Textzusammenstellung | Vertrauenswürdigkeit – eine Kardinal-Bahá’í-Tugend
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38:1
Gehöre zum Volke des Höllenfeuers, aber sei kein Heuchler.
38:1_1
Sei ein Ungläubiger, aber sei kein Ränkeschmied.
38:1_2
Wohne in Schenken, aber beschreite nicht den Pfad des Unheilstifters.
38:1_3
Fürchte Gott, aber nicht die Menschen.
38:1_4
Gib dem Henker dein Haupt, aber nicht dein Herz.
38:1_5
Deine Bleibe sei unter dem Stein, aber suche nicht des Geistlichen Schutz.
38:2
So stimmt die Heilige Schalmei ihre Melodien an, und die Nachtigall des Paradieses schlägt ihr Lied, auf dass Er ewiges Leben in die sterblichen Hüllen der Menschen einflößen, den Tempeln aus Staub das Wesen des Heiligen Geistes und des himmlischen Lichtes verleihen und die vergängliche Welt durch die Macht eines einzigen Wortes zum ewigen Königreich hinziehen möge.aus einem Sendschreiben – übersetzt aus dem PersischenQ
Aus den Äußerungen des Bab39
39:1
Eines Tages bat der Bab darum, man möge Ihm etwas Honig besorgen. Der Kaufpreis dafür erschien Ihm ungewöhnlich hoch. Er wies ihn zurück und sprach: »zweifellos hätte man Honig von besserer Qualität um einen geringeren Preis bekommen können. Ich, euer Lebensvorbild, war Kaufmann von Beruf. Es ziemt euch, in allen euren geschäftlichen Unternehmungen Meiner Art und Weise zu folgen. Ihr sollt weder euren Nächsten übervorteilen, noch euch von ihm betrügen lassen. So hat es euer Meister gehalten. Die geschicktesten und fähigsten Menschen vermochten Ihn nicht zu täuschen, noch wünschte Er Seinerseits, auch dem geringsten und hilflosesten Geschöpf gegenüber unedelmütig zu handeln.« Er bestand darauf, dass der Diener, der den Kauf getätigt hatte, wieder hingehen und Ihm zu einem billigeren Preis einen Honig von besserer Qualität bringen soll.zitiert in: Nabils Bericht aus den frühen Tagen der Bahá’í-Offenbarung, S. 333Q
Aus den Schriften ‘Abdu’l-Bahás40
40:1
Wahrhaftigkeit ist die Grundlage aller menschlichen Tugenden. Ohne Wahrhaftigkeit sind Fortschritt und Erfolg für jede Seele in allen Welten Gottes ausgeschlossen. Wenn der Mensch diese heilige Eigenschaft erlangt hat, wird er auch alle anderen himmlischen Wesensarten gewinnen.zitiert in: Shoghi Effendi, Das Kommen Göttlicher Gerechtigkeit, Abs. 40Q
41
41:1
O Ṣádiq!Der Name ›Ṣádiq‹ bedeutet wörtlich ›ehrlich‹ oder ›aufrichtig‹.Q Wahrhaftigkeit, Redlichkeit und Ehrlichkeit sind die Eigenschaften der Gerechten und das Merkmal der Reinen. Wahrhaftigkeit ist die edelste aller Eigenschaften, denn sie umfasst alle anderen Tugenden. Ein ehrlicher Mensch wird vor jeder Trübsal beschützt, wird vor jeder bösen Tat zurückweichen und vor jeder sündhaften Handlung behütet sein, da alle Untugenden und Missetaten im genauen Gegensatz zur Wahrhaftigkeit stehen und ein ehrlicher Mensch sie alle entschieden verabscheut.aus einem Sendschreiben – übersetzt aus dem PersischenQ
42
42:1
O reine Seele! Tritt in die Fußstapfen der Wahrhaftigen und gehe den Pfad der Rechtschaffenen, damit du durch die Wahrhaftigkeit einen Sitz der Wahrheit einnehmen und durch Rechtschaffenheit bleibende Ehre erlangen mögest. Würde die Summe aller Sünden auf der Waage gewogen, so würde die Lügenhaftigkeit sie ganz alleine aufwiegen: nein, ihre Übel würden sie sogar überwiegen und ihr Schaden sich als größer erweisen. Es wäre besser für dich, du wärst ein Gotteslästerer und würdest die Wahrheit sagen, als die Glaubensformel in den Mund zu nehmen und doch ein Lügner zu sein. Diese klaren Worte sind als eine Ermahnung an die Völker der Welt gerichtet. Erweise Gott Dank, dass dieser Rat durch dich an die ganze Menschheit gerichtet wurde.aus einem Sendschreiben – übersetzt aus dem PersischenQ
43
43:1
O Heerschar Gottes! Unter dem Schutz und mit der Hilfe der Gesegneten Schönheit – möge mein Leben ein Opfer für Seine Geliebten sein – sollt ihr euch so verhalten, dass ihr vornehm und leuchtend wie die Sonne unter den Menschenseelen hervorragt. Wenn einer von euch in eine Stadt kommt, soll er durch seine Aufrichtigkeit, seine Lauterkeit und Liebe, seine Ehrlichkeit und Treue, seine Wahrheitsliebe und Güte gegenüber allen Völkern der Welt zu einem Brennpunkt der Anziehungskraft werden, so dass die Menschen dieser Stadt ausrufen und sagen: »Dieser Mann ist ohne Zweifel ein Bahá’í, denn sein Benehmen, seine Haltung, seine Lebensweise, seine Sitten, seine Art und sein Wesen spiegeln die Eigenschaften der Bahá’í wider.« Bevor ihr diese Stufe erreicht, kann man nicht sagen, dass ihr dem Bund und Testament Gottes treu ergeben seid. Denn Er ist mit uns allen in unwiderleglichen Texten ein festes Bündnis eingegangen; es fordert von uns, dass wir nach Seinen heiligen Geboten und Ratschlägen handeln.in: Briefe und Botschaften, 35:5Q
44
44:1
… wir und die Freunde Gottes sollten unter keinen Umständen nachlassen in unserem Bemühen, loyal, aufrichtig und wohlwollend zu sein. Wir sollten allezeit unsere Wahrhaftigkeit und Aufrichtigkeit zeigen. Mehr noch: Wir müssen unerschütterlich bleiben in unserer Ehrlichkeit und Vertrauenswürdigkeit und uns damit befassen, Gebete zum Wohle aller darzubringen.in: Briefe und Botschaften, 225:30Q
45
45:1
Das Hauptmerkmal eines wahren Gläubigen ist die Vertrauenswürdigkeit, wohingegen das Hauptmerkmal des Rebellen die Treulosigkeit ist.aus einem Sendschreiben – übersetzt aus dem PersischenQ
46
46:1
Sollte jemand lauter gute Werke verrichten, aber ohne das leiseste Bedenken versäumen, voll und ganz vertrauenswürdig und ehrlich zu sein, würden seine guten Taten trockenem Zunder und sein Versäumnis seelenverzehrendem Feuer gleichen. Sollte andererseits all sein Tun mangelhaft sein, er aber vertrauenswürdig und ehrlich handeln, so würden alle seine Mängel schließlich wettgemacht, aller Schaden behoben und alle Schwächen geheilt. Unsere Meinung ist, dass in den Augen Gottes Vertrauenswürdigkeit die Grundlage Seines Glaubens und das Fundament aller Tugenden und Vollkommenheiten ist. Wer dieser guten Eigenschaft beraubt ist, dem mangelt es an allem. Was sollen Glaube und Frömmigkeit nützen, wenn die Vertrauenswürdigkeit fehlt? Welches Ergebnis können sie zeitigen? Welchen Gewinn oder Vorteil können sie bescheren? Deshalb rät ‘Abdu’l-Bahá den Freunden – nein, beschwört sie sogar inbrünstig –, die Heiligkeit der Sache Gottes so wachsam zu beschützen und ihre persönliche Würde als einzelne so zu wahren, dass alle Völker sie wegen ihrer Vertrauenswürdigkeit und Rechtschaffenheit kennen lernen und dafür ehren werden. Sie können heute keinen größeren Dienst leisten als diesen. Anders zu handeln würde bedeuten, die Axt an die Wurzeln der Sache Gottes zu legen – wir suchen Zuflucht bei Gott vor diesem abscheulichen Vergehen und beten darum, dass Er Seine Geliebten vor dem Begehen solch eines schändlichen Unrechts schützen möge.aus einem Sendschreiben – übersetzt aus dem PersischenQ
47
47:1
Sie schrieben zu der Frage, wie die Freunde ihre gegenseitigen Handelsbeziehungen abwickeln sollten. Diese Frage ist von größter Wichtigkeit und eine Sache, die lebhafteste Aufmerksamkeit verdient. Bei dieser Art Beziehungen sollten die Freunde Gottes mit äußerster Vertrauenswürdigkeit und Rechtschaffenheit handeln. Auf diesem Gebiet nachlässig zu sein, würde bedeuten, sein Antlitz von den Ratschlägen der Gesegneten Schönheit und den heiligen Geboten Gottes abzuwenden. Wenn jemand seine Verwandten und Freunde in seinem eigenen Haus nicht mit völliger Vertrauenswürdigkeit und Rechtschaffenheit behandelt, wird sein Umgang mit der Außenwelt – wieviel Vertrauenswürdigkeit und Ehrlichkeit er ihr auch immer entgegenbringen mag – sich als unfruchtbar und unproduktiv erweisen. Zuerst sollte man seine eigenen Familienangelegenheit in Ordnung bringen; dann sollte man seine Geschäfte mit der Außenwelt betreiben. Es sollte sicherlich nicht behauptet werden, man bräuchte die Freunde nicht mit übermäßiger Aufmerksamkeit zu behandeln oder es sei für sie nicht nötig, im Umgang miteinander dem Ausüben von Vertrauenswürdigkeit allzu große Bedeutung beizumessen; dass aber in ihren Beziehungen zu Fremden korrektes Verhalten durchaus, notwendig sei. Ein solches Gerede ist reine Einbildung und wird zu Schaden und Nachteil führen. Gesegnet sei die Seele, die unter dem Volk das Licht der Vertrauenswürdigkeit ausstrahlt und zum Zeichen der Vollkommenheit unter allen Menschen wird.aus einem Sendschreiben – übersetzt aus dem PersischenQ
48
48:1
Da das ordnungsgemäße Führen Ihrer Gesellschaft von der Hingabe, Rechtschaffenheit, Aufrichtigkeit und Reinheit der Absicht, die die Freunde Gottes zeigen, abhängt, sollten sie beim Abwickeln ihrer Geschäfte solche Reinheit, Vornehmheit und weitblickende Weisheit kundtun, dass sie zum Vorbild für andere Gesellschaften werden, und alle Menschen durch ihr Beispiel belehrt und erleuchtet werden mögen. Auf diese Weise werden die Bahá’í allen als zuverlässige und ehrliche, tugendhafte und erleuchtete, makellose und geläuterte Menschen bekannt, die eifrig und von edlen Grundsätzen, vorurteilslos im Denken und Förderer der Freiheit sind; deren Anliegen es ist, dem Allgemeinwohl zu dienen und nicht ihren eigenen Interessen, und deren Ziel es ist, das Wohlergehen und Gedeihen der Menschheit zu fördern und nicht ihr eigenes Wohlergehen zu begünstigen.aus einem Sendschreiben – übersetzt aus dem PersischenQ
49
49:1
Ihr Prüfstein sollte sein, dass sie ihre geschäftlichen Tätigkeiten mit einer Gerechtigkeit und Unparteilichkeit betreiben, an der sich andere orientieren können. Die Freunde Gottes sollten ihren Beruf als Mittel benützen, um die Menschen zum Pfade Gottes zu führen und sie so in Erstaunen zu setzen, dass sie ausrufen: »Wie groß ist ihre Wahrhaftigkeit, wie erhaben ihre Vertrauenswürdigkeit und wie aufrichtig ihr guter Wille.«aus einem Sendschreiben – übersetzt aus dem PersischenQ
50
50:1
Jede Handelsgesellschaft sollte nach göttlichen Prinzipien gegründet werden. Vertrauenswürdigkeit, Frömmigkeit und Wahrhaftigkeit sollten ihre Basis bilden, um die Rechte der Menschen zu schützen.aus einem Sendschreiben – übersetzt aus dem PersischenQ
51
51:1
Handel, Landwirtschaft und Industrie sollten wahrhaftig kein Hindernis sein, dem Einen, Wahren Gott zu dienen. In der Tat sind solche Berufe die mächtigsten Mittel und klarsten Beweise für das offenbare Zeugnis von der Frömmigkeit eines Menschen, für seine Vertrauenswürdigkeit und die Tugenden des Allbarmherzigen Herrn.aus einem Sendschreiben – übersetzt aus dem PersischenQ
52
52:1
Ihr, die ihr aufrichtige Gönner des Staates und pflichtgetreue, gehorsame Untertanen der Regierung seid, solltet ständig mit Dienen befasst sein. Wer immer in den Regierungsdienst tritt, sollte in all seinem Tun und Handeln ein Höchstmaß an Rechtschaffenheit und Ehrlichkeit, an Selbstbeherrschung und Selbstdisziplin, an Lauterkeit und Reinheit, an Gerechtigkeit und Unparteilichkeit kundtun. Wenn er – Gott behüte! – des geringsten Vertrauensbruches schuldig sein oder nachlässig oder oberflächlich an seine Pflichten herangehen oder auch nur einen Silberling dem einfachen Volke mit Gewalt entreißen oder danach trachten sollte, seine eigenen selbstsüchtigen Interessen und seinen persönlichen Gewinn zu fördern – so ist gewiss, dass er der Ausgießungen göttlicher Gnade beraubt sein wird.aus einem Sendschreiben – übersetzt aus dem PersischenQ
53
53:1
Beim Ausführen der Pflichten des Amtes, in das du berufen wurdest, sollten dein Verhalten und dein Handeln das höchste Maß an Vertrauenswürdigkeit und Ehrlichkeit aufzeigen, bis hin zu einem Grad an Aufrichtigkeit, der ganz und gar über jeden Verdacht erhaben ist, und zu einer Rechtschaffenheit, die gegen die Einflüsterungen des Eigennutzes gefeit ist. Auf diese Weise werden alle erfahren, dass die Bahá’í die Verkörperung der Redlichkeit und das reine Wesen makelloser Tugend sind. Wenn sie ein Amt annehmen, ist ihr Beweggrund, der ganzen Menschheit zu dienen, nicht ihren eigenen Vorteil zu suchen. Ihr Ziel ist, die Sache der Wahrheit zu schützen, nicht Genusssucht und gemeiner Undankbarkeit zu verfallen.aus einem Sendschreiben – übersetzt aus dem PersischenQ
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