Shoghi Effendi | Das Kommen Göttlicher Gerechtigkeit
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Shoghi Effendi
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Das Kommen Göttlicher Gerechtigkeit
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An die Geliebten Gottes und die Dienerinnen des Gnadenvollen in den Vereinigten Staaten und in Kanada.
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Innig geliebte Brüder und Schwestern in der Liebe Bahá’u’lláhs:
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Es wäre wohl schwierig, die Gefühle unbezähmbarer Freude und Begeisterung angemessen auszudrücken, die mein Herz jedes Mal durchfluten, wenn ich innehalte, um über die unaufhörlichen Beweise tatkräftiger Energie nachzudenken, die die standhaften Pioniere der Weltordnung Bahá’u’lláhs bei der Durchführung des ihnen anvertrauten Planes beseelt. Die Unterzeichnung des Vertrages durch Ihre gewählten nationalen Vertreter, welche die Eröffnung des letzten Abschnittes des größten Vorhabens zu erkennen gibt, das von den Anhängern des Glaubens Bahá’u’lláhs im Westen je unternommen wurde, und der in den aufeinanderfolgenden Berichten ihres Nationalen Lehrausschusses niedergelegte, außerordentlich ermutigende Fortschritt bezeugen – über den Schatten jedes Zweifels erhaben – die Treue, Tatkraft und Sorgfalt, mit der Sie die mannigfaltigen Unternehmungen durchführen, die zwangsläufig mit dem Fortschreiten des Siebenjahresplanes verbunden sind. Nach seinen beiden Gesichtspunkten und in all seinen Einzelheiten wird er mit beispielhafter Regelmäßigkeit und Genauigkeit, mit unverminderter Wirksamkeit und lobenswerter Eile ausgeführt.
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Dem Einfallsreichtum, den die nationalen Vertreter der amerikanischen Gläubigen in den letzten Monaten so schlagend bewiesen haben und der durch die von ihnen ergriffenen aufeinanderfolgenden Maßnahmen so deutlich bezeugt wurde, entsprach die treue, bedingungslose und großzügige Unterstützung, die ihnen in jedem kritischen Abschnitt und mit jedem neuen Schritt in der Wahrnehmung ihrer heiligen Pflichten von all denen gewährt wurde, die sie vertreten. Diese enge Wechselwirkung, dieser vollkommene Zusammenhalt, diese beständige Harmonie und Kameradschaft zwischen den verschiedenen Einrichtungen, die zum organischen Leben jeder gut funktionierenden Bahá’í-Gemeinde beitragen und das grundlegende Rahmenwerk dafür bilden, sind eine Erscheinung, die einen deutlichen Gegensatz zu den zersetzenden Neigungen darstellt, welche von den uneinigen Elementen der heutigen Gesellschaft so tragisch an den Tag gelegt werden. Während jede sichtbare Prüfung, die Seiner erwählten Gemeinde aufzuerlegen die unerforschliche Weisheit des Allmächtigen für notwendig erachtet, nur dazu dient, ihr unentbehrliches Zusammengehörigkeitsgefühl von neuem zu veranschaulichen und ihre innere Stärke zu festigen, enthüllt jede neue Krisis im Geschick eines dekadenten Zeitalters .immer überzeugender als die vorangegangene die zerstörenden Einflüsse, die die Lebenskraft seiner untergehenden Einrichtungen rasch untergraben und ihre Grundlagen erschüttern.
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Für diese Beweise des Eingreifens einer immer wachsamen Vorsehung müssen sie, die der Gemeinde des Größten Namens gleichzusetzen sind, immerwährende Dankbarkeit empfinden. Sie können nicht umhin, aus jedem neuen Zeichen Seiner nie versagenden Gnade einerseits und Seiner Heimsuchung andererseits nie endende Hoffnung und frischen Mut zu schöpfen. Wachsam und bereit, jede Gelegenheit zu ergreifen, welche ihnen die Umdrehungen des Schicksalsrades innerhalb ihres Glaubens bieten, und ohne Furcht beim Anblick der krampfartigen Zuckungen,, die früher oder später diejenigen befallen werden, die sich geweigert haben, sein Licht anzunehmen, müssen sie und diejenigen, die sich nach ihnen mühen werden, vorwärtsdrängen, bis die Vorgänge, die jetzt in Bewegung gesetzt wurden, ihre Kraft ausgestrahlt und ihren Anteil beigetragen haben zur Geburt einer Ordnung, die sich nun im Schoße eines trächtigen Zeitalters regt.
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Diese wiederkehrenden Krisen, die mit unheilverkündender Häufigkeit und unwiderstehlicher Kraft einen ständig wachsenden Teil der Menschheit heimsuchen, müssen, wenn auch vorübergehend, zwangsläufig ihren unheilvollen Einfluss bis zu einem gewissen Grade auch auf eine Weltgemeinde ausüben, die ihre Verzweigungen bis an die äußersten Grenzen der Erde ausgedehnt hat. Wie kann der Beginn eines Weltaufstandes, der Kräfte entbindet, die das soziale, religiöse, politische und das wirtschaftliche Gleichgewicht einer organisierten Gesellschaft so tiefgreifend stören und politische Systeme, Rassenlehren, soziale Ideen, kulturelle Maßstäbe, religiöse Bindungen und Handelsbeziehungen in Chaos und Verwirrung treiben – wie können solche Erschütterungen von so großem Umfang und so ohne jedes Beispiel verfehlen, Auswirkungen auf die Einrichtungen eines noch so jungen Glaubens zu haben, dessen Lehren einen unmittelbaren und lebenswichtigen Einfluss auf jedes dieser Gebiete des menschlichen Lebens und Verhaltens haben?
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Man braucht sich deshalb nicht zu wundern, wenn sie, die das Banner eines so durchdringenden Glaubens und einer so herausfordernden Sache hochhalten, sich durch den Angriff dieser welterschütternden Kräfte beeinflusst finden. Man braucht sich auch nicht zu wundern, wenn sie sehen, dass ihre Freiheit inmitten dieses Wirbels widerstreitender Leidenschaften beeinträchtigt wird, ihre Grundsätze verachtet, ihre Einrichtungen geschmäht, ihre Beweggründe herabgesetzt werden, ihre Glaubwürdigkeit in Frage gestellt und ihr Anspruch verworfen wird.
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Im Herzen des europäischen Kontinents wurde eine Gemeinde, die, wie von ‘Abdu’l-Bahá vorhergesagt, dazu ausersehen ist, vermöge ihrer geistigen Wirkungskraft und ihrer geographischen Lage den Glanz des Glaubenslichtes auf die umliegenden Länder auszustrahlen, durch die Beschränkungen lahmgelegt, die eine Regierung, die ihren Sinn und Zweck völlig missverstanden hat, ihr aufzuerlegen für notwendig erachtete. Ihre Stimme ist leider verstummt, ihre Einrichtungen sind aufgelöst, ihre Literatur verboten, ihre Archive beschlagnahmt und ihre Zusammenkünfte untersagt.
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In Zentralasien, in der Stadt, die sich der einzigartigen Auszeichnung erfreut, von ‘Abdu’l-Bahá als Heimstätte des ersten Mashriqu’l-Adhkár der Bahá’í-Welt ausgewählt worden zu sein, und in den Städten und Dörfern der Provinz, zu der sie gehört, findet sich der schwer bedrängte Glaube Bahá’u’lláhs als Ergebnis der außergewöhnlichen und einzigartigen Lebenskraft, die er im Verlaufe mehrerer Jahrzehnte an den Tag gelegt hat, der Gewalt von Mächten preisgegeben, die, durch seine wachsende Kraft beunruhigt, nun darauf aus sind, ihn bis zum völligen Unvermögen zu erniedrigen. Sein Tempel, obwohl er noch für Zwecke der Bahá’í-Andacht benützt wird, wurde enteignet, seine Räte und Ausschüsse aufgelöst, seine Lehrarbeit lahmgelegt, seine Hauptförderer wurden verbannt und nicht wenige seiner begeistertsten Anhänger, Männer und Frauen, gefangengesetzt.
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In seinem Geburtslande, wo die überwältigende Mehrheit seiner Anhänger lebt – einem Lande, dessen Hauptstadt von Bahá’u’lláh als »Mutter der Welt«Bahá’u’lláh, in: Ährenlese 63:1 – Anm. d. Hrsg.Q und »Tagesanbruch der Freude der Menschheit« gepriesen wurde – betreibt eine Staatsbehörde, die sich bis jetzt noch nicht offiziell von den lähmenden Einflüssen einer veralteten, fanatischen und schändlich korrupten Geistlichkeit gelöst hat, unbarmherzig ihren Feldzug gegen die Anhänger des Glaubens, den zu unterdrücken sie beinahe ein Jahrhundert lang erfolglos bestrebt war. Gleichgültig gegenüber der Wahrheit, dass die Mitglieder dieser unschuldigen und geächteten Gemeinde mit Recht beanspruchen können, zu den uneigennützigsten, fähigsten und glühendsten Verehrern ihres Heimatlandes zu zählen, hochmütig gegenüber ihrer hohen Auffassung der Weltbürgerschaft, die zu verstehen die Verfechter eines übertriebenen und engen Nationalismus niemals hoffen können, verweigert eine solche Behörde einem Glauben, dessen geistiger Rechtsbereich beinahe sechshundert örtliche Gemeinden umfasst und der zahlenmäßig die Anhänger der christlichen, jüdischen und zoroastrischen Religion in jenem Lande übertrifft, die notwendigen gesetzlichen Rechte, um seine Gesetze zur Geltung zu bringen, seine Angelegenheiten zu verwalten, seine Schulen zu unterhalten, seine Festtage zu feiern, seine Literatur zu verbreiten, Feiern nach seinen Bräuchen zu begehen, seine Gebäude zu errichten und seine Besitztümer zu schützen.
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Und nun haben im Heiligen Land selbst, dem Herz und Nervenzentrum dieses weltumfassenden Glaubens, die Feuer der Rassenfeindschaft, des brudermörderischen Streites und der schamlosen Gewaltherrschaft einen Brand entzündet, der einerseits den Zustrom der Pilger, der das Lebensblut dieses Zentrums bildet, ernstlich stört, und andererseits die verschiedenen Vorhaben behindert, die zur Erhaltung und Ausdehnung der die heiligen Stätten umgebenden Grundstücke eingeleitet wurden. Die Sicherheit der kleinen Gemeinde ansässiger Gläubiger, die sich einer steigenden Flut der Gesetzlosigkeit gegenübersah, wurde gefährdet, ihre Stellung als neutrale und klar bestimmte Gemeinde indirekt bestritten und ihre Freiheit, gewisse Glaubensbräuche zu befolgen, beschnitten. Eine Reihe mörderischer Angriffe wechselte ab mit Ausbrüchen bitteren rassischen und religiösen Fanatismus, in die nicht nur die leitenden Persönlichkeiten, sondern auch die Anhänger der drei führenden Religionsgemeinschaften in diesem unruhigen Land verwickelt waren, und sie drohten zeitweilig, alle normalen Verbindungswege innerhalb seiner Grenzen und mit der Außenwelt abzuschneiden. So gefährlich die Situation auch war, so wurde doch den Heiligen Stätten der Bahá’í, dem Gegenstand der Verehrung dieses weltumspannenden Glaubens, ungeachtet ihrer Zahl und ihrer gefährdeten Lage, und obgleich sie nach außen hin jeden Schutzes beraubt schienen, eine Bewahrung zuteil, die fast an Wunder grenzt.
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Zerrissen von widerstreitenden Leidenschaften und sich, von innen her gefährlich zersetzend, befindet sich die Welt in einer so entscheidenden Epoche ihrer Geschichte dem aufsteigenden Geschick eines jungen Glaubens gegenübergestellt, eines Glaubens, der manchmal in ihre Gegensätze hineingezogen, in ihre Streitigkeiten verwickelt, durch ihre wachsenden Schatten verdunkelt und von der steigenden Flut ihrer Leidenschaften unterdrückt zu werden scheint. Mitten in seinem Herzen, in seiner Wiege, am Sitz seines ersten und ehrwürdigen Tempels, in einem seiner bislang blühenden und in seinen Möglichkeiten machtvollen Zentren scheint in der Tat der bislang noch unfreie Glaube Bahá’u’lláhs vor den anstürmenden Kräften der Gewalt und des Aufruhrs, denen die Menschheit ständig zum Opfer fällt, zurückgewichen zu sein. Die Stützpunkte dieses Glaubens machen nach außen hin den Eindruck, als ob sie einer nach dem andern und Tag für Tag erst isoliert, dann angegriffen und erobert würden. Während die Lichter der Freiheit flackern und erlöschen, während das Geschrei der Uneinigkeit täglich lauter wird, während das Feuer des Fanatismus mit wachsender Heftigkeit in der Brust der Menschen brennt, während die Kälteschauer des Unglaubens unbarmherzig über die Menschenseelen kriechen, scheinen die Glieder und Organe, die den Körper des Glaubens von Bahá’u’lláh bilden, in verschieden starkem Grade von den lähmenden Einflüssen, die nun die Gesamtheit der zivilisierten Welt in ihrem Griff halten, befallen zu werden.
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Wie klar und eindringlich werden die Worte ‘Abdu’l-Bahás in dieser Stunde bewiesen: »Die Dunkelheit des Irrtums, der Ost und West umfangen hält, kämpft in diesem größten Zyklus mit dem Lichte göttlicher Führung. Seine Schwerter und seine Speere sind sehr scharf und spitz; seine Armeen von wildem Blutdurst.« »An diesem Tag«, schrieb Er an anderer Stelle, »sind die Kräfte aller Religionsführer auf die Zersplitterung der Gemeinde des Allbarmherzigen und die Zerstörung des göttlichen Gebäudes gerichtet. Die Heerscharen der Welt, sei es der materiellen, kulturellen oder politischen, treiben ihre Angriffe von allen Seiten vor, denn unsere Sache ist groß, sehr groß. Ihre Größe ist an diesem Tag für das Auge der Menschen klar und offenbar.«
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Die eine verbleibende Hauptfestung, der mächtige Arm, der noch die Standarte dieses unbesiegbaren Glaubens hochhält, ist keine andere als die gesegnete Gemeinde des Größten Namens auf dem nordamerikanischen Kontinent. Durch ihr Handeln und durch den nie versagenden Schutz, der ihr von einer allmächtigen Vorsehung gewährt wird, berechtigt dieses hervorragende Mitglied der Körperschaft der in ständiger Wechselwirkung stehenden Bahá’í-Gemeinden in Ost und West zu der Hoffnung, auf der ganzen Welt als Wiege und auch als Bollwerk angesehen zu werden für die künftige Neue Weltordnung, die sowohl Verheißung als auch Ruhm der mit dem Namen Bahá’u’lláhs verbundenen Offenbarung ist.
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Wer geneigt ist, die dieser Gemeinde eingeräumte, einzigartige Stellung zu verkleinern oder die Rolle, die zu spielen sie später aufgerufen sein wird, anzuzweifeln, den lasst die Folgerungen dieser inhaltsreichen und höchst erleuchtenden Worte erwägen, die von ‘Abdu’l-Bahá geäußert wurden, zu einem Zeitpunkt, als das Wohl der Welt unter der Last eines verheerenden Krieges ächzend auf den erbärmlichsten Tiefstand geraten war. »Der amerikanische Kontinent«, so schrieb Er bedeutungsvoll, »ist in den Augen des einen wahren Gottes das Land, in dem der Glanz Seines Lichtes geoffenbart werden wird, wo die Geheimnisse Seines Glaubens enthüllt, die Gerechten verweilen und die Freien sich versammeln werden.«‘Abdu’l-Bahá, in: Sendschreiben zum göttlichen Plan 9:2 – Anm. d. Hrsg.Q
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Die Gemeinde der Gläubigen auf dem nordamerikanischen Kontinent – sowohl Hauptantriebskraft als auch Muster der zukünftigen Gemeinden, die der Glaube Bahá’u’lláhs in der gesamten westlichen Hemisphäre zu errichten bestimmt ist – hat trotz der vorherrschenden Düsternis bereits ihre Fähigkeit gezeigt, als Fackelträger jenes Lichtes, als Verwahrungsort jener Geheimnisse, als Vertreter jener Gerechtigkeit und Schutzort jener Freiheit anerkannt zu werden. Auf welches andere Licht könnten diese oben angeführten Worte denn anspielen, wenn nicht auf das Licht der Herrlichkeit des Goldenen Zeitalters durch den Glauben Bahá’u’lláhs? Welche anderen Geheimnisse könnte ‘Abdu’l-Bahá im Sinn gehabt haben als die Geheimnisse jener embryonischen Weltordnung, die nun in der Gießform Seiner Administration entsteht? Welche andere Gerechtigkeit als die Gerechtigkeit, deren Herrschaft nur jenes Zeitalter und jene Ordnung errichten kann? Welche andere Freiheit als die Freiheit, die die Verkündigung Seiner Oberhoheit am Ende der Zeit verleiht?
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Die Gemeinde der vereinigten Förderer des Glaubens Bahá’u’lláhs auf dem amerikanischen Kontinent –die geistigen Nachkommen der Vorläufer eines heroischen Zeitalters, die durch ihren Tod die Geburt jenes Glaubens verkündeten – muss nun nicht durch ihren Tod, sondern durch ihr lebendiges Opfer die verheißene Weltordnung einführen, die als Muschel die unschätzbare Perle – die Weltzivilisation – zu umfassen bestimmt ist, deren einziger Urheber der Glauben selbst ist. Während sich ihre Schwestergemeinden unter den ungestümen Winden beugen, die sie von allen Seiten anfallen, ist diese Gemeinde, bewahrt durch die unwandelbaren Ratschlüsse des allmächtigen Verordners und ständigen Beistand aus dem Auftrag erhaltend, mit dem die Tablets vom Göttlichen Plan sie bekleidet haben, nun emsig damit beschäftigt, die Grundlagen zu schaffen und das Wachstum jener Einrichtungen zu pflegen, die das Kommen des Zeitalters ankündigen, das dazu bestimmt ist, Zeuge der Geburt und Errichtung der Weltordnung Bahá’u’lláhs zu sein.
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Eine Gemeinde, verhältnismäßig unbedeutend in ihrer zahlenmäßigen Stärke; durch große Entfernungen vom Brennpunkt ihres Glaubens und von dem Lande getrennt, in dem die überwiegende Mehrzahl ihrer Mitgläubigen wohnt; im wesentlichen materieller Hilfsquellen beraubt und der Erfahrung und besonderer Auszeichnungen ermangelnd; in Unkenntnis der Glaubenslehren, Weltanschauung und Gebräuche jener Völker und Rassen, aus denen ihre geistigen Begründer hervorgegangen sind; nicht vertraut mit den Sprachen, in denen ihre Heiligen Bücher ursprünglich geoffenbart wurden; gezwungen, ihre ganze Zuversicht auf der unzulänglichen Wiedergabe eines nur bruchstückhaften Teiles der Literatur aufzubauen, die ihre Gesetze, Lehrsätze und ihre Geschichte enthält; von ihren ersten Tagen an Prüfungen von äußerster Strenge unterworfen, die manchmal den Abfall einiger ihrer hervorragendsten Mitglieder bewirkten; seit ihrem Bestehen der Forderung ausgesetzt, sich in ständig wachsendem Maße mit den Kräften der Korruption, der moralischen Lauheit und der eingefleischten Vorurteile auseinanderzusetzen – solch eine Gemeinde hat in weniger als einem halben Jahrhundert und ohne Hilfe von einer ihrer Schwestergemeinden des Ostens oder des Westens vermöge der himmlischen Macht, mit der sie der alliebende Meister reichlich ausgestattet hat, dem Vormarsch der Sache, für die sie eintritt, einen Antrieb verliehen, dem gleichzukommen es den vereinten Leistungen ihrer Glaubensgenossen im Westen nicht gelungen ist.
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Welche andere Gemeinde, so kann man getrost fragen, war behilflich, das Muster festzulegen und jenen administrativen Einrichtungen, die die Vorhut der Weltordnung Bahá’u’lláhs bilden, den ersten Anstoß zu geben? Welche andere Gemeinde war fähig, mit solcher Folgerichtigkeit den Einfallsreichtum, die Disziplin und die eiserne Entschlossenheit, den Eifer und die Ausdauer, die Hingabe und Treue aufzubringen, die unerlässlich sind für die Errichtung und ständige Ausdehnung des Rahmens, in dem allein jene entstehenden Einrichtungen sich vermehren und reifen können? Welche andere Gemeinde hat sich von so erhabener Vision beseelt erwiesen, oder so willig, sich zu solchen Höhen der Selbstaufopferung zu erheben, oder bereit, einen solchen Grad des Zusammengehörigkeitsgefühls zu erreichen, wie es unerlässlich ist, um in so kurzer Zeit und in so entscheidenden Jahren ein Gebäude errichten zu können, das wohl verdient, als der größte Beitrag betrachtet zu werden, der je vom Westen für die Sache Bahá’u’lláhs gemacht wurde? Welche andere Gemeinde kann gerechterweise den Anspruch erheben, dass es durch die ganz auf sich selbst gestellten Bemühungen eines ihrer bescheidenen Mitglieder gelungen ist, die spontane Zustimmung einer Königin für ihre Sache zu erzielen und solch wundervolle schriftliche Zeugnisse für ihre Wahrheit zu gewinnen? Welche andere Gemeinde hat die Voraussicht, das Organisationstalent und die begeisterte Einsatzbereitschaft gezeigt, denen in ihrem ganzen Gebiet die Errichtung und Vermehrung jener ersten Schulen zu verdanken ist, die sich im. Verlauf der Zeiten einerseits zu kraftvollen Mittelpunkten der Bahá’í-Gelehrsamkeit entwickeln und andererseits einen fruchtbaren Nährboden für die Bereicherung und Festigung ihrer Lehrkräfte zur Verfügung stellen werden? Welche andere Gemeinde hat Pioniere hervorgebracht, die in einem solchen Maße die wesentlichen Eigenschaften der Kühnheit, Selbstaufgabe, Zähigkeit, Selbstüberwindung und grenzenloser Hingabe in sich verbinden und dadurch veranlasst wurden, ihr Heim zu verlassen, alles aufzugeben und sich über den ganzen Erdball zu verteilen, um in dessen äußersten Winkeln das siegreiche Banner Bahá’u’lláhs aufzupflanzen? Wer anders, als die Mitglieder dieser Gemeinde haben die ewige Auszeichnung errungen, die ersten zu sein, die den Ruf ›Yá Bahá’u’l-Abhá‹ in solch höchst wichtigen und weit zerstreuten Zentren und Gebieten erschallen ließen, wie im Herzen des britischen und französischen Weltreiches, in Deutschland, dem Fernen Osten, den Balkanstaaten, skandinavischen Ländern, in Lateinamerika, auf den Inseln des Pazifik, in Südafrika, Australien und Neuseeland sowie jetzt kürzlich in den baltischen Staaten? Wer anders, als eben diese Pioniere haben sich bereit erklärt, die Mühe auf sich zu nehmen, die Geduld aufzubringen und die notwendigen Mittel zu beschaffen, die für die Übersetzung und Veröffentlichung ihrer heiligen Literatur in nicht weniger als vierzig Sprachen benötigt wurden und deren Verbreitung eine wesentliche Voraussetzung für jeden wirksam aufgebauten Lehrfeldzug darstellt? Welche andere Gemeinde kann behaupten, einen entscheidenden Anteil an den weltweiten Bemühungen gehabt zu haben, die sowohl für die Sicherstellung und Ausdehnung der unmittelbaren Umgebung ihrer heiligen Schreine als auch für den vorbereitenden Erwerb des zukünftigen Sitzes der internationalen Einrichtungen an ihrem Weltzentrum unternommen wurden? Welche andere Gemeinde kann es als ihren unvergänglichen Verdienst beanspruchen, die erste gewesen zu sein, die ihre nationale und ihre örtlichen Satzungen erstellt hat, wodurch die grundsätzlichen Richtlinien der Zwillingscharta niedergelegt wurden, die dazu bestimmt ist, die Tätigkeit ihrer Einrichtungen zu ordnen, ihr Aufgabengebiet zu umreißen und ihre Rechte zu verankern? Welche andere Gemeinde kann sich rühmen, die Grundlage für ihre nationalen Stiftungen erworben und gleichzeitig rechtlich gesichert und somit den Weg für ähnliche Vorhaben von Seiten ihrer örtlichen Gemeinden geebnet zu haben? Welche andere Gemeinde hat die hervorragende Auszeichnung erworben, lange bevor irgendeine ihrer Schwestergemeinden eine solche Möglichkeit ins Auge fasste, die notwendigen Dokumente erlangt zu haben, die die Anerkennung ihrer Geistigen Räte und ihrer nationalen Stiftungen sowohl durch die Bundes- wie durch die Staatsbehörden sicherstellen? Und schließlich, welche andere Gemeinde hatte den Vorzug und konnte die Mittel bereitstellen, um die Bedürftigen zu unterstützen, die Sache der Unterdrückten zu ihrer eigenen zu machen und so energisch für den Schutz der Bahá’í-Gebäude und Einrichtungen einzutreten in Ländern wie Persien, Ägypten, Irak, Russland und Deutschland, wo ihre Mitgläubigen verschiedentlich den Fieberschauern religiöser und rassischer Verfolgung ausgesetzt waren?
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Eine so beispiellose und glänzende Aufzählung von Diensten, die sich über beinahe zwanzig Jahre erstrecken und mit den Interessen und dem Geschick eines so großen Teiles der weltweiten Bahá’í-Gemeinde so eng verflochten sind, verdient es, als denkwürdiges Kapitel in die Geschichte des Gestaltenden Zeitalters des Glaubens Bahá’u’lláhs einzugehen. Bekräftigt und bereichert durch die Erinnerung an die frühen Taten der amerikanischen Gläubigen, bezeugt diese Aufzählung selbst schlagend ihre Befähigung, die Verantwortung geziemend auf sich zu nehmen, die jedwede Aufgabe in der Zukunft ihnen auferlegen mag. Es ist unmöglich, die Bedeutung dieser vielfältigen Dienste überzubewerten. Ihren Wert richtig einzuschätzen und sich über ihre Verdienste und unmittelbaren Folgen auszulassen, ist eine Aufgabe, der nur ein späterer Bahá’í-Geschichtsschreiber gebührend gerecht werden kann. Für die Gegenwart kann ich nur meine tiefe Überzeugung zum Ausdruck bringen, dass eine Gemeinde, die solche Taten aufzuweisen, solch einen Geist auszustrahlen und sich auf solche Höhen zu erheben vermag, bereits von solchen Wirkkräften erfasst sein muss, die sie befähigen werden, in der Fülle der Zeit das Recht zu beanspruchen, als Hauptschöpfer und Vorkämpfer der Weltordnung Bahá’u’lláhs anerkannt zu werden.
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So überragend diese Aufzählung auch ist, und so sehr sie in einigen Punkten an die Großtaten erinnert, mit denen die Vorläufer eines heroischen Zeitalters die Geburt des Glaubens selbst verkündet haben, so steht doch die Aufgabe, die mit dem Namen dieser bevorzugten Gemeinde verknüpft ist, erst am Beginn ihrer Entfaltung und ist noch weit davon entfernt, sich ihrem Höhepunkt zu nähern. Was die amerikanischen Gläubigen im Zeitraum von annähernd fünfzig Jahren geleistet haben, ist unendlich klein verglichen mit der Größe der Aufgabe, die vor ihnen liegt. Das Grollen jenes erschütternden Umsturzes, das sowohl die Todesqual der alten Ordnung als auch die Geburtswehen der neuen ankündigt, zeigt zugleich das stetige Näherkommen und den ehrfurchtgebietenden Charakter dieser Aufgaben an.
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Die eigentliche Errichtung der Administrativen Ordnung ihres Glaubens, die Erstellung ihres Rahmenwerkes, die Gestaltung ihres Rüstzeuges und die Festigung ihrer Hilfseinrichtungen war die erste Aufgabe, die ihrer Obhut als organisierter Gemeinde anvertraut war, einer Gemeinde, welche durch den Willen und unter der Anleitung ‘Abdu’l-Bahás ins Leben gerufen worden war. Sie haben sich dieser ersten Aufgabe mit bewundernswerter Pünktlichkeit, Pflichttreue und Tatkraft entledigt. Kaum hatten sie die verschiedenen notwendigen Tätigkeiten für die wirksame Durchführung ihres Vorhabens, das immer sie hernach in Angriff zu nehmen wünschten, begonnen und aufeinander abgestimmt, als sie sich mit gleicher Zielstrebigkeit und Hingabe der nächsten, schwierigeren Aufgabe zuwandten, den Oberbau eines Gebäudes zu errichten, dessen Grundstein von ‘Abdu’l-Bahá selbst gelegt worden war. Und als dieses Werk vollbracht war, entschied sich diese Gemeinde, aufgeschlossen für den eindringlichen Anruf, die Ermahnungen und Verheißungen, die in den Tablets vom Göttlichen Plan enthalten sind, eine weitere Aufgabe aufzugreifen, die in ihrem Ausmaß und in ihrer geistigen Auswirkung sicherlich jede andere Leistung überstrahlen wird, die sie bereits vollbracht hat. Mit unstillbarer Begeisterung und unerschrockenem Mut begannen sie den Siebenjahresplan, den ersten praktischen Schritt zur Erfüllung des in diesen epochemachenden Tablets niedergelegten Auftrages, und im Geiste erneuter Einsatzbereitschaft weihten sie sich ihrer zweifachen Aufgabe, deren Vollendung, so ist zu hoffen, mit der Feier zum hundertsten Jahrestag ;der Geburt des Glaubens Bahá’u’lláhs zusammenfallen wird. In vollem Bewusstsein dessen, dass jeder in der äußeren Ausgestaltung ihres majestätischen Gebäudes gemachte Fortschritt sich unmittelbar auf die Weiterentwicklung des Lehrfeldzuges auswirken würde, der auf dem nord- und südamerikanischen Kontinent von ihnen begonnen wurde, und in der Erkenntnis, dass jeder auf dem Lehrgebiet gewonnene Sieg seinerseits die Arbeit erleichtern und die Fertigstellung ihres Tempels beschleunigen wird, drängen sie nun mutig und gläubig voran in ihren Bemühungen, nach beiden Seiten ihre Verpflichtungen unter dem Plan zu erfüllen, dessen Durchführung sie sich geweiht haben.
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Doch sollten sie nicht glauben, die Durchführung des Siebenjahresplanes, die mit dem Ausklang des ersten Jahrhunderts des Bahá’í-Zeitalters zusammentrifft, bedeute die Beendigung oder auch nur Unterbrechung der Arbeit, die auszuführen die unfehlbare Hand des Allmächtigen sie angewiesen hat. Der Anbruch des zweiten Jahrhunderts des Bahá’í-Zeitalters muss notwendigerweise größere Ausblicke eröffnen, weitere Abschnitte einleiten und Zeuge der Inangriffnahme noch weiterreichender Pläne sein, als sie bis jetzt je vorgestellt werden konnten. Der Plan, auf den sich nun die ganze Aufmerksamkeit, das Streben und die Hilfsquellen der gesamten Gemeinde der amerikanischen Gläubigen konzentrieren, sollte nur als ein Anfang betrachtet werden, als ein Prüfstein der Stärke, als eine Aufstellung zu einem Kreuzzug noch größeren Umfangs, wenn die Pflichten und die Verantwortung, mit denen der Verfasser des Göttlichen Planes sie bekleidet hat, ehrenvoll und vollkommen erfüllt werden sollen.
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Denn die Erfüllung des jetzigen Planes kann nur zur Bildung von mindestens einem Zentrum in jeder der Republiken der westlichen Hemisphäre führen, während die in jenen Tablets niedergelegten Pflichten eine größere Verbreitung fordern und die Verteilung einer weit größeren und ansehnlicheren Anzahl von Mitgliedern der nordamerikanischen Bahá’í-Gemeinde über das gesamte Gebiet der Neuen Welt verlangen. Es ist daher der unzweifelhafte Auftrag der amerikanischen Gläubigen, die in den Abschlussjahren des ersten Jahrhunderts begonnene glorreiche Arbeit in das zweite weiterzutragen. Erst wenn sie ihren Anteil beigetragen und diese vereinzelten und eben erst flügge gewordenen Zentren zu eigener Tätigkeit angeleitet und ihre Leistungsfähigkeit gemehrt haben, damit diese ihrerseits Einrichtungen örtlicher und nationaler Art nach ihrem Vorbild aufbauen, können sie die Genugtuung haben, ihren unmittelbaren Verpflichtungen unter ‘Abdu’l-Bahás göttlich geoffenbartem Plan angemessen entsprochen zu haben.
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Ebenso wenig sollte man auch nur für einen Augenblick annehmen, dass die Erfüllung einer Aufgabe, die auf die Vermehrung der Bahá’í-Zentren und die Bereitstellung der für die Errichtung der Verwaltungsordnung des Bahá’í-Glaubens in den lateinamerikanischen Ländern notwendigen Unterstützung und Führung ausgerichtet ist, den von ‘Abdu’l-Bahá für sie vorgesehenen Plan bereits in seiner Gesamtheit verwirklicht. Selbst ein flüchtiges Durchlesen jener Seinen Plan enthaltenden Tablets wird sofort den Wirkungskreis ihres Einsatzes enthüllen, der sich weit über die Grenzen der westlichen Hemisphäre hinaus erstreckt. Nachdem ihre inneramerikanischen Aufgaben und Verpflichtungen so gut wie erfüllt sind, tritt ihr interkontinentaler Auftrag in seinen glorreichsten und entscheidendsten Abschnitt ein. »In dem Augenblick«, so schrieb ‘Abdu’l-Bahá, »da diese Göttliche Botschaft durch die amerikanischen Gläubigen über die Küsten Amerikas hinausgetragen und durch die Kontinente Europas, Asiens, Afrikas und Australasiens bis hin zu den Inseln des Pazifik verbreitet ist, wird sich diese Gemeinde fest gegründet auf dem Thron einer immerwährenden Herrschaft finden.«‘Abdu’l-Bahá, in: Sendschreiben zum göttlichen Plan 7:4 – Anm. d. Hrsg.Q
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Und wer kann indessen wissen, dass, wenn diese ungeheure Aufgabe erfüllt ist, nicht ein noch herrlicherer Auftrag, unvergleichlich in seinem Glanze und von Bahá’u’lláh für sie vorherbestimmt, ihnen überantwortet wird. Der Ruhm eines solchen Auftrages ist von so blendendem Glanz, die ihn begleitenden Umstände noch so weit entfernt und die gegenwärtigen Ereignisse, mit deren Höhepunkt er so eng verbunden ist, noch so im Fluss, dass es jetzt noch verfrüht wäre, eine genaue Schilderung seiner Wesenszüge zu versuchen. Es genügt zu sagen, dass aus dem Aufruhr und der Trübsal dieser »letzten Zeit«vgl. Hes. 38:8 – Anm. d. Hrsg.Q ungeahnte Möglichkeiten geboren und unvorhersagbare Umstände geschaffen werden, welche die siegreichen Vollzieher des Planes von ‘Abdu’l-Bahá befähigen, nein zwingen werden, durch die Rolle, die sie in der Entfaltung der Neuen Weltordnung spielen werden, frische Lorbeeren der Krone ihres Dienstes an der Schwelle Bahá’u’lláhs anzuheften.
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Keine der vielfältigen Gelegenheiten jedweder Art, welche die Entwicklung des Glaubens hervorbringen muss, darf unbeachtet vorübergehen, sei es in seinem Weltzentrum, sei es auf dem nordamerikanischen Kontinent oder auch selbst in den entlegensten Gebieten der Erde, ohne dass die amerikanischen Gläubigen aufgerufen wären, eine Rolle zu spielen, die nicht weniger hervorragend ist als der Anteil, den sie früher in ihren gemeinsamen Bemühungen für die Verbreitung der Sache Bahá’u’lláhs genommen haben. Ich kann, jetzt nur aufs Geratewohl einige bestimmte dieser besonders ins Auge fallenden Gelegenheiten anführen bei dem Versuch, über die Möglichkeiten der Zukunft einen Überblick zu geben: Die Wahl des Internationalen Hauses der Gerechtigkeit und dessen Errichtung im Heiligen Land, dem geistigen und administrativen Mittelpunkt der Bahá’í-Welt, sowie die Bildung seiner Hilfsorgane und untergeordneten Einrichtungen; die stufenweise Errichtung der verschiedenen Nebengebäude des ersten Mashriqu’l-Adhkár des Westens und die schwierigen Probleme, die die Errichtung und der Ausbau der strukturellen Grundlagen des Bahá’í-Gemeindelebens mit sich bringen; die Kodifikation und Bekanntmachung der Verordnungen des Heiligsten Buches, die in gewissen Ländern des Ostens die Bildung ordentlich zusammengesetzter und offiziell anerkannter Bahá’í-Gerichtshöfe bedingen; der Bau des dritten Mashriqu’l-Adhkár der Bahá’í-Welt am Rande der Stadt Teheran, dem die Errichtung eines ebensolchen Hauses der Andacht im Heiligen Land selbst folgen soll; die Befreiung der Bahá’í-Gemeinden von den Fesseln religiöser Orthodoxie in- den islamischen Ländern, wie Persien, Irak und Ägypten, und die anschließende Anerkennung der unabhängigen-Stellung und des religiösen Charakters der Nationalen und örtlichen Räte der Bahá’í durch die Staatsbehörden jener Länder; die vorsorglichen Schutzmaßnahmen, die zu ersinnen, abzustimmen und einzusetzen sind, um der vollen Kraft der unausweichlichen Angriffe entgegenzuwirken, welche die organisierten Bemühungen kirchlicher Institutionen verschiedener Glaubensrichtungen mehr und mehr einleiten und unerbittlich durchführen werden; und nicht zuletzt die .vielfältigen Probleme, denen wir uns stellen, die Hindernisse, die überwunden und die Verantwortungen, die übernommen werden müssen-,• um einen hart geprüften Glauben zu befähigen, .durch die aufeinanderfolgenden Stadien strengster Verborgenheit, aktiver Unterdrückung und völliger Mündigkeit hindurchzugehen. Dies wird wiederum dazu führen, dass er als unabhängige Religion anerkannt werden und völlige Gleichberechtigung mit seinen Schwesterreligionen genießen wird. Seine Bestätigung und Anerkennung als Staatsreligion muss folgen, welche ihrerseits den Weg frei macht für die Übernahme der mit dem Bahá’í-Staat verbundenen Rechte und Hoheitsrechte, welcher in eigener Machtvollkommenheit handelt, eine Stufe, die zuletzt ihren Höhepunkt in der Entstehung des weltweiten Bahá’í-Commonwealth findet, das völlig beseelt vom Geist und ausschließlich in unmittelbarer Übereinstimmung mit den Gesetzen und Prinzipien Bahá’u’lláhs wirkt.
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Die durch diese Gelegenheiten gebotene Herausforderung werden die amerikanischen Gläubigen, dessen bin ich sicher, zusätzlich zu ihrer Befolgung des von ‘Abdu’l-Bahá in Seinen Tablets ausgedrückten Lehraufrufes, ohne Zögern aufgreifen, und sie werden ihr mit der ihnen eigenen Furchtlosigkeit, Beharrlichkeit und Leistungsfähigkeit so entsprechen, dass sie vor aller Welt ihren Ruf und Rang als Baumeister der mächtigsten Einrichtungen des Glaubens Bahá’u’lláhs bestätigen.
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Innig geliebte Freunde! Obwohl die Aufgabe langwierig und schwer ist, so ist doch der Preis, den der allgütige Geber Ihnen zu gewähren gewählt hat, von solcher Kostbarkeit, dass weder Zunge noch Feder ihn angemessen einschätzen können. Wiewohl das Ziel, dem Sie nun so unentwegt zustreben, in weiter Ferne liegt und dem menschlichen Auge noch verhüllt ist, so ruht doch dessen Verheißung in den gebieterischen und unabänderlichen Äußerungen Bahá’u’lláhs fest beschlossen. Obgleich die Bahn, die Er Ihnen vorgezeichnet hat, zeitweilig in den drohenden Schatten, in die eine heimgesuchte Menschheit nun eingehüllt ist, verloren zu sein scheint, so ist doch das unfehlbare Licht, das Er beständig auf Sie scheinen lässt, von solcher Helligkeit, dass keine irdische Finsternis seinen Glanz je verdunkeln kann. Ist Ihre Zahl auch gering, sind Ihre Erfahrung, Kräfte und Hilfsquellen noch beschränkt, so ist doch die Macht, die Ihrem Auftrag Nachdruck verleiht, grenzenlos in ihrem Ausmaß und unberechenbar in ihrer Wirksamkeit. Obwohl die Feinde, die jede Beschleunigung im Fortschritt Ihrer Sendung auf den Plan rufen muss, grimmig, zahlreich und unerbittlich sind, so werden doch die unsichtbaren Heerscharen, wie verheißen, zu Ihrer Hilfe herbeieilen, wenn Sie durchhalten; sie werden Sie letzten Endes befähigen, die Hoffnungen der Feinde eitel und ihre Kräfte zunichtewerden zu lassen. Der Segen, der die Vollendung Ihres Auftrags krönen soll, wird zweifellos nicht ausbleiben, und die Ihnen gegebenen göttlichen Verheißungen sind fest und unwiderruflich; dennoch muss das Maß des reichlichen Lohnes, den jeder von Ihnen ernten mag, von dem Grad abhängen, in dem Ihre täglichen Bemühungen zur Verbreitung dieser Sendung und der Beschleunigung ihres Triumphes beigetragen haben.
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Geliebte Freunde! Groß ist meine Liebe und Bewunderung für Sie, da ich von dem überragenden Anteil überzeugt bin, den Sie zweifellos sowohl im kontinentalen wie auch im internationalen Bereich der zukünftigen Bahá’í-Arbeit und des Bahá’í-Dienstes haben werden; doch fühle ich mich, zu diesem kritischen Zeitpunkt, verpflichtet, ein Wort der Warnung auszusprechen. Die glühenden Achtungsbeweise, die der Fähigkeit, dem Geist, dem Verhalten und der hohen Stufe der amerikanischen Gläubigen so wiederholt und verdient gezollt wurden, und zwar sowohl dem einzelnen wie auch der gesamten Gemeinde, dürfen unter keinen Umständen mit den Eigentümlichkeiten und der Natur der Menschen, unter denen Gott sie erhöht hat, verwechselt werden. Ein scharfer Unterschied muss zwischen jener Gemeinde und. jenen Menschen getroffen und entschlossen und furchtlos aufrechterhalten werden, wenn wir der verwandelnden Kraft des Glaubens Bahá’u’lláhs in ihrem Einfluss auf das Leben und die Haltung derer, die sich unter sein Banner einzureihen entschlossen haben, gebührende Anerkennung zukommen lassen wollen. Andernfalls wird der höchste und charakteristische Zweck Seiner Offenbarung, nämlich ein neues Menschengeschlecht ins Leben zu rufen, gänzlich unerkannt und völlig verborgen bleiben.
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Wie oft erschienen die Offenbarer Gottes, Bahá’u’lláh nicht ausgenommen, und brachten Ihre Botschaft in Länder und unter Völker und Rassen gerade dann, wenn diese sich entweder rasch im Niedergang befanden oder bereits den tiefsten Stand moralischer und geistiger Verderbtheit erreicht hatten. Die erschreckende Not und das Elend, denen die Israeliten anheimgefallen waren unter der entwürdigenden und tyrannischen Regierung der Pharaonen in den Tagen vor ihrem Auszug aus Ägypten unter der Führung von Moses; der Niedergang, der im religiösen, geistigen, kulturellen und moralischen Leben des jüdischen Volkes zur Zeit des Auftretens von Jesus Christus eingesetzt hatte; die barbarische Grausamkeit, der rohe Götzendienst und die Unmoral, welche so lange die traurigsten Wesenszüge der arabischen Stämme gewesen waren und ihnen solche Schande brachten, als sich Muhammad erhob, um Seine Botschaft in ihrer Mitte zu verkünden; der unbeschreibliche Verfall mit der ihn begleitenden Bestechlichkeit, Verwirrung, Unduldsamkeit und Unterdrückung nicht nur im zivilen, sondern auch im religiösen Leben Persiens, der durch die Feder einer beträchtlichen Anzahl von Gelehrten, Diplomaten und Reisenden zur Stunde der Offenbarung Bahá’u’lláhs so anschaulich dargestellt wurde – all dies beweist diese grundlegende und unleugbare Tatsache. Wenn man behauptete, dass die irgendeiner Rasse oder Nation innewohnende Würde, ihr moralischer Hochstand, ihre politische Fähigkeit und ihre sozialen Errungenschaften der Grund für das Erscheinen irgendeines dieser Göttlichen Gestirne in ihrer Mitte wäre, würde dies eine völlige Verkehrung der geschichtlichen Tatsachen darstellen und die gänzliche Verwerfung der ihnen von Bahá’u’lláh und ‘Abdu’l-Bahá so klar und ausdrücklich gegebenen und unantastbaren Auslegung bedeuten.
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Wie groß muss darum die Herausforderung für diejenigen sein, die solchen Rassen und Nationen angehören, die dem Ruf dieser Offenbarer folgten, damit sie die unzweifelhafte Wahrheit ohne Vorbehalt anerkennen und mutig bezeugen, dass der Offenbarer Gottes nicht etwa auf Grund irgendeiner rassischen Überlegenheit, politischen Fähigkeit oder geistigen Tugend einer bestimmten Rasse oder Nation, sondern vielmehr als direkte Auswirkung ihrer schreienden Nöte, ihres beklagenswerten Verfalls und ihrer unheilbaren Verderbtheit in ihrer Mitte zu erscheinen beliebt hat, und dadurch wie mit einem Hebel die gesamte Menschheit auf eine höhere und edlere Ebene des Lebens und Verhaltens emporgehoben hat. Unter eben diesen Umständen und auf eben diese Art wollten und konnten die Offenbarer seit undenkbaren Zeiten ihre erlösende Kraft beweisen, um das Volk ihrer eigenen Rasse und Nation aus den Tiefen der Erniedrigung und des Elends aufzurichten, und es zu befähigen, seinerseits anderen Rassen und Nationen die erlösende Gnade und den kraftspenden- den Einflusskraftspendenden Einfluss ihrer Offenbarung zu übermitteln.
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Im Lichte dieses grundlegenden Prinzips sollte man sich stets daran erinnern, und dies kann nicht genug betont werden, dass der oberste Grund, warum der Báb und Bahá’u’lláh beliebten, in Persien aufzutreten und es zum ersten Verwahrungsort ihrer Offenbarung zu machen, der war, dass von allen Völkern und Nationen der zivilisierten Welt jene Rasse und Nation, wie so oft von ‘Abdu’l-Bahá beschrieben in solch schmähliche Tiefen abgesunken war und solch eine große Verderbtheit zeigte, dass es dafür keine Parallele unter ihren Zeitgenossen gibt. Denn kein überzeugenderer Beweis könnte erbracht werden für den wiederbelebenden Geist der vom Báb und von Bahá’u’lláh verkündeten Offenbarungen, als ihr Vermögen, eines der wohl rückständigsten, feigsten und entartetsten Völker in ein Geschlecht von Helden zu verwandeln, das geeignet ist, seinerseits eine ähnliche Umwälzung im Leben der Menschheit zu bewirken. In, in einem Volk aufgetreten zu sein, das dieses unschätzbare Vorrecht, als Nährboden für eine solche Offenbarung erwählt zu werden, durch seinen inneren Wert und seine hohen Errungenschaften scheinbar rechtfertigte, würde in den Augen einer ungläubigen Welt die Wirksamkeit jener Botschaft stark herabsetzen und das Selbstgenügen ihrer allmächtigen Kraft schmälern. Der Gegensatz, der auf den Seiten von Nabíls Erzählung so schlagend aufgezeigt wird zwischen dem Heldentum, das das Leben und die Taten der Vorläufer unsterblich macht, und der Verkommenheit und Feigheit ihrer Verleumder und Verfolger, ist in sich selbst ein höchst eindrucksvolles Zeugnis für die Wahrheit der Botschaft von Ihm, der einen solchen Geist den Herzen Seiner Anhänger eingab. Die Behauptung irgendeines Gläubigen jenes Volkes, dass die Vortrefflichkeit seines Landes und die seinen Bewohnern angeborene Würde die wesentliche Ursache für seine Erwählung als erster Verwahrungsort der Offenbarungen des Bab und Bahá’u’lláhs gewesen sei, wäre angesichts der durch jenen Bericht so überzeugend vorgebrachten Tatsachen unhaltbar.
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In einem geringeren Maße muss dieses Prinzip notwendigerweise auf das Land zutreffen, das sein Recht beansprucht, als die Wiege der Weltordnung Bahá’u’lláhs angesehen zu werden. Eine so große Aufgabe und eine so edle Rolle kann als nicht geringer angesehen werden als jener Teil, welcher von jenen unsterblichen Seelen beigetragen wurde, die durch ihre erhabene Entsagung und unvergleichlichen Taten für die Geburt des Glaubens selbst verantwortlich waren. Lasst deshalb nicht jene, die so überwiegend an der Geburt jener Weltzivilisation, die die unmittelbare Frucht ihres Glaubens ist, teilhaben sollen, auch nur für einen Augenblick sich einbilden, dass aus irgendeiner geheimnisvollen Absicht heraus oder wegen irgendeiner angeborenen Vortrefflichkeit oder einem besonderen Verdienst Bahá’u’lláh beliebt hat, ihrem Land und seinen Bewohnern eine so große und immerwährende Auszeichnung zu verleihen. Es ist gerade wegen dieser offenkundigen Übel, die, ungeachtet seiner zugegebenermaßen edlen Charakterzüge und Leistungen, ein übertriebener und verhärteter Materialismus unglücklicherweise in ihm hervorgebracht hat, dass der Begründer ihres Glaubens und der Mittelpunkt Seines Bündnisses es erwählt haben, der Bannerträger der in ihren Schriften vorhergesehenen Weltordnung zu werden. Durch solche Mittel wie dieses kann Bahá’u’lláh einer achtlosen Generation Seine allmächtige Kraft am besten dartun, aus der Mitte eines Volkes, das in ein Meer des Materialismus getaucht ist, das zur Beute einer der bösartigsten und seit langer Zeit bestehenden Formen des Rassenvorurteils wurde und das berüchtigt ist für seine politische Korruption, Gesetzlosigkeit und Lauheit seiner moralischen Maßstäbe, aus einem solchen Volk Männer und Frauen zu erheben, die im Lauf der Zeit in zunehmendem Maße als Beispiel dienen für jene wichtigen Tugenden der Selbstentsagung, der moralischen Redlichkeit, der Keuschheit, der keine Unterschiede machenden Verbundenheit, des heiligen Gehorsams und der geistigen Einsicht, die sie für den hervorragenden Anteil tauglich machen, den sie bei der Schaffung jener Weltordnung und jener Weltzivilisation haben werden, die sowohl ihr Land als auch die gesamte Menschenrasse verzweifelt benötigen. Sie haben die Pflicht und das Vorrecht, in ihrer Eigenschaft einmal als Begründer eines der mächtigsten Pfeiler, die das Universale Haus der Gerechtigkeit tragen, und zum anderen als meisterhafte Erbauer jener Neuen Weltordnung, deren Kern und Vorläufer jenes Haus sein soll, die so bitter benötigten Zwillingsprinzipien göttlicher Gerechtigkeit und Ordnung einzuschärfen, darzutun und anzuwenden – Prinzipien, denen gegenüber die politische Korruption und moralische Zügellosigkeit, welche die Gesellschaft, der sie angehören, mehr und mehr beflecken, einen traurigen und beredten Gegensatz bilden.
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Mögen diese Beobachtungen auch noch so unangenehm und niederdrückend sein, so sollten sie uns doch keinesfalls blind machen gegenüber jenen Tugenden und Eigenschaften hoher Intelligenz, Jugendlichkeit, unbegrenzter Initiative und Unternehmungslust, die die Nation in ihrer Gesamtheit so sichtbar entfaltet und die von der dort bestehenden Gemeinde der Gläubigen immer mehr widergespiegelt werden. Von diesen Tugenden und Eigenschaften und von der Ausmerzung der erwähnten Übel muss zu einem sehr großen Ausmaß die Fähigkeit jener Gemeinde abhängen, eine feste Grundlage für die zukünftige Rolle des Landes bei der Einleitung des Goldenen Zeitalters der Sache Bahá’u’lláhs zu legen.
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Wie groß, wie überwältigend ist deshalb die Verantwortung, die der heutigen Generation der amerikanischen Gläubigen auf dieser frühen Stufe ihrer geistigen und administrativen Entwicklung aufgebürdet werden muss, durch jedes in ihrer Macht liegende Mittel jene Fehler, Gewohnheiten und Neigungen auszurotten, die sie von ihrer eigenen Nation geerbt haben, und diese unterscheidenden Eigenschaften und Merkmale geduldig und im Geiste des Gebets zu entwickeln, die so unerlässlich für ihre wirksame Teilnahme an dem großen Erlösungswerk ihres Glaubens sind. Da sie wegen der beschränkten Größe ihrer Gemeinde und wegen des geringen Einflusses, den sie ausüben kann, noch unfähig sind, in merklichem Umfang auf die große Masse ihrer Landsleute einzuwirken, so mögen sie ihre Aufmerksamkeit gegenwärtig auf sich selbst, auf ihre eigenen Bedürfnisse, ihre persönlichen Unzulänglichkeiten und Schwächen richten, immer in dem Bewusstsein, dass jede Verstärkung ihrer Bemühungen sie besser für die Zeit ausstatten wird, wenn sie aufgerufen werden, ihrerseits solch üble Neigungen aus dem Leben und dem Herzen der Gesamtheit ihrer Mitbürger auszumerzen. Auch dürfen sie die Tatsache nicht übersehen, dass die Weltordnung, deren Grundlagen zu schaffen sie sich nun als Vorhut einer zukünftigen Bahá’í-Generation ihrer Landsleute anstrengen, niemals errichtet werden kann, bevor nicht die Allgemeinheit des Volkes, dem sie angehören, von den verschiedenen Leiden sozialer oder politischer Art, von denen sie so schwer befallen ist, geheilt wurde.
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Wenn ich die drängendsten Nöte dieser Gemeinde im Ganzen überblicke und versuche, die ernsteren Mängel abzuschätzen, durch die sie an der Erfüllung ihrer Aufgabe gehindert wird, wobei ich die Natur der weit größeren Aufgabe, mit der sich auseinanderzusetzen sie in Zukunft gezwungen sein wird, immer vor Augen habe, dann empfinde ich es als meine Pflicht, besonderen Nachdruck darauf zu legen und die ausdrückliche Achtsamkeit der Gesamtheit der amerikanischen Gläubigen, seien sie alt oder jung, weiß oder farbig, in der Lehrarbeit oder der Administration Tätige, Altgediente oder Neulinge dringend auf das zu lenken, was, wie ich fest glaube, die wesentlichen Erfordernisse für den Erfolg der Aufgaben sind, die nun ihre ungeteilte Aufmerksamkeit verlangen. So groß auch die Wichtigkeit der Gestaltung der äußeren Werkzeuge und der Vervollkommnung der administrativen Tätigkeit ist, die sie für die Durchführung ihrer zweifachen Aufgabe unter dem Siebenjahresplan nutzbar machen können; so lebenswichtig und dringend die von ihnen eingeleiteten Feldzüge, die entworfenen Pläne und Vorhaben und die gesammelten Fonds sind für die wirkungsvolle Durchführung sowohl der Lehrarbeit als auch der Arbeit am Tempel, so sind doch die unwägbaren, geistigen Faktoren, die mit ihrem eigenen individuellen und inneren Leben verbunden und mit denen wiederum ihre menschlichen und sozialen Beziehungen verknüpft sind, nicht weniger dringend und lebenswichtig und verlangen ständige Überprüfung und dauernde Selbstkontrolle und Herzenserforschung ihrerseits, damit ihr Wert nicht vermindert oder ihre lebenswichtige Notwendigkeit verdunkelt oder vergessen wird.
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