Textzusammenstellung | Das Universale Haus der Gerechtigkeit
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Das Universale Haus der Gerechtigkeit
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Eine Zusammenstellung der Forschungsabteilung des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
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Aus den Schriften Bahá’u’lláhs1
1:1
Die Welt ist aus dem Gleichgewicht geraten durch die Schwungkraft dieser größten, dieser neuen Weltordnung. Das geregelte Leben der Menschheit ist aufgewühlt durch das Wirken dieses einzigartigen, dieses wundersamen Systems, desgleichen kein sterbliches Auge je gesehen hat.Bahá’u’lláh, Kitáb-i-Aqdas 1:181Q
2
2:1
O ihr Männer der Gerechtigkeit! Seid im Reiche Gottes Hirten Seiner Schafe und hütet sie vor den reißenden Wölfen, die in Verkleidung auftreten, so wie ihr über eure eigenen Söhne wacht. So ermahnt euch der Ratgeber, der Getreue.Bahá’u’lláh, Kitáb-i-Aqdas 1:52Q
3
3:1
Wohltätige Stiftungen fallen an Gott, den Offenbarer der Zeichen, zurück. Niemand hat das Recht, ohne Erlaubnis von Ihm, dem Dämmerort der Offenbarung, über sie zu verfügen. Nach Ihm geht diese Amtsgewalt auf die Aghṣán über, nach diesen auf das Haus der Gerechtigkeit – wenn es zu dieser Zeit in der Welt errichtet sein wird –, damit sie diese Stiftungen für die Stätten verwenden, die in der Sache Gottes erhöht sind, sowie für alles, was ihnen von Ihm, dem Gott der Kraft und Macht, aufgetragen ist. Andernfalls fallen die Stiftungen an das Volk Bahás, das nicht spricht, außer mit Seiner Erlaubnis und nicht urteilt, außer im Einklang mit dem, was Gott auf dieser Tafel geboten hat – siehe, es sind die Kämpen des Sieges zwischen Himmel und Erde! –, damit sie sie so verwenden, wie es im Buche von Gott, dem Mächtigen, dem Gabenreichen, niedergelegt ist.Bahá’u’lláh, Kitáb-i-Aqdas 1:42Q
4
4:1
»Danke deinem Herrn, o Karmel! Das Feuer deiner Trennung von Mir hatte dich fast verzehrt, als das Meer Meiner Gegenwart vor deinem Angesicht wogte, deine und der ganzen Schöpfung Augen erfreute und alles Sichtbare und Unsichtbare mit Entzücken erfüllte. Frohlocke, denn Gott hat an diesem Tage Seinen Thron auf dir errichtet, hat dich zum Aufgangsort Seiner Zeichen und zum Tagesanbruch der Beweise Seiner Offenbarung gemacht. Wohl dem, der dich umschreitet, der die Offenbarung deiner Herrlichkeit verkündet und berichtet, was die Großmut des Herrn, deines Gottes, über dich ergossen hat. Ergreife den Kelch der Unsterblichkeit im Namen deines Herrn, der Allherrliche, und bringe Ihm Dank dar, weil Er als Zeichen Seines Erbarmens für dich dein Leid in Freude, deinen Kummer in selige Wonne verwandelt hat. Wahrlich, Er liebt die Stätte, die zum Sitze Seines Thrones wurde, die Seine Füße betraten, die Seine Gegenwart beehrte, von der aus Er Seinen Ruf erhob und über die Er Seine Tränen vergoss.
4:2
Rufe aus gen Zion, o Karmel, und künde die frohe Botschaft: Er, Der den sterblichen Augen verborgen war, ist gekommen! Seine allbezwingende Herrschaft ist offenbar, Seine allumfassende Herrlichkeit ist enthüllt worden. Hüte dich, dass du nicht zögerst oder schwankst. Eile und umschreite die Stadt Gottes, die vom Himmel herabgekommen ist, die himmlische Ka‘bah, in Anbetung umkreist von den Begünstigten Gottes, den Reinen im Herzen und der Schar der erhabensten Engel. O wie sehne Ich Mich, jedem Ort des Erdkreises die frohe Botschaft dieser Offenbarung zu verkünden und sie in jede seiner Städte zu tragen, einer Offenbarung, zu der das Herz des Sinai hingezogen wurde und in deren Namen der Brennende Busch ruft: ›Gottes, des Herrn der Herren, sind die Reiche der Erde und des Himmels!‹ Wahrlich, dies ist der Tag, da Land und Meer frohlocken über diese Verkündigung, der Tag, für den aufbewahrt wurde, was Gott aus einer Großmut, die jenseits der Fassungskraft des sterblichen Verstandes oder Herzens liegt, zu offenbaren bestimmt hat. Bald wird Gott Seine Arche auf dich zusteuern und das Volk Bahás offenbaren, das im Buche der Namen erwähnt ist.« Bahá’u’lláh, in: Botschaften aus ‘Akká 1:3–4 (neu übersetzt) Q
5
5:1
Die Treuhänder des Hauses der Gerechtigkeit haben über jene Dinge zu beraten, die nicht ausdrücklich im Buche offenbart sind, und zu vollziehen, was sie für gut halten. Gott wird ihnen wahrlich eingeben, was Er will, und Er ist, wahrlich, der Versorger, der Allwissende.Bahá’u’lláh, in: Botschaften aus ‘Akká 6:37 (neu übersetzt)Q
6
6:1
Wir ermahnen die Männer des Hauses der Gerechtigkeit und befehlen ihnen, für Schutz und Sicherheit der Männer, Frauen und Kinder zu sorgen. Es ist ihre Pflicht, allzeit und in jeder Lage den Interessen des Volkes höchste Beachtung zu schenken.Bahá’u’lláh, in: Botschaften aus ‘Akká 6:43 (neu übersetzt)Q
7
7:1
Es obliegt den Männern von Gottes Haus der Gerechtigkeit, ihr Augenmerk bei Tag und bei Nacht auf das zu richten, was aus der Feder der Herrlichkeit für die Unterweisung der Völker, den Aufbau der Nationen, den Schutz des Menschen und die Wahrung seiner Würde hervorstrahlte.Bahá’u’lláh, in: Botschaften aus ‘Akká 8:52 (neu übersetzt)Q
8
8:1
Der Abschnitt, den die Feder der Herrlichkeit nunmehr schreibt, gilt als Teil des Heiligsten Buches: Die Männer von Gottes Haus der Gerechtigkeit sind mit den Angelegenheiten des Volkes betraut. Sie sind wahrlich die Treuhänder Gottes unter Seinen Dienern und die Morgenröten der Amtsgewalt in Seinen Landen.
8:2
O Volk Gottes! Was die Welt erzieht, ist die Gerechtigkeit, denn sie wird von zwei Säulen getragen: Lohn und Strafe. Diese beiden Säulen sind die Lebensquellen der Welt. Insofern es für jeden Tag ein neues Problem und für jedes Problem eine angemessene Lösung gibt, sind solche Fragen dem Haus der Gerechtigkeit vorzulegen, damit dessen Mitglieder nach den Nöten und Erfordernissen der Zeit handeln. Die sich für Gott erheben, Seiner Sache zu dienen, sind Empfänger göttlicher Eingebung aus dem unsichtbaren Reich. Alle haben die Pflicht, ihnen zu gehorchen. Alle Belange des Staates sind dem Haus der Gerechtigkeit vorzulegen, für Gebet und Andacht gilt jedoch das, was Gott in Seinem Buch offenbart hat.Bahá’u’lláh, in: Botschaften aus ‘Akká 8:60–61 (neu übersetzt)Q
9
9:1
Die Religion schenkt dem Menschen die wertvollste aller Gaben, reicht ihm den Kelch des Wohlstands, verleiht ihm ewiges Leben und lässt unzerstörbare Wohltaten auf die Menschheit herniedergehen. Es obliegt den Oberhäuptern und Herrschern der Welt und insbesondere den Treuhändern von Gottes Haus der Gerechtigkeit, sich mit all ihren Kräften zu bemühen, die Stellung der Religion zu sichern, ihre Interessen zu fördern und ihre Stufe in den Augen der Welt zu erhöhen. Desgleichen ist es ihre Pflicht, die Lebensverhältnisse ihrer Untergebenen zu erforschen und sich mit den Belangen und Tätigkeiten der verschiedenen Gemeinschaften in ihren Herrschaftsbereichen vertraut zu machen. Wir rufen die Offenbarungen der Allmacht Gottes – die Herrscher und Regenten auf Erden – auf, sich zu regen und alles, was in ihrer Kraft steht, zu tun, um die Zwietracht zu bannen und die Welt mit dem Licht der Einheit zu erleuchten.Bahá’u’lláh, in: Botschaften aus ‘Akká 8:63 (neu übersetzt)Q
Aus den Schriften und Ansprachen ‘Abdu’l-Bahás10
10:1
Der heilige, jugendliche Ast, der Hüter der Sache Gottes, wie auch das Universale Haus der Gerechtigkeit, das universell zu wählen und einzusetzen ist, stehen beide unter der Fürsorge und dem Schutz der Schönheit Abhá, unter dem Schirm und der unfehlbaren Führung Seiner Heiligkeit des Erhabenen – möge mein Leben ein Opfer für sie beide sein. Was immer sie entscheiden, ist von Gott. Wer ihm nicht gehorcht oder ihnen nicht gehorcht, hat Gott nicht gehorcht. Wer sich gegen ihn oder gegen sie auflehnt, hat sich gegen Gott aufgelehnt. Wer sich ihm entgegenstellt, hat sich Gott entgegengestellt. Wer sie bekämpft, hat Gott bekämpft. Wer mit ihm streitet, hat mit Gott gestritten. Wer ihn leugnet, hat Gott geleugnet. Wer an ihm zweifelt, hat an Gott gezweifelt. Wer von ihm abweicht, sich von ihm trennt und abwendet, ist in Wahrheit von Gott abgewichen, hat sich von Ihm getrennt und abgewandt. Gottes Zorn, Gottes grimmer Unwille, Gottes Vergeltung komme über ihn! Die feste Burg bleibt sicher und uneinnehmbar durch den Gehorsam gegen ihn, den Hüter der Sache Gottes. Die Mitglieder des Universalen Hauses der Gerechtigkeit, alle Aghṣán, Afnán und Hände der Sache Gottes haben die Pflicht, dem Hüter der Sache Gottes Gehorsam, Ergebenheit und Unterordnung zu bezeigen, sich ihm zuzuwenden und vor ihm demütig zu sein.‘Abdu’l-Bahá, Wille und Testament, in: Dokumente des Bundes 2:17Q
11
11:1
Was nun das Haus der Gerechtigkeit anbelangt, das Gott zum Quell alles Guten bestimmt und von allem Irrtum befreit hat, so muss es durch allgemeines Wahlrecht, das heißt von den Gläubigen, gewählt werden. Seine Mitglieder müssen Verkörperungen der Gottesfurcht, Morgenröten der Erkenntnis und des Verständnisses sein, im Gottesglauben standhaft und der ganzen Menschheit wohlgesinnt. Mit diesem Hause ist das Universale Haus der Gerechtigkeit gemeint, das heißt, in allen Ländern ist ein nachgeordnetes Haus der Gerechtigkeit zu errichten, und diese nachgeordneten Häuser der Gerechtigkeit haben das Universale Haus zu wählen. Alles ist dieser Körperschaft vorzulegen. Sie erlässt alle Verordnungen und Vorschriften, die nicht im ausdrücklichen Heiligen Text zu finden sind. Diese Körperschaft hat alle schwierigen Probleme zu lösen, und der Hüter der Sache Gottes ist ihr geheiligtes Oberhaupt, ihr herausragendes Mitglied auf Lebenszeit. Falls er ihren Beratungen nicht selbst beiwohnt, hat er einen Vertreter zu bestellen. Sollte eines der Mitglieder eine Sünde begehen, die dem Allgemeinwohl schadet, so hat der Hüter der Sache Gottes nach eigenem Ermessen das Recht, es auszuschließen, worauf das Volk einen anderen an dessen Stelle zu wählen hat. Dieses Haus der Gerechtigkeit erlässt die Gesetze, und die Regierung setzt sie durch. Die gesetzgebende Körperschaft muss die Exekutive stärken; die Exekutive muss die Legislative stützen, so dass durch die enge Verbindung und Harmonie dieser beiden Gewalten Unparteilichkeit und Gerechtigkeit auf eine feste, starke Grundlage gestellt werden, bis alle Gebiete der Welt dem Paradiese gleichen.‘Abdu’l-Bahá, Wille und Testament, in: Dokumente des Bundes 2:25Q
12
12:1
Dies ist die Glaubensgrundlage des Volkes Bahá – möge ihm mein Leben geopfert sein: »Seine Heiligkeit der Erhabene ist die Manifestation der Einheit und Einzigkeit Gottes und der Vorläufer der Altehrwürdigen Schönheit. Seine Heiligkeit die Schönheit Abhá – möge mein Leben ein Opfer für Seine standhaften Freunde sein – ist die Höchste Manifestation Gottes und das Morgenlicht Seines Göttlichsten Wesens. Alle anderen sind Seine Diener und gehorchen Seinem Gebot.« An das Heiligste Buch müssen sich alle halten, und was darin nicht ausdrücklich verzeichnet ist, muss an das Universale Haus der Gerechtigkeit verwiesen werden. Was diese Körperschaft einstimmig oder mit Stimmenmehrheit beschließt, wahrlich, das ist die Wahrheit und Gottes eigener Wille. Wer davon abweicht, gehört fürwahr zu denen, die Zwietracht lieben, böse Absichten bekunden und sich vom Herrn des Bundes abwenden. Mit diesem Haus ist das Universale Haus der Gerechtigkeit gemeint, das von allen Ländern zu wählen ist, also aus den Gebieten des Ostens und des Westens, wo die Geliebten sich befinden, nach der in westlichen Ländern, wie England, üblichen Wahlmethode.
12:2
Es obliegt diesen Mitgliedern (des Universalen Hauses der Gerechtigkeit), an einem eigens dafür bestimmten Ort zusammenzukommen und über alle Probleme, die zu Kontroversen führen, über alle Fragen, die ungeklärt sind oder nicht ausdrücklich im Buche behandelt werden, zu beraten. Was immer sie entscheiden, hat dieselbe Gültigkeit wie der heilige Text. Da dieses Haus der Gerechtigkeit die Gewalt hat, Gesetze zu erlassen, die nicht ausdrücklich im Buche enthalten sind und sich auf täglich neue Angelegenheiten beziehen, hat es auch die Gewalt, solche Gesetze aufzuheben. So erlässt das Haus der Gerechtigkeit beispielsweise heute ein Gesetz und setzt es in Kraft, und wenn sich in hundert Jahren die Verhältnisse von Grund auf geändert haben, wird ein anderes Haus der Gerechtigkeit die Macht haben, dieses Gesetz den Zeiterfordernissen entsprechend zu ändern. Es kann dies tun, weil solche Gesetze nicht Teil des expliziten göttlichen Textes sind. So ist das Haus der Gerechtigkeit sowohl Urheber als auch Aufheber seiner eigenen Gesetze.‘Abdu’l-Bahá, Wille und Testament, in: Dokumente des Bundes 2:37–38 (neu übersetzt)Q
13
13:1
Hütet euch, dass keiner diese Worte falsch auslege und gleich denen, die nach den Tagen des Aufstiegs (Bahá’u’lláhs) den Bund gebrochen haben, einen Vorwand sucht, das Banner des Aufruhrs erhebt, eigensinnig wird und das Tor zu irreführender Auslegung aufstößt. Niemand hat das Recht, seine Meinung herauszustellen oder seine persönliche Überzeugung zum Ausdruck zu bringen. Alle müssen Führung suchen und sich dem Mittelpunkt der Sache sowie dem Hause der Gerechtigkeit zuwenden. Wer sich anderem zuwendet, befindet sich fürwahr in schwerem Irrtum.‘Abdu’l-Bahá, Wille und Testament, in: Dokumente des Bundes 2:56 (neu übersetzt)Q
14
14:1
Kern der Aussage ist, dass vor Ablauf von tausend Jahren kein Mensch sich erkühnen kann, auch nur ein Wort davon zu erwähnen. Alle müssen sich als Untergebene ansehen, die den Geboten Gottes und den Gesetzen des Hauses der Gerechtigkeit ergeben und gehorsam sind. Sollte jemand auch nur um Haaresbreite von den Verordnungen des Universalen Hauses der Gerechtigkeit abweichen oder in seiner Ergebenheit zu ihm schwanken, so gehört er zu den Ausgestoßenen und Verworfenen.‘Abdu’l-Bahá, in: Briefe und Botschaften, 33:6 (neu übersetzt)Q
15
15:1
Wisse, o Dienerin, dass vor dem Antlitz Bahás die Frauen so viel gelten wie die Männer und dass Gott die ganze Menschheit nach Seinem Ebenbild erschaffen hat. Dies bedeutet, dass Männer und Frauen gleichermaßen die Verkünder Seiner Namen und Eigenschaften sind und es in geistiger Hinsicht keinen Unterschied zwischen ihnen gibt. Wer sich Gott nähert, ob Mann oder Frau, hat die größte Gunst erlangt. Wie viele glühend ergebene Dienerinnen haben sich im schützenden Schatten Bahás den Männern überlegen erwiesen und selbst die Berühmten der Erde überflügelt.
15:2
Das Haus der Gerechtigkeit jedoch ist gemäß dem ausdrücklichen Text des Gesetzes Gottes allein den Männern vorbehalten; dies ist eine der Weisheiten Gottes, des Herrn, die in absehbarer Zeit so klar wie die Sonne am Mittag offenbar werden wird.‘Abdu’l-Bahá, in: Briefe und Botschaften, 38:3–4 (neu übersetzt)Q
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