Bahá’u’lláh | Brief an den Sohn des Wolfes
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Und wiederum an anderer Stelle: »O Volk! Verbreite keine Unordnung im Lande und vergieße nicht irgend jemandes Blut! Missbrauche nicht das Vermögen anderer und folge nicht jedem fluchwürdigen Schwätzer!«
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Und in noch anderem Zusammenhang: »Die Sonne des Göttlichen Wortes kann niemals untergehen, ihre Strahlen können nicht ausgelöscht werden. An diesem Tage wurden die folgenden erhabenen Worte von dem Lotosbaum gehört, über den hinaus keiner gehen kann: ›Ich halte zu dem, der Mich liebt, der getreu Meine Gebote befolgt und alles von sich wirft, was ihm in Meinem Buch verboten wurde.‹«
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Und wieder ein anderes Mal: »Dies ist der Tag, von Gott zu sprechen, Sein Lob zu verkünden und Ihm zu dienen; beraubt euch dessen nicht. Ihr seid die Buchstaben der Worte, ihr seid die Worte des Buches. Ihr seid die Triebe, die die Hand der Güte in den Boden der Barmherzigkeit pflanzte und die die Schauer der Großmut zum Blühen brachten. Er hat euch vor den Stürmen des Unglaubens und den Unwettern der Gottlosigkeit behütet, und Er hat euch mit den Händen Seiner liebenden Vorsehung großgezogen. Jetzt ist es für euch an der Zeit, Blätter zu treiben und Früchte zu tragen. Die Früchte am Baume des Menschen sind seit eh und je edle Taten und ein lobenswerter Charakter. Vorenthaltet diese Früchte den Achtlosen nicht! Werden sie angenommen, ist euer Ziel erreicht und der Zweck des Lebens erfüllt. Wo nicht, da überlasst jene ihrem Zeitvertreib, leeren Wortstreit zu führen. Strebe danach, o Volk Gottes, die Herzen der verschiedenen Völker auf Erden mit den Wassern deiner Nachsicht und Güte von Hass und Feindseligkeit zu reinigen und zu läutern, auf dass sie würdig und tauglich werden, die Strahlen der Sonne der Wahrheit aufzunehmen.«
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Im vierten Ishráq des Ishráqát (des Tablets von der Pracht) führten Wir aus: »Jede Sache braucht einen Helfer. In dieser Sendung sind die Heerscharen, die sie zum Siege führen, lobenswerte Taten und ein aufrechter Charakter. Der Anführer und Befehlshaber dieser Heerscharen ist seit je die Gottesfurcht, die alle Dinge umfasst und beherrscht.«
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Im dritten Tajallí des Buches Tajallíyát (des Buches vom Strahlenglanz) schrieben Wir: »Künste, Gewerbe und Wissenschaften erhöhen die Welt des Seins und tragen zu ihrer Vervollkommnung bei. Wissen gleicht den Flügeln im Leben des Menschen, es ist wie eine Leiter für seinen Aufstieg; es ist jedermanns Pflicht, sich Wissen zu erwerben. Jedoch sollten solche Wissenschaften studiert werden, die den Völkern auf Erden nützen, nicht solche, die mit Worten beginnen und mit Worten enden. Die Völker der Welt verdanken in der Tat viel den Wissenschaftlern und Handwerkern. Dies bezeugt das Mutterbuch an solch hervorragender Stelle.«
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In der Tat, Wissen ist ein wahrer Schatz für den Menschen, eine Quelle des Ruhmes, der Großmut, der Freude, der Erhabenheit, des Frohsinns und der Heiterkeit. Glücklich der Mensch, der sich daran hält, und wehe dem Achtlosen!
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Es ist deine Pflicht, unter allen Umständen die Menschen zu dem anzuhalten, was sie befähigt, geistige Eigenschaften und edle Taten an den Tag zu legen, auf dass sie gewahr werden, was zur Erhöhung des Menschen führt, und mit ganzer Kraft der höchsten Stufe, dem Gipfel des Ruhmes entgegenstreben. Die Gottesfurcht war stets das Wichtigste in der Erziehung Seiner Geschöpfe. Wohl denen, die sie erlangt haben!
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Das erste Wort, das die Feder Abhás offenbarte und auf dem ersten Blatt des Paradieses niederschrieb, lautet: »Wahrlich, Ich sage euch: Die Gottesfurcht war von jeher ein sicherer Schutz und eine feste Burg für alle Völker der Welt. Sie ist das vortrefflichste Mittel zum Schutz der Menschheit und die Hauptursache ihrer Erhaltung. Es gibt etwas im Wesen des Menschen, das ihn beschützt und bewahrt vor dem, was unwürdig und unpassend ist. Dieses Etwas wird ›Sittsamkeit‹ genannt. Aber nur wenigen ist diese Tugend beschieden, denn nicht alle sind mit ihr ausgestattet. Es obliegt den Königen und den geistigen Führern der Welt, sich fest an die Religion zu halten, denn durch sie wird allen außer Ihm selbst Gottesfurcht eingeflößt.«
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Das zweite Wort, das Wir auf dem zweiten Blatt des Paradieses verzeichneten, ist das folgende: »In diesem Augenblick wendet sich die Feder des Göttlichen Erklärers an die Offenbarungen der Obrigkeit und die Quellen der Macht, nämlich an die Könige und Regenten der Erde – möge Gott ihnen beistehen – und befiehlt ihnen, stets die Anliegen der Religion zu unterstützen und sich fest an sie zu halten. Religion ist wahrlich das vortrefflichste Mittel zur Errichtung der Ordnung in der Welt und für die Ruhe ihrer Völker. Die Schwäche der Pfeiler der Religion hat die Toren gestärkt und sie dreist und anmaßend gemacht. Wahrlich, Ich sage: Je stärker die Religion verfällt, desto widerspenstiger werden die Gottlosen. Dies kann letztlich nur in Chaos und Gesetzlosigkeit enden. Hört auf Mich, o ihr Einsichtsvollen, und seid gewarnt, o ihr, die ihr Unterscheidungsvermögen besitzt!«
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Wir hegen die Hoffnung, dass du mit aufmerksamem Ohr auf das hörst, was Wir dir mitgeteilt haben, damit es dir gelingen möge, die Menschen von dem, was sie besitzen, weg- und zu dem, was Gott besitzt, hinzuführen. Wir flehen zu Gott, er möge das Licht der Redlichkeit und die Sonne der Gerechtigkeit von den dichten Wolken der Widerspenstigkeit befreien und auf die Menschen scheinen lassen. Kein Licht kann sich mit dem der Gerechtigkeit vergleichen. Die Begründung der Ordnung in der Welt und die Ruhe der Völker hängen davon ab.
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Im Buch der Äußerung wurden die folgenden erhabenen Worte niedergeschrieben und festgehalten: »Sprecht, o Freunde! Strebt danach, dass die Leiden, die dieser Unterdrückte und ihr auf dem Pfade Gottes erduldetet, sich nicht als vergebens erweisen. Klammert euch an den Saum der Tugend und haltet euch fest am Seil der Vertrauenswürdigkeit und Frömmigkeit. Befasst euch mit den Dingen, die der Menschheit nützen, und nicht mit euren verderbten, selbstischen Begierden. O ihr Anhänger dieses Unterdrückten! Ihr seid die Hirten der Menschheit! Befreit eure Herden von den Wölfen übler Lüste und Leidenschaften und schmückt sie mit der Zier der Gottesfurcht. Also lautet der unumstößliche Befehl, der zu dieser Stunde aus der Feder Dessen fließt, der der Altehrwürdige der Tage ist. Bei der Gerechtigkeit Gottes! Das Schwert eines tugendhaften Charakters und aufrechten Verhaltens ist schärfer als Klingen aus Stahl. Die Stimme des wahren Glaubens ruft in diesem Augenblick laut und spricht: O Volk! Wahrlich, der Tag ist gekommen, und Mein Herr ließ Mich durch ein Licht erstrahlen, dessen Glanz die Sonnen der Äußerung in den Schatten stellt. Fürchtet den Barmherzigen und gehört nicht zu denen, die in die Irre gehen!«
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Das dritte Wort, das Wir auf dem dritten Blatt des Paradieses aufzeichneten, lautet: »O Sohn des Menschen! Wenn du auf Barmherzigkeit siehst, dann gib auf, was dir Nutzen bringt, und halte dich an das, was der Menschheit nützt. Und wenn du auf Gerechtigkeit siehst, dann wähle für deinen Nächsten, was du für dich selbst wählst. Demut erhebt den Menschen zum Himmel des Ruhms und der Macht, Stolz dagegen erniedrigt ihn zu Schmach und Schande. Groß ist dieser Tag und mächtig der Ruf! In einem Unserer Tablets haben Wir diese erhabenen Worte geoffenbart: ›Wenn die Welt des Geistes ganz auf den Gehörsinn übertragen wäre, könnte dieser beanspruchen, würdig zu sein, auf die Stimme, die vom Höchsten Horizonte aus ruft, zu lauschen; denn anders sind diese Ohren, durch Lügen besudelt, niemals aufnahmefähig.‹ Wohl denen, die hören, und wehe den Achtlosen!«
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Wir flehen zu Gott – gepriesen sei Seine Herrlichkeit –, und Wir hegen die Hoffnung, dass Er gnädig den Offenbarungen des Reichtums und der Macht, den Dämmerungsorten der Herrschaft und des Ruhmes, den Königen auf Erden, beistehe – möge Gott ihnen durch Seine stärkende Gnade helfen –, den Geringeren Frieden zu errichten. Dies ist in der Tat das beste Mittel, die Ruhe der Völker zu sichern. Es ist die Pflicht der Herrscher der Welt – möge ihnen Gott helfen –, sich vereint und standhaft an diesen Frieden zu halten, er ist das wichtigste Werkzeug für den Schutz der ganzen Menschheit. Wir hoffen, dass sich die Herrscher erheben werden, um das zu vollbringen, was die Wohlfahrt der Menschen verbürgt. Sie müssen eine allumfassende Versammlung einberufen, an der entweder sie selbst oder ihre Minister teilnehmen, und Maßnahmen durchsetzen, die erforderlich sind, um Einheit und Eintracht unter den Menschen zu schaffen. Die Waffen des Krieges müssen sie ablegen und sich den Machtmitteln weltweiten Aufbaus zuwenden. Sollte sich ein König gegen einen anderen erheben, müssen alle anderen Könige aufstehen, um ihn daran zu hindern. Dann werden sie Waffen und Kriegsgerät nur noch in dem Maß benötigen, wie es für die innere Sicherheit ihrer Länder unumgänglich ist. Wenn sich die Herrscher zu dieser allumfassenden Segnung entschließen, werden die Völker aller Staaten in Ruhe und Zufriedenheit ihren Geschäften nachgehen, und die Seufzer und Klagen der meisten Menschen werden verstummen. Wir flehen zu Gott, Er möge ihnen beistehen, nach Seinem Willen und Wohlgefallen zu handeln. Er, wahrlich, ist der Herr des Thrones in der Höhe und auf Erden hienieden, der Herr dieser und der kommenden Welt. Es wäre vorzuziehen und weit besser, wenn die hochgeehrten Könige selbst an jener Versammlung teilnähmen und ihre Beschlüsse verkündeten. Jeder König, der sich erhebt, um diese Aufgabe zu vollbringen, wird wahrlich vor Gottes Augen zum Leitstern aller Könige werden. Glücklich ist er, und groß ist sein Segen!
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Jedesmal, wenn in diesem Land Männer für das Heer ausgehoben werden, erfasst das Volk große Furcht. Jahr für Jahr verstärkt jede Nation ihre Streitkräfte, denn die Regierungen sind unersättlich in dem Verlangen, ihren Truppen immer neue Rekruten zuzuführen. Wie Wir hörten, hat sich die Regierung Persiens – möge Gott ihr beistehen – in gleicher Weise entschlossen, das Heer zu verstärken. Nach Ansicht dieses Unterdrückten würde eine gut ausgerüstete und geschulte Streitmacht von hunderttausend Mann genügen. Wir hoffen, du wirst dem Licht der Gerechtigkeit zu hellerem Schein verhelfen. Bei der Rechtlichkeit Gottes! Gerechtigkeit ist eine starke Macht. Sie ist es vor allem, die die Bollwerke der Herzen und Seelen der Menschen bezwingt, sie offenbart die Geheimnisse der Welt des Seins und ist die Bannerträgerin der Liebe und Großmut.
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In den Schätzen der Erkenntnis Gottes liegt ein Wissen verborgen, das – richtig angewandt –, wenn auch nicht ganz, so doch in hohem Maße, die Furcht vertreibt. Dieses Wissen sollte von Kindheit an gelehrt werden, weil es viel dazu beiträgt, die Furcht zu bannen. Was die Furcht vermindert, steigert den Mut. Wenn der Wille Gottes Uns beisteht, wird vielleicht eine längere Abhandlung über diese Frage aus der Feder des Göttlichen Erklärers fließen, in der auch enthüllt wird, was auf den Gebieten der Künste und Wissenschaften zur Erneuerung der Welt und ihrer Nationen führt. Auch wurde von der Feder des Höchsten in dem Roten Buche ein Wort niedergeschrieben und festgehalten, das imstande ist, die in den Menschen verborgene Kraft voll zu enthüllen, ja ihre Wirksamkeit zu verdoppeln. Wir flehen zu Gott – gepriesen und verherrlicht sei Er –, Seinen Dienern gnädig zu helfen, das zu tun, was Ihm wohlgefällig und angenehm ist.
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Heutzutage haben Uns Feinde von allen Seiten umringt, und das Feuer des Hasses ist entzündet. O Völker der Erde! Bei Meinem Leben und dem euren! Nie hatte dieser Unterdrückte den Wunsch nach Führerschaft, noch hege Ich ihn heute. Mein Ziel war und ist zu tilgen, was Streit zwischen den Völkern der Welt und Entfremdung zwischen den Nationen verursacht, auf dass alle Menschen von jeder irdischen Bindung geheiligt und frei werden, sich ihrem wahren Besten zu widmen. Wir bitten Unsere Geliebten flehentlich, den Saum Unseres Gewandes nicht mit dem Staub der Falschheit zu beschmutzen noch Hinweise auf das zu dulden, was sie als Zeichen und Wunder ansehen, und dadurch Unseren Rang und Unsere Stufe zu erniedrigen oder der Reinheit und Heiligkeit Unseres Namens zu schaden.
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Gütiger Gott! Dies ist der Tag, an dem der Weise den Rat dieses Unterdrückten suchen und Ihn, der die Wahrheit ist, befragen sollte, was zum Ruhm und zur Befriedigung der Menschen führt. Und doch sind alle emsig bemüht, dieses herrliche, dieses strahlende Licht zu löschen, und trachten eifrig danach, Uns eine Schuld nachzuweisen oder sich mit Protesten entschieden gegen Uns zu wenden. Sie gehen so weit, das Verhalten dieses Unterdrückten auf so schlimme Art verdreht und entstellt wiederzugeben, dass es unschicklich wäre, dies näher auszuführen. Einer Unserer Freunde berichtete, er habe unter den Einwohnern der Großen Stadt (Konstantinopel) jemanden mit großem Bedauern erklären hören, dass jedes Jahr eine Summe von fünfzigtausend Túmán von seinem Heimatland nach ‘Akká geschickt würde. Es wurde aber nicht erklärt, wer diese Summe aufbrachte, noch durch wessen Hände sie ging.
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Kurz gesagt: Dieser Unterdrückte ist angesichts all dessen, was Ihm von ihren Händen zugefügt und was über Ihn geredet wurde, geduldig geblieben und hat Seinen Frieden gewahrt. Ist es doch Unser Ziel, mit Hilfe der liebenden Vorsehung Gottes – gepriesen sei Seine Herrlichkeit – und Seiner alles überbietenden Gnade durch die Kraft Unserer Worte alle Streitigkeiten, allen Krieg und alles Blutvergießen vom Antlitz der Erde zu tilgen. Ungeachtet dessen, was sie ausgestreut haben, sind Wir immer und überall in geziemender Geduld verblieben und haben sie Gott überlassen. Auf diese besondere Anschuldigung aber haben Wir erwidert: Wenn sie der Wahrheit entspräche, geziemte es sich, Ihm, dem Herrn alles Seins und dem König des Sichtbaren wie des Unsichtbaren, dafür dankbar zu sein, dass Er in Persien Einen erweckte, der es als Gefangener und ohne jede Hilfe und Unterstützung vermochte, einen bestimmenden Einfluss auf dieses Land zu gewinnen und eine jährliche Steuereinnahme daraus zu ziehen. Solch ein Erfolg wäre eher zu loben als zu tadeln, wenn man nur zu denen gehörte, die gerecht in ihrem Urteil sind. Sollte jemand in die Lebensverhältnisse dieses Unterdrückten Einsicht nehmen wollen, möge er sich sagen lassen, dass diesen Gefangenen hier, von der Welt verfolgt und von ihren Völkern mit Unbill überhäuft, Tag und Nacht selbst die bescheidensten Mittel zum Leben vorenthalten wurden. Nur ungern sprechen Wir von solchen Dingen, auch hatten Wir niemals den Wunsch, über Unsere Ankläger Beschwerde zu führen. In den Mauern dieser Gefängnisstadt musste ein hochgeachteter Mann eine zeitlang Steine brechen, um sein Leben zu fristen; andere zehrten zu Zeiten von der himmlischen Speise, die Hunger heißt. Wir flehen zu Gott – gepriesen und verherrlicht sei Er –, Er möge allen Menschen helfen, gerecht und ehrlich zu sein, und ihnen gnädig beistehen, dass sie bereuen und sich Ihm wieder zuwenden. Er, wahrlich, hört und ist bereit zu antworten.
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Verherrlicht seist Du, o Herr mein Gott! Du siehst, was diesem Unterdrückten von jenen zugefügt wurde, die sich Mir nicht anschlossen, die sich erhoben haben, Mir solches Leid anzutun, Mich so zu erniedrigen, dass keine Feder es schildern, keine Zunge es erzählen, kein Tablet die Schwere dieser Last ertragen kann. Du hörst den Schrei Meines Herzens und den Seufzer Meines innersten Wesens. Du weißt, was Deinen Vertrauten in Deinen Städten und Deinen Erwählten in Deinem Lande von jenen zugefügt wurde, die Deinen Bund und Dein Testament brachen. Ich flehe Dich an, o mein Herr, bei den Seufzern derer, die Dich überall in der Welt lieben, bei ihrer Klage über ihr Fernsein vom Hofe Deiner Gegenwart, bei dem Blute, das aus Liebe zu Dir vergossen wurde, bei den Herzen, die auf Deinem Pfad dahingeschmolzen sind – beschütze Deine Geliebten vor der Grausamkeit derer, die der Geheimnisse Deines Namens ›der Unbezwungene‹ nicht gewahr wurden. Stehe ihnen bei, o mein Herr, mit Deiner Macht, die über alle Dinge herrscht, und hilf ihnen, geduldig und langmütig zu sein. Du bist der Allgewaltige, der Allmächtige, der Allgütige. Es gibt keinen Gott außer Dir, dem Großmütigen, dem Herrn überströmender Gnade.
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Heutzutage gibt es Menschen, die, weit davon entfernt, gerecht und redlich zu sein, Mich mit dem Schwert des Hasses und dem Speer der Feindschaft angreifen, wobei sie vergessen, dass es jedem rechtlich Gesinnten zukommt, Ihm, den die Welt verworfen und den die Völker verlassen haben, nach Kräften beizustehen und Frömmigkeit und Gerechtigkeit walten zu lassen. Den meisten Zeitgenossen ist es bis heute nicht gelungen, die wahre Absicht dieses Unterdrückten zu entdecken, noch haben sie erkannt, aus welchem Grunde Er Seine zahllosen Leiden willig auf sich nahm. Unterdessen klagt die Stimme Meines Herzens: »O dass Mein Volk doch erkennte!« Losgelöst von allen Dingen spricht dieser Unterdrückte die erhabenen Worte: »Wogen umbranden die Arche Gottes, des Helfers in Gefahr, des Selbstbestehenden. Fürchte nicht den grimmen Sturm, o Seefahrer! Er, der die Dämmerung erscheinen lässt, ist wahrlich mit Dir in dieser Finsternis, die die Herzen aller Menschen in Schrecken versetzte, ausgenommen jene, die zu verschonen Gott, dem Allmächtigen, dem Unbezwungenen, beliebte.«
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O Shaykh! Ich schwöre bei der Sonne der Wahrheit, die sich erhob und vom Horizont dieses Gefängnisses erstrahlt! Die Welt zu bessern ist die einzige Absicht dieses Unterdrückten. Dies bezeugt jeder Mensch mit Urteilskraft, Unterscheidungsvermögen, Einsicht und Verständnis. Von Prüfungen heimgesucht, hielt Er fest am Seil geduldiger Tapferkeit, fügte sich zufrieden in das, was Ihm Seine Feinde bereiteten, und rief aus: »Ich habe Meinem Verlangen entsagt um Deines Verlangens willen, o Mein Gott, und habe Meinen Willen aufgegeben, um Deinen Willen zu offenbaren. Bei Deiner Herrlichkeit! Ich wünsche nicht, Mein Selbst und Mein Leben zu bewahren, es sei denn, um Deiner Sache zu dienen, und Ich liebe Mein Sein nur, um es auf Deinem Pfade zu opfern. Du siehst und weißt, o Mein Herr, dass sie, die Wir baten, gerecht und ehrlich zu sein, sich ungerecht und grausam gegen Uns erhoben. Nach außen hin hielten sie zu Mir, insgeheim aber halfen sie Meinen Feinden, die sich aufmachten, Mich zu entehren. O Gott, Mein Gott! Ich bezeuge, dass Du Deine Diener erschaffen hast, Deine Sache zu fördern und Dein Wort zu verherrlichen, und dennoch haben sie Deinen Feinden geholfen. Ich flehe Dich an, bei Deiner Sache, die die Welt des Seins umschließt, und bei Deinem Namen, durch den Du alles Sichtbare und Unsichtbare unterwarfst, schmücke die Völker der Erde mit dem Lichte Deiner Gerechtigkeit und erleuchte ihre Herzen mit dem Glanz Deiner Erkenntnis. O Mein Gott, Ich bin Dein Diener und Deines Dieners Sohn. Ich bezeuge Deine Einheit und Deine Einzigkeit, die Heiligkeit Deines Seins und die Reinheit Deines Wesens. Du siehst, o Mein Herr, Deine Vertrauten in der Gewalt der Verräter unter Deinen Geschöpfen und der Verleumder unter Deinem Volke. Du weißt, was Uns angetan wurde von den Händen jener, die Du besser kennst als Wir. Sie haben begangen, was den Schleier von jenen unter Deinen Geschöpfen, die Dir nahe sind, herabriss. Ich flehe Dich an: Hilf ihnen, das zu gewinnen, was ihnen in den Tagen des Dämmerungsortes Deiner Offenbarung und des Anbruchs Deiner Eingebung entgangen ist. Mächtig bist Du zu tun, was Dir gefällt, und in Deiner Hand liegt die Herrschaft über alles, was im Himmel und auf Erden ist.« Die klagende Stimme des wahren Glaubens wurde laut und ruft: »O Volk! Bei der Gerechtigkeit Gottes! Ich habe Ihn erreicht, der Mich offenbarte und herniedersandte. Dies ist der Tag, an dem der Sinai Dem zulächelt, der auf ihm Zwiesprache hielt, an dem der Karmel seinem Offenbarer und der Sadrah Ihm, der ihn lehrte, zujubeln. Fürchtet Gott und gehört nicht zu denen, die Ihn verleugneten! Haltet euch nicht von dem fern, was durch Seine Gnade verkündet wurde! Greift nach dem Lebenswasser der Unsterblichkeit im Namen eures Herrn, des Herrn aller Namen, und trinkt im Gedenken an Ihn, den Mächtigen, den Unvergleichlichen!«
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Wir haben in allen Lebenslagen den Menschen anbefohlen, was rechtens ist, und ihnen verboten, was falsch ist. Er, der Herr des Seins, ist Zeuge, dass dieser Unterdrückte von Gott für Seine Geschöpfe erflehte, was Einheit und Eintracht, Gemeinsinn und Einklang fördert. Bei der Gerechtigkeit Gottes! Dieser Unterdrückte ist der Verstellung nicht fähig. Er, wahrlich, offenbarte, was Er wünschte. Er, wahrlich, ist der Herr der Kraft, der Unbezwungene.
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Wir führen noch einmal einige der erhabenen Worte an, die im Tablet an Seine Majestät den Sháh geoffenbart wurden, damit du mit Gewissheit innewerdest, dass alles, was darin zur Sprache kam, von Gott ist:»O König! Ich war nur ein Mensch wie andere und lag schlafend auf Meinem Lager. Siehe, da wehten die Lüfte des Allherrlichen über Mich hin und lehrten Mich die Kenntnis all dessen, was war. Dies ist nicht von Mir, sondern von Einem, der allmächtig und allwissend ist. Und Er gebot Mir, Meine Stimme zwischen Erde und Himmel zu erheben, und um dessentwillen befiel Mich, was jedes verständigen Menschen Tränen fließen ließ. Die Gelehrsamkeit der Menschen studierte Ich nicht; ihre Schulen betrat Ich nicht. Frage nach in der Stadt, wo Ich wohnte, und sei dessen wohl versichert, dass Ich nicht zu denen gehöre, die falsch reden. Das hier ist nur ein Blatt, das die Winde des Willens deines Herrn, des Allmächtigen, des Allgepriesenen, bewegt haben. Kann es ruhen, wenn der Sturmwind weht? Nein, bei Ihm, dem Herrn aller Namen und Eigenschaften! Sie bewegen es nach ihrem Belieben. Das unscheinbare Ding ist wie ein Nichts vor Ihm, dem Ewigen. Sein allbezwingender Ruf hat Mich erreicht und ließ Mich Seinen Lobpreis unter allem Volke verkünden. Fürwahr, Ich war wie tot, als Sein Befehl erging. Die Hand des Willens deines Herrn, des Mitleidvollen, des Barmherzigen, verwandelte Mich. Würde irgend jemand aus eigenem Willen etwas aussprechen, weswegen alle Menschen, hoch und niedrig, Einspruch gegen ihn erheben werden? Nein, bei Ihm, der die Feder die ewigen Geheimnisse lehrte: nur Der, welchen die Gnade des Allmächtigen, des Allgewaltigen, gestärkt hat.
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Blicke auf diesen Unterdrückten, o König, mit den Augen der Gerechtigkeit. Urteile sodann aufrichtig über das, was Ihn befallen hat. Wahrlich, Gott hat dich unter den Menschen zu Seinem Schatten und zum Zeichen Seiner Macht für alle, die auf Erden wohnen, gemacht. Urteile du zwischen Uns und denen, die Uns ohne Beweis und ohne ein erleuchtendes Buch Unrecht taten. Die um dich sind, lieben dich um ihres eigenen Vorteils willen, wogegen dieser Jüngling dich um deines Vorteils willen liebt und nie einen anderen Wunsch hatte, als dich dem Sitze der Gnade näherzubringen und dich der rechten Hand der Gerechtigkeit zuzuführen. Dein Herr ist Zeuge dessen, was Ich erkläre.
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O König! Würdest du dein Ohr dem durchdringenden Laut der Feder der Herrlichkeit und dem Gurren der Taube der Ewigkeit neigen, die auf den Zweigen des Lotosbaumes, über den hinaus niemand vordringen kann, den Lobpreis Gottes singt, des Urhebers aller Namen und des Schöpfers der Erde und des Himmels, so würdest du zu einer Stufe gelangen, von der aus du in der Welt des Seins nichts als den Glanz des Angebeteten schautest; du würdest deine Herrschaft als das Verächtlichste unter all deinen Besitztümern ansehen und sie jedem überlassen, der sie gerade begehrt, indem du dein Angesicht dem Horizonte zuwendetest, der im Lichte Seines Antlitzes erglüht. Auch wärest du nicht mehr gewillt, die Bürde der Herrschaft anders zu tragen als in der Absicht, deinem Herrn zu helfen, dem Erhabenen, dem Höchsten. Dann würden die Scharen der Höhe dich segnen. O wie herrlich ist diese höchst erhabene Stufe – könntest du doch dahin aufsteigen durch die Macht einer Herrschaft, die sich anerkanntermaßen vom Namen Gottes herleitet!«Vgl. Bahá’u’lláh, Súratu’l-Haykal, in: Anspruch und Verkündigung 1:192, 1:194–195 – Anm. d. Hrsg.
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Du oder jemand anderes hat gesagt: »Lasst die Súrih Tawḥíd übersetzen, damit alle ganz klar erkennen, dass der eine wahre Gott weder zeugt noch gezeugt wird. Darüber hinaus glauben die Bábí an Seine (Bahá’u’lláhs) Göttlichkeit und Gottheit.«
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O Shaykh! Dies ist die Stufe, auf der das Selbst stirbt und man in Gott lebt. Wo immer Ich von Göttlichkeit spreche, bedeutet dies Meine gänzliche, vollständige Selbstauslöschung. Auf dieser Stufe habe Ich keine Gewalt mehr über Mein eigenes Wohl und Wehe, noch über Mein Leben oder Mein Wiedererwachen.
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O Shaykh! Wie erklären sich die Geistlichen dieser Zeit die strahlende Herrlichkeit, die der Sadrah des Wortes über den Sohn ‘Imráns (Moses) auf dem Sinai göttlicher Erkenntnis ausgoss? Er (Moses) hörte auf das Wort, das der Brennende Busch sprach, und folgte ihm; und doch fehlt den meisten Menschen die Kraft, dies zu begreifen, weil sie sich mit ihren eigenen Belangen beschäftigen und der Gott zugehörigen Dinge nicht gewahr werden. Hierüber sagte der Siyyid von Findirisk mit Recht: »Diese Frage kann kein sterblicher Geist ergründen, selbst wenn es ein Abú-Naṣr oder Abú-‘Alí Síná (Avicenna) wäre.« Welche Auslegung können die Geistlichen dem Worte des Siegels der Propheten (Muḥammad) geben – mögen die Seelen aller ein Opfer für Ihn sein: »Ihr werdet wahrlich euren Herrn schauen, wie ihr den Vollmond in seiner vierzehnten Nacht schauet …«Vergl. Ḥadíth Qudsí in: Bukhárí 6:60:374, überliefert durch Jarír bin ‘Abdu’lláh – Anm. d. Hrsg.? Der Gebieter der Gläubigen (Imám ‘Alí) – Friede sei mit ihm – sagt überdies im Khuṭbiy-i-Tuṭunjíyyah: »Erwartet die Offenbarung Dessen, der aus dem Brennenden Busch mit Moses auf dem Sinai sprach.« Auch Ḥusayn, der Sohn ‘Alís, sprach: »Wird irgend jemandem außer Dir eine Offenbarung gewährt, die Dir nicht gewährt wurde – eine Offenbarung, deren Offenbarer Er sein wird, der Dich offenbarte? Blind sei das Auge, das Dich nicht sieht!«
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Von den Imámen – Gottes Segnungen seien mit ihnen – wurden ähnliche Aussprüche berichtet; sie sind weithin bekannt und in glaubwürdigen Büchern festgehalten. Gesegnet ist, wer begreift und die reine Wahrheit spricht. Gut steht es um den, der sich mit der Hilfe des Lebenswassers der Worte Dessen, der das Verlangen aller Menschen ist, von eitlen Vorstellungen und leeren Einbildungen gereinigt hat, und der im Namen des Allbesitzenden, des Allhöchsten, die Schleier des Zweifels von sich warf, der Welt und allem in ihr entsagte und sich dem Größten Gefängnis zuwandte.
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O Shaykh! Kein Hauch läßt sich mit dem Odem Göttlicher Offenbarung vergleichen, und das Wort, das von Gott gesprochen wurde, leuchtet und strahlt wie die Sonne inmitten der Bücher der Menschen. Glücklich der Mensch, der es entdeckt und erkennt und spricht: »Gepriesen seist Du, Du Verlangen der Welt, und Dank sei Dir, o Du Vielgeliebter der Herzen derer, die Dir ergeben sind!«
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Die Menschen konnten nicht begreifen, was Wir in den Aussprüchen über Göttlichkeit und Gottheit sagen wollten. Könnten sie es erfassen, sie würden sich von ihren Plätzen erheben und ausrufen: »Wahrlich, wir bitten Gott um Vergebung!« Das Siegel der Propheten – mögen die Seelen aller außer Ihm ein Opfer für Ihn sein – spricht: »Mannigfaltig sind Unsere Beziehungen zu Gott. Einmal sind Wir Er selbst, und Er ist Wir selbst. Ein andermal ist Er, der Er ist, und Wir sind, die Wir sind.«
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Abgesehen davon, warum erwähntest du nicht jene anderen Stufen, die die Feder Abhás enthüllte? Die Zunge dieses Unterdrückten hat so manchen Tag und manche Nacht diese erhabenen Worte geäußert: »O Gott, mein Gott! Ich bezeuge Deine Einheit und Deine Einzigkeit, dass Du Gott bist und dass es keinen Gott gibt außer Dir. Du bist seit Ewigkeit geheiligt über die Erwähnung durch irgend jemanden außer Dir und über den Lobpreis aller außer Dir selbst, und in alle Ewigkeit wirst Du der bleiben, der Du seit Anbeginn warst und immer bist. Ich flehe Dich an, o König der Ewigkeit, bei dem Größten Namen, bei den Strahlen des Tagesgestirns Deiner Offenbarung auf dem Sinai des Wortes und bei den Wogen des Meeres Deiner Erkenntnis unter allem Erschaffenen – stehe mir gnädig bei in dem, was mich näher zu Dir bringt und mich von allem außer Dir loslöst. Bei Deiner Herrlichkeit, o Du Herr allen Seins, Du Verlangen der ganzen Schöpfung! Ich möchte mein Antlitz auf jeden Fleck Deiner Erde legen, damit es vielleicht der Ehre teilhaftig werde, eine Stelle zu berühren, die vom Fuß Deiner Geliebten geadelt wurde!«
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Bei der Gerechtigkeit Gottes! Eitle Einbildungen hielten die Menschen vom Himmel der Gewißheit fern, und leere Vorstellungen versperrten ihren Weg zu dem köstlichen Versiegelten Wein. Wahrlich, Ich sage und erkläre um Gottes willen: Dieser Diener, dieser Unterdrückte, schämt sich, für sich selbst irgendeine Existenz zu beanspruchen, geschweige denn jene erhabenen Stufen des Seins! Jeder Mensch mit Urteilsvermögen, der auf Erden wandelt, fühlt sich in der Tat beschämt, weil er sich voll bewußt ist, dass dasjenige, dem er seinen Wohlstand, seinen Reichtum, seine Macht, seine Erhöhung, seinen Fortschritt und all seine Kraft verdankt, nach dem Willen Gottes die nackte Erde ist, die alle Menschen mit Füßen treten. Zweifellos ist jeder, der sich dieser Wahrheit bewusst ist, von allem Stolz, Dünkel und Hochmut geläutert und geheiligt. Was immer hier gesagt wurde, kam von Gott. Wahrlich, Er hat dies bezeugt und bezeugt es noch, und Er ist wahrlich der Allwissende, der Allunterrichtete.
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Bitte Gott, Er möge den Menschen hörende Ohren, scharfen Blick, eine geweitete Brust und ein empfängliches Herz schenken, auf dass sich Seiner Diener Herzenswunsch erfülle und sie ihr Angesicht auf ihren Geliebten richten. Dieser Unterdrückte hat Ungemach erfahren, wie es noch kein Auge geschaut hat. Niemals hat Er auf irgendeine Weise gezögert, Seine Sache zu verkünden. Er wandte sich an die Könige und Herrscher der Welt – möge Gott, gepriesen sei Er, ihnen beistehen – und ließ sie wissen, was zu Wohlfahrt, Einheit, Eintracht und Erneuerung der Welt führt und was die Ruhe der Nationen sichert. Unter ihnen war Napoleon III., von dem es hieß, er habe einen bestimmten Ausspruch getan; darauf schickten Wir ihm Unser Tablet, als Wir in Adrianopel waren. Er gab jedoch keine Antwort. Nach Unserer Ankunft im Größten Gefängnis erreichte Uns ein Brief seines Ministers; der erste Teil war in persischer Sprache, der zweite in seiner eigenen Handschrift. Dieser Brief war herzlich gehalten, und er schrieb: »Ich habe, wie Sie es wünschten, Ihren Brief übergeben und bis jetzt keine Antwort erhalten. Wir haben jedoch die nötigen Empfehlungen an unseren Gesandten in Konstantinopel und unsere Konsuln in jenen Gegenden ergehen lassen. Sollten Sie noch einen Wunsch haben, teilen Sie uns diesen bitte mit, und wir werden ihn erfüllen.«
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Aus diesen Worten wurde deutlich, dass er der Meinung war, es sei die Absicht dieses Dieners gewesen, um materielle Hilfe zu bitten. Wir offenbarten deshalb um seinetwillen (wegen Napoleon III.) in der Súratu’l-Haykal Verse, von denen Wir einige nun anführen, damit du erkennst, dass die Sache dieses Unterdrückten im Namen Gottes enthüllt wurde und von Ihm gekommen ist:
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»O König in Paris! Sage den Priestern, sie sollen nicht länger die Glocken läuten. Bei Gott, dem Wahren! Die Mächtigste Glocke ist erschienen in der Gestalt Dessen, welcher der Größte Name ist, und die Finger des Willens deines Herrn, des Erhabensten, des Höchsten, läuten sie im Himmel der Unsterblichkeit in Seinem Namen ›der Allherrliche‹. So sind die mächtigen Verse deines Herrn aufs neue zu dir herabgesandt worden, auf dass du dich erheben mögest, Gottes zu gedenken, des Schöpfers von Erde und Himmel, in diesen Tagen, da alle Geschlechter der Erde trauern, da die Grundmauern der Städte erzittern und der Staub des Unglaubens alle Menschen einhüllt, ausgenommen jene, die dein Herr, der Allwissende, der Allweise, zu verschonen beliebte. Sprich: Er, der Unbedingte, ist in den Wolken des Lichts gekommen, um alles Erschaffene mit dem Odem Seines Namens ›der Allbarmherzige‹ zu beleben, um die Welt zu vereinen und alle Menschen an dieser Tafel zu versammeln, die vom Himmel herabgesandt wurde. Hüte dich, die Gunst Gottes von dir zu weisen, nachdem sie zu dir hernieder kam. Sie ist besser für dich als alles, was du besitzest; denn was dein ist, vergeht, aber was von Gott ist, besteht fort. Er verfügt in der Tat, was Ihm gefällt. Wahrlich, der Odem der Vergebung weht von der Stätte deines Herrn, des Gottes der Gnade. Wer sich Ihm zukehrt, wird von seinen Sünden, von aller Pein und Krankheit gereinigt. Glücklich der Mensch, der sich diesem Odem zuwendet, und wehe dem, der sich abkehrt!
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Würdest du dein inneres Ohr allem Erschaffenen neigen, dann würdest du hören: ›Der Urewige ist in Seiner großen Herrlichkeit gekommen!‹ Alle Dinge feiern das Lob ihres Herrn. Manche Menschen haben Gott erkannt und gedenken Seiner; andere erwähnen Ihn, aber kennen Ihn nicht. Deshalb haben Wir Unser Geheiß in einem deutlichen Tablet niedergelegt.
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O König, lausche der Stimme, die aus dem Feuer ruft, das in diesem grünenden Baume brennt, auf dem Sinai, der sich über dem geheiligten, schneeweißen Ort jenseits der Ewigen Stadt erhob: ›Wahrlich, es gibt keinen anderen Gott außer Mir, dem Ewigvergebenden, dem Barmherzigsten!‹ Wahrlich, Wir haben Ihn gesandt, dem Wir mit dem Heiligen Geiste (Jesus Christus) beistanden, damit Er euch dieses Licht ankünde, das ausstrahlt vom Horizont des Willens eures Herrn, des Erhabensten, des Allherrlichen, Ihn, dessen Zeichen im Westen offenbar sind. Richtet nun euer Angesicht auf Ihn (Bahá’u’lláh) an diesem Tag, den Gott über alle anderen Tage erhöht und an dem der Allbarmherzige den Glanz Seiner strahlenden Herrlichkeit auf alle ergossen hat, die im Himmel und auf Erden sind. Erhebe dich, Gott zu dienen und Seiner Sache beizustehen! Er, wahrlich, wird mit den Heerscharen des Sichtbaren und des Unsichtbaren dir zur Seite sein und dich zum König über alles einsetzen, was die Sonne bescheint. Dein Herr ist wahrlich der Allgewaltige, der Allmächtige.
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Die Winde des Allbarmherzigen wehen über alles Erschaffene hin; glücklich der Mensch, der ihren Duft entdeckt und reinen Herzens ihnen entgegeneilt. Schmücke deinen Tempel mit der Zier Meines Namens, deine Zunge mit Meinem Gedenken und dein Herz mit der Liebe zu Mir, dem Allmächtigen, dem Höchsten. Wir wünschen nichts für dich als das, was besser für dich ist als dein Besitz und alle Schätze der Erde. Wahrlich, dein Herr ist allwissend, und Er kennt alles. Erhebe dich in Meinem Namen unter Meinen Dienern und sprich: ›O ihr Völker der Erde! Wendet euch Ihm zu, der sich euch zuwandte. Wahrlich, Er ist das Antlitz Gottes unter euch, Sein Zeugnis und Seine Führung für euch. Er kam zu euch mit Zeichen, wie sie keiner sonst aufweisen kann.‹ Mitten im Herzen der Welt erschallt die Stimme des Brennenden Busches, und laut ruft der Heilige Geist vor den Nationen: ›Seht, der Ersehnte ist mit offenbarer Herrschaft gekommen!
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O König! Die Sterne am Himmel des Wissens sind herabgefallen, sie, die die Wahrheit Meiner Sendung durch ihren Besitz begründen wollen und die Gott in Meinem Namen anrufen. Dennoch haben sie sich abgewandt, als Ich in Meiner Herrlichkeit zu ihnen kam. In der Tat, sie zählen zu den Gefallenen. Dies ist wahrlich das, was der Geist Gottes (Jesus Christus) ankündigte, als Er mit der Wahrheit zu euch kam, Er, mit dem sich die jüdischen Gelehrten stritten, bis sie schließlich das taten, was den Heiligen Geist klagen und die Tränen jener, die Gott nahe sind, strömen ließ.
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