Universales Haus der Gerechtigkeit | Botschaft vom 2009-02-09 Zur Solidarität vieler Íráner mit den Bahá’í in Notlage
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Das Universale Haus der Gerechtigkeit
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9. Februar 2009
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An die Gläubigen in der Wiege des Glaubens
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Innig geliebte Freunde,
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in diesen turbulenten Tagen, während das wogende Meer der Trübsal steigt und der Sturm der Ungerechtigkeit Sie auf allen Seiten umgibt, „vergeht kein Moment, in dem nicht Ihrer gedacht wird, und in jedem Augenblick sind Sie in unseren Gedanken“. Die Nachrichten über Ihre Beständigkeit und Standhaftigkeit sind ein Trost für unsere aufgewühlten Herzen. Die Auswirkungen der geistigen Kräfte zu bezeugen, die durch Ihre Opfer freigesetzt und in den Erfolgen Ihrer Mitgläubigen überall auf der Welt offenbar wurden, bringt uns unendliche Freude.
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Viele der Menschen im Iran, darunter auch Amtspersonen, sind heute überzeugt, dass Ihre Behandlung eine krasse Ungerechtigkeit darstellt. Die Unterstützung und Solidarität, die Ihnen von Seiten Ihrer Mitbürger entgegengebracht wird, und das Gefühl von Sympathie und Bedauern, sowie der Wunsch nach Wiedergutmachung, den aufgeklärte Intellektuelle, Schriftsteller, Journalisten und Künstler ausgesprochen haben, weisen hin auf die Erhabenheit der Ideale und die Reinheit des Geistes des iranischen Volkes. Deren Handlungen und Gefühle rufen die edlen Taten ihrer Ahnen in Erinnerung, die im Altertum Vorkämpfer in der Verteidigung der Menschenrechte waren. Die unparteiisch Denkenden in diesem Land fragen, warum solch aufrichtige und dem Wohl verpflichtete Bürger einer derart grausamen Unterdrückung ausgesetzt sind. Sie möchten wissen, wie es kommt, dass die Bahá’í, deren religiöse Lehren ihnen verbieten, sich in Parteipolitik einzumischen, oder gar Aufruhr anzuzetteln – eine Wahrheit, die durch ihre hundertsechzigjährige Geschichte bezeugt wird – beschuldigt werden, politische Agenten ausländischer Mächte zu sein. In der Tat sind viele in Ihrem Land darüber befremdet, dass ein detaillierter, systematischer Plan ersonnen wird, weit reichende Maßnahmen ergriffen und beträchtliche materielle und menschliche Ressourcen aufgewendet werden, nur zu dem Zweck, einer Gruppe von Bürgern Bildung und Arbeit zu verwehren und ihre Verarmung herbeizuführen, Vorurteile zu verbreiten und Misstrauen zu schüren. Sie fragen, weshalb so viele Anstrengungen darauf verwendet werden, Lügen und üble Nachrede zu verbreiten und die Lehren und Geschichte des Bahá’í-Glaubens zu verzerren. Sie erwägen tief in ihren Herzen, wie ihre Nation sich vor Gott und der Menschheit für all diese Ungerechtigkeiten verantworten wird. Als Folge dieser Erwägungen ist die Zahl derer gewachsen, die sich darüber klar geworden sind, wie religiöses Vorurteil die Bemühungen, eine fortschrittliche Gesellschaft aufzubauen, zerstört, und die entschlossen sind, eine Kultur zu fördern, die auf dem hohen Ideal der Einheit in Mannigfaltigkeit gründet. Die historische Bedeutung dieses Sinneswandels dürfen Sie keineswegs unterschätzen.
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Bleiben Sie zuversichtlich, dass Ihre Standhaftigkeit angesichts zahlloser Kämpfe, sowie die Opfer, die Sie bringen, um die Interessen Ihres Landes zu fördern, von Ihren Landsleuten nicht vergessen und von Gott belohnt werden. Bemühen Sie sich daher mit Beständigkeit und Standhaftigkeit und mit strahlender Freude, Ihre geistigen Pflichten zu erfüllen. Unterstützen und ermutigen Sie einander in allen Angelegenheiten und scheuen Sie keine Anstrengung, um die Grundlagen der Einheit innerhalb Ihrer Gemeinde zu stärken. Bemühen Sie sich beharrlich, aufrichtig und ernsthaft, Ihre Rechte im Rahmen und Schutz des Gesetzes zu sichern, zeigen Sie im Umgang mit Ihren Unterdrückern liebevolle Freundlichkeit, Geduld und Nachsicht, und erwidern Sie deren Beleidigungen mit Worten des Friedens und der Zuneigung. Bemühen Sie sich weiterhin in der Arena des Dienstes für Ihr Heimatland, und spielen Sie durch ihre Teilnahme am konstruktiven Diskurs mit Ihren Nachbarn, Kollegen, Freunden und Bekannten, eine entscheidende Rolle für den Fortschritt der Gesellschaft. Dann werden Sie die Pforten göttlichen Beistands weit geöffnet erblicken und Zeuge werden, wie die Gnadengaben Gottes im Überfluss auf Sie nieder regnen.
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Wir beten und flehen für Sie an der Heiligen Schwelle.
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[gezeichnet: Das Universale Haus der Gerechtigkeit]
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