Textzusammenstellung | Soziales Handeln
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49:1
Das Erhabenste Wesen spricht: Die Gebildeten dieser Zeit müssen das Volk anleiten, solches Wissen zu erwerben, das sowohl den Gebildeten selbst als auch der ganzen Menschheit von Nutzen ist. Akademische Studien, die mit Worten anfangen und mit Worten aufhören, waren nie von Wert und werden es niemals sein.Bahá’u’lláh, in: Botschaften aus ‘Akká 11:17A
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Als die erlesenste Frucht am Baum des Wissens gilt heute, was dem Wohl der Menschheit dient und ihre Belange schützt.Bahá’u’lláh, in: Das Tabernakel der Einheit 1:16A
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Tut euer Äußerstes, um sowohl innere wie äußere Vollkommenheit zu erlangen, denn die Frucht des menschlichen Baumes war und wird immer Vollkommenheit im Inneren und Äußeren sein. Es ist unerwünscht, dass ein Mensch ohne Kenntnisse oder Fertigkeiten gelassen wird, weil er dann nur ein unfruchtbarer Baum ist. Darum müsst ihr unbedingt, soweit es Möglichkeiten und Fähigkeiten erlauben, den Baum des Seins mit Früchten wie Wissen, Weisheit, geistige Erkenntnis und Redegewandtheit schmücken.Bahá’u’lláh, in einem Sendschreiben – übersetzt aus dem PersischenA
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Jedes Wissensgebiet wird gebilligt und ist rühmenswert, wenn es mit der Liebe Gottes verbunden ist; Seiner Liebe beraubt, ist Wissen jedoch unfruchtbar – es führt fürwahr zum Wahnsinn. Jede Art von Erkenntnis, jede Wissenschaft ist wie ein Baum: Ist seine Frucht die Liebe zu Gott, so ist es ein gesegneter Baum; wo nicht, ist dieser Baum vertrocknetes Holz und nährt nur das Feuer.‘Abdu’l-Bahá, in: Briefe und Botschaften 154:3A
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Bemühe dich immer darum, das neueste Wissen der Zeit zu erwerben, und strebe mit aller Kraft danach, die göttliche Kultur voranzutragen.‘Abdu’l-Bahá, in einem Sendschreiben – übersetzt aus dem PersischenA
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Gutes Betragen und ein Charakter von hoher Sittlichkeit müssen zuerst kommen, denn ist der Charakter nicht gebildet, wird sich der Erwerb von Wissen als schädlich erweisen. Wissen ist lobenswert, wenn es mit ethischem Verhalten und tugendhaftem Charakter verbunden ist; anderenfalls ist es ein tödliches Gift, eine schreckliche Gefahr. Ein Arzt mit schlechtem Charakter, der Vertrauen missbraucht, kann den Tod herbeiführen und zur Ursache zahlreicher Gebrechen und Krankheiten werden.‘Abdu’l-Bahá, in einem Sendschreiben – übersetzt aus dem PersischenA
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Je mehr sie sich anstrengen, ihr Wissen zu erweitern, desto besser und erfreulicher wird das Ergebnis sein. Die Geliebten Gottes, ob jung oder alt, ob Mann oder Frau, mögen sich – jeder nach seinen Fähigkeiten – dazu aufraffen und keine Mühe scheuen, auf den verschiedenen Gebieten gültiges Wissen zu erwerben, geistiges wie weltliches, auch auf dem Gebiet der Künste. Wann immer sie sich bei Veranstaltungen treffen, sollte sich ihre Unterhaltung auf gelehrte Themen und auf die Information über neue Kenntnisse beschränken.‘Abdu’l-Bahá, in einem Sendschreiben – übersetzt aus dem PersischenA
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Ohne Zweifel ist Gelehrsamkeit die größte Gabe Gottes, Wissen und der Erwerb von Wissen ein Segen des Himmels. Darum sind die Freunde Gottes verpflichtet, mit äußerster Anstrengung und großem Eifer göttliche Erkenntnis, Kultur und Wissenschaften zu fördern, damit schon bald die Schulkinder von heute die Gelehrtesten in der Bruderschaft der Weisen werden. Dies ist ein Dienst für Gott Selbst und eines Seiner verbindlichen Gebote.‘Abdu’l-Bahá, in einem Sendschreiben – übersetzt aus dem PersischenA
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… Die Religion Gottes … verficht die Wahrheit, schafft die Grundlage für Wissenschaft und Lernen, unterstützt das Wissen, sorgt für die Kultivierung der Menschheit, deckt die Geheimnisse des Daseins auf und erleuchtet die Horizonte der Welt. Wie könnte sie sich dann dem Wissen entgegenstellen? Gott bewahre! Im Gegenteil, vor Gott ist Wissen die bedeutsamste menschliche Tugend und die edelste menschliche Vollkommenheit. Sich dem Wissen entgegenzustellen, ist reine Unwissenheit, und wer Wissenserwerb und Lernen verabscheut, ist kein Mensch, sondern ein Tier ohne Verstand. Denn Wissen ist Licht, Leben, Glückseligkeit, Vollkommenheit und Schönheit und bewirkt, dass die Seele sich der göttlichen Schwelle nähert. Es ist Ruhm und Ehre in der Menschenwelt und die größte aller Gaben Gottes. Wissen ist identisch mit Rechtleitung, Unwissenheit hingegen der Inbegriff des Irrtums.
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Glücklich, wer seine Tage mit der Suche nach Wissen, der Entdeckung von Geheimnissen des Universums und der sorgfältigen Erforschung der Wahrheit verbringt!‘Abdu’l-Bahá, in: Beantwortete Fragen 34:9–10A
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Alle Wissenschaften, Wissensgebiete, Künste, Erfindungen, Einrichtungen, Unternehmungen und Entdeckungen entspringen dem Begriffsvermögen der vernunftbegabten Seele. Einst handelte es sich um undurchdringliche Geheimnisse, verborgene Mysterien und unbekannte Wirklichkeiten, doch die vernunftbegabte Seele entdeckte sie nach und nach und brachte sie aus dem Unsichtbaren in das Reich des Sichtbaren. Dies ist die höchste Kraft des Begreifens in der Welt der Natur; und die äußerste Grenze, zu der es sich aufzuschwingen vermag, ist das Erfassen der Wirklichkeiten, Zeichen und Eigenschaften des Bedingten.‘Abdu’l-Bahá, in: Beantwortete Fragen 58:3A
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Die Wissenschaft ist die erste Ausstrahlung von Gott zum Menschen. Alle Geschöpfe können sich in materieller Hinsicht vervollkommnen, aber die Fähigkeit etwas mit dem Verstand zu erforschen und wissenschaftliche Erkenntnis daraus zu gewinnen, ist eine höhere Fähigkeit, die nur dem Menschen eigen ist. Anderen Lebewesen und Organismen verfügen nicht über diese Möglichkeit und Fähigkeit. Gott hat diese Liebe zur Wirklichkeit im Menschen geschaffen bzw. angelegt. Entwicklung und Fortschritt eines Landes hängen vom Maß seiner wissenschaftlichen Errungenschaften ab. Durch dieses Mittel nimmt der großartige Wert des Landes stetig zu und Wohlstand und Wohlergehen der Bevölkerung bleibt Tag für Tag gewahrt.‘Abdu’l-Bahá, in: The Promulgation of Universal Peace, Ansprache Nr. 20 vom 23. April 1912 in der Bethel Literary Society der Metropolitan African Methodist Episcopal Church M Street, NW, Washington, DCA
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Alle himmlischen Bücher, die göttlichen Propheten, Weisen und Philosophen stimmen darin überein, dass Krieg für die menschliche Entwicklung zerstörerisch, Friede hingegen förderlich und aufbauend ist. Sie sind sich darüber einig, dass Krieg und Kampf die Grundwerte der Menschheit angreifen. Es bedarf daher einer Macht, die Kriege verhindert und die Einheit der Menschheit verkündet und herstellt.
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Es reicht jedoch nicht aus, zu wissen, dass diese Macht notwendig ist. Zu erkennen, dass Wohlstand wünschenswert ist, führt allein noch nicht zum Wohlstand. Die Anerkennung, dass wissenschaftliche Errungenschaften lobenswert sind, bringt noch keine wissenschaftlichen Erkenntnisse hervor. Die Ehre als etwas Herausragendes zu würdigen, macht einen Menschen nicht ehrenhaft. Die Kenntnis der menschlichen Lebensumstände und des benötigten Heilmittels, sorgt für keine Besserung. Die Feststellung, dass Gesundheit gut ist, bewirkt noch keine Gesundheit. Um den gegenwärtigen Zustand der Menschen zu heilen, braucht es einen fähigen Arzt. Wie man von einem Arzt verlangt, dass er eine vollständige Kenntnis der Pathologie, Diagnostik, Therapie und Behandlung hat, so muss auch dieser ›Welt-Arzt‹ weise, geschickt und kompetent sein, damit Gesundheit sich einstellen wird. Sein bloßes Wissen führt noch nicht zu Gesundheit; es muss auch angewendet und das Heilmittel muss verabreicht werden. Das Erreichen jedes Zieles hängt ab von Wissen, Wollen und Handeln. Wenn diese drei Bedingungen nicht erfüllt sind, gibt es keine Ergebnisse.‘Abdu’l-Bahá, in: The Promulgation of Universal Peace, Ansprache Nr. 58 vom 30. Mai 1912 in der Theosophischen Loge Broadway und 79. Straße in New YorkA
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Die Annahme der Lehren Bahá’u’lláhs bringt die Verpflichtung mit sich, nach individueller geistiger Reife zu streben, sich aber auch an den kollektiven Bemühungen zu beteiligen, eine blühende Gesellschaft aufzubauen und zum Gemeinwohl beizutragen. Wissenschaft und Religion sind die beiden untrennbaren, sich gegenseitig bedingenden Wissenssysteme, die den Fortschritt der Zivilisation vorantreiben. Mit den Worten ‘Abdu’l-Bahás: »Der Fortschritt der Menschheit hängt von Wissen ab, und ihr Niedergang ist auf Unwissenheit zurückzuführen. Wenn das Menschengeschlecht mehr Wissen gewinnt, wird es himmlisch, und wenn es Gelehrsamkeit erlangt, nimmt es edle Eigenschaften an.« Das Streben nach Wissen und Gelehrsamkeit und das Studium von Handwerk und nützlichen Wissenschaften gehören zu den grundlegenden Glaubensgrundsätzen der Anhänger Bahá’u’lláhs. Daher ist die langfristige Lösung, die Sie als Mittel gegen die Schwierigkeiten gewählt haben, die Ihnen auf dem Weg zur höheren Bildung zwangsweise auferlegt werden, die konstruktive Zusammenarbeit mit anderen Befürwortern von Frieden und Versöhnung, um eine fortschrittliche und geordnete Gesellschaft aufzubauen, die sich der Förderung von Wissen und sozialer Gerechtigkeit verpflichtet hat.Das Universale Haus der Gerechtigkeit, Botschaft vom 17. Juni 2011, An die Gläubigen in der Wiege des GlaubensA
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Einer der kritischen Aspekte eines konzeptionellen Rahmens, der in den kommenden Jahren sorgfältige Aufmerksamkeit erfordern wird, ist die Generierung und Anwendung von Wissen … Das Herzstück der meisten Disziplinen des menschlichen Wissens ist ein gewisser Konsens über die Methodik – ein Verständnis der Methoden und ihrer angemessenen Anwendung, um die Realität systematisch zu untersuchen und zu zuverlässigen Ergebnissen und fundierten Schlussfolgerungen zu gelangen. Bahá’í, die in verschiedenen Disziplinen tätig sind – Wirtschaft, Erziehungswissenschaften, Geschichte, Sozialwissenschaften, Philosophie und viele andere – sind offensichtlich mit den Methoden, die in ihren Bereichen angewandt werden, vertraut und beschäftigen sich eingehend damit. Sie sind es, die die Verantwortung haben, sich ernsthafte Gedanken über die Implikationen zu machen, die die in der Offenbarung gefundenen Wahrheiten für ihre Arbeit haben könnten. Der Grundsatz der Harmonie von Wissenschaft und Religion, der treu befolgt wird, wird sicherstellen, dass der religiöse Glaube nicht dem Aberglauben verfällt und dass wissenschaftliche Erkenntnisse nicht vom Materialismus vereinnahmt werden.Das Universale Haus der Gerechtigkeit, Brief in dessen Auftrag vom 24. Juli 2013, An einen Nationalen Geistigen RatA
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Grundsätzlich ist ein Großteil der Bemühungen der Bahá’í-Gemeinde darauf gerichtet, die eigentliche Ursache religiöser Vorurteile anzugehen – Unwissenheit. »Unwissenheit fortbestehen zu lassen«, so das Haus der Gerechtigkeit, »ist die schlimmste Form der Unterdrückung; es verstärkt die vielen Mauern des Vorurteils, die der Verwirklichung der Einheit der Menschheit im Wege stehen … Der Zugang zu Wissen ist das Recht eines jeden Menschen, und mitzuhelfen, Wissen zu generieren, anzuwenden und zu verbreiten ist eine Verantwortung, die alle schultern müssen in dem großen Unternehmen, eine blühende Weltzivilisation aufzubauen – wobei jeder seine oder ihre eigenen Talente und Fähigkeiten einsetzt.« Diese Ausrichtung hat sich insbesondere in der Fokussierung der Bahá’í-Gemeinde auf Bildung und Erziehung manifestiert, die ihr seit Beginn des Glaubens ein zentrales Anliegen ist; in ihren Bemühungen, bei jedem Einzelnen ein wachsendes Bewusstsein und die Fähigkeit zu fördern, Vorurteile zu erkennen und ihnen entgegenzuwirken; in ihrer Praxis, Beratungsprozesse in all ihren Angelegenheiten anzuwenden; und in ihrer Verpflichtung gegenüber den beiden Erkenntnissystemen – Wissenschaft und Religion – deren Unerlässlichkeit für den Fortschritt der Zivilisation sie anerkennt und hochhält. Darüber hinaus statten die Entwicklung des Geisteslebens und die eigenständige Erforschung der Wirklichkeit, die in den Bahá’í-Schriften eine hohe Wertschätzung erfahren, den Einzelnen mit der Fähigkeit aus, Wahrheit von Falschheit zu unterscheiden; eine Fähigkeit, die entscheidend ist, wenn Vorurteile, Aberglaube und überholte Traditionen, die die Einheit behindern, ausgemerzt werden sollen. ‘Abdu’l-Bahá versichert in diesem Zusammenhang: »Sobald aber jede Seele nach der Wahrheit forscht, ist die Gesellschaft befreit vom Dunkel des ständigen Wiederholens der Vergangenheit.« Das Universale Haus der Gerechtigkeit, Brief in seinem Auftrag vom 27. Dezember 2017, An einen Gläubigen A
Das Wesen der sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung der Bahá’íKohärenz zwischen materieller und geistiger Dimension der Existenz64
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… alles in den Himmeln und auf Erden ist ein unmittelbarer Beweis dafür, dass sich darin Gottes Attribute und Namen offenbaren, da jedes Atom die Zeichen verwahrt, welche für die Offenbarung des größten Lichtes beredtes Zeugnis ablegen.Bahá’u’lláh, Das Buch der Gewissheit 107A
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Religion ist wahrlich das vortrefflichste Mittel zur Errichtung der Ordnung in der Welt und für die Ruhe ihrer Völker. … Je schlimmer die Religion verfällt, desto widerspenstiger werden die Gottlosen. Dies kann letztlich nur in Chaos und Gesetzlosigkeit enden.Bahá’u’lláh, in: Botschaften aus ‘Akká 6:20A
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… Religion [muss] mit Wissenschaft und Vernunft in Einklang sein …, so dass sie auf die Menschenherzen wirkt. Die Grundlage muss festgefügt sein und darf nicht auf Nachahmung beruhen.‘Abdu’l-Bahá, in: Briefe und Botschaften 227:10A
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