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14Sprich: »O Gott, mein Gott! Schmücke mein Haupt mit der Krone der Gerechtigkeit und meinen Tempel mit der Zier der Redlichkeit. Du bist wahrlich der Besitzer aller Wohltaten und Gaben.«15Gerechtigkeit und Redlichkeit sind die beiden Wächter, die über die Menschen wachen. Von ihnen gehen deutliche, gesegnete Worte aus, die die Grundlage für das Wohl der Welt und den Schutz ihrer Völker bilden.16Die folgenden Worte flossen aus der Feder dieses Unterdrückten in einem Seiner Tablets: »Die Absicht des einen wahren Gottes – erhaben ist Seine Herrlichkeit – ist es, aus der Tiefe des Menschen die geheimnisvollen Edelsteine ans Licht zu fördern – die Aufgangsorte Seiner Sache und die Speicher der Perlen Seiner Erkenntnis; denn Gott selbst ist der Unsichtbare, der Verborgene, vor den Augen der Menschen verhüllt. Denke über das nach, was der Barmherzige im Qur’án offenbarte: ›Keine Schau kann Ihn umfassen, aber Er umfasst alle Schau; Er ist der Scharfblickende, der Allkennende.‹Qur’án 6:103 – Anm. d. Hrsg.
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17Dass es den verschiedenen Gemeinschaften und den mannigfachen Glaubensrichtungen auf der Erde nie gestattet sein sollte, Gefühle der Feindschaft unter den Menschen zu nähren, gehört an diesem Tage zum Wesen des Glaubens Gottes und zu Seiner Religion. Diese Grundsätze und Gesetze, diese festgefügten und mächtigen Glaubenssysteme gingen alle aus einer Quelle hervor und sind die Strahlen eines Lichtes. Wenn sie sich voneinander unterscheiden, so ist dies den wechselnden Erfordernissen der Zeitalter zuzuschreiben, in denen sie verkündet wurden.18Gürte deine Lenden, o Volk Bahás, und bemühe dich, dass sich vielleicht der Lärm religiösen Haders und Streites, der die Völker der Erde beunruhigt, lege und keine Spur davon mehr übrig bleibe. Um der Liebe zu Gott und Seinen Dienern willen erhebt euch, diese erhabene, folgenreiche Offenbarung zu unterstützen. Religiöser Fanatismus und Hass sind ein weltverzehrendes Feuer, dessen Gewalt niemand zu dämpfen vermag. Nur die Hand Göttlicher Macht kann die Menschheit von dieser verheerenden Plage befreien. Denke an den Krieg, der zwischen den beiden Nationen entbrannt ist! Beide Seiten setzen ihre ganze Habe und ihr Leben aufs Spiel. Wieviele Dörfer wurden völlig ausgelöscht!19Die Äußerung Gottes ist eine Lampe, deren Licht die Worte sind: Ihr seid die Früchte eines Baumes und die Blätter eines Zweiges. Verkehrt miteinander in größter Liebe und Eintracht, in Freundschaft und Brüderlichkeit. Er, die Sonne der Wahrheit, ist Mein Zeuge! So mächtig ist das Licht der Einheit, dass es die ganze Erde erleuchten kann. Der eine wahre Gott, der alle Dinge kennt, bezeugt die Wahrheit dieser Worte.20Bemüht euch, diese erlauchte und erhabene Stufe zu erreichen, eine Stufe, die den Schutz und die Sicherheit der ganzen Menschheit verbürgt. Dieses Ziel übertrifft jedes andere Ziel, und dieses Streben ist der Fürst allen Strebens. Aber noch verdunkeln dichte Wolken der Unterdrückung das Morgenlicht der Gerechtigkeit; solange sie nicht zerstreut sind, fällt es schwer, die Herrlichkeit dieser Stufe vor den Augen der Menschen zu entschleiern. Diese dichten Wolken sind der Ausdruck eitler Vorstellungen und leerer Einbildungen, die die Geistlichen Persiens hegen. Einmal sprachen Wir in der Sprache des Gesetzgebers, ein anderes Mal in der des Wahrheitssuchers und des Mystikers; aber immer war es Unsere höchste Absicht und Unser größter Wunsch, die Herrlichkeit und Erhabenheit dieser Stufe zu enthüllen. Wahrlich, Gott ist ein ausreichender Zeuge!21O Volk Bahás! Verkehre mit allen Menschen im Geiste der Freundschaft und Kameradschaft. Wenn du eine Wahrheit erkannt hast und ein Juwel besitzest, das andere nicht besitzen, dann teile es mit ihnen in Worten größter Freundlichkeit und höchsten Wohlwollens. Wird die Wahrheit angenommen und erfüllt sie ihren Zweck, so ist dein Ziel erreicht. Weist jemand sie zurück, so überlasse ihn sich selbst und flehe zu Gott, dass Er ihn führe. Hüte dich, ihn unfreundlich zu behandeln. Freundlicher Zuspruch ist ein Magnet für die Menschenherzen. Er ist das Brot des Geistes, er verleiht den Worten Bedeutung und ist die Quelle des Lichts der Wahrheit und des Verstehens.22Mit »Geistlichkeit« sind an der zuvor angeführten Stelle jene Menschen gemeint, die sich äußerlich das Gewand der Erkenntnis überwerfen, in ihrem Innern aber deren ermangeln. In diesem Zusammenhang führten Wir im Tablet an Seine Majestät den Sháh verschiedene Textstellen aus den Verborgenen Worten an, die die Feder Abhás unter dem Titel Buch der Fáṭimih – Gottes Segen ruhe auf ihr – offenbarte.23»O ihr Toren, die ihr als weise geltet! Warum verkleidet ihr euch als Hirten, da ihr doch innerlich zu Wölfen wurdet, die nach Meiner Herde trachten? Ihr gleicht dem Morgenstern, der vor der Dämmerung strahlend und hell scheint und der doch die Wanderer zu Meiner Stadt in die Irre und auf den Pfad des Verderbens leitet.«
24Desgleichen sagt Er:»O ihr scheinbar Vollkommenen, doch innerlich Unvollkommenen! Ihr seid wie reines, doch bitteres Wasser, das äußerlich kristallklar scheint, von dem aber bei der Probe durch den göttlichen Prüfer nicht ein Tropfen angenommen wird. Ja, der Sonnenstrahl fällt gleicherweise auf den Staub wie den Spiegel, doch in ihrem Widerschein unterscheiden sie sich wie der Stern von der Erde – ja mehr noch, der Unterschied ist unermesslich.«
25Und weiterhin spricht Er:»O Wesen der Leidenschaft! Manches Mal kam Ich in der Morgendämmerung aus den Reichen des Unendlichen zu deiner Wohnung und fand dich auf dem Lager der Behaglichkeit mit anderem als Mir beschäftigt. Da kehrte Ich dem Blitzstrahl des Geistes gleich zu den Reichen der himmlischen Herrlichkeit zurück, ohne es in Meiner Zufluchtstätte droben die Heerscharen der Heiligkeit wissen zu lassen.«
26Und wiederum spricht Er: »O du Sklave dieser Welt!
Zu mancher Morgenstunde wehte der Hauch Meiner liebenden Güte über dich hin und fand dich auf dem Lager der Nachlässigkeit tief schlafend. Deinen bejammernswerten Zustand beklagend, kehrte er zurück, woher er gekommen war.«
27Jene Geistlichen aber, die wahrhaft mit der Zier der Erkenntnis und mit einem edlen Charakter geschmückt sind, sind wie das Haupt für den Körper der Welt und wie Augen für die Völker. Zu allen Zeiten hing und hängt die Führung der Menschen von solchen gesegneten Seelen ab. Wir flehen zu Gott, Er möge ihnen gnädig beistehen, nach Seinem Willen und Wohlgefallen zu handeln. Er ist wahrlich der Herr aller Menschen, der Herr dieser Welt und der kommenden.28O Shaykh! Wie Wir erfahren haben, hast du dich von Uns abgewandt und dich in solcher Weise gegen Uns gestellt, dass du den Leuten befahlst, Mich zu verfluchen und das Blut der Diener Gottes zu vergießen. Gott belohne den, der da sagte: »Gerne will ich dem Richter gehorchen, der in so ungewöhnlicher Weise verfügte, dass mein Blut im Ḥill wie im Ḥaram vergossen werde.« Wahrlich, Ich sage: Was sich auch immer auf dem Pfade Gottes zuträgt, es ist das Wohlgefallen der Seele und der Wunsch des Herzens. Tödliches Gift ist auf Seinem Pfade reiner Honig und jede Trübsal ein Trunk kristallklaren Wassers. Im Tablet an Seine Majestät den Sháh steht geschrieben: »Bei Ihm, der die Wahrheit ist! Ich fürchte keinen Kummer auf Seinem Pfad noch irgendeine Prüfung in Meiner Liebe zu Ihm. Wahrlich, Gott machte das Leid zum Morgentau auf Seiner grünen Au und zum Docht für Seine Lampe, die Erde und Himmel erleuchtet.«
29Wende dein Herz Ihm zu, der die Ka‘bah Gottes, des Helfers in Gefahr, des Selbstbestehenden, ist, und erhebe deine Hände zur Gnade Gottes, des Herrn aller Welten, in so festem Glauben, dass sich alle erschaffenen Dinge gleichfalls veranlasst sehen, die Hände zu erheben. Alsdann richte dein Angesicht in solcher Weise auf Ihn, dass alles Leben gleich dir zu Seinem strahlend hellen Horizont aufblickt, und sprich: »Du siehst mich, o mein Herr, wie ich mein Antlitz dem Himmel Deiner Gnade und dem Weltmeer Deiner Gunst zuwende, losgelöst von allem außer Dir. Ich bitte Dich, beim Glanz der Sonne Deines Erscheinens auf dem Berge Sinai und bei den Strahlen des Gestirns Deiner Gnade, das vom Himmelskreis Deines Namens ›der Immervergebende‹ herniederstrahlt, gewähre mir Deine Vergebung und lass Deine Barmherzigkeit über mir walten. Sodann schreibe für mich mit Deiner Feder der Herrlichkeit nieder, was mich durch Deinen Namen in der Welt der Schöpfung erhöht. Hilf mir, o mein Herr, mich Dir zuzuwenden und auf die Stimme Deiner Geliebten zu hören, die alle Macht der Erde nicht schwächen konnte und die die Gewalt der Völker nicht von Dir fernzuhalten vermochte. Dir eilen sie entgegen und sprechen: ›Gott ist unser Herr, der Herr aller im Himmel und auf Erden!‹«30O Shaykh! Wahrlich, Ich sage dir: Das Siegel des Erlesenen Weines ist in Seinem Namen ›der Selbstbestehende‹ erbrochen worden; versage ihn dir nicht! Dieser Unterdrückte spricht nur nach Gottes Willen; um Gottes willen solltest auch du über das nachdenken, was herniedergesandt und geoffenbart wurde, damit vielleicht auch du an diesem gesegneten Tage deinen Anteil an den reichlichen Ausgießungen Dessen erhalten mögest, der wahrlich der Wohltäter aller ist, und du nicht leer ausgehen mögest! Dies würde Gott wahrlich nicht schwerfallen. Durch Gottes Wort wurde Adam, aus Staub geschaffen, auf den himmlischen Thron erhoben, ein einfacher Fischer wurde zur Schatzkammer göttlicher Weisheit, und Abú-Dhar, der Schäfer, wurde ein Fürst der Völker!31Dieser Tag, o Shaykh, war und ist niemals der Tag, an dem menschengemachte Künste und Wissenschaften dem Menschen als wahrer Maßstab gelten können, hat doch anerkanntermaßen Er, der in keiner Kunst oder Wissenschaft bewandert war, den Thron aus reinstem Gold bestiegen und den Ehrensitz im Rat der Erkenntnis eingenommen, während der gefeierte Erklärer und Wahrer dieser Künste und Wissenschaften ausgeschlossen blieb. Mit ›Künsten und Wissenschaften‹ ist hier gemeint, was mit Worten anfängt und mit Worten aufhört. Solche Künste und Wissenschaften jedoch, die gute Ergebnisse zeitigen, die Früchte tragen und dem Wohlergehen und dem Frieden der Menschen dienlich sind, waren vor Gott angenehm und werden es bleiben. Würdest du Meiner Stimme Gehör schenken, du würdest alle deine Habe beiseite werfen und deinen Blick auf den Ort heften, an dem das Weltmeer der Weisheit und des Wortes wogt und die Düfte der Güte deines Herrn, des Mitleidsvollen, wehen.32In diesem Zusammenhang erscheint es Uns ratsam, kurz einige vergangene Geschehnisse anzuführen, die vielleicht der Sache der Gerechtigkeit und Rechtlichkeit zur Rechtfertigung dienen können. Als Seine Majestät der Sháh – möge ihm Gott, sein Herr, der Allbarmherzige, mit Seiner stärkenden Gnade beistehen – eine Reise nach Iṣfahán plante, besuchte dieser Unterdrückte mit seiner Erlaubnis die heiligen und erlauchten Ruhestätten der Imáme – Gottes Segen ruhe auf ihnen. Als Wir zurückkehrten, begaben Wir Uns wegen der großen Hitze, die in der Hauptstadt herrschte, nach Lavásán. Kurz nach Unserer Abreise wurde der Anschlag auf das Leben Seiner Majestät verübt – möge Gott, erhaben und verherrlicht sei Er, ihm beistehen. Es waren unruhige Tage, und die Flammen des Hasses schlugen hoch. Viele wurden verhaftet, darunter auch dieser Unterdrückte. Bei der Gerechtigkeit Gottes! Wir standen in keinerlei Beziehung zu dieser Missetat, und Unsere Unschuld wurde von den Gerichten einwandfrei festgestellt. Dennoch ergriff man Uns und führte Uns von Níyávarán, dem damaligen Wohnsitz Seiner Majestät, zu Fuß und in Ketten, barhäuptig und mit bloßen Füßen, in den Kerker von Ṭihrán. Ein roher Kerl, der neben Uns herritt, riss Uns den Hut vom Haupte, während Wir von einem Trupp Henkersknechte und Amtspersonen dahingetrieben wurden. Vier Monate lang mussten Wir in einem unbeschreiblich schmutzigen Loch verbringen. Eine enge, finstere Grube wäre dem Kerker vorzuziehen, in den dieser Unterdrückte und andere ähnlich Misshandelte gesperrt wurden. Bei Unserer Einlieferung wurden Wir zuerst einen pechschwarzen Gang entlanggeführt, von dort stiegen Wir drei steile Treppen zu dem Verließ hinab, das Uns bestimmt war. Dieser Kerker war in dichtes Dunkel gehüllt; Unsere Mitgefangenen zählten nahezu einhundertfünfzig Menschen: Diebe, Mörder und Straßenräuber. Trotz seiner Überfüllung hatte das Verließ keinen anderen Auslass als den Gang, durch den Wir gekommen waren. Keine Feder kann diesen Ort beschreiben, keine Zunge seinen widerlichen Gestank schildern. Die meisten dieser Menschen hatten weder Kleider noch Stroh, darauf zu liegen. Nur Gott weiß, was Wir in diesem übelriechenden, finsteren Raum zu leiden hatten!33Während Wir in diesem Kerker lagen, dachten Wir Tag und Nacht über die Taten, die Geisteshaltung und die Lebensführung der Bábí nach. Wir fragten Uns, was so hochgesinnte, edle und verständige Leute zu solch einem vermessenen, abscheulichen Anschlag gegen das Leben Seiner Majestät veranlasst haben könnte. Hierauf beschloss dieser Unterdrückte, sich nach Seiner Entlassung aus dem Gefängnis aufzumachen und alle Kraft an die Aufgabe der geistigen Neubelebung dieser Menschen zu wenden.34Eines Nachts im Traum waren von allen Seiten diese erhabenen Worte zu hören: »Wahrlich, Wir werden Dich durch Dich selbst und durch Deine Feder siegreich machen. Sei nicht traurig über das, was Dir widerfahren ist, und fürchte Dich nicht, denn Du bist in Sicherheit. Binnen kurzem wird Gott die Schätze der Erde offenkundig machen – Menschen, die Dir beistehen werden durch Dich selbst und durch Deinen Namen, durch welchen Gott die Herzen derer belebt, die Ihn erkannt haben.«35Und als dieser Unterdrückte Sein Gefängnis verließ, reisten Wir nach dem ‘Iráq, dem Befehl Seiner Majestät des Sháhs folgend – möge Gott, gepriesen sei Er, ihm beistehen –, wobei Wir von Beamten im Dienst der geschätzten und geehrten Regierung von Persien und Russland geleitet wurden. Nach Unserer Ankunft offenbarten Wir mit der Hilfe Gottes und Seiner Gnade und Barmherzigkeit einer Regenflut gleich Unsere Verse und sandten diese in verschiedene Teile der Welt. Alle Menschen, besonders aber dieses Volk, ermahnten Wir mit weisem Rat und liebendem Verweis und verboten ihm, sich in Aufruhr, Zank, Wortstreit oder Kampf einzulassen. Durch Gottes Gnade wandelte sich auf diese Weise törichter Eigensinn in fromme Verständigkeit, und aus Waffen wurden Werkzeuge des Friedens.36In den Tagen, da Ich im Kerker in Ṭihrán lag, vergönnten Mir die schweren Ketten, die Mich wundrieben, und die üble Luft nur wenig Schlaf; dennoch hatte Ich in den seltenen Augenblicken des Schlummers ein Gefühl, wie wenn etwas vom Scheitel Meines Hauptes über Meine Brust strömte, einem mächtigen Sturzbach gleich, der sich vom Gipfel eines hohen Berges zu Tal ergießt. Jedes Glied Meines Körpers wurde so in Flammen gesetzt, und Meine Zunge sprach in solchen Augenblicken Worte, die zu hören kein Mensch hätte ertragen können.37Im folgenden wollen Wir einige Stellen aus Tablets anführen, die besonders für dieses Volk geoffenbart wurden, damit sich jeder überzeuge, dass dieser Unterdrückte in einer Weise gehandelt hat, die vor den Einsichtsvollen und vor jenen, welche Gerechtigkeit und Billigkeit verkörpern, wohl bestehen kann:38»O ihr Freunde Gottes in Seinen Städten, ihr Geliebten Gottes in Seinen Landen! Dieser Unterdrückte verpflichtet euch zu Ehrenhaftigkeit und Frömmigkeit. Gesegnet die Stadt, die durch ihr Licht erleuchtet wird! Durch diese Eigenschaften wird der Mensch erhoben und das Tor der Sicherheit vor aller Schöpfung geöffnet. Glücklich der Mensch, der sich fest an sie hält und ihren Wert erkennt, und wehe dem, der ihre Bedeutung leugnet!«
39Und in anderem Zusammenhang wurden diese Worte geoffenbart: »Wir machen es den Dienern und Dienerinnen Gottes zur Pflicht, rein zu sein und Gott zu fürchten, auf dass sie den Schlummer ihrer verderbten Begierden abschütteln und sich Gott, dem Schöpfer der Himmel und der Erde, zuwenden. So haben Wir es den Gläubigen befohlen, als das Tagesgestirn der Welt vom Horizont des ‘Iráq erstrahlte. Meine Gefangenschaft grämt Mich nicht, noch bedrücken Mich die Leiden, die Ich erdulde, oder was Mir die Hände Meiner Bedrücker zugefügt haben. Was Mich härmt, ist das Betragen jener, die Meinen Namen tragen, aber Dinge begehen, die Mein Herz und Meine Feder zum Klagen bringen. Jene, die Unordnung im Lande verbreiten, Hand an das Eigentum anderer legen, ein Haus ohne Erlaubnis seines Besitzers betreten – wahrlich, mit diesen haben Wir nichts zu schaffen, bis sie bereuen und zu Gott, dem Immervergebenden, dem Allbarmherzigen, zurückkehren.«
40Und wieder an anderer Stelle: »O Völker der Erde! Eilt, nach dem Wohlgefallen Gottes zu handeln, und kämpft tapfer, wie es euch zu kämpfen geziemt, für die Verkündigung Seiner unwiderstehlichen, unerschütterlichen Sache. Wir haben angeordnet, dass auf dem Pfade Gottes der Krieg mit den Heeren der Weisheit und des Wortes geführt werden soll, mit den Waffen eines guten Charakters und lobenswerter Taten. So wurde es von Ihm, dem Allmächtigen, dem Allmachtvollen, bestimmt. Es gibt keinen Ruhm für denjenigen, der Unordnung auf der Erde schafft, nachdem diese so wohl geordnet wurde. Fürchte Gott, o Volk, und zähle nicht zu denen, die Unrecht tun«
.41Und nochmals in anderem Zusammenhang: »Redet nicht schlecht voneinander. Wahrlich, Wir sind gekommen, um alle Erdenbewohner zu vereinen und zusammenzuführen. Dies bezeugt das, was das Meer Meines Wortes unter den Menschen offenbarte, und doch ist die Mehrzahl der Menschen in die Irre gegangen. Wenn euch jemand verleumdet, wenn euch Leid auf dem Pfade Gottes befällt, dann seid geduldig und setzt euer Vertrauen auf Ihn, den Hörenden, den Sehenden. Er, wahrlich, ist Augenzeuge; Er sieht alles und tut kraft Seiner höchsten Herrschaft, was Ihm gefällt. Wahrlich, Er ist der Herr der Stärke und der Macht. Im Buche Gottes, des Mächtigen, des Großen, ist euch verboten, euch in Kampf und Streit einzulassen. Haltet euch fest an das, was euch und den Völkern der Welt nützt. So befiehlt es euch der König der Ewigkeit, der in Seinem Größten Namen offenbar ist. Er, wahrlich, ist der Verordner, der Allweise.«
42Und wieder ein andermal: »Hütet euch, irgend jemandes Blut zu vergießen! Zieht das Schwert eurer Zunge aus der Scheide der Äußerung, denn damit könnt ihr die Bollwerke der Menschenherzen erobern. Wir haben das Gebot, den Heiligen Krieg gegeneinander zu führen, aufgehoben. Gottes Barmherzigkeit hat wahrlich alle erschaffenen Dinge umfangen – wolltet ihr es doch begreifen!«
43Und wiederum an anderer Stelle: »O Volk! Verbreite keine Unordnung im Lande und vergieße nicht irgend jemandes Blut! Missbrauche nicht das Vermögen anderer und folge nicht jedem fluchwürdigen Schwätzer!«
44Und in noch anderem Zusammenhang: »Die Sonne des Göttlichen Wortes kann niemals untergehen, ihre Strahlen können nicht ausgelöscht werden. An diesem Tage wurden die folgenden erhabenen Worte von dem Lotosbaum gehört, über den hinaus keiner gehen kann: ›Ich halte zu dem, der Mich liebt, der getreu Meine Gebote befolgt und alles von sich wirft, was ihm in Meinem Buch verboten wurde.‹«
45Und wieder ein anderes Mal: »Dies ist der Tag, von Gott zu sprechen, Sein Lob zu verkünden und Ihm zu dienen; beraubt euch dessen nicht. Ihr seid die Buchstaben der Worte, ihr seid die Worte des Buches. Ihr seid die Triebe, die die Hand der Güte in den Boden der Barmherzigkeit pflanzte und die die Schauer der Großmut zum Blühen brachten. Er hat euch vor den Stürmen des Unglaubens und den Unwettern der Gottlosigkeit behütet, und Er hat euch mit den Händen Seiner liebenden Vorsehung großgezogen. Jetzt ist es für euch an der Zeit, Blätter zu treiben und Früchte zu tragen. Die Früchte am Baume des Menschen sind seit eh und je edle Taten und ein lobenswerter Charakter. Vorenthaltet diese Früchte den Achtlosen nicht! Werden sie angenommen, ist euer Ziel erreicht und der Zweck des Lebens erfüllt. Wo nicht, da überlasst jene ihrem Zeitvertreib, leeren Wortstreit zu führen. Strebe danach, o Volk Gottes, die Herzen der verschiedenen Völker auf Erden mit den Wassern deiner Nachsicht und Güte von Hass und Feindseligkeit zu reinigen und zu läutern, auf dass sie würdig und tauglich werden, die Strahlen der Sonne der Wahrheit aufzunehmen.«
46Im vierten Ishráq des Ishráqát (des Tablets von der Pracht) führten Wir aus: »Jede Sache braucht einen Helfer. In dieser Sendung sind die Heerscharen, die sie zum Siege führen, lobenswerte Taten und ein aufrechter Charakter. Der Anführer und Befehlshaber dieser Heerscharen ist seit je die Gottesfurcht, die alle Dinge umfasst und beherrscht.«
47Im dritten Tajallí des Buches Tajallíyát (des Buches vom Strahlenglanz) schrieben Wir: »Künste, Gewerbe und Wissenschaften erhöhen die Welt des Seins und tragen zu ihrer Vervollkommnung bei. Wissen gleicht den Flügeln im Leben des Menschen, es ist wie eine Leiter für seinen Aufstieg; es ist jedermanns Pflicht, sich Wissen zu erwerben. Jedoch sollten solche Wissenschaften studiert werden, die den Völkern auf Erden nützen, nicht solche, die mit Worten beginnen und mit Worten enden. Die Völker der Welt verdanken in der Tat viel den Wissenschaftlern und Handwerkern. Dies bezeugt das Mutterbuch an solch hervorragender Stelle.«
48In der Tat, Wissen ist ein wahrer Schatz für den Menschen, eine Quelle des Ruhmes, der Großmut, der Freude, der Erhabenheit, des Frohsinns und der Heiterkeit. Glücklich der Mensch, der sich daran hält, und wehe dem Achtlosen!49Es ist deine Pflicht, unter allen Umständen die Menschen zu dem anzuhalten, was sie befähigt, geistige Eigenschaften und edle Taten an den Tag zu legen, auf dass sie gewahr werden, was zur Erhöhung des Menschen führt, und mit ganzer Kraft der höchsten Stufe, dem Gipfel des Ruhmes entgegenstreben. Die Gottesfurcht war stets das Wichtigste in der Erziehung Seiner Geschöpfe. Wohl denen, die sie erlangt haben!50Das erste Wort, das die Feder Abhás offenbarte und auf dem ersten Blatt des Paradieses niederschrieb, lautet: »Wahrlich, Ich sage euch: Die Gottesfurcht war von jeher ein sicherer Schutz und eine feste Burg für alle Völker der Welt. Sie ist das vortrefflichste Mittel zum Schutz der Menschheit und die Hauptursache ihrer Erhaltung. Es gibt etwas im Wesen des Menschen, das ihn beschützt und bewahrt vor dem, was unwürdig und unpassend ist. Dieses Etwas wird ›Sittsamkeit‹ genannt. Aber nur wenigen ist diese Tugend beschieden, denn nicht alle sind mit ihr ausgestattet. Es obliegt den Königen und den geistigen Führern der Welt, sich fest an die Religion zu halten, denn durch sie wird allen außer Ihm selbst Gottesfurcht eingeflößt.«
51Das zweite Wort, das Wir auf dem zweiten Blatt des Paradieses verzeichneten, ist das folgende: »In diesem Augenblick wendet sich die Feder des Göttlichen Erklärers an die Offenbarungen der Obrigkeit und die Quellen der Macht, nämlich an die Könige und Regenten der Erde – möge Gott ihnen beistehen – und befiehlt ihnen, stets die Anliegen der Religion zu unterstützen und sich fest an sie zu halten. Religion ist wahrlich das vortrefflichste Mittel zur Errichtung der Ordnung in der Welt und für die Ruhe ihrer Völker. Die Schwäche der Pfeiler der Religion hat die Toren gestärkt und sie dreist und anmaßend gemacht. Wahrlich, Ich sage: Je stärker die Religion verfällt, desto widerspenstiger werden die Gottlosen. Dies kann letztlich nur in Chaos und Gesetzlosigkeit enden. Hört auf Mich, o ihr Einsichtsvollen, und seid gewarnt, o ihr, die ihr Unterscheidungsvermögen besitzt!«
52Wir hegen die Hoffnung, dass du mit aufmerksamem Ohr auf das hörst, was Wir dir mitgeteilt haben, damit es dir gelingen möge, die Menschen von dem, was sie besitzen, weg- und zu dem, was Gott besitzt, hinzuführen. Wir flehen zu Gott, er möge das Licht der Redlichkeit und die Sonne der Gerechtigkeit von den dichten Wolken der Widerspenstigkeit befreien und auf die Menschen scheinen lassen. Kein Licht kann sich mit dem der Gerechtigkeit vergleichen. Die Begründung der Ordnung in der Welt und die Ruhe der Völker hängen davon ab.53Im Buch der Äußerung wurden die folgenden erhabenen Worte niedergeschrieben und festgehalten: »Sprecht, o Freunde! Strebt danach, dass die Leiden, die dieser Unterdrückte und ihr auf dem Pfade Gottes erduldetet, sich nicht als vergebens erweisen. Klammert euch an den Saum der Tugend und haltet euch fest am Seil der Vertrauenswürdigkeit und Frömmigkeit. Befasst euch mit den Dingen, die der Menschheit nützen, und nicht mit euren verderbten, selbstischen Begierden. O ihr Anhänger dieses Unterdrückten! Ihr seid die Hirten der Menschheit! Befreit eure Herden von den Wölfen übler Lüste und Leidenschaften und schmückt sie mit der Zier der Gottesfurcht. Also lautet der unumstößliche Befehl, der zu dieser Stunde aus der Feder Dessen fließt, der der Altehrwürdige der Tage ist. Bei der Gerechtigkeit Gottes! Das Schwert eines tugendhaften Charakters und aufrechten Verhaltens ist schärfer als Klingen aus Stahl. Die Stimme des wahren Glaubens ruft in diesem Augenblick laut und spricht: O Volk! Wahrlich, der Tag ist gekommen, und Mein Herr ließ Mich durch ein Licht erstrahlen, dessen Glanz die Sonnen der Äußerung in den Schatten stellt. Fürchtet den Barmherzigen und gehört nicht zu denen, die in die Irre gehen!«
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