Bahá’u’lláh | Gebete und Meditationen
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161:1
Preis sei Dir, o mein Gott, denn Du lenkst Deiner Diener Blick zur Rechten des Thrones Deiner Gaben; Du lässest sie sich lösen von allem außer Dir, Deine Souveränität erkennen und Deine Herrlichkeit bestätigen. Ich bezeuge die Macht Deiner heiligen Sache, den durchdringenden Einfluß Deines Ratschlusses, die Unabänderlichkeit Deines Willens, die Unendlichkeit Deines Zieles. Alles ist gefangen in Deinem machtvollen Griff; die ganze Schöpfung ist armselig und hilflos angesichts der Zeugnisse Deines Reichtums.
161:2
So verfahre denn, o mein Gott, mein Geliebter, mein höchstes Verlangen, mit Deinen Dienern und mit allen Deinen Geschöpfen, wie es Deiner Schönheit und Größe, Deiner Freigebigkeit und Großmut entspricht. Alle Welten ruhen in Deiner Gnade, und Deine Güte umschließt alle, die auf Erden und im Himmel wohnen. Wo ist der, welcher Dich anruft und dessen Gebet unerhört bleibt? Wo ist der, welcher nach Dir sich ausstreckt und dem Du Dich nicht näherst? Wo ist der, welcher von sich sagen kann, er richte seinen Blick auf Dich, doch das Auge Deiner Gnade schaue nicht auf ihn? Ich bezeuge, daß Du Dich Deinen Dienern zuwandtest, ehe sie sich Dir zukehrten, und daß Du ihrer gedachtest, ehe sie Deiner gedachten. Alle Gnade ist Dein, o Du, der das Reich göttlicher Gaben und den Quell jedes unwiderruflichen Befehls in Händen hält.
161:3
Darum, o mein Gott, sende auf alle, die Dich suchen, hernieder, was sie frei macht von allem, was Dir nicht zugehört, und was sie Dir näherbringt. Stehe ihnen bei mit Deiner Gnade, Dich zu lieben und sich Deinem Wohlgefallen zu fügen. Gib, daß sie geradeaus gehen auf dem Pfade Deiner heiligen Sache, dem Pfade, auf dem die Schritte der Zweifler in Deinem Volk und der Widerspenstigen unter Deinen Dienern straucheln. Du bist wahrlich der Allmächtige, der Allmachtvolle, der Größte.
162
162:1
Gepriesen und verherrlicht bist Du, o mein Gott! Ich flehe Dich an bei den Seufzern und Tränen derer, die Dich lieben und sich danach sehnen, Dich zu schauen: Versage mir in Deinen Tagen nicht Deine Gnadengaben und verwehre mir nicht, dem Liede der Taube zu lauschen, wenn sie im Lichte Deines Antlitzes Deine Einzigkeit preist. Ich bin im Elend, o Gott! Sieh, wie ich mich festhalte an Deinem Namen, der Allbesitzende. Ich habe den Untergang vor Augen; sieh, wie ich mich klammere an Deinen Namen, der Unvergängliche. Darum flehe ich Dich an, bei Deinem Selbst, dem erhabenen, dem höchsten: Überlasse mich nicht mir selbst und den Wünschen meiner verderbten Neigungen. Halte Du meine Hand mit der Hand Deiner Kraft, befreie mich aus den Abgründen meiner Launen und Wahngebilde und reinige mich von allem, was Dir zuwider ist.
162:2
Bewirke alsdann, daß ich mich ganz Dir zuwende, mein ganzes Vertrauen auf Dich setze, bei Dir Zuflucht suche und vor Dein Antlitz fliehe. Du bist wahrlich Der, welcher kraft Seiner Macht tut, was immer Er wünscht, und durch die Gewalt Seines Willens befiehlt, was Ihm gefällt. Niemand kann dem Walten Deines Ratschlusses widerstehen, niemand den Lauf Deiner Entscheidung ablenken. Du bist wahrhaftig der Allmächtige, der Allherrliche, der Großmütigste.
163
163:1
Gelobt sei Dein Name, o Herr mein Gott! Du siehst mich Dir zugewandt, mein Angesicht auf Deine Gnadengaben gerichtet. Ich flehe Dich an bei Deinem Namen, durch den Du alle, die Deine Einheit anerkennen, am Weine Deines Erbarmens teilhaben und alle Dir Nahen in großen Zügen von den Lebenswassern Deiner Güte trinken lässest: Mache mich völlig frei von leerem Wahn und führe mich zu Deiner Gnade, o Du Herr aller Welten.
163:2
Hilf mir gnädig, o mein Gott, in den Tagen der Manifestation Deiner Sache, in der Morgenröte Deiner Offenbarung die Schleier zu zerreißen, die mich hindern, Dich zu erkennen und in das Meer Deines Wissens unterzutauchen. Halte mich mit den Händen Deiner Macht und laß die Taube Deiner Einzigkeit mit ihren süßen Weisen mich so sehr entzücken, daß ich in der ganzen Schöpfung kein Angesicht mehr schaue denn das Deine, o Du Ziel meiner Sehnsucht, und in der sichtbaren Welt nichts mehr erkenne als die Beweise Deiner Macht, o Du Gott der Barmherzigkeit.
163:3
Ich bin nur ein elendes Geschöpf, o mein Herr, und Du bist der Allbesitzende, der Höchste; reine Schwäche bin ich, und Du bist der Allmächtige, der Höchste Gesetzgeber am Anfang wie am Ende. Vorenthalte mir nicht die Düfte Deiner Offenbarung, laß meine Hoffnung auf die Schauer aus dem Himmel Deiner Gaben nicht zuschanden werden. Verordne für mich, o mein Gott, das Gute dieser und der zukünftigen Welt, und verleihe mir, was mir in jeder Deiner Welten nützt; denn ich weiß nicht, was mir nützt oder schadet. Du bist wahrhaftig der Allwissende, der Allweise.
163:4
Und dann, o mein Gott, erbarme Dich Deiner Diener, die versunken sind im Meere böser Einflüsterungen, und befreie sie durch die Macht Deiner Souveränität, o Du Herr aller Namen und Eigenschaften! Du gebietest seit aller Ewigkeit, was Dir gefällt, und wirst immerdar der gleiche bleiben. Es gibt keinen Gott außer Dir, dem Ewigvergebenden, dem Gnadenreichsten.
164
164:1
O Gott, mein Gott! Ich habe mich aus meinem Hause begeben, das Seil Deiner Liebe fest in der Hand, und befehle mich ganz in Deine Obhut und in Deinen Schutz. Ich flehe Dich an bei Deiner Macht, mit der Du Deine Geliebten beschirmst vor den Widerspenstigen, vor den Verderbten, vor jedem anmaßenden Unterdrücker und jedem Frevler, der sich weit von Dir entfernt hat: Beschütze mich durch Deine Großmut und Deine Gnade. Laß mich durch Deine Macht und Deine Kraft wieder in mein Heim zurückkehren. Du bist wahrlich der Allmächtige, der Helfer in Gefahr, der Selbstbestehende.
165
165:1
Von den duftenden Strömen Deiner Ewigkeit gib mir zu trinken, o mein Gott, und laß mich die Früchte vom Baume Deines Wesens kosten, o meine Hoffnung! Aus den kristallenen Quellen Deiner Liebe laß mich trinken die Fülle, o meine Herrlichkeit, und wohnen im Schatten Deiner unvergänglichen Vorsehung, o mein Licht. Durch die Auen Deiner Nähe, in Deiner Gegenwart, laß mich schweifen, o mein Geliebter, und sitzen zur Rechten des Thrones Deines Erbarmens, o meine Sehnsucht! Laß von den duftenden Winden Deiner Freude einen Hauch über mich wehen, o mein Ziel, und gewähre mir Zutritt zu den Paradieseshöhen Deiner Wirklichkeit, o mein Angebeteter! Den Liedern der Taube Deiner Einzigkeit laß mich lauschen, o Du Strahlender, und durch den Geist Deiner Kraft und Macht belebe mich, o mein Versorger! Im Geiste Deiner Liebe laß standhaft mich bleiben, o mein Helfer, und laß fest mich schreiten auf dem Pfade Deines Wohlgefallens, o mein Schöpfer! Im Garten Deiner Unsterblichkeit, vor Deinem Antlitz, laß immerdar mich weilen, o Du, der Du barmherzig zu mir bist, und gründe mich fest auf dem Sitz Deiner Herrlichkeit, o Du mein Besitzer! Erhebe mich in den Himmel Deiner Güte, o mein Beleber, und geleite mich zur Sonne Deiner Führung, o Du, der Du mich anziehst! Bei den Offenbarungen Deines unsichtbaren Geistes laß mich zugegen sein, o Du mein Ursprung und mein höchster Wunsch, und zurückkehren zum duftenden Wesen Deiner Schönheit, das Du offenbaren willst, o Du, der Du mein Gott bist!
165:2
Du hast die Macht zu tun, was Dir gefällt. Du bist wahrlich der Erhabenste, der Allherrliche, der Allhöchste.
166
166:1
O Du, zu dessen Antlitz sich meine Anbetung erhebt! Deine Schönheit ist mein Heiligtum, Deine Wohnstatt mein Ziel, Dein Lobpreis meine Hoffnung, Deine Vorsehung mein Gefährte, Deine Liebe der Grund meines Seins, Dein Gedenken mein Trost, Deine Nähe mein Verlangen, Deine Gegenwart mein liebster Wunsch und meine höchste Sehnsucht. Darum bitte ich Dich flehentlich, versage mir nicht, was Du für die Erwählten unter Deinen Dienern bestimmt hast, und versorge mich mit allem Guten in dieser und der zukünftigen Welt.
166:2
Du bist fürwahr der König aller Menschen. Es gibt keinen Gott außer Dir, dem Immervergebenden, dem Großmütigsten.
167
167:1
O mein Gott! Dies ist Dein Diener und Deines Dieners Sohn, der an Dich und Deine Zeichen glaubt und Dir sein Angesicht zuwendet, völlig losgelöst von allem außer Dir. Du bist wahrlich der Barmherzigste aller Barmherzigen.
167:2
O Du, der Du den Menschen die Sünden vergibst und ihre Fehler verbirgst, verfahre mit ihm, wie es dem Himmel Deiner Freigebigkeit und dem Meere Deiner Gnade entspricht. Nimm ihn auf in das Reich Deines allüberragenden Erbarmens, das der Erschaffung von Erde und Himmel voranging. Es gibt keinen Gott außer Dir, dem Immervergebenden, dem Großmütigsten.
167:3
Der Betende wiederhole sodann sechsmal die Anrufung ›Alláh-u-Abhá‹ und alsdann jeden der folgenden Verse neunzehnmal:
167:4
Wahrlich, wir alle beten zu Gott.
167:5
Wahrlich, wir alle beugen uns vor Gott.
167:6
Wahrlich, wir alle sind demütig vor Gott.
167:7
Wahrlich, wir alle lobpreisen Gott.
167:8
Wahrlich, wir alle danken Gott.
167:9
Wahrlich, wir alle sind geduldig in Gott.
167:10
Beim Tod einer Frau sage der Betende:
167:11
»Dies ist Deine Magd und die Tochter Deiner Magd…«Dieses Totengebet ist für Bahá’í zu sprechen, die das 15. Lebensjahr vollendet haben. »Es ist das einzige Bahá’í-Pflichtgebet, das in der Gemeinschaft gesprochen wird. Es ist von einem Gläubigen zu sprechen, während alle Anwesenden stehen. Bei diesem Gebet ist es nicht erforderlich, sich der Qiblih zuzuwenden.« (Inhaltsübersicht und systematische Darstellung des Kitáb-i-Aqdas, Hofheim 1987, Anmerkung 11)A
168
168:1
O mein Herr! Laß Deine Schönheit meine Speise sein und Deine Gegenwart meinen Trank, Dein Wohlgefallen meine Hoffnung und Deinen Lobpreis meine Tat, das Gedenken Deiner meinen Gefährten und die Macht Deiner Herrschaft meinen Beistand, Deine Wohnstatt mein Heim und meine Wohnung einen Ort, den Du heiligst über die Grenzen, denen gesetzt, die wie durch einen Schleier von Dir getrennt sind.
168:2
Du bist wahrlich der Allmächtige, der Allherrliche, der Gewaltigste.
169
169:1
Preis sei Dir, o Herr mein Gott! Erniedrige ihn nicht, den Du kraft Deiner unvergänglichen Herrschaft erhobest, und weise ihn nicht zurück, den Du die Weihstatt Deiner Ewigkeit betreten ließest. Willst Du, o mein Gott, ihn verwerfen, den Du in den Schutz Deiner Herrschaft aufgenommen, und willst Du, o mein Verlangen, ihn von Dir weisen, der bei Dir Zuflucht suchte? Kannst Du erniedrigen, den Du aufgerichtet, oder vergessen, dem Du die Fähigkeit verliehest, Deiner zu gedenken?
169:2
Verherrlicht, unermeßlich verherrlicht bist Du! Seit aller Ewigkeit bist Du der König der ganzen Schöpfung und ihr Urheber, und immerdar wirst Du Herr und Gebieter alles Erschaffenen sein. Verherrlicht bist Du, o mein Gott! Wärest Du Deinen Dienern nicht länger gnädig, wer sollte ihnen dann Gnade erweisen? Und wenn Du Deinen Geliebten die Hilfe versagst, wer könnte ihnen dann beistehen?
169:3
Verherrlicht, unermeßlich verherrlicht bist Du! Du wirst angebetet in Deiner Wahrheit, und Dich, wahrlich, verehren wir alle. Du bist offenbar in Deiner Gerechtigkeit, und für Dich, fürwahr, legen wir alle Zeugnis ab. Du wirst wahrhaftig geliebt in Deiner Gnade. Es gibt keinen Gott außer Dir, dem Helfer in Gefahr, dem Selbstbestehenden.
170
170:1
Dein Name ist meine Heilung, o mein Gott, Dein Gedenken meine Arznei, Deine Nähe meine Hoffnung, und die Liebe zu Dir mein Gefährte. Dein Erbarmen ist meine Heilung und Hilfe in beiden Welten, in dieser und der künftigen. Du bist wahrlich der Allgütige, der Allwissende, der Allweise.
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