Bahá’u’lláh | Drei Sendschreiben zu den Heiligen Zwillingsgeburstagen
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Bahá’u’lláh
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Drei Sendschreiben zu den Heiligen Zwillingsgeburstagen
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„In diesem November werden zum ersten Mal die Heiligen Zwillingsfeste der Geburt des Báb und Bahá’u’lláhs entsprechend dem Badí‘-Kalender gefeiert. In Erwartung dieses besonderen Anlasses freut sich das Universale Haus der Gerechtigkeit, Ihnen vorab drei Sendschreiben aus dem bald erscheinenden Band Tage des Gedenkens zukommen zu lassen, einer ins Englische übertragenen Sammlung von Schriften der Höchsten Feder, die speziell für oder mit Bezug auf die neun Festtage offenbart wurden.“
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Das Universale Haus der Gerechtigkeit 6. Juli 2015
Geburt des Báb
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Im Namen Dessen, Der an diesem Tag geboren ward; Er, Den Gott zum Herold Seines Namens, der Allmächtige, der Allliebende, machte!
1:1
Mit diesem Sendschreiben wenden Wir Uns an jene Nacht, in der die Himmel und die Erde erleuchtet wurden von einem Licht, das seinen Strahlenglanz über die gesamte Schöpfung warf.
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Wahrlich, du bist gesegnet, o Nacht! Denn durch dich ward der Tag Gottes geboren, ein Tag, den Wir dazu bestimmten, die Lampe der Erlösung für die Bewohner der Städte der Namen zu sein, der Siegeskelch für die Vorkämpfer in den Arenen der Ewigkeit und die Morgenröte der Freude und des Jubels für die ganze Schöpfung.
1:3
Unermesslich erhaben ist Gott, der Schöpfer der Himmel, Der diesen Tag jenen Namen aussprechen ließ, durch den die Schleier eitler Einbildungen zerrissen, die Nebel leerer Vorstellungen zerstreut wurden und Sein Name ›der Selbstbestehende‹ über dem Horizont der Gewissheit aufging. Durch Dich wurde der erlesene Wein ewigen Lebens entsiegelt, die Türen des Wissens und der Äußerung wurden vor den Völkern der Erde aufgeschlossen und die Brisen des Allbarmherzigen über alle Gefilde getragen. Alle Herrlichkeit sei jener Stunde, da der Schatz Gottes, des Allmächtigen, des Allwissenden, des Allweisen, erschienen ist!
1:4
O Scharen der Erde und des Himmels! Dies ist die erste Nacht, die Gott zu einem Zeichen machte für jene zweite Nacht, in der Er geboren ward, Dessen Lobpreis niemand angemessen zu singen vermag und Der mit keinem Attribut beschrieben werden kann. Wohl dem, der über beide nachsinnt. Wahrlich, er wird entdecken, dass ihre äußere Wirklichkeit ihrem inneren Wesen entspricht, und er wird vertraut mit den göttlichen Geheimnissen, die in dieser Offenbarung verwahrt liegen, einer Offenbarung, durch die die Grundfesten des Irrglaubens erschüttert, die Götzen des Aberglaubens zertrümmert und das Banner entfaltet wurde, das verkündet: »Es ist kein Gott außer Ihm, dem Gewaltigen, dem Erhabenen, dem Unvergleichlichen, dem Beschützer, dem Machtvollen, dem Unzugänglichen.«
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In dieser Nacht wehte der Duft der Nähe, die Tore der Wiedervereinigung am Ende der Tage wurden aufgestoßen und alles Erschaffene wurde bewegt auszurufen: »Das Königreich ist Gottes, des Herrn aller Namen, Der mit weltumfassender Souveränität gekommen ist.« In dieser Nacht feierten die Scharen der Höhe den Lobpreis ihres Herrn, des Erhabenen, des Allherrlichsten, und die Wirklichkeiten göttlicher Namen priesen Ihn, Der in dieser Offenbarung der König des Anfangs und des Endes ist, einer Offenbarung, durch deren Kraft die Berge Ihm, dem Allgenügenden, dem Allhöchsten, entgegeneilten, und die Herzen sich dem Antlitz ihres Meistgeliebten zuwandten, und die Blätter durch den Windhauch der Sehnsucht aufwirbelten, und die Bäume ihre Stimme in Freude erhoben, als sie auf den Ruf Dessen antworteten, Der der Unbeschränkte ist, und die gesamte Erde vor Sehnsucht erzitterte in ihrem Verlangen nach Wiedervereinigung mit dem König der Ewigkeit, und alles neu erschaffen wurde durch das verborgene Wort, das in diesem mächtigen Namen erschien.
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O Nacht des Allfreigebigen! Wahrlich, in Dir erschauen wir das Mutterbuch. Ist es wirklich ein Buch oder vielmehr ein Kind, das in die Welt gesetzt wurde? Nein, bei Meinem Selbst! Solche Worte gehören zum Reich der Namen, während Gott dieses Buch über alle Namen geheiligt hat. Durch dieses Buch wurden das verborgene Geheimnis und das verwahrte Mysterium offenbart. Nein, bei Meinem Leben! Alles, was Erwähnung fand, bezieht sich auf das Reich der Eigenschaften, wohingegen das Mutterbuch darüber höchst erhaben ist. Durch dieses Buch sind die Manifestationen des: »Es ist kein Gott außer Gott«vgl. Qur’án, 3:62, 38:65, 47:19 – Anm. d. Hrsg.Q hoch über ihnen allen erschienen. Nein, wenn auch solche Dinge allen Menschen verkündet wurden, ist nach der Einschätzung deines Herrn doch Er allein in der Lage, sie wahrzunehmen. Selig sind jene, die Gewissheit erlangt haben!
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Wie vom Donner gerührt rief daraufhin die Feder des Höchsten aus: »O Du, Der Du über alle Namen erhaben bist! Ich beschwöre Dich bei Deiner Macht, die die Himmel und die Erde umfasst, mich davon zu befreien, Dich zu erwähnen, da ich selbst durch Deine Schöpferkraft ins Dasein gerufen wurde. Wie kann ich denn schildern, was alle erschaffenen Dinge nicht zu beschreiben vermögen? Und doch, so schwöre ich bei Deiner Herrlichkeit, sollte ich verkünden, was Du mir eingibst, dann würde die gesamte Schöpfung vor Freude und Verzückung vergehen, wie viel mehr wäre sie überwältigt durch den Anblick der Wogen des Ozeans Deiner Äußerung an diesem leuchtenden, höchsterhabenen und transzendenten Ort. Entbinde, o Herr, diese stockende Feder davon, eine so erhabene Stufe zu preisen und verfahre gnädiglich mit mir, o mein Besitzer, mein König. Übersieh auch meine Übertretungen in Deiner Gegenwart. Du bist wahrlich der Herr der Gnadengaben, der Allmächtige, der Immervergebende, der Freigebigste.«
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(Ayyám-i-Tis‘ih, pp. 12–15)
Geburt Bahá’u’lláhs
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Er ist der Heiligste, der Erhabenste, der Größte.
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Der Festtag der Geburt ist gekommen, und Er, die Schönheit Gottes, des Allmachtvollen, des Allbezwingenden, des Allliebenden, hat Seinen Thron bestiegen. Wohl dem, der an diesem Tag Seine Gegenwart erreicht und auf den sich der Blick Gottes, des Helfers in Gefahr, des Selbstbestehenden, richtet. Sprich: Wir haben dieses Fest im Größten Gefängnis zu einer Zeit gefeiert, als die Könige der Erde sich gegen Uns erhoben. Doch die Macht des Unterdrückers kann Uns niemals aufhalten, noch können die Scharen der Welt Uns bestürzen. Dies bezeugt der Allbarmherzige auf dieser höchst erhabenen Stufe.
2:2
Sprich: Sollte das innerste Wesen der Gewissheit über das Geschrei der Völker der Welt bestürzt sein? Nein, bei Seiner Schönheit, die ihren Glanz über alles, was war, was ist und was sein wird, ergießt! Dies ist wahrlich die Majestät des Herrn, die die ganze Schöpfung umfasst hat, und dies ist Seine transzendente Macht, die alle, die sehen, und alles, was gesehen wird, durchdringt. Ergreift fest das Seil Seiner souveränen Macht und gedenkt eures Herrn, des Unbeschränkten, zu dieser Morgendämmerung, deren Licht jedes verborgene Geheimnis enthüllte. So hat die Zunge des Altehrwürdigen der Tage an diesem Tag gesprochen, an dem der erlesene Wein entsiegelt wurde. Seid achtsam, damit die eitlen Vorstellungen derer, die nicht an Gott geglaubt haben, euch nicht beunruhigen und ihre leeren Einbildungen euch nicht von diesem ausgebreiteten Pfad abschrecken.
2:3
O Volk Bahás! Schwingt euch mit den Flügeln der Loslösung auf in die Sphären der Liebe eures Herrn, des Allbarmherzigen. Erhebt euch dann, um Ihn siegreich zu machen, wie es auf der verwahrten Tafel geboten ward. Hütet euch, mit irgendeinem Meiner Diener zu streiten. Lasst ihnen die süßen Düfte Gottes und Seine heiligen Äußerungen zuteilwerden, denn durch ihre Kraft werden alle Menschen befähigt, sich Ihm zuzuwenden. Jene, die an diesem Tage achtlos gegenüber Gott bleiben, sind wahrlich im Rausch ihrer Begierden verloren, und sie bemerken es nicht. Wohl dem, der in völliger Demut sein Angesicht dem Tagesanbruch der Verse seines Herrn zuwendet.
2:4
Es geziemt euch, euch zu erheben und die Menschen mit dem vertraut zu machen, was im Buch ihres Herrn, des Allmächtigen, des Unbeschränkten, herniedergesandt wurde. Sprich: Fürchtet Gott und schenkt den eitlen Vorstellungen derer, die auf den Wegen des Zweifels und der Ungerechtigkeit gehen, keine Beachtung. Wendet euch mit strahlendem Herzen zum Thron eures Herrn, des Besitzers aller Namen. Er wird euch wahrlich durch die Macht der Wahrheit beistehen. Es ist kein Gott außer Ihm, dem Allmächtigen, dem Freigebigsten.
2:5
Wollt ihr zu einem Tümpel eilen, während vor Euren Augen der größte Ozean ausgebreitet ist? Wendet euch mit ganzem Herzen dorthin und tretet nicht in die Fußstapfen jedes ungläubigen Betrügers. So singt der Vogel der Ewigkeit auf den Zweigen Unseres göttlichen Lotusbaumes. Bei Gott! Eine einzige seiner Melodien reicht aus, um die Scharen der Höhe zu bezaubern und darüber hinaus die Bewohner der Städte der Namen und darüber hinaus jene, die am Morgen und Abend Seinen Thron umkreisen.
2:6
So sind die Regenschauer der Äußerung vom Himmel des Willens eures Herrn, des Allbarmherzigen, herabgekommen. Sucht ihre Nähe, o Menschen, und haltet euch von jenen fern, die nutzlos über die von Gott offenbarten Verse streiten und nicht an ihren Herrn glaubten, als Er mit deutlichen Beweisen kam.
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(Ayyám-i-Tis‘ih, pp. 45–47)
Geburt Bahá’u’lláhs
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Er ist der Heiligste, der Größte.
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Dies ist der Monat, da Er geboren ward, der Träger des Größten Namens, Dessen Erscheinen die Glieder der Menschheit erzittern ließ, und von Dessen Fußspuren die Scharen der Höhe und die Bewohner der Städte der Namen den Staub als Segen begehrten. Daraufhin priesen sie Gott und schrien auf in freudiger Begeisterung. Bei Gott! Dies ist der Monat, durch den alle anderen Monate erleuchtet wurden, der Monat, da Er, das verborgene Geheimnis und der wohlgehütete Schatz, offenbart ward und laut inmitten der gesamten Menschheit Seinen Ruf erhob. Alle Herrschaft gehört diesem neugeborenen Kind, durch das der Schöpfung Antlitz mit strahlendem Lächeln geschmückt wurde, die Bäume hin und her schwankten, die Ozeane brandeten, die Berge die Flucht ergriffen, das Paradies seine Stimme erhob, der Fels ausrief, und alles Erschaffene kundtat: »O Scharen der Schöpfung! Eilt zum Aufgangsort des Antlitzes eures Herrn, des Barmherzigen, des Mitleidvollen!«
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Dies ist der Monat, da selbst das Paradies ausgeschmückt wurde mit der Pracht des Antlitzes seines Herrn, des Allbarmherzigen, da die himmlische Nachtigall ihre Weisen auf dem Göttlichen Lotusbaum sang und die Herzen der Begünstigten in Verzückung gerieten. Aber ach, die Menschen sind zum größten Teil achtlos. Selig, wer Ihn erkannt und erfasst hat, was in den Büchern Gottes, des Allmächtigen, des Allgepriesenen verheißen ward; und wehe dem, der sich abgewandt hat von Ihm, auf Den die Scharen der Höhe unablässig ihren Blick richten, von Ihm, Der jeden eigenwilligen Irrgläubigen verblüffte.
3:3
Singe diese Verse mit den süßesten Melodien, sobald du dieses Sendschreiben erhalten hast, und sprich: Preis sei Dir, O mein barmherzigster Herr, dass Du meiner gedachtest in diesem Sendschreiben, durch das der Duft des Gewandes Deiner Erkenntnis verbreitet wurde und die Ozeane Deiner Gnade brandeten. Ich bezeuge, dass Du mächtig bist zu tun, was Du willst. Es ist kein Gott außer Dir, dem Allmächtigen, dem Allwissenden, dem Allweisen.
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(Má’idiy-i-Ásimání, vol. 4, p. 342)
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