollständigkeit seiner Gesetze zu verkünden, sein Banner in nicht weniger als vierzig der höchst entwickelten Länder dieser Welt aufzupflanzen, seine Vorposten in Ländern jenseits der fernsten Meere aufzustellen, seine Glaubensgebäude mitten im Herzen des asiatischen und des amerikanischen Kontinents einzuweihen, zwei der mächtigsten Regierungen des Westens zu veranlassen, die für seine Verwaltungstätigkeiten wesentlichen Instrumente zu ratifizieren, aus königlicher Familie die Vortrefflichkeit seiner Lehren gebührend anerkannt zu erhalten und schließlich die Vertreter des obersten Gerichtes der zivilisierten Welt dazu zu veranlassen, dass sie seinen Beschwerden Aufmerksamkeit zollten und dass die Mitglieder dieses Gerichts schriftliche Bestätigungen abgaben, die einer stillschweigenden Anerkennung seines religiösen Status und einer ausdrücklichen Erklärung, sein Rechtsstandpunkt sei recht und billig, gleichkamen.
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So begrenzt seine gesellschaftliche Macht bislang scheinen mag, so augenfällig es auch sein mag, dass das weltumspannende Programm dieses Glaubens gegenwärtig noch unwirksam ist, – wir, die wir uns unter seinem gesegneten Namen scharen, können uns über das Ausmaß seiner Erfolge nur wundern, wenn wir sie mit den mäßigen Ergebnissen zu Beginn vorvergangener Sendungen vergleichen. Wo sonst, wenn nicht einmalig in der Offenbarung Bahá’u’lláhs, kann der unvoreingenommene Student der vergleichenden Religionswissenschaft einen so erstaunlichen Anspruch wie denjenigen des Begründers unseres Glaubens, so gnadenlose Feinde wie jene, denen Er die Stirn bot, eine so vollendete Hingabe wie die, welche Er in den Herzen entzündete, ein so ereignisreiches, so fesselndes Leben wie das, welches Er führte, belegt finden? Haben Christentum und Islám, hat irgendeine ihnen vorangegangene Sendung Gottes Beispiele solcher Verbindungen aus Mut und Zucht, aus Rittertugend und Macht, aus Weitherzigkeit und Grundsatztreue geboten, wie sie die Lebensführung der Helden des Glaubens Bahá’u’lláhs kennzeichnen? Wo sonst finden wir Beweise einer so raschen, so vollständigen, so plötzlichen Wandlung wie derjenigen, die im Leben der Jünger des Báb bewirkt wurde? Spärlich sind fürwahr die in verbürgten Annalen früherer Religionen aufgezeichneten Fälle einer so vollständigen Selbstverleugnung, einer so unerschütterlichen Standhaftigkeit, einer so hehren Großmut, einer so unbeugsamen Glaubenstreue, wie sie in allen ihren Wesenszügen jene unsterbliche Schar erwies, die mit dieser göttlichen Offenbarung, dieser letzten und zwingendsten Manifestation der Liebe und der Allmacht des Allmächtigen, namensgleich sind.
Vergleich mit den Religionen der Vergangenheit
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Vergebens werden wir in den Aufzeichnungen über die ersten Anfänge irgendeiner der anerkannten früheren Religionen nach Episoden suchen, die so packend in ihren Einzelheiten oder so weitreichend in ihren Folgen sind wie jene, welche das Buch der Geschichte dieses Glaubens zieren. Die fast unglaublichen Umstände beim Märtyrertum jenes jugendlichen Prinzen der HerrlichkeitDer Báb erlitt den Märtyrertod am 9. Juli 1850 – Anm. d. Hrsg.A, die Kräfte barbarischer Unterdrückung, welche diese Tragödie in der Folgezeit freisetzte, die Offenbarungen unübertroffenen Heldenmutes, welche sie hervorrief, die Ermahnungen und Warnungen, welche der Feder des göttlichen Gefangenen in Seinen Sendschreiben an die Potentaten der Kirche, an die Monarchen und die Herrscher der Welt entströmten, die furchtlose Glaubenstreue, mit der unsere Brüder in den muslimischen Ländern gegen die Mächte der religiösen Orthodoxie ankämpfen – all dies lässt sich zu den wesentlichsten Zügen eines Geschehens rechnen, das die Welt schließlich als das größte Drama ihrer Geistesgeschichte anerkennen wird.
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Ich brauche in diesem Zusammenhang jene unglücklichen Ereignisse, welche zugegebenermaßen die Frühgeschichte sowohl des Judentums wie des Islám in sehr starkem Maße beeinträchtigt haben, nicht ins Gedächtnis zu rufen. Ebenso wenig ist es nötig, die Schadenswirkungen der Ausschweifungen, Rivalitäten und Spaltungen, der Ausbrüche von Fanatismus und Undank zu betonen, wie sie mit der frühen Entwicklung des Volkes Israel und mit dem kriegerischen Aufschwung der grausamen Vorkämpfer für den Glauben Muḥammads verknüpft sind.
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Für meine Zwecke genügt es, die Aufmerksamkeit auf die große Zahl jener zu lenken, die in den ersten beiden Jahrhunderten des christlichen Zeitalters »sich ein schmähliches Leben erkauften, indem sie die heiligen Schriften den Ungläubigen in die Hand lieferten«, ferner auf das anstößige Verhalten jener Bischöfe, die dadurch als Verräter gebrandmarkt wurden, auf die Zwietracht in der afrikanischen Kirche, das allmähliche Einsickern von Grundzügen des Mithraskultes, der alexandrinischen Denkschule, von Lehren des Zoroastriertums und der griechischen Philosophie in die christliche Lehre, und schließlich darauf, wie die Kirchen Griechenlands und Asiens mit der Institution der Provinzialsynoden den repräsentativen Beratungsgremien ihrer Länder ein Verwaltungsmodell entlehnten.
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Wie groß war doch die Hartnäckigkeit, mit der die bekehrten Juden unter den frühen Christen an den Zeremonien ihrer Vorfahren festhielten, und wie brennend war ihr Verlangen, jene Bräuche auch den Heidenchristen aufzuerlegen! Waren nicht die ersten fünfzehn Bischöfe von Jerusalem alle beschnittene Juden, und hatten nicht die Kongregationen, denen sie vorsaßen, die Gesetze Mose mit den Lehren Christi vereinigt? Ist es nicht Tatsache, dass nur der zwanzigste Teil der Untertanen im Römischen Reich unter dem Banner Christi versammelt war, ehe Konstantin bekehrt wurde? Bekamen die sogenannten Nazarener nicht die Zerstörung des Tempels in der Stadt Jerusalem und der jüdischen Staatsreligion hart zu spüren, nachdem sie mehr als ein Jahrhundert lang in der Ausübung des mosaischen Gesetzes verharrt waren?
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Wie auffallend ist der Gegensatz, wenn wir im Lichte der vorgenannten Tatsachen die Zahl der Anhänger Bahá’u’lláhs ins Gedächtnis rufen, die sich zur Zeit Seines Hinscheidens in Persien und den angrenzenden Ländern als überzeugte Verfechter Seines Glaubens bekannten! Wie ermutigend, die unverbrüchliche Treue zu beobachten, mit der Seine tapferen Jünger die Reinheit und Unversehrtheit Seiner klaren, unzweideutigen Lehren schützen! Wie erbauend der Anblick derjenigen, die mit den Streitkräften einer fest verschanzten Orthodoxie im Kampf um ihre Befreiung von den Fesseln eines veralteten Glaubens liegen! Wie begeisternd das Verhalten jener muslimischen Anhänger Bahá’u’lláhs, die – keineswegs mit Bedauern oder Gleichgültigkeit, sondern mit Gefühlen offener Befriedigung – die verdiente Züchtigung beobachten, die der Allmächtige den Zwillingsinstitutionen des Sulṭánats und des Khalífats zufügte, jenen Triebwerken der Gewaltherrschaft, jenen verschworenen Feinden der Sache Gottes!
Der Leit- und Grundsatz religiöser Wahrheit
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Aber niemand möge meine Absicht missverstehen. Die Offenbarung, deren Quelle und Mittelpunkt Bahá’u’lláh ist, hebt keine der Religionen auf, die ihr vorangegangen sind, noch versucht sie im Geringsten, deren Wesenszüge zu verdrehen oder deren Wert herabzusetzen. Sie distanziert sich von jedem Vorhaben, Propheten der Vergangenheit in den Schatten zu stellen oder die ewige Wahrheit ihrer Lehren zu beschneiden. Mit dem Geist, der deren Anspruch beseelt, kann die Offenbarung Bahá’u’lláhs in keinerlei Konflikt geraten, noch sucht sie das Treuebekenntnis eines Menschen zu deren Sache zu untergraben. Ihr erklärtes, ihr vorrangiges Ziel ist es, jeden Anhänger dieser Bekenntnisse zu befähigen, ein umfassenderes Verständnis für seine angestammte Religion und einen klareren Begriff vom Ziel derselben zu gewinnen. Bahá’u’lláhs Offenbarung ist weder eklektisch in der Darlegung ihrer Wahrheiten noch anmaßend in der Bekräftigung ihres Anspruchs. Ihre Lehren drehen sich um den Leit- und Grundsatz, dass religiöse Wahrheit nicht absolut, sondern relativ, göttliche Offenbarung fortschreitend und nicht endgültig ist. Unzweideutig, ohne den geringsten Vorbehalt bekennt sie, dass alle anerkannten Religionen göttlich im Ursprung, identisch in ihren Zielen, einander ergänzend in ihren Aufgaben, kontinuierlich in ihrer Zielsetzung und unabdingbar in ihrem Wert für die Menschheit sind.
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»Alle Propheten Gottes«, bekräftigt Bahá’u’lláh im Kitáb-i-Íqán, »wohnen im selben Tabernakel, schweben im selben Himmel, sitzen auf demselben Thron, sprechen dieselbe Sprache und verkünden denselben Glauben«vgl. Bahá’u’lláh, Kitáb-i-Íqán 162 – Anm. d. Hrsg.Q. Von dem »Anfang an, der keinen Anfang hat«, haben diese Vertreter der Einheit Gottes, diese Kanäle Seiner fortgesetzten Äußerung, das Licht der unsichtbaren Schönheit auf die Menschheit ergossen, und bis zum »Ende, das kein Ende hat«, werden sie fortfahren, neue Offenbarungen Seiner Macht und zusätzliche Erfahrungen Seiner unbegreiflichen Herrlichkeit darzureichen. Die Behauptung, eine bestimmte Religion sei endgültig, »alle Offenbarung sei beendet, die Tore göttlicher Gnade seien geschlossen, vom Dämmerort ewiger Heiligkeit gehe keine Sonne mehr auf, das Weltmeer immerwährenden Segens ruhe für immer still und aus dem Tabernakel altehrwürdiger Herrlichkeit werden keine Boten Gottes mehr offenbar«Bahá’u’lláh, Kitáb-i-Íqán 148 – Anm. d. Hrsg.Q, wäre in der Tat nichts Geringeres als schiere Gotteslästerung.
4:22
»Sie unterscheiden sich«, erläutert Bahá’u’lláh im selben Lehrbrief, »nur durch den Stärkegrad ihrer Offenbarung und durch die vergleichsweise Strahlkraft ihres Lichtes«Bahá’u’lláh, Kitáb-i-Íqán 110 – Anm. d. Hrsg.Q, und dies nicht wegen der ihm eigenen Unfähigkeit eines von ihnen, die ihm anvertraute Botschaft und deren Herrlichkeit in höherem Maße zu offenbaren, sondern wegen der Unreife und der mangelnden Vorbereitung des Zeitalters jedes Propheten, der Unfähigkeit, die vollen Möglichkeiten des jeweiligen Glaubens einzuschätzen und aufzunehmen.
4:23
»Wisse mit Sicherheit«, lehrt Bahá’u’lláh, »dass in jeder Sendung das Licht göttlicher Offenbarung den Menschen in unmittelbarem Verhältnis zu ihrer geistigen Fassungskraft dargereicht wird. Betrachte die Sonne! Wie schwach sind ihre Strahlen in dem Augenblick, da sie am Horizont aufgeht. Wie nehmen ihre Wärme und Kraft allmählich zu, während sie sich dem Zenit nähert und unterdessen alles Erschaffene befähigt, sich der zunehmenden Stärke ihres Lichtes anzupassen. Wie gleichmäßig nimmt sie wieder ab, bis sie den Punkt ihres Untergangs erreicht. Würde sie plötzlich alle in ihr verborgenen Kräfte offenbaren, so würde dies zweifellos allem Erschaffenen Schaden zufügen … Wenn nun die Sonne der Wahrheit in den frühesten Graden ihrer Offenbarung plötzlich das volle Maß der Kräfte, die ihr die Vorsehung des Allmächtigen verliehen hat, enthüllte, würde die Erde menschlichen Begreifens verdorren und vergehen, denn die Menschenherzen würden weder die Stärke ihrer Offenbarung ertragen noch fähig sein, den Glanz ihres Lichtes weiter zu spiegeln. Bestürzt und überwältigt würden sie aufhören zu bestehen«Bahá’u’lláh, in: Ährenlese 38:1 – Anm. d. Hrsg.Q.
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Aus diesem Grunde – und nur aus diesem – beanspruchen jene, die das Licht Gottes in unserem Zeitalter erkannt haben, keine Endgültigkeit für die Offenbarung, zu der sie sich bekennen. Auch sprechen sie dem Glauben, den sie angenommen haben, keine Kräfte und Eigenschaften zu, die denjenigen der vorangegangenen Religionssysteme wesenhaft überlegen wären oder sich existentiell von jenen unterschieden.
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Spielt nicht Bahá’u’lláh selbst auf das Fortschreiten göttlicher Offenbarung und auf die Begrenzungen an, die eine unerforschliche Weisheit Ihm selbst aufzuerlegen beliebte? Was sonst kann diese Stelle in den Verborgenen Worten bedeuten, wenn nicht die Aussage, dass Er, ihr Offenbarer, Endgültigkeit für die Ihm vom Allmächtigen anvertraute Offenbarung in Abrede stellt? »O Sohn der Gerechtigkeit! Zur Nachtzeit begab sich die Schönheit des Unsterblichen von der smaragdenen Höhe der Treue zum Sadratu’l-Muntahá und weinte so bitterlich, dass die himmlischen Heerscharen und die Bewohner der Reiche droben in das Klagen einstimmten. Nach dem Grunde des Klagens und Weinens befragt, gab Er zur Antwort: Wie geheißen, weilte Ich erwartungsvoll auf dem Hügel der Treue, ohne von denen, die auf Erden wohnen, den Wohlgeruch der Treue zu atmen. Danach zur Rückkehr aufgefordert, schaute Ich um Mich, und siehe – gewisse Tauben der Heiligkeit mussten schmerzlich in den Fängen irdischer Raubtiere leiden. Daraufhin eilte die Himmelsdienerin entschleiert und strahlend aus ihrer mystischen Wohnstatt hervor und fragte nach ihren Namen, und alle wurden genannt bis auf einen. Als auf dringendes Bitten der erste Buchstabe erklang, strömten die Bewohner der himmlischen Gemächer aus ihrer Wohnstatt der Herrlichkeit herbei. Und da der zweite Buchstabe ausgesprochen wurde, fielen sie allesamt nieder in den Staub. In diesem Augenblick erscholl ein Ruf aus dem innersten Heiligtum: ›Bis hierher und nicht weiter!‹ Wahrlich, Wir bezeugen, was sie getan haben und noch tun.«Bahá’u’lláh, Verborgene Worte pers. 77 – Anm. d. Hrsg.Q
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»Die Offenbarung, deren Träger Ich bin«, erklärt Bahá’u’lláh ausdrücklich, »ist der geistigen Empfänglichkeit und Aufnahmefähigkeit der Menschheit angepasst. Anders kann das Licht, das in Mir scheint, weder zu- noch abnehmen. Alles, was Ich offenbare, ist nicht mehr und nicht weniger als das Maß der göttlichen Herrlichkeit, das zu enthüllen Mir Gott geboten hat.«Bahá’u’lláh, Q
4:27
Wenn das Licht, das heute auf eine zunehmend empfängliche Menschheit flutet, eine Strahlkraft hat, die den Glanz aller von den Kräften der Religion in vergangenen Tagen erreichten Triumphe zu übertreffen verspricht, wenn die Zeichen und Merkmale, die das Kommen dieses Lichtes ankündigten, in vielerlei Hinsicht einzigartig in den Annalen der Offenbarung sind, wenn seine Jünger Wesenszüge und Tugenden dargetan haben, die in der Geistesgeschichte der Menschheit ohne Beispiel sind, dann sollten solche Unterschiede nicht einem höheren Wert zugeschrieben werden, den der Glaube Bahá’u’lláhs als eine von früheren Sendungen völlig getrennte, andersartige Offenbarung besäße. Vielmehr sollten diese Unterschiede als das unvermeidliche Ergebnis jener Kräfte betrachtet und erklärt werden, die das gegenwärtige Zeitalter zu einem Zeitalter machten, das unendlich fortgeschrittener, empfänglicher, unendlich bedürftiger nach einem größeren Maß göttlicher Führung ist, als bislang der Menschheit dargeboten wurde.
Die Notwendigkeit einer neuen Offenbarung
4:28
Innig geliebte Freunde! Wer kann, wenn er die Hilflosigkeit, die Ängste und Nöte der heutigen Menschheit überdenkt, die Notwendigkeit einer neuen Offenbarung der belebenden Macht göttlicher Erlösung, Liebe und Führung noch länger in Frage stellen? Wer kann, wenn er auf der einen Seite die riesigen Fortschritte im Bereich menschlichen Wissens, menschlicher Macht, Geschicklichkeit und Erfindungsgabe wahrnimmt, auf der anderen Seite aber die noch nie dagewesene Art von Leiden sieht, die Gefahren, welche die moderne Gesellschaft bedrängen – wer kann da so blind sein anzuzweifeln, dass nun endlich die Stunde für das Kommen einer neuen Offenbarung geschlagen hat, die Stunde für eine neue Bekräftigung der göttlichen Absicht und für die daraus folgende Wiederbelebung jener geistigen Kräfte, die in festgesetzten Zeitabständen die Geschicke der menschlichen Gesellschaft immer wieder ins Lot gebracht haben? Bringt es nicht das Wirken der weltvereinenden Kräfte, die in diesem Zeitalter am Werke sind, zwangsläufig mit sich, dass Er, der Träger der Botschaft Gottes an diesem Tage, nicht nur dasselbe erhabene Richtmaß persönlichen Verhaltens, wie sie die vor Ihm gekommenen Propheten eingeschärft haben, neu bestätigen muss, dass Er vielmehr in Seinem Aufruf an alle Regierungen und Völker die Wesenszüge jenes gesellschaftlichen Grundgesetzes, jene göttliche Ökonomie vergegenständlichen muss, welche die gemeinsamen Anstrengungen der Menschheit zur Errichtung jenes allumfassenden, das Kommen des Reiches Gottes auf Erden ankündigenden Bundesstaates, lenken und steuern muss?
4:29
Wenn wir die Notwendigkeit einer solchen Offenbarung von Gottes erlösender Macht anerkennen, sollten wir da nicht über die unerreichte Großartigkeit des Systems nachsinnen, das die Hand Bahá’u’lláhs an diesem Tage entfaltet hat? Sollten wir nicht trotz der täglich drängenden Aufgaben, die der ständig wachsende Bereich der Verwaltungstätigkeiten Seines Glaubens mit sich bringt, innehalten, um über die Heiligkeit der Verpflichtungen nachzudenken, die zu übernehmen unser Vorrecht ist?
Die Stufe des Báb
4:30
So unvorstellbar groß auch der Anspruch Bahá’u’lláhs ist, liegt doch die Größe dieser Sendung nicht nur im Charakter Seiner Offenbarung; denn zu den unterscheidenden Merkmalen Seines Glaubens zählt als ein weiterer Beweis der Einzigartigkeit die Grundwahrheit, dass jeder Anhänger Bahá’u’lláhs in der Person Seines Vorläufers, des Báb, nicht nur einen geistbeseelten Vorboten, sondern eine unmittelbare Manifestation Gottes erkennt. Es ist der feste Glaube aller Bahá’í, dass dem Báb – ungeachtet der kurzen Dauer Seiner Sendung und der zeitlich begrenzten Gültigkeit Seiner Gesetze – eine Wirkkraft verliehen war, wie sie die Vorsehung des Allmächtigen keinem Religionsstifter der Vergangenheit zuerkannt hatte. Dass Er nicht nur Vorläufer für die Offenbarung Bahá’u’lláhs war, dass Er mehr war als eine gottbeseelte Persönlichkeit, dass Ihm die Stufe einer unabhängigen, völlig selbständigen Manifestation Gottes zukommt, wird von Ihm selbst zur Genüge dargelegt, von Bahá’u’lláh in unmissverständlichen Worten bestätigt und schließlich auch im Willen und Testament ‘Abdu’l-Bahás bezeugt.
4:31
Nirgends können wir einen klareren Begriff von den machtvollen Wirkkräften erlangen, die jener vorbereitenden, mit Seinem eigenen Glauben unlöslich verbundenen Manifestation Gottes eigen sind, als im Kitáb-i-Íqán, Bahá’u’lláhs meisterlicher Erläuterung der einen allvereinenden Wahrheit, die allen Offenbarungen der Vergangenheit zugrunde liegt. Bahá’u’lláh lässt sich dort über die unergründliche Bedeutung der Zeichen und Merkmale aus, welche die vom Báb, dem verheißenen Qá’im, verkündete Offenbarung begleitet haben. Er ruft dann diese prophetischen Worte in Erinnerung: »Wissen ist siebenundzwanzig Buchstaben. Alle Propheten haben zwei Buchstaben davon offenbart. Kein Mensch hat bis heute mehr als diese zwei Buchstaben gekannt. Wenn aber der Qá’im sich erheben wird, dann wird Er die übrigen fünfundzwanzig Buchstaben offenbar machen«Imám Ja‘far-i-Ṣádiq, zitiert in: Bahá’u’lláh, Kitáb-i-Íqán 272 – Anm. d. Hrsg.Q. »Siehe«, fügt Bahá’u’lláh hinzu, »wie groß und erhaben Seine Stufe ist.« »Eine Offenbarung«, ergänzt Er weiter, »von der die Propheten Gottes, Seine Heiligen und Auserwählten, entweder nicht unterrichtet worden sind oder die sie nach Gottes unerforschlichem Ratschluss nicht enthüllt haben.«Bahá’u’lláh, Kitáb-i-Íqán 272 – Anm. d. Hrsg.Q
4:32
Und doch, so unermesslich erhaben die Stufe des Báb auch ist, so wundersam auch die Ereignisse waren, die das Kommen Seiner Sache anzeigten, kann doch eine so einzigartige Offenbarung nur erblassen vor dem Strahlenglanz jenes Tagesgestirns unübertroffener Lichtfülle, dessen Aufgang Er vorhergesagt und dessen Überlegenheit Er bereits anerkannt hat. Wir brauchen uns nur den Schriften des Báb selbst zuzuwenden, um die Bedeutung jenes Inbegriffs allen Lichtes abzuschätzen, dem gegenüber Er in all der Majestät Seiner Macht nur ein demütiger, erwählter Vorläufer war.
4:33
Immer wieder anerkennt der Báb in glühender, unzweideutiger Sprache den überlegenen Charakter eines Glaubens, der unwiderruflich nach Ihm selbst offenbar werden und Seine Sache ersetzen sollte. »Der Keim«, so bekräftigt Er im Persischen Bayán, der wichtigsten und besterhaltenen Schatzkammer Seiner Gesetze, »der die Möglichkeiten dieser bald kommenden Offenbarung in sich birgt, ist mit einer Macht ausgestattet, die den vereinten Kräften aller, die Mir folgen, überlegen ist.«Báb, Bayán-i-Fársí, zitiert von Bahá’u’lláh, in: Ährenlese 6:2 – Anm. d. Hrsg.Q »Von allen Tributen«, verkündet der Báb wiederholt in Seinen Schriften, »die Ich Ihm gezollt habe, der nach Mir kommen wird, ist der größte Mein schriftliches Bekenntnis, dass keines Meiner Worte Ihn angemessen beschreiben, keine Anspielung auf Ihn in Meinem Buche, dem Bayán, Seiner Sache Gerechtigkeit widerfahren lassen kann.«Báb, zitiert von Bahá’u’lláh, in: Ährenlese 6:2 – Anm. d. Hrsg.Q An Siyyid Yaḥyáy-i-Dárábí, mit Beinamen Vaḥíd, den gelehrtesten und einflussreichsten unter Seinen Anhängern, wandte Er sich mit den Worten: »Bei der Gerechtigkeit Dessen, der durch Seine Macht die Saat zum Keimen bringt und der den Odem des Lebens in alle Dinge haucht: Wäre Ich gewiss, dass du Ihn in den Tagen Seiner Manifestation leugnen würdest, Ich würde dich ohne Zögern verstoßen und deinen Glauben verwerfen … Würde Mir andererseits gesagt, ein Christ, der Meinem Glauben nicht huldigt, werde an Ihn glauben, dann würde Ich ihn wertschätzen wie Meinen Augapfel.«
Die Ausgießung göttlicher Gnade
4:34
»Wären alle Völker der Welt«, so bestätigt Bahá’u’lláh selbst, »ausgestattet mit den Kräften und Eigenschaften, die den Buchstaben des Lebendigen, den erwählten Jüngern des Báb, vorbehalten sind, deren Stufe zehntausendmal ruhmreicher ist als die der Apostel vergangener Tage, und würden sie, einer wie alle, nur einen Augenblick lang zögern, das Licht Meiner Offenbarung zu erkennen –, ihr Glaube würde ihnen nichts nützen, und sie würden zu den Ungläubigen gezählt.« »So gewaltig«, schreibt Er, »ist die Ausgießung göttlicher Gnade in dieser Sendung, dass, wären menschliche Hände schnell genug, sie aufzuzeichnen, innerhalb des Zeitraumes eines einzigen Tages und einer Nacht Verse von solcher Zahl hervorströmten, dass sie dem ganzen Persischen Bayán entsprächen.«
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