Textzusammenstellung | Gelehrsamkeit
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Gelehrsamkeit
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Eine Textzusammenstellung aus den Bahá’í-Schriften
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Der Rang der GelehrsamkeitDie Bedeutung von Wissen und GelehrtheitAus den Schriften Bahá’u’lláhs1
1:1
Wissen ist eine der wundersamen Gaben Gottes. Es ist jedermanns Pflicht, Wissen zu erwerben. Die Künste und Hilfsmittel, die heute zur Hand sind, wurden kraft Seines Wissens und Seiner Weisheit erworben, offenbart in Briefen und Sendschreiben durch Seine Erhabenste Feder – eine Feder, aus deren Schatzkammer Perlen der Weisheit und des Wortes sowie die Künste und Fertigkeiten dieser Welt ans Licht treten.Bahá’u’lláh, in: Botschaften aus Akká 4:24Q
2
2:1
Wissen gleicht den Flügeln für des Menschen Leben, einer Leiter für seinen Aufstieg. Es ist jedermanns Pflicht, sich Wissen zu erwerben. Jedoch sollten solche Wissenschaften studiert werden, die den Völkern auf Erden nützen, nicht solche, die mit Worten beginnen und mit Worten enden. Viel verdanken fürwahr die Völker der Welt den Wissenschaftlern und den Handwerkern. … In der Tat, Wissen ist ein wahrer Schatz für den Menschen, eine Quelle des Ruhmes, der Großmut, der Freude, der Erhabenheit, des Frohsinns und der Heiterkeit. Also spricht die Zunge der Größe in diesem Größten Gefängnis.Bahá’u’lláh, in: Botschaften aus Akká 5:15Q
Aus den Schriften und Ansprachen ‘Abdu’l-Bahás3
3:1
Bemühe dich immer darum, das neueste Wissen der Zeit zu erwerben, und strebe mit aller Kraft danach, die göttliche Kultur voranzutragen …
3:2
Dazu gehört die Förderung der Künste, die Entdeckung neuer Wunder, die Ausweitung des Handels, die Entwicklung der Industrie. Auch müssen Methoden zur Kultivierung und Verschönerung des Landes gefördert werden; ebenso gehört unbedingter Gehorsam gegenüber der Regierung und die völlige Vermeidung jeden Ansatzes von Aufruhr dazu.Aus einem persischen SendschreibenQ
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4:1
… Ich bitte die Freunde Gottes dringend, sich nach diesen Grundsätzen und bestem Vermögen aufs äußerste zu bemühen. Je mehr sie sich anstrengen, ihr Wissen zu erweitern, desto besser und erfreulicher wird das Ergebnis sein. Die Geliebten Gottes, ob jung oder alt, ob Mann oder Frau, mögen sich – jeder nach seinen Fähigkeiten – dazu aufraffen und keine Mühe scheuen, auf den verschiedenen Gebieten gültiges Wissen zu erwerben, geistiges wie weltliches, auch auf dem Gebiet der Künste.Aus einem arabischen SendschreibenQ
5
5:1
Alle Gnadengaben sind göttlichen Ursprungs, aber keine ist mit dieser Kraft verstandesmäßigen Durchleuchtens und Forschens vergleichbar – sie ist ein ewiges Geschenk, das unendlich köstliche Früchte hervorbringt. Der Mensch hat immer teil an diesen Früchten. Alle anderen Segnungen sind vergänglich – sie ist sein ewig währender Besitz. Sogar Herrschaft hat ihre Grenzen und erfährt ihren Sturz – sie ist ein Königtum und eine Herrschaft, die keiner usurpieren oder stürzen kann. Kurz, sie ist ein ewiger Segen, eine Gottesgabe, das höchste Geschenk Gottes an den Menschen. Deshalb solltet ihr euch wirklich beim Erwerb von Wissenschaft und Künsten anstrengen. Je größer Eure Kenntnisse, desto höher euer Niveau im göttlichen Plan. Ein Mensch der Wissenschaft ist verständig und mit Voraussicht begabt, der Unwissende hingegen, der seine Entwicklung vernachlässigt, ist blind. Der forschende Geist ist aufmerksam, lebendig; das abgestumpfte, gleichgültige Gemüt ist taub und tot. Der wissenschaftlich gebildete Mensch ist ein wahrer Wegweiser und Vertreter der Menschheit, denn er ist durch den Prozeß des folgernden Denkens und Forschens über alles unterrichtet, was die Menschheit betrifft, ihren Zustand, ihre Bedingungen und Ereignisse. Er studiert die menschliche Gesellschaft, versteht gesellschaftliche Probleme und wirkt mit am Webmuster der Kultur. Wissenschaft kann wirklich mit einem Spiegel verglichen werden, in dem die unendlich vielen Formen und Abbilder alles Seienden offenbart und widergespiegelt werden. Sie ist die Grundlage aller Entwicklung des einzelnen wie der Nationen. Nur auf dem Fundament der Forschung ist Entwicklung möglich. Strebt darum mit eifrigem Bemühen nach Wissen und dem Erwerb all dessen, was in der Kraft dieser wunderbaren Gabe liegt.‘Abdu’l-Bahá, Promulgation of Universal Peace, p.50Q
Aus einem Brief im Auftrag Shoghi Effendis6
6:1
Bahá’u’lláh betrachtet Erziehung als einen der grundlegendsten Faktoren wahrer Kultur. Damit aber diese Erziehung hinlänglich und fruchtbar ist, muß sie umfassend sein, nicht nur die physische und intellektuelle Seite des Menschen berücksichtigen, sondern auch seine geistigen und ethischen Aspekte.9.Juli 1931 an einen GläubigenQ
Kennzeichen des ›wahrhaft Gelehrten‹Aus den Schriften Bahá’u’lláhs7
7:1
Glücklich seid ihr, o ihr Gelehrten in Bahá. Bei dem Herrn! Ihr seid die Wogen des Mächtigsten Meeres, die Sterne am Firmament der Herrlichkeit, die Siegesbanner, zwischen Erde und Himmel wehend. Ihr seid die Offenbarungen der Standhaftigkeit unter den Menschen, die Morgenröten göttlicher Rede für alle Erdenbewohner.Bahá’u’lláh, in: Kitáb-i-Aqdas 173Q
8
8:1
Das Erhabenste Wesen spricht: Der Gelehrte mit umfassendem Wissen und der Weise mit durchdringender Weisheit sind die beiden Augen am Leibe der Menschheit. So Gott will, wird die Erde nie dieser beiden größten Gaben beraubt sein.Bahá’u’lláh, in: Botschaften aus Akká 11:24Q
9
9:1
Wisse, … daß der in Wahrheit ein Gebildeter ist, der Meine Offenbarung annimmt, vom Weltmeer Meines Wissens trinkt und sich in die Lüfte Meiner Liebe aufschwingt, der alles außer Mir von sich wirft und sich mit festem Griff an das hält, was vom Reiche Meines wunderbaren Wortes herabgesandt ist. Er ist fürwahr wie das Auge für die Menschheit und wie der Geist des Lebens für den Körper der ganzen Schöpfung. Verherrlicht sei der Allbarmherzige, der ihn erleuchtete und ihn sich aufmachen ließ, dieser großen, mächtigen Sache zu dienen. Wahrlich, solch ein Mensch ist gesegnet von den Scharen der Höhe und den Bewohnern des Tabernakels der Größe, die Meinen versiegelten Wein trinken in Meinem Namen, der Allmächtige, der Allmachtvolle.Bahá’u’lláh, in: Botschaften aus Akká 14:4Q
10
10:1
Bedenke: Wie kann ein Mensch, der am Tage der Gottesoffenbarung versäumt, die Gnade der ›göttlichen Gegenwart‹ zu erlangen und Seine Manifestation zu erkennen, gerechterweise gelehrt genannt werden, und hätte er auch tausend Jahre studiert und all das beschränkte, irdische Wissen der Menschen erworben? Es ist wahrlich augenfällig, daß er keineswegs als einer gelten kann, der wahre Erkenntnis hat, wogegen der ungelehrteste Mensch, wenn er mit diesem höchsten Unterscheidungsvermögen geadelt ist, wahrlich zu den Gottesgelehrten gerechnet wird, deren Wissen von Gott ist, denn solch ein Mensch hat das Ziel aller Erkenntnis und den höchsten Gipfel des Wissens erreicht.Bahá’u’lláh, Kitáb-i-Íqán 155Q
Aus den Schriften ‘Abdu’l-Bahás11
11:1
… (es gibt) jene berühmten, feingebildeten Gelehrten, die edle Eigenschaften und umfassendes Wissen in sich vereinigen, sich aber dennoch an die Leitschnur der Gottesfurcht halten und auf den Wegen des Heils bleiben. Im Spiegel ihres Geistes nehmen überstoffliche Wirklichkeiten Gestalt an, und die Lampe ihrer inneren Schau empfängt ihr Licht von der Sonne des allumfassenden Wissens. Tag und Nacht stehen sie im Dienste gründlicher Forschungen auf solchen Wissensgebieten, die von Nutzen für die Menschheit sind, und widmen sich der Unterweisung befähigter Studenten. Vor ihrem feinen Empfinden ließen sich alle Schätze der Könige, würden sie ihnen angeboten, nicht mit einem einzigen Tropfen aus den Wassern des Wissens vergleichen, und Berge von Gold und Silber könnten die erfolgreiche Lösung einer schwierigen Frage nicht aufwiegen …
11:2
… Glück und Größe, Rang und Stufe, Freude und Frieden eines Menschen (sind) nicht in seinem persönlichen Reichtum, vielmehr in seinem hervorragenden Charakter, seinem hehren Entschluß, seiner umfassenden Bildung und seiner Fähigkeit, schwierige Probleme zu lösen, beschlossen …
11:3
… Für jedes Ding hat Gott ein Zeichen und Sinnbild geschaffen, hat Er Maßstäbe und Prüfsteine aufgestellt, nach denen es beurteilt werden kann. Die geistig Gebildeten müssen sich durch innere wie äußere Vollkommenheit auszeichnen; sie müssen einen guten Charakter, ein aufgeklärtes Wesen, reine Absichten so gut wie Verstandeskraft, Scharfsinn, Unterscheidungs- und Einfühlungsvermögen besitzen, ferner müssen sie besonnen, vorsichtig, beherrscht und ehrerbietig sein und Gott aufrichtig fürchten. Denn eine Kerze, die nicht brennt, ist, so dick und groß sie auch sein mag, nicht besser als ein dürrer Baum oder ein Haufen Reisig. …
11:4
Eine bestätigte Überlieferung sagt: »Wer zu den GebildetenUlamá, aus arab. alima - wissen, können Gelehrte, Wissenschaftler oder religiöse Autoritäten seinA gehört, muß sich selbst beherrschen, seinen Glauben verteidigen, seinen Leidenschaften widerstehen und die Gebote seines Herrn befolgen.« Sodann ist es die Pflicht des Volkes, sich an sein Beispiel zu halten.‘Abdu’l-Bahá, Das Geheimnis göttlicher Kultur, S.29 S.30f S.38fQ
Aus Briefen im Auftrag Shoghi Effendis12
12:1
Im Zusammenhang mit der Frage, ob Bahá’í mit den verschiedenen Wissenschaften und Studienfächern vertraut sein sollen, bat mich Shoghi Effendi, Ihnen mitzuteilen, daß Bahá’u’lláh und ‘Abdu’l-Bahá Menschen von Bildung und Wissen einen sehr hohen Rang zuerkennen und Bahá’u’lláh in einem Seiner Sendschreiben sagt, daß alle Bahá’í solchen Menschen Achtung zu erweisen hätten. Ferner steht unzweifelhaft fest, daß Kenntnisse auf den verschiedenen Wissensgebieten den Gesichtskreis weiten und wir dann die Bedeutung der Bahá’í-Bewegung und ihre Prinzipien viel besser verstehen und würdigen können.Das Universale Haus der Gerechtigkeit, 14.Dezember 1924 an einen GläubigenQ
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